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Sigmund Freud




Sigismund Freud wurde 1856 in Freiberg als Sohn des mittellosen Wollhändlers Jakob Freud und seiner 20 Jahre jüngeren Frau Amalia, geboren.

Als Freud vier Jahre alt war, zog die Familie nach Wien.
Vom ersten Schultag an entwickelte er bemerkenswerte Begabungen und war auch im Gymnasium immer einer der besten Schüler. Er studierte ab 1873, gerade 17jährig, in Wien an der medizinischen Fakultät, aber nicht, um der medizinischen, sondern der wissenschaftlich- philosophischen Forschung nachzugehen.
1885/86 begab er sich zum Studienaufenthalt nach Paris, wo er unter dem Einfluss von J.-M. Charcot seine Hinwendung zur Psychopathologie entdeckte.

Nervöse Leiden waren Freuds Spezialgebiet und in den neunziger Jahren wurde die Psychologie zu seinem "Tyrannen".

1886, wenige Monate nach seiner Praxiseröffnung heiratete Freud die junge Deutsche Martha Bernays.
Aus dieser Ehe stammen sechs Kinder, von denen die letztgeborene, Anna, später seine Sekretärin, Vertraute und Krankenschwester wurde.

Freud war viele Jahre lang auf sich gestellt,
isoliert vom etablierten medizinischen Wissenschaftsbereich.
Selbst der jahrelange Kontakt zu zwei wissenschaftlichen Freunden, Josef Breuer und Willhelm Fleiß, zerbrach, als Freud's Ideen und Experimente an einer kritischen Schwelle ankamen und sie ihnen nicht mehr folgen konnten.

Der Tod seines Vaters, den er als das einschneidenste Ereignis im Leben des Mannes bezeichnete, gab Freud Auftrieb zu seiner psychoanalytischen Theoriebildung und regte ihn zur Selbstanalyse an.
In den nächsten 3 oder 4 Jahren mühte er sich mit seinem Traumbuch ab.

Die "Traumdeutung" wurde 1900 veröffentlicht.
Sie wird als das Jahrhundertbuch bezeichnet, denn durch die systematische Entschlüsselung der Traumsprache hat Freud erstmals den Bereich des Unterbewussten im vollem Umfang vermessen und in die Selbstwahrnehmung gerückt.

Seine umstürzenden Erkenntnisse waren Freud vor allem mit seiner Selbstanalyse geglückt, schonungslos gegenüber sich selbst hat er seine eigenen Träume und deren oft wenig schmeichelhafte Deutung veröffentlicht.

Das Buch behandelt alle Träume als Wunscherfüllung, beschreibt immer einzelne seelische Kunstgriffe,
mit deren Hilfe die Traumursachen in das seltsame Drama übersetzt werden, an das der erwachende Träumer sich erinnert, und es entwirft im schwierigen siebten Kapitel die Theorie der Psyche.
Vom ersten Buch wurden nur 351 Exemplare verkauft.

Der Leserkreis erweiterte sich, als er 1909 seine Arbeit zur Psychopathologie des Alltagsleben veröffentlichte.
Nach und nach erwarb sich Freud, obgleich er immer noch den Ruf des Radikalen hatte, Ansehen und Anhänger.

1905 festigte Freud das Gebäude des psychoanalytischen Denkens durch die Herausgabe seiner "Drei Abhandlungen zur Sexualtherapie".

In den folgenden Jahren durchbrach er immer wieder die umschriebenen Gesetze des klinischen und theoretischen Fachgebietes durch Publikation von Schriften über Religion, Literatur, sexuelle Moralvorstellungen Biographie und vieles mehr.

Er blieb auch nicht ohne Auszeichnungen, im September 1909 velieh im die Clark University in Worcester die Ehrendoktorwürde.

Als das sich das professionelle Interesse an der Psychoanalyse ausbreitete, ging Freud daran,
sein Einflussgebiet auszuweiten.

1906 lernte Freud C.G.Jung kennen.
Jung war ein Debattierer, eine glückverheißende Erscheinung, den Freud als seinen "Sohn", ebenso wie als seinen Nachfolger sah.
Mit ihm begann ein reger Briefwechsel.

Zum Bruch mit Jung kam es ab 1912, als der sich immer mehr der Auslegung des Sexualtriebs von Freud widersetzte.
Der Briefwechsel der Männer nahm gereizte Schärfe an.
Im Frühjahr 1914 zog sich Jung aus der psychoanalytischen Bewegung zurück.

Während der Kriegsjahre 1914 bis 1918 schrieb Freud Dutzende grundlegende Abhandlungen und unterrichtete, wenn auch mit wenig Vergnügen, an der Universität Wien.

Nach dem Tod seiner zweiten Tochter im Jahr 1920 hatte Freud sich die Vorstellung zu eigen gemacht, dass die Lebenskräfte(Eros) auf dramatische Weise die Todeskräfte (Thantos) konfrontieren.
Er wich in seinen Gedanken von dieser Richtung nicht mehr ab.
1923 vervollständigte er mit der klassischen Studie
"Das Ich und Das Er"
seine theoretischen Revisionen.

Ab dem Jahr 1920 entfaltete sich die psychoanalytische Bewegung.
Freud wurde zu einen beflügelten Wort, obgleich er es ablehnte, sensationslüsterne Aufmerksamkeit zu erfahren.

1923 erkrankte Freud an Gaumenkrebs.
Aber auch in dieser Zeit analysierte er Patienten, vorwiegend Ärzte, die aus Chicago und New York zu ihm kamen, und fuhr fort,
seine Theorien zu revidieren.

1938 emigrierte Freud nach Paris, von dort aus nach London, wo er am 23. September 1939,
nachdem er seinen Arzt um eine tödliche Morphiumdosis gebeten hatte, starb.

Als Freud einmal gefragt wurde, welches seine Lieblingsbücher unter seinen Schriften seien,
verwies er auf "Die Traumdeutung" und "Die Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie", seine revolutionärsten Werke.


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