Gibt es untrügliche Zeichen dafür dass man träumt bzw.wacht?

Philosophische und kritische Überlegungen zum Thema Traum und Traumdeutung

Moderator: Mirakulix

Gibt es untrügliche Zeichen dafür dass man träumt bzw.wacht?

Beitragvon Rike » 12.02.2009, 14:10

Diese Frage mag etwas seltsam klingen. Aber ich frage mich schon seit längerem, ob es untrügliche Zeichen dafür gibt, woran man erkennen kann, dass man gerade träumt. Ich träume z. T. dermaßen intensiv. Seit kurzem träume ich desöfteren, dass ich zur Toilette muß. Und wenn ich dann drauf sitze und pinkeln will, klappt es nicht oder nur ein bißchen. Dann wache ich auf und stelle fest, dass ich nur geträumt habe. Einmal war ich sicher dass ich wach bin und ging zum Klo - tja und anschl. war das Bett nass :-( Weil ich eben doch nicht wach war sondern nur träumte. Und ein anderes Mal wachte ich nachts auf und mußte so nötig aber traute mich absolut nicht zur Toilette zu gehen, weil ich dachte, dass ich ja vielleicht doch wieder nur träume :-(
Das berühmte "Kneifen" funktioniert bei mir null, weil ich auch im Traum Schmerzen empfinde. Ich habe große Angst vorm Zahnarzt, und vor einem Termin habe ich schonmal eine komplette Zahnbehandlung durchgeträumt mit Schmerzen und Ängsten und allem was dazu gehört und war anschl. so froh als ich die Praxis verließ - tja und dann wachte ich auf und hatte letzendlich doch alles noch vor mir. Das war so grausam.
Was ich im Traum absolut nicht kann ist schreien oder telefonieren. Und als ich letzte Nacht mal wieder im Traum aufs Klo mußte, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob ich nun träume oder nicht. Ich lief durch ein Bürogebäude und dachte mir, ich kann doch einfach mal einen Mitarbeiter bitten, dass ich mal telefonieren darf, dann merke ich ja ob ich träume. Aber das kam mir dann so dämlich vor und ich sagte mir selber, wenn ich träumen würde, täte ich mir doch keine Gedanken darüber machen, und wie blamabel wäre es denn, einen Mitarbeiter zu bitten, telefonieren zu dürfen, um zu prüfen ob ich träume. - Tja also ich war überzeugt davon dass ich wach war - aber es war eben doch nur ein Traum.
Ich könnte noch ewig über meine Traum-Gewohnheiten berichten. Oftmals laufe ich scheinbar stundenlang durch eine fremde Stadt und bin dann total erschöpft und müde und möchte mich hinlegen und schlafen, und dann wache ich auf! Und stelle fest dass ich nur geträumt habe und dass der Tag jetzt erst beginnt.
Meine Frage ist jetzt einfach: Hat jemand irgend welche Erfahrungen, wie man feststellen kann, ob man träumt oder wach ist? Ich sitze jetzt am PC und tippe diese Zeilen. Aber wie könnte ich jetzt prüfen ob ich wirklich wach bin? Ich habe im Traum auch schon einen Brief geschrieben und dachte, das ist ein klarer Beweis dafür dass ich wach bin. Tja und dann wachte ich auf und es gab keinen Brief!
Ich würde wirklich gerne irgend etwas kennen, wo ich jederzeit prüfen kann, ob ich wach bin oder nicht. Das hört sich verrückt an aber ich habe einfach Angst im Traum wieder ins Bett zu pinkeln oder mich andererseits nicht zum Klo zu trauen, weil sich alles im Traum genauso echt anfühlt wie in der Realität. Wie gesagt "Kneif mich mal" bringt einfach nichts. Weiß jemand was besseres?
Liebe Grüße von Rike
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Beitragvon charyptis » 13.02.2009, 22:12

Hallo Rike,

leider kann ich Dir da überhaupt keinen Tipp geben, wie Du das in der Situation unterscheiden kannst. Aber das wäre im Endeffekt ja auch nur Behandlung der Symptome. Vielleicht kann man vorher ansetzen und versuchen, dass es überhaupt nicht zu solchen Situationen kommt.

