So. Und das hier geht jetzt an Ghost:
Die Frage, die sich mir in diesem Zusammenhang immer aufdrängt ist die Frage, warum unser Unterbewußtsein es als so wichtig ansieht, dass es bestimmte Traumbotschaften, bestimmte Lebenssituationen in unseren Träumen mit sehr langem Atem wiederholt versucht, in die Aufmerksamkeit unseres Tagesbewußtseins hineinzubringen. Was würde passieren, wenn nun die schlimmste Befürchtung die ein Träumer haben könnte, dass er die Botschaft seines Traumes nach vielen erfolglosen Versuchen seines Unterbewußtseins doch noch richtig versteht, wenn genau dies eintritt???
Also erstens: Keine Angst. Man muss (darf) keine Angst haben. Wozu auch? Es ist nichts da was nicht ohnehin in uns ist.
Zum zweiten: Traumerkenntnisse sind kein Wissen. Es handelt sich um Erkenntnisse. Etwas das man erkannt hat. Wenn man etwas erkannt hat, dann ist es auch die Wahrheit. Die Ureigene Wahrheit. Erkennen. Da gibt es keine Zweifel und keine Angst.
Der Träumer oder die Träumerin könnte sich dann vielleicht genötigt sehen, bestimmte Entscheidungen, irrtümliche Sichtweisen oder gar falsches fremdes oder eigenes Verhalten zu korrigieren um so einen gewissen Schaden, wie immer er auch aussehen könnte, zu vermeiden, abzuwenden oder gezielt aufzulösen.
Ich hoffe du verzeihst mir das: Du denkst zu viel
Ich verstehe die ernsthafte Beschäftigung mit der Weisheit der Träume als einen Unterstützungsversuch sich dieser inneren Weisheit unserer Träume zu nähern, sie aufzugreifen und dann mit der Verstandeswelt zu entscheiden, was einem als machbar, als umsetzbar erscheint.
Auch hier ist sehr viel "Kopf" und "denken" im Spiel. "Wissen" aber keine "Erkenntnis". Träume geben Möglicheiten für Erkenntnisse aber kein Wissen das man bewusst unsetzen könnte oder sollte. Meiner Meinung nach, denn schliesslich handelt man in einem Eulenspiegelhaften Metaphernraum. Oder meinst du man wird schlauer wenn man jeden Tag hundert Traum-kerzen anzündet weil man so zur Erleuchtung kommt?
Jeden Träumer, der von seiner Verstandeswelt zunächst daran gehindert wird, kritische Botschaften seines Innersten anzunehmen, als unheilbar Erkenntnis-rissestent einzuordnen, erscheint mir keine weise Blickrichtung zu sein...
Aber machst du das nicht selber? so ein kleeeeiiiines bisschen?
Es gibt Träumer und Träumerinnen, die haben auch den Mut, ihre eigenen Erkenntnisbollwerke abzurüsten. Und manchmal ist es durchaus hilfreich, wenn wir bei diesen Bemühungen für unsere Verstandeswelt, für unser scheinbar schlaues Tagesbewußtsein etwas Gegendruck bekommen, wenn Zweifel uns dazu bewegen, auch einmal einen anderen Blickpunkt einzunehmen.
Ich denke, es ist nicht so verkehrt, sich den Bemühungen des Unterbewußtseins anzuschließen und auch einmal wiederholt die etwas andere Sichtweise in das Tagesbewußtsein des Träumers als Angebot hineinzubringen, sofern er dies wünscht......... Bewußt gewolltes Flüchten vor Traumbotschaften werde ich mich natürlich nicht in den Weg stellen..........
Nun der ganze "Erkenntnisresistent sein" Krempel ist halt schon so ein Ding. Es gibt halt Leute deren Aufgabe scheint es sein genau diese Hürde zu überwinden. Und manche von Ihnen haben es damit halt unerhört schwer. Dazu habe ich auch kein Patentrezept. Woher auch?
Ich merke nur bei mir das ich (wohl ähnlich wie du) zunehmend aggressiv werde wenn eine Sache die mir ach-so-offensichtlich erscheint trotz bester Untermauerung und "Begründung" immer wieder beim Träumer abprallt, nur damit er nächste Woche mit dem "Gleicher Traum in Grün" wieder ankommt.
Es gibt halt auch Träumer wo man dann vielleicht sagen muss: Okay, es tut mir leid aber ich habe keinen Schlüssel für dich den ich sehen kann.
MfG
kyo