Hallo July,
deine Frage ist so schlicht und einfach schwerer zu beantworten, da - wie erwähnt - Traumdeutung
ansich keine eigenständige und anerkannte Wissenschaft ist.
Nach meiner bisher langjährigen persönlichen Erfahrung mit Träumen und Traumarbeit gibt es ganz
unterschiedliche Herangehensweisen und Zugänge, wie Trauminhalte und Traumbotschaften sowohl
entschlüsselt also auch interpretiert und verstanden werden können. Allein wenn du dich hier im
Forum einmal umschaust, wirst du feststellen, dass jeder/jede ganz unterschiedlich deutet - und fast
allesamt sind der festen Überzeugung, ihr Weg sei der einzig Wahre....
Persönlich habe ich festgestellt, dass Traumarbeit vornehmlich - aber nicht ausschliesslich - der eigenen
Persönlichkeitsentwicklung dient - oder anders mal die (provokative) These formuliert: Wer sich mit sich
selbst, seinem Innenleben und seiner persönlichen Entwicklung beschäftigt und auseinandersetzt wird
leichter und anders an Traumdeutung herangehen, als "angelesene" und "theoretisierende" Deuter/innen.
Aus der persönlichen Auseinandersetzung mit sich selbst, mit Symbolen und der Transformation auf das eigene
Leben heraus entwickelt sich nach meiner persönlichen Erfahrung heraus gleichezeitig eine Auseinander-
setzung mit der Umwelt, dem Universum, mit dem DU
...und hier wirds dann nochmal spannend
auf den Spuren der Traumarbeit...da aus dem Individuellen auch das Kollektive hinzukommt und es
"Resonanzen" wie auch Wechselwirkungen gibt - so will ich es mal formulieren und dann steht das Einzelne
im Kontext zum Ganzen, so dass eine weiter Deutungs-Ebene hinzukommt/-kommen kann.
Dabei hab ich persönlich - weil ich kann ja nur von mir und meinen Erfahrungen mit Traumarbeit und dem
Traumdeuten auch für andere (da kommen inzwischen mehrere 100 Deutungen zusammen) sprechen - fest-
gestellt, dass in diesem Entwicklungs-Prozeß sowas wie "Schwerpunkte" oder "Überzeugungen" entstehen.
Doch wer sich allzusatrk darauf beruft, sein Weltbild sei das einzig Wahre und Gültige verschliesst sich
gleichzeitig gegen eine (weiter-)Entwicklung...auch und vornehmlich der eigenen Horizonte....
Warum erzähle ich dir das alles?
Ganz einfach...weil auf dem Weg ins Reich der Träume "sucht und findet" jeder seinen Schwerpunkt, seine
Herangehensweise, die für ihn stimmig ist - aber letztlich nicht die einzig Wahre, das finde ich sollte man
als seriöser Traumarbeiter immer mitbedenken - findet sich dann auch "Literatur", die man liest und
sich austauscht und weitergeht...etc...damit meine ich:
Ob von der Esotherik über die Hostorik bis hin zur Psychoanalyse ist alles zu finden - auch an Literatur
.
Ich empfinde es als zu einseitig sogar als ein bissl anmaßend, wenn ich hier für "bestimmte Bücher" werben würde,
da ich dann nicht nur davon ausginge, dass mein Ansatz der Königsweg sei und gleichsam ihn dir überstülpen würde.
Mein Ansatz ist tatsächlich nur für mich gültig, gleichwohl bin ich offen für "Randgebiete" an die mein Ansatz/Schwerpunkt
heran- und hineinreicht. Ich habe auch im Laufe der Zeit für mich ausgelotet, welche Herangehensweise ich für mich ausschließe
bzw., die mein Interesse nie entfachen können, das bedeutet aber nicht, dass sie weniger wertvoll sind - nur halt für mich nicht
in Betracht kommen
.
Was meinen Ansatz und meine Herangehensweise betrifft kann ich feststellen, dass ich "Lehrer" hatte, die den Anspruch einer
"seriösen" vielleicht sogar wissenschaftlicheren Herangehensweise hatten und von denen gibts auch Literatur - und mit weiterführender
Literatur habe ich mich dann beschäftigt, wenn ich der Meinung war, dass ich "weitere Theorien" interessant für mich und meine Traum-
arbeit finde und brauche.
Ich bin zu der Erkennntis gelangt, dass Theorie das Eine und Praxis das Andere ist. Aber dass die Praxis manchmal sogar wertvoller sein kann,
da Traumarbeit nach meiner Einschätzung sehr viel mit Lebens(-erfahrung) und dem Verständnis zum Leben zu tun hat. Doch wie häufig im Leben
ergibt das Miteinander und nicht das Gegeneinander oder Polarisieren erst den Schlüssel zum Blick auf das "Dahinter".
Liebe Grüße