Was ich sagen will: Es kommt mir so vor, als ob Deine Grenzen zwischen Traum und Realität generell sehr dünn sind. Wenn Du gestattest, würde ich das gerne psychologisch interpretieren - dieses Verwschimmen der Grenzen deutet erstens auf eine große Sensibilität hin, könnte aber auch auf Flucht hinweisen. Folgende Fragen: Träumst Du gerne? Und umgekehrt: Bist Du gerne wach?

Die erste Frage könnte einen Hinweis darauf geben, ob du vielleicht unbedingt aus der Traumsituation heraus möchtest, so dass diese Situation von Deinem Bewusstsein als Realität interpretiert wird. In einer solchen Quasi-Realität hat dein Verstand immer noch die Oberhand (was Du ja auch schilderst). Vielleicht ist das ein Schutz, der Dich vor tiefen, unterbewussten Schmerzen schützen soll? Vielleicht, weil in einer authentischen Traumsituation, in denen Dein Unterbewusstsein frei "senden" kann, Dinge geschehen und gezeigt werden könnten, mit denen Du (noch) nicht umgehen kannst.

Umgekehrt, wenn Du Deine Träume der Realität vorziehst, werden Deine Träume realistischer. Denn ich glaube, dass eine verhältnismäßig klare Idenitifkation von Traum und Realität wichtig für die gesitige Gesundheit ist. Insofern könnte Deine "Verwechslung" eine Art Kompensation Deines Bewusstseins sein, in der Traum und Realität ihren Stellenwert zugewiesen bekommen, will sagen: Die Realität Deiner Träume kompensiert eine fehlende Realität "da draußen".

Bevor ich mich noch weiter in die Bredouille schreibe, höre ich hier mal lieber auf. Ich hoffe, ich bin Dir nicht zu nahe getreten, und konnte Dir Denkanstöße geben. Wenn nicht, einfach vergessen!!

LG
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Es gibt allerdings Unaussprechliches. Dies zeigt sich, es ist das Mystische.
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Beitragvon Caterina » 13.02.2009, 22:38

Hallo Rike,

stimme charyptis insoweit zu, als es nicht ganz einfach ist, Deine Frage zu beantworten, da mehrere Faktoren zusammenspielen, die diese - ich nenne es mal - Phänomene hervorbringen können!

Mir fiel "spontan beim Lesen dazu ein": Schlafwandeln. Hat unterschiedliche Formen, das Schlafwandeln.

Hoffe, das kann Dir einen Anhaltspunkt zur Klärung Deiner Frage bieten, sonst "trash this".

Lg
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Caterina
 

@charyptis

Beitragvon Rike » 14.02.2009, 01:45

Hallo Charyptis,

vielen Dank für Deine Zeilen. Das ist sehr interessant was Du geschrieben hast. Also um erstmal Deine Fragen zu beantworten: Ja ich bin gerne wach und ob ich gerne träume - hm naja da kommt es eben auf die Träume an.

"Auf der Flucht sein" ist ein gutes Stichwort, darüber hatte ich auch schonmal nachgedacht. Oder weil ich auch immer wieder träume, dass ich stundenlang durch eine fremde Stadt irre - oder dass ich nachhause laufe und plötzlich ist alles anders: Das Haus steht nicht mehr dort oder die Türen sehen anders aus usw. So rein vom logischen her möchte man meinen, ich bin auf der Suche nach irgend etwas. Nur ich wüsste einfach nicht nach was...

Vor einigen Jahren hatte ich mal ganz Schlimme realistische Träume. Das war als mein Vater im sterben lag. Da überschlugen sich die Ereignisse: Er kam ins Krankenhaus und ich erfuhr jeden Tag eine neue erschütternde Nachricht und sah ihn jeden Tag mehr dahin siechen. Und in den Nächten träumte ich dann entweder dass er gestorben ist oder dass es ihm viel besser geht, und dann wachte ich nachts oder morgens auf und wusste einfach wirklich nicht mehr, was ich nun beim letzten Krankenhausbesuch erlebt habe und was ich nur geträumt habe. Ich wusste ernsthaft nicht mehr ob mein Vater noch lebt oder ob er schon gestorben war oder wieder nach hause konnte. Das fand ich so gruselig.

