Wirklichkeit und Traum - wie schmal ist der Grad?

Philosophische und kritische Überlegungen zum Thema Traum und Traumdeutung

Moderator: Mirakulix

Wirklichkeit und Traum - wie schmal ist der Grad?

Beitragvon SONHO » 13.11.2008, 22:27

Realität oder nur ein Traum? Verfolgt und schweißgebadet im Traum oder in der Realität? Ein lebendiger glücklicher Tag oder nur ein Traum? Was ist wirklich Traum? Wie wirklich ist die Realität?

Freue mich auf interessante Anregungen und eure eigenen Erlebnis zu dieser Überlegung.

Sabrina
Bom sonho!
Benutzeravatar
SONHO
Traumfänger(in)
 
Beiträge: 19
Registriert: 13.11.2008, 22:16
Wohnort: Österreich

Beitragvon Zarathustra » 14.11.2008, 18:22

Wie wirklich ist die Realität?

man könnte es auch so formulieren: was ist die wirklichkeit? was ist sie für jeden von uns persönlich? wieviele wirklichkeiten gibt es? :wink:
Old loves they die hard
Old lies they die harder
Benutzeravatar
Zarathustra
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 394
Registriert: 21.02.2008, 20:07
Wohnort: NRW

Beitragvon Earendel » 14.11.2008, 22:39

Sind wir nicht alle ein Teil dieser Welt?
Also sollte sich doch so etwas wie ein Traum, was doch ein Teil von uns ist auch ein Teil dieser Welt sein!
Sind Träume tatsächlich eine Unterbewusste Vision? Sind Träume vielleicht andere Realitäten?
Sind unsere Phantasien nun Träume oder Gedanken?
Alles Fragen ohne Antwort.
Man müsste ein Modell aufbauen, wie die mentalen Gegenstände sich in dieser Welt verhalten.
Irgendwie sind mentale Gegenstände, so auch Träume, an einen Besitzer gebunden. Erst wenn dieser etwas aus ihnen macht kann er diesen Gedanken weiterleiten. Also zum Beispiel das aufschreiben.
Aber lässt sich der traum dadurch abzeichnen oder nur sein Inhalt?
Mich interessiert eine ganz andere Frage jedoch. Wenn ich in einem euphorischen Fußballspiel sitze, obwohl mich Fußball eigentlich ankotzt, schaffen es andere, dass ich mitgerissen werde von dieser Euphorie!
Folglich müssten Gedanken durch Personen oder Personen-"Massen" übertragbar sein.
vielleicht fehlt dem einen oder dem anderen eine einigermaßen kluge Antwort ein....
ansonsten werde ich mich jetzt weiterhin mit der Frage nummer 1 beschäftigen, ob eine Katze auf deren Rücken ein Marmeladenbrot befestigt ist auf die Pfoten oder auf den Rücken fällt! Vielleicht stirbt sie auch einfach oder ein Marmeladenbrot lässt sich nicht auf einer Katze befestigen, weil es sich wie magnetische Kräfte abstößt...naja...
mal schaun!
:D
und mir sprießen Rabenfedern
und so flieg ich unerkannt
über Grenzen in das Leben
wie der Wind schnell übers Land
und ich breche alle Regeln
um heute Nacht bei dir zu sein
fühl mein Rabenherz es schlägt so
schnell und nur für dich allein
Earendel
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 384
Registriert: 20.09.2008, 16:28

Beitragvon Caterina » 15.11.2008, 12:19

Hallo Everybody,

hier mal meine 2 Cents:

Zur Frage nach dem Massenphänomen:
Es gibt soetwas wie "Gruppendynamik" und "Dynamik" im Allgemeinen wie im Besonderen. Diese Dynamik wirkt mitunter "manipulativ", was bedeutet, dass der Verstand und das logische Denken sozusagen in den Hintergrund tritt - manchmal sogar regelrecht ausgeschaltet wird. ES gibt hierfür viele Bsp, so auch die Verfolgung der Juden etc..

