Verarbeitung von erlebtem oder Ruf des Unterbewusstseins?

Philosophische und kritische Überlegungen zum Thema Traum und Traumdeutung

Moderator: Mirakulix

Verarbeitung von erlebtem oder Ruf des Unterbewusstseins?

Beitragvon Alberti » 10.05.2010, 00:52

Allgemein meinen viele Leute ja, dass man im Traum erlebtes verarbeiten würde. Allerdings hat man mir neulich gesagt dies sei aus der Luft gegriffen und man würde im Traum eher Signale vom Unterbewusstsein bekommen.
Welches ist nun die richtige Behauptung?
Alberti
Träumerle
 
Beiträge: 7
Registriert: 08.05.2010, 02:50

Traumerleben

Beitragvon Renate » 10.05.2010, 08:03

Nun, ich würde sagen, beiden ist richtig.
Wenn ein Tag besonders aufregend, anstrengend oder hektisch war, kommt es zu Signalen im Traum.

Andererseits wird in Träumen sehr oft Seeleninhalt gezeigt. Situationen, die im Wachleben verdrängt wurden, schaffen sich durch Träume wieder "Gehör".
Benutzeravatar
Renate
Moderator
 
Beiträge: 29
Registriert: 01.10.2007, 19:38

Beitragvon Küstenbiene » 10.05.2010, 21:28

Für mich auch beides, Verarbeitung und Signale vom Unterbewusstsein.
Man muß die Sprache nur verstehen lernen, dafür gibt es ja das Traumlabor :D
Küstenbiene
Traumolog(e/in)
 
Beiträge: 27
Registriert: 17.04.2009, 09:31

Re: Traumerleben

Beitragvon Therion » 12.05.2010, 10:22

Renate hat geschrieben:Nun, ich würde sagen, beiden ist richtig.
Wenn ein Tag besonders aufregend, anstrengend oder hektisch war, kommt es zu Signalen im Traum.

Andererseits wird in Träumen sehr oft Seeleninhalt gezeigt. Situationen, die im Wachleben verdrängt wurden, schaffen sich durch Träume wieder "Gehör".




Das ist nicht ganz richtig. Tageserlebnisse werden dann im Traum thematisiert, wenn sie eine unbewusste, konfliktbehaftete Entsprechung o.ä. finden.
Dann fungiert der "relevante Tagesinhalt" als "Energiegeber" für
beispielsweise einen verdrängten Konflikt, der - durch das plus an psychischer Energie- "aufsteigt". Damit man jetzt aber im Traum nicht mit Inhalten konfrontiert wird, die einem den Schlaf rauben (Freud nannte daher den Traum auch den Hüter des Schlafes), werden die Inhalte chiffriert (mittels Symbolen).

Es ist vollkommen egal ob der Tag aufregend war oder nicht. Frage ist nur ob man bewusst oder unbewusst etwas aufschnappt was eine unbewusste
Entsprechung findet (beispiel: Du gehts einkaufen und im Hintergrund wird eine Opernarie gespielt, die Du bewusst aba net mitkriegst. Diese Arie wurde vor Jahren am Begräbnis Deines Elternteils gespielt. Also eine
gute Voraussetzung für einen dementsprechenden Traum....)
Therion
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 122
Registriert: 27.01.2008, 20:51

Beitragvon janpabo » 13.06.2010, 13:27

Ja es ist tatsächlich so, dass unterbewusst Erlebnisse der Vergangenheit verarbeitet werden können, genauso, wie man auch völlig wirres Zeug träumt. Das ist abhängig von der Schlafphase in der man sich gerade befindet.
Manchmal binde ich Erlebnisse des Vortages und Gedanken, die ich vorm Einschlafen hatte, direkt in meine Träume mit ein. Ich träume aber auch von dingen die 2 Jahre und länger her sind.
Es ist auch bewiesen, dass das Gehirn im Schlaf Phasen hat, in dehnen man irsinnig Kreativ ist. Friedrick August von Kekulé, Chemie-Professor an der Universität Ghentzum beispiel, löste die Struktur des Benzene-Moleküls während eines Nachmittag-Nickerchens :idea: Und bekam dafür den Nobelpreis
Dennoch berichten viele Leute von totalem Blödsinn in ihren Träumen, auch Schlafredner erzählen häufig Stuss, und diese reden bekanntlich das, was sie träumen. :)
Versuche andere so zu behandeln, wie auch du es von anderen erwartest!
janpabo
Träumerle
 
Beiträge: 3
Registriert: 13.06.2010, 00:21


Zurück zu Traum und Wirklichkeit

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste