Hallo Charyptis,
vielen Dank für Deine Zeilen. Das ist sehr interessant was Du geschrieben hast. Also um erstmal Deine Fragen zu beantworten: Ja ich bin gerne wach und ob ich gerne träume - hm naja da kommt es eben auf die Träume an.
"Auf der Flucht sein" ist ein gutes Stichwort, darüber hatte ich auch schonmal nachgedacht. Oder weil ich auch immer wieder träume, dass ich stundenlang durch eine fremde Stadt irre - oder dass ich nachhause laufe und plötzlich ist alles anders: Das Haus steht nicht mehr dort oder die Türen sehen anders aus usw. So rein vom logischen her möchte man meinen, ich bin auf der Suche nach irgend etwas. Nur ich wüsste einfach nicht nach was...
Vor einigen Jahren hatte ich mal ganz Schlimme realistische Träume. Das war als mein Vater im sterben lag. Da überschlugen sich die Ereignisse: Er kam ins Krankenhaus und ich erfuhr jeden Tag eine neue erschütternde Nachricht und sah ihn jeden Tag mehr dahin siechen. Und in den Nächten träumte ich dann entweder dass er gestorben ist oder dass es ihm viel besser geht, und dann wachte ich nachts oder morgens auf und wusste einfach wirklich nicht mehr, was ich nun beim letzten Krankenhausbesuch erlebt habe und was ich nur geträumt habe. Ich wusste ernsthaft nicht mehr ob mein Vater noch lebt oder ob er schon gestorben war oder wieder nach hause konnte. Das fand ich so gruselig.
Was vielleicht noch wichtig wäre zu meiner Person: Ich bin 37 Jahre alt und geistig völlig normal sozusagen

Also habe normale Schulen besucht, einen erweiterten Abschluß, eine abgeschlossene Berufsausbildung, gehe einer geregelten Arbeit nach und lebe in einer glücklichen Beziehung - das nur so am Rande, ist ja vielleicht auch wichtig zu wissen. Ich finde wenn man nur von meinen Träumen und Nicht-Träumen liest, könnte man meinen, die Frau hat doch eh nen Sockenschuss

Aber dem ist nicht so.
Um nochmal auf die eben genannten Träume bezügl. meines Vaters zurück zu kommen: Er ist dann leider tatsächlich gestorben, und die Zeit danach erlebte ich erstmal ähnliche Träume wie in seiner Sterbe-Phase. Und eines Nachts wachte ich auf und war so verzweifelt, weil ich ihn so sehr vermisst habe. Ich sagte dann völlig verzweifelt: Ach Papa wenn ich Dich doch noch ein einziges Mal wieder sehen könnte, noch einmal mit Dir reden, Dich in den Arm nehmen könnte, das wäre mein aller größter Wunsch!
Und als ich dann einschlief, hatte ich in der Nacht einen Traum, den ich wohl mein Leben lang nicht vergessen werde. Ich träumte dass mein Vater bei mir war. Ich nahm in in den Arm, es war alles wie echt! Das seltsame war nur, dass er kein Wort sprach. Er war einfach da und wir liefen zum Haus meiner Schwester. Dort angekommen, verschwand mein Vater ganz langsam. er wurde immer kleiner in der Ferne und verschwand in einem weißen Licht. Bevor er verschwand, drückte er mir noch meine Katze in den Arm. Dann war er weg, und kurz drauf wachte ich auf.
Ich saß in meinem Bett und war einfach nur glücklich. Ich hatte das Gesicht nass von Tränen, aber ich saß einfach nur da und sagte DANKE - Mein Vater hatte mir meinen größten Wunsch erfüllt: Er war noch einmal zurück gekehrt, und auch wenn er selber nichts gesagt hatte: Ich konnte mit ihm reden im Traum, ich konnte ihn lieb halten, und alles war so realistisch. Und dann verschwand er für immer und drückte mir noch meine Katze in den Arm (die ich einst von ihm bekommen hatte), so als wollte er sagen: Ich kann nun nicht mehr für Dich da sein, aber Du hast Deine Katze, die Du von mir hast. Pass gut auf sie auf.
Ich holte dann tatsächlich erstmal meine Katze ins Bett und schmuste mit ihr.
Das war der schönste Traum meines Lebens. Er tat einfach so gut.
Ansonsten finde ich es eher grausam, wenn ich schöne Dinge träume, die der Realität eben NICHT entsprechen. Zum Beispiel war kürzlich unsere Katze für ein paar Tage verschwunden (nicht die von meinem Vater, die lebt inzwischen auch schon seit 10 Jahren nicht mehr). Mein Freund und ich hatten uns große Sorgen gemacht und so gehofft, dass sie wieder kommt. Und dann träumte ich, dass sie wieder da ist. Ich war so glücklich im Traum, dass sie zurück gekommen war. Und dann wachte ich auf und hätte heulen können, weil es eben nur ein Traum gewesen ist, die Katze war weg
Was ich halt auch so merkwürdig finde: Ich sagte ja dass ich hin und wieder Träume habe, in denen ich stundenlang durch fremde Gegenden irre. Das war eine Zeitlang ganz extrem (ohne dass ich sagen könnte warum). Dann war es lange Zeit vorbei mit diesen Träumen, und seit einigen Wochen habe ich solche Träume wieder häufiger. Ich grübel schon ständig nach, ob sich in meinem Leben in den letzten Wochen irgend etwas gravierendes verändert hat, weshalb diese Träume plötzlich wieder auftauchen. Aber mir fällt nichts ein. Im wirklichen Leben bin ich (trotz einiger schwerer Schicksalsschläge) ein sehr positiver und glücklicher Mensch. Deshalb verstehe ich einfach nicht, warum ich immer wieder solche Psycho-Träume habe, bei denen ich schon manchmal denke, ich verliere langsam den Verstand.
Gut das soll erstmal reichen für heute

Nimm das Leben nicht so schwer - es ist ja nicht von Dauer...