Rottweiler Haie und die Bundeswehr

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Rottweiler Haie und die Bundeswehr

Beitragvon postfach » 16.11.2019, 10:01

Ich hatte in der Nacht zu heute drei irgendwie sehr komische Träume. Vor allem gleich drei Stück direkt hintereinander.

Erster Traum: Ich bin Nachts bei mir in der Gegen zu Fuß unterwegs, wo ich aufgewachsen bin. Scheinbar laufe ich sehr schnell zu meinem alten Elternhaus. Da steht plötzlich ein Rottweiler im Weg. Ich berühre ihn beim vorbeigehen und laufe schnell nach Hause. Der Hund verfolgt mich scheinbar nicht und steht vor dem Haus. Ich traue mich nicht raus. Dann werde ich wach.

Zweiter Traum: Ich bin auf dem Meer in einem Boot. Von dort soll ich auf ein anderes kleineres Boot(vielleicht acht Meter lang) übersetzen. Plötzlich kippt das kleine Boot nach vorne und geht unter. Ich bin im Meer alleine und sehe im Wasser die Blasen des untergehenden Bootes. Ich schwimme nicht hin weil ich Angst habe, der Sog des untergehenden Bootes könnte mich mit in die Tiefe ziehen. Haie tauchen dann auf und versuchen mich zu fressen. Ich bin mehrmals schon mit meinen Beinen in ihrem Maul, kann mich aber immer wieder befreien. Ich suche nach Land oder einem anderen Schiff, finde aber keines. Dann werde ich wach.

Dritter Traum: Ich bin scheinbar bei der Bundeswehr in einem Übungsbecken. Dort muss man zwischen Containern und anderen Dingen hindurchschwimmen. Es hängen aber noch viele schwere Gegenstände in der Luft. Ich stoße beim Schwimmen irgendwo gegen und alle hängenden Gegenstände fallen plötzlich ins Wasser. Scheinbar war das nicht so gut. Ich komme aus dem Wasser und höre mir dann einen Vortrag an, das Thema kann ich nicht verstehen. Ich ziehe mich an und verlasse das Übungsbecken. In einem Nachbarraum sehe ich meine Mutter, wie sie in einer Umschulung als Lehrerein arbeitet. Dort setze ich mich hin und werde wach.

Ich finde die Träume schoon echt verwirrend, vor allem alle in einer Nacht und mehr oder weniger hintereinander. Hat das was zu bedeuten?
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Re: Rottweiler Haie und die Bundeswehr

Beitragvon plush » 16.11.2019, 11:04

So ganz genau kann ich es nicht wissen, doch denke ich, dass Deine Seele in diesem Traum von Dir fordert, den verlorenen gegangenen Kontakt mit ihrer natürlichen, triebhaften Aggression wiederherzustellen - Dich als ihr "Ich" mit ihr zu vereinigen.

Es scheint zu einer Entzweiung zwischen "Ich" und der aggressiven Energie (Souveränität) des "Es" gekommen zu sein, so wünscht Du zwar vorbewusst die Wiedervereinigung - sonst hätte es keine Berührung des Rottweiler gegeben -, füchtest Dich aber zugleich vor diesem Teil Deines Selbst. Dem Traum nach könnten die Ursachen dafür in Deiner frühen Kindheit (altes Haus meiner Eltern) liegen, sie scheinen aus der Erziehung (Mutter als erste Lehrerin Deines Lebens) zu stammen.

Der Traum versucht dem Ich diese innere Situation bewusst zu machen, wahrscheinlich auch im Zusammenhang mit der Frage, im Dienste welcher Verhaltensweisen die triebhafte Aggression (Energie vom Grunde der Seele, des "Es") von Natur aus steht. Somit wird das Thema der "Instinkte" berührt, unter anderem der der triebhaften Wissbegierde, des Nahrungs- und des Sozialitätsbedürfnis. Seelische Aggression (Libido) ist eine universale Energie; zweigt sich auf in verschiedene angeborene Bedürfnisse, artgerechte Verhaltensweisen.

Im Zusammenhang des Rottweiler-Symbols lässt sich das kaum klären, 'der Hund' schleppt die gleichen Schwierigkeiten mit sich wie Du. Auch er ist kein freies, gesundes Tier (in einer sozialen Gruppe geborenen und herangewachsen wie die Wölfe), sondern ein "domestiziertes" Wesen (domos, das Haus). Geboren und erzogen, einem fremden System (Herrchen) zu dienen. Diese Erziehungsinhalte nisten sich neurosynaptisch in jene Instanz ein, die Freud das "Über-Ich" genannt hat. Sie bestimmen, was das "Ich" denken und tun soll, für den Rest des Lebens, wenn das Ich nicht entscheidet, etwas effektives dagegen zu unternehmen...

Im zweiten Traum forder Deine Seele: Du sollst Dich "unabhängig" von den Eltern machen, mit Dir als "Ich" allein in Dein seelisches Gewässer eintauchen, um das natürliche, undomestizierte Wesen der Aggression zu erkunden. Das Boot aber hätte die innige Berührung von vornherein verunmöglicht, so kippt Deines Seele es um (dank ihrer "Intuition") und wird das Ich direkt mit dem Wesen dieser Energie konfrontiert - freilich nachwievor in Begleitung der von Seiten der Erziehung einsuggerierten Furcht, sie wolle Dir schaden.