Was vielleicht noch wichtig wäre zu meiner Person: Ich bin 37 Jahre alt und geistig völlig normal sozusagen ;-) Also habe normale Schulen besucht, einen erweiterten Abschluß, eine abgeschlossene Berufsausbildung, gehe einer geregelten Arbeit nach und lebe in einer glücklichen Beziehung - das nur so am Rande, ist ja vielleicht auch wichtig zu wissen. Ich finde wenn man nur von meinen Träumen und Nicht-Träumen liest, könnte man meinen, die Frau hat doch eh nen Sockenschuss ;-) Aber dem ist nicht so.

Um nochmal auf die eben genannten Träume bezügl. meines Vaters zurück zu kommen: Er ist dann leider tatsächlich gestorben, und die Zeit danach erlebte ich erstmal ähnliche Träume wie in seiner Sterbe-Phase. Und eines Nachts wachte ich auf und war so verzweifelt, weil ich ihn so sehr vermisst habe. Ich sagte dann völlig verzweifelt: Ach Papa wenn ich Dich doch noch ein einziges Mal wieder sehen könnte, noch einmal mit Dir reden, Dich in den Arm nehmen könnte, das wäre mein aller größter Wunsch!
Und als ich dann einschlief, hatte ich in der Nacht einen Traum, den ich wohl mein Leben lang nicht vergessen werde. Ich träumte dass mein Vater bei mir war. Ich nahm in in den Arm, es war alles wie echt! Das seltsame war nur, dass er kein Wort sprach. Er war einfach da und wir liefen zum Haus meiner Schwester. Dort angekommen, verschwand mein Vater ganz langsam. er wurde immer kleiner in der Ferne und verschwand in einem weißen Licht. Bevor er verschwand, drückte er mir noch meine Katze in den Arm. Dann war er weg, und kurz drauf wachte ich auf.
Ich saß in meinem Bett und war einfach nur glücklich. Ich hatte das Gesicht nass von Tränen, aber ich saß einfach nur da und sagte DANKE - Mein Vater hatte mir meinen größten Wunsch erfüllt: Er war noch einmal zurück gekehrt, und auch wenn er selber nichts gesagt hatte: Ich konnte mit ihm reden im Traum, ich konnte ihn lieb halten, und alles war so realistisch. Und dann verschwand er für immer und drückte mir noch meine Katze in den Arm (die ich einst von ihm bekommen hatte), so als wollte er sagen: Ich kann nun nicht mehr für Dich da sein, aber Du hast Deine Katze, die Du von mir hast. Pass gut auf sie auf.
Ich holte dann tatsächlich erstmal meine Katze ins Bett und schmuste mit ihr.
Das war der schönste Traum meines Lebens. Er tat einfach so gut.
Ansonsten finde ich es eher grausam, wenn ich schöne Dinge träume, die der Realität eben NICHT entsprechen. Zum Beispiel war kürzlich unsere Katze für ein paar Tage verschwunden (nicht die von meinem Vater, die lebt inzwischen auch schon seit 10 Jahren nicht mehr). Mein Freund und ich hatten uns große Sorgen gemacht und so gehofft, dass sie wieder kommt. Und dann träumte ich, dass sie wieder da ist. Ich war so glücklich im Traum, dass sie zurück gekommen war. Und dann wachte ich auf und hätte heulen können, weil es eben nur ein Traum gewesen ist, die Katze war weg :-(
Was ich halt auch so merkwürdig finde: Ich sagte ja dass ich hin und wieder Träume habe, in denen ich stundenlang durch fremde Gegenden irre. Das war eine Zeitlang ganz extrem (ohne dass ich sagen könnte warum). Dann war es lange Zeit vorbei mit diesen Träumen, und seit einigen Wochen habe ich solche Träume wieder häufiger. Ich grübel schon ständig nach, ob sich in meinem Leben in den letzten Wochen irgend etwas gravierendes verändert hat, weshalb diese Träume plötzlich wieder auftauchen. Aber mir fällt nichts ein. Im wirklichen Leben bin ich (trotz einiger schwerer Schicksalsschläge) ein sehr positiver und glücklicher Mensch. Deshalb verstehe ich einfach nicht, warum ich immer wieder solche Psycho-Träume habe, bei denen ich schon manchmal denke, ich verliere langsam den Verstand.
Gut das soll erstmal reichen für heute :-)
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Beitragvon Theo Träumer » 14.02.2009, 10:20

