von Almuth » 13.09.2019, 10:20
Hallo Pawer,
du kennst das Märchen von Rotkäppchen und dem Wolf? Im Original sagt der Wolf, dass er, bevor er sich über das Mädchen hermachen könne, zuvor die Oma fressen müsste. Was er ja dann auch tat. Er hätte ja Rotkäppchen an Ort und Stelle fressen können. Wozu der Umstand mit der Oma?
Die Originalmärchen beinhalten fast durchgehend eine tiefere Wahrheit, die heute kaum einer versteht und die dann oft verloren ging, wenn aus ihnen die nette Story gemacht wurde, die heute in den Büchern steht.
Ich habe Frauen gegenüber kein Selbstbewusstsein
Das ist der Schlüsselsatz in deiner Erzählung oben. Deine Oma steht für den Teil deiner Psyche, die weiblich ist und dem du als Mann zu unterliegen meinst. Du hast für deinen Traum die Oma gewählt, zu der du wenig Kontakt hast. Heißt, es geht tatsächlich nicht wirklich um diese Oma, sie ist das Symbol für deinen innerseelischen weiblichen Bewusstseinsteil (der aber im Wesentlichen von der Mutter geprägt wird, wie das grundsätzlich der Fall ist).
Und den trägst du zu Grabe, was im übertragenen Sinne zu verstehen ist. Du willst ein längst überfälliges Hindernis in deinem Denken und Fühlen wegbringen.
Dass der Sarg so schwer ist, dass ihn vier Sargträger nicht tragen können, das muss man natürlich auch im übertragenen Sinne verstehen. Die Last, die du in deinem Gemüt hast mit dem Weiblichen als solchen, die wiegt halt schwer. Und natürlich bist du Derjenige, der diese Last stemmen kann. Tust du auch im weiteren Fortgang, wo du letztlich allein unterwegs bist mit der weiblichen „Toten“, die du immerzu mit dir herum trägst.
Der Wald ist das Bild für dein Unterbewusstsein. Die Ruinen sind ein weiteres Symbol dafür, dass in deinem Inneren einige alte, eigentlich uralte Probleme herumstehen.
Ich bahne mir den Weg, muss viel Klettern und es ist sehr anstrengend.
Ja, so sieht es aus, wenn du in dich hineinschaust, wenn du versuchst, in deinem Inneren dich selbst, deinen eigenen Lebensweg zu finden. Du machst etwas, was du – noch - nicht gewohnt bist.
Aber du fühlst dich wohl dort. Gut, denn das bedeutet, dass du bis auf den Komplex mit den Frauen recht gut mit dir selbst klarkommst. So was hast du ja auch geschrieben.
Der Traum mit dem jungen Mädchen ist die exakte Fortsetzung der Thematik. Nun, wo die „Oma“ beerdigt ist, bist du soweit, dich in ein Mädchen verlieben zu können und – ha – sie verliebt sich auch in dich.
Die längst vergangene Zeit in Berlin könnte man so verstehen, dass du früher durchaus mal einen freieren Zugang zu Frauen hattest.
Nun aber, wo du eine Liebesbeziehung hast, sind andere Männer dein Angstgegner.
Italiener sind so Typen, denen das Flirten im Blut liegt, die überall sofort die Frauen für sich gewinnen können, die es eben einfach drauf haben. Also das Gegenteil von dir aktuell.....
Erstmal kannst du ihn vertreiben. Erstmal hast du das Mädchen auf deiner Seite. Ihre Verletzung steht schon mal für dein Frauenbild, wie es von deiner jüngeren Schwester geprägt ist. Du musst dich kümmern, was du vorbildlich machst. Als großer Kümmerer aber bist du nicht mehr attraktiv genug. Die Freundinnen des Mädchens sind natürlich das Mädchen selbst, und das will nicht mehr mit dir schlafen.
Ja, Ersatzpapa sein, das kannst du. Aber genau das ist bei jungen Mädchen nicht gefragt.
Ohne die Liebe sieht deine Welt trüb aus. Du kannst dich nur noch mal mit deinem Feindbild befassen, das du in dem Typ Mann siehst, der wahrscheinlich sofort mit ihr im Bett gelandet wäre.
Aber andere Männer vertreiben bringt dich den Mädchen nicht nahe.
Du kennst da sicher den einen oder anderen in deiner Umgebung, der leicht an die Frauen rankommt, und diese Typen könntest du wohl wirklich mal in eine Falle locken, wo du es ihnen dann gibst, nicht wahr?
Andere Männer sind aber nicht wirklich dein Hindernis. Das ist nur ein Ausweichmanöver, um nicht bei dir anfangen zu müssen. Auf einen Apparat einschlagen soll dir als Bild nur zeigen, wie sehr du daneben liegst, wenn du dich selbst mit diversen anderen Männern vergleichst und dann Frust bekommst auf die anderen. Nicht die anderen, du....
Herzliche Grüße Almuth