Es ist der Unsinn der Erziehung, dass das kindliche Ich lernen"soll", sich vor seiner eigenen Seele zu ängstigen. Ohne diesen Mechanismus würde niemand beginnen, einem fremden 'Herrchen' (das natur- und instinktfeindliche System unserer Gesellschaft/ "Vater" Staat als Fortsetzung der Kindheitsbeziehungen) zu dienen.

Dies soll im letzten Traum bewusst gemacht werden. Soldaten sind wie dressierte Wachhunde, die ihre naturentfremdete Aggression auf Befehl der Obrigkeit - wo wieder die "lehrende Mutter" hintersteckt - gegen ein suggeriertes Feindbild richten. Scheinbar gegen fremde Nationen und sonstige Feinde (Bürgerkriege) - auch als Gladiator in der "Berufs"-Arena -, in Wirklichkeit jedoch gegen die eigene Seele.

Das kann durch Untersuchung eines einzigen Traumes unmöglich in der ganzen Tragweite erfasst werden; es bedarf wenigstens eines Jahres intensiver Auseinandersetzung (einige 30 betrachtete Träume) um den Ausweg freizulegen, Mut dafür zu fassen.
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Re: Rottweiler Haie und die Bundeswehr

Beitragvon postfach » 16.11.2019, 11:53

Danke für eine erste Einschätzung.

Vielleicht hätte ich noch anmerken sollen, dass ich selbstständig bin und es bisher nicht so gut läuft. Obwohl das Konzept für die Selbstständigkeit sehr viel Potential verspricht fehlt mir selber seit fast einem Jahr die Motivation, mich richtig intensiv damit zu beschäftigen. Ich muss zum Beispiel Kaltaquise machen, davor habe ich immer noch "Bammel". Durch eine Abfindung bin ich finanziell recht gut aufgestellt und kann auch jederzeit woanders wieder arbeiten gehen. Es stört mich aber selber, dass ich so wenig daraus mache.
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Re: Rottweiler Haie und die Bundeswehr

Beitragvon EROSA » 16.11.2019, 13:42

Hallo Postfach :)

da ich auch jahrelang in Kaltaquise versucht hatte zu verkaufen wobei ich anfangs sehr erfolgreich war ~ kann ich deinen bammel sehr gut verstehen
auch wenn die MotivationsSeminare erst mal fuer euphorie sorgen halten sie ca 3 Monate dann hat sich die Begeisterung wieder gelegt

Verkaufen kann ich nur dass ich auch wirklich fuer mich sinnvoll gebrauchen kann

Wenn du nicht wirklich verstanden hast wozu dein produkt wirklich nuetzlich is kann sich dein bammel der Kaltaquise nicht legen

Nun zu deinem Traum
die Sichtweise von Plush beeindruckt mich immer wieder

in meiner NATURweiblichen Sicht erkenne ich
den sehr starken Einfluss deiner Mutter und ihrer Mutter und GrossMuetter die dich daran hindert ihr Haus zu verlassen um in deine eigene NATUR des Rottweiler als erstes zu gehen
die BundesWehr is zum Schutz des Staates da ~~~ also auch du sollst schuetzen ~ wen? deine Mutter und ihre Politik
das hat dich zu ihrem Rottweiler gemacht
nun
kannst du dein eigener Rottweiler werden
der deine eigenen Freiheitsbeduerfnisse beschuetzt
,,, ja da kommen so manche schwere Tatsachen runter auf den Boden gefallen die noch wie DamoklesSchwert ueber dich als Bedrohung schweben ~ sie (be)treffen dich ja nichT ;)

diese Tatsachen gilt es zu ergruenden :D
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Re: Rottweiler Haie und die Bundeswehr

Beitragvon plush » 16.11.2019, 22:30

Vielleicht hätte ich noch anmerken sollen, dass ich selbstständig bin und es bisher nicht so gut läuft.

Wichtiger für die psychoanalytische Diagnostik Deiner inneren Situation wäre ein ausführliches Charakterportrait Deiner Mutter, sowohl hinsichtlich ihrer Vorzüge, als auch der Nachteile.

Was Du beruflich machst, stellt für Freuds Methode der Traumdeutung eine nebenrangige Sache dar. Höchsten kann angenommen werden, dass Deine Seele die "Arbeit" als eine Art Gladiatorentum empfindet, was dann hinführt zum Bundeswehr-Verein.

Dieser Bereich wird aus der domestizierten, Instinkt-'beerinigten' Triebenergie erschaffen und in 'Funktion' gehalten. Er hat mit der gesunden Seele in ihrer genauso gesunden Sozialgemeinschaft nichts zu tun. Insofern ist es nicht verkehrt, sondern sogar gut, vor Deinem Beruf (Teilen davon) "Bammel" zu haben.

Das dürfte Deinem gut erzogenen Ich nicht gefallen. An der ins Über-Ich genisteten Mutter hangend will das Ich gehorchen und ihre Liebe sich verdienen (Geld als Ersatz), Deine Seele versucht dagegen, Dich in Kontakt mit ihrer triebgesunden Aggression (Haie) zu bringen.

Zwei 'Seelen', ach, schlagen in Deiner Brust. Ein Haus, das uneinig ist in sich, wird fallen...
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