Solche Dinge sind mitunter möglich, weil unterschiedliche Faktoren zusammentreffen und der Mensch im Allgemeinen - natürlich gibt es starke Charaktere - einen "Leitwolf" braucht...dies macht auch einiges einfache, so denken manche (Verantwortungsübertragung etc.). Kommt in solche eine Konstellation jemand und "verkauft" sein Argument gut und hakt manipulativ in blinde Flecken ein, wird das Nachdenken quasi ausgeschaltet und "die Masse folgt dem Führer" - ohne zu reflektieren, ob DEM WAS sie da ver-folgen auch Sinn macht oder nicht.
lass das mal so stehen

Zu den Traum/Realitäten:
Ich für mich differenziere hier sehr stark, da es auch unterschiedliche Qualitäten von Träumen gibt. Gemein haben all diese Phänomene in meinen Augen (Visionen, Träume, Ziele, Wünsche etc.) meist eines: einen starken Motor, der da heißt "dir geschieht nach Deinem Glauben" verbunden mit der Kraft durch Visualisierung. Je deutlicher der Mensch sich eine Situation vorstellt - sich in eine Situation hineinversetzt etc - desto wahrscheinlicher ist nach o.g. Mechanismus, dass dies eintritt; durch die Macht der Gedanken und des UB (welches wie bekannt programmierbar ist und mit dem kollektiven UB in Verbindung steht, so dass es auch zu Rückkoppelungen kommen kann).

Soweit erstmal.

Lg
(gelöschter User)
Caterina
 

Beitragvon Caterina » 15.11.2008, 12:22

P.S.:

Persönliche Realitäten hängen wiederum mit der persönlichen Wahrnehmung zusammen, was mit den Sinnen zu tun hat und Gefühlen, die daran gekoppelt sind (was im CT im Gehirn messbar ist) und den persönlichen Erfahrungen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens gesammelt hat.
Caterina
 

Beitragvon Zarathustra » 15.11.2008, 12:39

menschen sind wie maschinen... wenn du weißt wie man sie bedient, tun sie alles... leider... und können dabei extrem grausam sein...

zur wahrheit: ich denke, dass es die eine, "große" wahrheit gibt, nach der alles funktioniert, eine art bauplan des universums... zusätzlich hat meiner meinung nach aber auch jeder seine eigene wahrheit, die auch eine daseinsberechtigung hat, den für den der an sie glaubt, ist sie ja real... frage ist ob eine der existierenden wahrheiten der "einen, großen" wahrheit überhaupt nahekommt...
Zuletzt geändert von Zarathustra am 27.11.2008, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
Old loves they die hard
Old lies they die harder
Benutzeravatar
Zarathustra
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 394
Registriert: 21.02.2008, 20:07
Wohnort: NRW

Beitragvon Earendel » 15.11.2008, 22:15

So far so good.

Der Reiz bei Rollenspielen ist jene Freiheit alles zu tuen was innerhalb der Regeln des Spiels erlaubt ist, denn innerhalb der Gesetzen dieser "Phantasiewelt" steht es einem frei zu tun was man will. Spieler erklären welchen Schritt sie als nächstes wagen und der Spielleiter teilt daraufhin die unmittelbaren Folgen ihrer Handlungen mit. Was zur Folge hat, dass ein äußerst lebendiges Bild einer imaginären Welt entsteht. Nun entschließt sich ein Spieler zu einer bestimmten Handlung und stellt sich vor, damit zu beginnen. In diesem Moment, bevor -die Betonung liegt auf bevor- er noch dem Spielleiter seine Absicht mitteilt, können die anderen Mitspieler "sehen" was er vorhat.
Ich hatte schon äußerst interessante Gespräche mit anderen "Mitspielern" über dieses Phänomen. Äußerst interessant wird es dann, wenn man nicht einen 0-8-15-Zug macht, sondern wirklich einen beinahe unvorhersehbaren Schritt nimmt. Eigenartig mag es klingen, doch will mir keiner weißmachen, dass es etwas mit Gruppendynamik zu tuen hat, weil in meinen Augen in einer Gruppe von 4 Leuten so etwas nicht stattfindet. 4 Leute sind keine Masse und sicherlich auch kein beeindruckendes Beispiel für eine Gruppe.
Ich weiß zwar nicht wieso, aber sicherlich bekomme ich eine nüchterne nicht zufriedenstellende Antwort, du von rationalem Denken geprägt ist, aber den Gedanken nie wagen würde, dass neben unseren Sinnen (Sehen, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken, Orientieren) auch noch andere Sinne in unserem Körper schlummern, die vielleicht diese Art von Welten wahrnehmen können.
Ich bin kein Mensch der sagt, ein Dejavu sei eine vorhersehung. Aber ich bin ein Mensch, der sich dessen Bewusst geworden ist, dass viele Dinge zwischen Himmel und Erde, zwischen Außen und Innen vom Menschen nicht erforscht worden sind und dass es genug Fragen gibt, die wir nicht beantwortet haben.