Hallo Rike!
Ich habe mir jetzt zwar nicht alles durchgelesen, aber wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich wirklich wach bin (mir ist schon mehrmals passiert, dass ich von meinem eigenen Bett bzw. Schlafzimmer träume), denke ich an die klugen Worte eines Philosophen:"Ich denke, also bin ich". Das heisst, wenn ich klar denken kann, weiss ich, dass ich wach bin.
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@Theo Träumer

Beitragvon Rike » 14.02.2009, 12:55

Hallo Theo,
das klingt zwar logisch. Aber dem ist ja leider nicht so. Es kam ja bei mir im Traum schon vor, dass ich mir Gedanken darüber mache ob ich träume. Und dann denke ich auch: Wenn ich mir darüber schon Gedanken mache, muß ich ja wach sein. Man würde im Traum schließlich nicht über sowas nachdenken...
Tja aber das tu ich eben doch.
Leider trifft dieser Spruch nicht auf mich zu. Da ich offenbar auch im Traum sehr klar denken kann. Zumindest so klar, dass ich wieder nicht weiß ob ich wach bin oder träume.
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WEITERS

Beitragvon SILVIA » 14.02.2009, 17:23

VIELLEICHT DENKSD DU ZUVIEL, DASS DEINE GEDANKEN SCHON IN DEINE TRÄUME WEITERDENKEN?! HM?!

SILVIA
:wink:

PS: ERLÖSEND IS
DEINE GEDANKEN IN IHR ENDE HINEINDENKEN
DAS BEFREID SIE IN DICH

:wink:
SILVIA
 

Beitragvon charyptis » 14.02.2009, 20:32

Hm, hm, schwierig, das Ganze. was ich oben geschrieben habe, ist also eher Müll... :) Theos Hinweis bringt aber auch insofern weniger, da man auch im Traum ja irgendwie ist. Sobald man denkt, existiert man, aber damit ist noch nichts über die Verfasstheit der Außenwelt gesagt.*

Aber ich finde es schon spannend, dass Du diese, ich nenn sie mal Wach-Träume, immer dann hast, wenn Du emotional aufgewühlt bist. Aber auch Silvias Hinweis ist nicht zu unterschlagen: Das (rationale) Denken ist in Deinem Leben sehr dominant, weshalb es bis in Deine (irrationalen) Träumen reicht. Könnte da was dran sein?

LG, und bleib am Ball ;)

charyptis





*Um genau zu sein: Dieser Spruch stammt von René Descartes und lautet "cogito ergo sum", eigentlich nur "cogito sum".
Seine Frage ist: Worüber kann ich Sicherheit erlangen? Antwort: Nur über den Fakt meiner eigenen Existenz. Und gerade die Frage, ob mein Leben Realität oder nur ein Traum ist, kann ich durch diese Frage nicht beantworten. Das ist der Ausgangspunkt Descartes: Ist die Welt real? Er formuliert das so, dass es ja vielleicht einen "bösen Dämon" gibt, der ihn über die Realität der Außenwelt täuscht, also ihm vorgaukelt, da wäre tatsächlich was. Das aber kann der Denkende schlicht nicht entscheiden, denn beide Positionen (dass es eine objektive Realität gibt und dass es sie nich gibt), sind anzweifelbar. Wahr ist nur das, was man nicht sinnvoll anzweifeln kann, und das ist lediglich die eigene Existenz. Diese ist daher zwingend notwendig und somit immer wahr. quod erat demonstrandum :)
Also: Gerade das cogito-sum kann nichts über die Realität sagen. Für Rikes Fall gilt: Im Traum existiert das Bewusstsein des Träumenden genauso wie in der "Realität" (was heißt das schon...?). Das cogito-sum hilft bei der Entscheidung, was Traum oder Wirklichkeit ist, nicht weiter. Noch Fragen? ;)
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Beitragvon Logic » 14.02.2009, 22:25

Hallo auch!

Wie ich gerade vorhin hana bei den Traumdeutungen geschrieben hab:

"Nach meiner Erfahrung ist die schnellste und sicherste Überprüfung ob man gerade träumt sich die Nase zuzuhalten und durch die Nase einzuatmen.
Logischerweise, wenn du Luft bekommst träumst du. "

Teste es mal, vielleicht hilft es!

Liebe Grüße,
Logic
Das Individuum und sein Charakter definieren sich durch die Summe der Ansichten die jede Person von besagten Individuum hat, daher kann eine Einheit aus allen Menschen nie existieren.
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@Logic

Beitragvon Rike » 15.02.2009, 02:59

Das klingt auf jeden Fall logisch. Werde ich auf alle Fälle mal ausprobieren, wenn ich mir mal wieder nicht sicher bin
und: Insofern ich im Traum daran denke.
Danke für den Tipp.
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Beitragvon Rike » 15.02.2009, 03:03

Aber ich finde es schon spannend, dass Du diese, ich nenn sie mal Wach-Träume, immer dann hast, wenn Du emotional aufgewühlt bist.

Jein! Denn wie gesagt habe ich ja seit einigen Wochen wieder so lebhafte Träume OHNE dass irgend etwas besonderes vorgefallen ist oder ich emotional im Wachsein etwas Auffallendes durchmache.


Aber auch Silvias Hinweis ist nicht zu unterschlagen: Das (rationale) Denken ist in Deinem Leben sehr dominant, weshalb es bis in Deine (irrationalen) Träumen reicht. Könnte da was dran sein?

Darüber denke ich nach. Ich bin mir nicht sicher. EIGENTLICH bin ich eher der Meinung, dass ich mir zu WENIG Gedanken mache um viele Dinge. Ggf. ist auch das Gegenteil der Fall: Dass ich einfach zu viel verdränge, und deshalb im Traum Dinge verarbeite, auch wenn die Themen nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben, hm...

Aber ist schon echt interessant sich mal darüber Gedanken zu machen. Eure Tipps hier helfen mir auf jeden Fall schonmal weiter.
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Beitragvon SILVIA » 15.02.2009, 13:57

NIMM DAS LEBEN NICH SO SCHWER - ES JA JA NICH VON DAUER...
BISD DU LEBENSMÜDE?!

DIE AUSSENWELD IS FRÖHLICH UND GEIL

SILVIA
:wink:
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@Silvia

Beitragvon Rike » 15.02.2009, 15:01

Hihi nee bin nicht lebensmüde :-)
Den Spruch find ich geil. Hab ich mal im Büro auf einem Bildschirmschoner gelesen bei einem Kollegen, der sich tierisch über einen Kunden aufgeregt hatte.
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Beitragvon LGBT_FTW » 16.02.2009, 02:11

Also um es mal philosophisch zu sagen: Nein, es gibt keine absolute Gewissheit, da in beiden Fällen nicht sicher ist ob es die finale Realität ist.

Rein theoretisch wäre es ja möglich daß selbst die Realität nur ein "anderes" Traumgebilde einer höheren Realität ist, vielleicht wachst Du irgendwann auf und alles war nur Einbildung? Das ist der Grundgedanke hinter dem Begriff Phänomenologie und die Idee taucht auch u.a. im Zen-Buddhismus auf.

Niemand weiß wo das beginnt und endet, niemand weiß ob die Sinneseindrücke die man empfängt echt sind. Erst wenn man tot ist weiß man's dann aber ist es ja zu spät. :?

Alse ein Tipp: geh davon aus daß es die Realität ist, dann kannst Du zumindest nichts falsch machen, gehst auf Nummer Sicher :D
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Realitätscheck

Beitragvon AlbTrauma » 26.08.2009, 22:23

Um herauszufinden, ob Du träumst oder wach bist, kannst Du öfters am Tag sog. Reality Checks durchführen.

