Ich bitte das Forum, um den Versuch einer Deutung meines Traumes von letzter Nacht:
Ich stand in der Küche meiner Eltern, dem Haus in dem ich aufgewachsen bin. Ich habe was geschnippelt und hatte eine Position eingenommen, die ich von meiner Mutter kenne: diejenige, die sich für das Essen in unserer Familie gekümmert hat und, wenn wir Kinder auf Besuch sind, immer noch tut. Nun kommt meine Mutter rein, sie hat riesige Beulen auf der Kopfhaut, rot, wie Kugeln. Ihre Kopfhaut schimmert durch, was sie in der Realität auch hat, also schütteres Haar, und erklärt mir, die ich weiterhin am Schnippeln bin, dass sie erst gerade über eine andere Person kapiert hätte, dass diese roten Kugeln auf ihrer Kopfhaut, Zecken wären, die sich festgefressen hätten. Sie erinnert sich diese schon einmal gehapt zu haben, nicht so groß allerdings, von denen sie meinte, dass es Teigablagerungen wären und die wurden vom Hautarzt werggeschnitten (hatte meine Mutter in der Realität tatsächlich mal). Aber jetzt kapiere sie, und man sehe es ja auch eindeutig, dass es diese Tierchen sind, bis oben hin vollgefressen, in unterschiedlicher Größe und 6-10 Stück auf ihrer Kopfhaut. Ich blicke zunächst nicht auf und sage, wie man denn so lange davon nichts merken konnte und entschließe mich schließlich doch, ihr zu helfen die Zecken mit ner Pinzette zu entferenen. Ich setze an der ersten, größten Zecke an, dann wache ich auf. Meine Mutter war, den ganzen Traum über die kindlichere von uns beiden. Kleinlaut, schüchtern, überfordert. Ich die resolutere.
Ich bin 35, lebe Hunderte Kilometer von meinen Eltern weg. Verstehe mich gut mit ihnen, allerdings war meine Mutter Zeit meiner Kindheit eine ängstliche, überführsorgliche Mutter. Hat auch auf mich abgefärbt. Hab auch Panikattacken/Angststörung wie meine Mutter. War gerade 2 Wochen auf Besuch bei meinen ELtern, war total schön, erholend. Jetzt bin ich wieder zurück und vermisse meine Familie, meine Kindheit, Zuhause unglaublich. Hab ich oft, wenn ich von dort wieder komme, dass ich mich erst in mein Leben wieder einfügen muss, als ob beide voneinander getrennt, ich meine Kindheit, Jugend nicht in mein erwachsenes Ich integriert hätte. Fühle mich davon auch oft gestört, so als ob ich nicht erwachsen werden wollte/könnte. Hab gerade beruflich viel STress, eine große Herausforderung steht an, mache eigentlich das, was mir Spass macht, was künstlerisches. Hab aber die letzen Monate nur Angst zu versagen und kann nichts genießen, also keinerlei Spaß an meinem Job. Meine ELtern machen nichts mit Kunst, sind Angestellte, war auch die erste Akademikerin in meiner Familie, haben mich immer unterstützt, jedoch tatsächlich nicht wirklich eine Ahnung von dem was ich konkret mache. Habe immer so latent das Gefühl, wenn ich meinen Bedürfnissen nachgehe, dass ich IHR Leben verrate und wenn ich längere Zeit auf Besuch bei meinen Eltern bin, dann rutsche ich in eine jüngere Version von mir, und dann hinterfrage ich mein Leben, mit meinen Entscheidungen. Aber trotzdem hab ich das Gefühl, dass ich Beides in mir habe: das Praktische, auch den Wunsch nach SIcherheit und Stabilität, was das Leben von meinen ELtern ist. Und auf der anderen Seite das Freie, Unstetige, Chaotische, Kreative...Tja
Ich bin gespannt und dankbar für Deutungsversuche!
Beste Grüße,
Blume84