Entschuldige mich dir jenes an den Kopf zu werfen, aber laut deinem Beispiel, wären alle KZ-Aufseher eigentlich unschuldig, weil sie einfach nur nach einem psychologischen Prinzip gehandelt hätten, da es einfach nur die Masse war? Es wäre dementsprechend, vollkommen normal, dass ein SS-Mann einem Juden die Pistole an den Kopf halten würde und ihn daraufhin "bitten" würde ins "Badezimmer" einzutreten, da ja alle so handeln! Dein Argument (gelöschter User) überzeugt mich leider nicht. Es ist vielleicht wahr, dass wir Menschen einen "Leitwolf" benötigen, wir sind ja immerhin auch nur Tiere, doch wir Menschen haben und nutzen unseren Verstand. Und so Böse der Mensch auch im Inneren ist, glaube ich nicht, dass jeder x-beliebige Mensch nur aus Masseneuphorie einen anderen abschlachten würde. Dazu gehört mehr! Sozialisation, Gehirnwäsche, Manipulation. Nur mit Argumenten eine solche Tat auszulösen, das bezweifle ich. Außerdem finde ich ein Fußballspiel mit dem Holocaust zu vergleichen ein wenig - ich will es mal makaber nennen.
Bei einem Fußballspiel mag es eine solche Dynamik geben, nur wo ist der Leitwolf?
Bei einer Nazipropagandarede von Josef Goebbels mag es eine solche Dynamik gegeben haben, nur kann ich diese aus zeitgeschichtlichen lebendigen Quellen existierende Dynamik nur auf den Zeitpunkt der Rede und einige Stunden danach finden. Es gab genug Menschen, welche die Reden der NS Propaganda, anfangs super bejubelt hatten und in der Zeitung lesend sich gedacht haben, was war den das für ein Müll.
Ich persönlich empfinde die so genannte Massendynamik eher als eine gute Ausrede für uns Deutsche dass wir je eigentlich für den Holocaust und den zweiten Weltkrieg gar nichts konnten, weil ja eh ein Österreicher schuld ist! Österreich ist Leitwolf, die Deutschen sind nur die armen Schafe...

naja...

Lg Earendel
und mir sprießen Rabenfedern
und so flieg ich unerkannt
über Grenzen in das Leben
wie der Wind schnell übers Land
und ich breche alle Regeln
um heute Nacht bei dir zu sein
fühl mein Rabenherz es schlägt so
schnell und nur für dich allein
Earendel
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 384
Registriert: 20.09.2008, 16:28

Beitragvon Nikodemus » 15.11.2008, 23:34

Mich würde interessieren,wo wir im Traum sind,wenn unser Geist ruht. Und ob wir nicht etwas vergessen bei unser rationalen Betrachtung,rein analytischen Betrachtung. Wenn wir in unseren träumen durch unsere eigene Hölle oder den Himmel reisen...haben wir dann auch im äußeren die Hölle oder den Himmel?
Nikodemus
 

Beitragvon Jasmin » 20.11.2008, 10:55

Ich muss dazu mal etwas ganz anders los werden.

Ich habe schon öfters von Orten oder Ereignissen geträumt, die dann später auch passiert sind.