Du musst die Realität ständig hinterfragen und Dich aufgrund der daraus gewonnenen Ergebnisse entscheiden, ob Du jetzt wach bist oder ob Du träumst. Natürlich "weißt" Du das im Alltag. Mache sie trotzdem mit großem Ernst und stets in der Erwartung, daß sie Dich auch davon überzeugen könnten, daß Du in Wirklichkeit schläfst und träumst.

1. Der Lesetest
Lese irgendetwas in Deiner Umgebung, z.B. die Digitalanzeige Deines Videorekorders, die Schlagzeile einer Tageszeitung, ein Straßen- oder Reklameschild. Schau zur Seite und denke Dir etwas aus, was stattdessen dort stehen soll. Dann betrachte das zuvor Gelesene. Hat sich der Text verändert? Höchstwahrscheinlich nicht. Also bist Du wach und träumst nicht.

2. Der Empfindungstest
Halte im Alltag einmal kurz inne, versenke Dich ganz in Dich und in das Hier und Jetzt. Gibt es irgendwie ein Traumgefühl, ein erregendes und beängstigendes Gefühl zugleich. Bist Du wirklich ganz da, kannst Du Dich an Dich selbst, Deine Freunde und Deine Familie erinnern. Wohin gehst Du und woher kommst Du. Gab es irgendeinen Bruch im Zeitverlauf?

3. Der Personentest
Hinterfrage häufig Personen. Ist die Person wirklich real oder erscheint sie Dir zusammengesetzt aus anderen bekannten Personen. Kann diese Person in dieser Form überhaupt so am Leben sein - kurz: ist sie wirklich real oder könnte sie ein Produkt Deiner Phantasie sein?

4. Der Farbentest
In Träumen kommen Farben vor, die es in der Realität nicht gibt. Beobachte aufmerksam Deine Umgebung. Sind die Farben realistisch? Kommen selbstleuchtende Körper vor? Ändern sich die Farben?

5. Der Perspektiventest
Sind weiter entfernte Gegenstände wirklich kleiner als in der Nähe befindliche. Sind weiter entfernte Geräusche wirklich leiser ans Geräusche in Deiner unmittelbaren Umgebung. Ist die Perspektive irgendwie verzerrt? Achte auf alle möglichen Abweichungen.

6. Der Drehtest
Drehe Dich, wenn Du unbeobachtet bist, mit offenen Augen einmal schnell um Deine Achse. Im Traum kommt es oft vor, daß die Umgebung entweder während der Drehung unverändert bleibt oder sich nach Beendigung der Drehung weiterdreht.

7. sonstige Tests
- Uhr: Zeigt die Armbanduhr eine vernüftige Zeit an? Oft sind Uhren im Traum nicht ablesbar, zeigen eine unsinnige Zeit an oder ändern die Zeit, wenn man mehrere Male draufschaut. Mit einer digitalen Uhr funktioniert das Ganze besser als mit einer analogen.

- Lichtschalter: Funktionieren die Lichtschalter oder andere elektrische Geräte?

Ungeeignet ist der Klischeetest mit Kratzen, Zwicken oder Beißen. Sei versichert, daß Dein Traumkörper Schmerz, sexuelle Empfindungen und jede Körperwahrnehmung absolut ununterscheidbar von Deinem "echten" Körper produziert. Du kannst nur Dein Bewußtsein, nicht Deinen Körper prüfen. Allerdings hat man in der Traumrealität Möglichkeiten, die man sonst nicht hat. Es spricht nichts dagegen, als Ergänzung zu den Realitätschecks, einfach mal zu versuchen, ob man heute nicht über dem Markt fliegen möchte, statt immer zu gehen. Was spricht eigentlich dagegen, mal nebenbei zu versuchen, mit der Hand in die Wand hineinzufassen oder durch einen Spiegel zu gehen. Im Traum funktioniert das, also ist es auch ein Realitätscheck.
AlbTrauma
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