Bei den Orten bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich die nicht schon doch einmal vorher gesehen habe. Jeder kennte ja das Dejavu ;-)

Aber bei den Ereignissen bin ich mir ganz sicher, dass ich diese noch nicht erlebt habe.
Zum Beispiel habe ich Anfang diesen Jahres geträumt, dass ich mein totes Zwergkaninchen in den Armen halte. Ca. 6 Monate später kam ich nach Hause und er lag einfach nur da. Ich mußte ihn später beim Tierarzt einschläfern lassen.
Gruselig: in diesem Jahr habe ich innerhalb kurzer Zeit 3 Kaninchen verloren, die alle an unterschiedlichen Krankheiten gestorben sind.

Hattet ihr auch schonmal solche Erfahrungen?
Jasmin
Träumerle
 
Beiträge: 3
Registriert: 20.11.2008, 10:29

Beitragvon Doenermann » 24.11.2008, 18:50

Hallo ...

zum Themenübergriff von earendel...

Ich finde (gelöschter User)s umschreibung sachlich, natürlich stört uns normale Menschen das Verständnis oder besser die Distanz gegenüber dem Bösen, die Frage die sich mir hier Spontan einfrisst, weil ich aus dem Berufszweig auch temporär stamme.

Wie würdest du, earendel den Unfallgaffer "einordnen"...


Herzlichst

Doenermann
"seit Generationen versucht nun die Gesellschaft schon, Individuen in eine einzelne Arbeiterintelligenz zu bannen..."

"Die Alten Verbitterten zwingen die jungen Naiven in den Krieg gegen sich selbst"
Doenermann
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 182
Registriert: 11.09.2008, 15:41
Wohnort: Aurich

Beitragvon SweetAngel » 12.12.2008, 13:01

Ich denke Reaslität und Traum sind sehr dicht bei einander. Es gibt zum Beispiel Fragen, die ich gestellt habe und im Traum von der Person beantwortet bekommen habe.
Liebe ist das Einzige, was unsterblich ist.
Benutzeravatar
SweetAngel
Träumerle
 
Beiträge: 6
Registriert: 11.12.2008, 15:44
Wohnort: NRW :-)

Beitragvon asdf » 09.01.2009, 01:22

Jasmin hat geschrieben:
[...]
Ich habe schon öfters von Orten oder Ereignissen geträumt, die dann später auch passiert sind.
[...]
Hattet ihr auch schonmal solche Erfahrungen?


Ja, tatsächlich. Mir ist sowas schon mehrfach passiert. Leider (oder glücklicherweise?) waren das immer völlig unwichtige Ereignisse, die meiner Kenntnis nach keinen Einfluß auf irgendetwas gehabt haben.
Ärgerlicherweise habe ich das immer erst dann erkannt, wenn ich in diese Situation gekommen bin.

Am deutlichsten war folgendes:

Ich habe geträumt, das ich zu Fuß in ein Einkaufszentrum gegangen bin. Es war mitten am Tag, das Wetter war schön. Am Eingang des Einkaufszentrums trafen sich ein Junge und ein Mädchen, die ich beide nicht kannte. Als sie sich sahen, begrüßten sie sich mit einer Umarmung und fingen an, sich zu unterhalten. Ich habe die beiden sozusagen im Vorbeigehen registriert.

Einige Zeit später - es müssen mehrere Monate gewesen sein - trat genau das ein. Ich ging zu Fuß in dieses Einkaufszentrum und genau diese Szene spielte sich ab. Die beiden sahen haargenau so aus wie in meinem Traum, selbst das Wetter war genau das gleiche.
In der Situation ist mir sofort klar geworden, daß ich das einige Zeit zuvor geträumt hatte.

Meiner Meinung nach kann Traum und Wirklichkeit tatsächlich zusammenhängen. Allerdings wird man sich wohl kaum aussuchen können, welche Situation man voraussehend träumt, außerdem muß man erstmal verstehen, daß es sich dabei um eine tatsächlich eintretende Situation handelt...
Alles nicht so einfach...
asdf
Träumerle
 
Beiträge: 6
Registriert: 02.01.2009, 07:16


Zurück zu Traum und Wirklichkeit

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast