Wichtige Hinweise zum Posten von Träumen

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Wichtige Hinweise zum Posten von Träumen

Beitragvon Mirakulix » 17.09.2008, 16:24

Für die einfachere und bessere Deutung der Träume ist es sinnvoll, nicht nur den Traum zu beschreiben, sondern auch einige Rahmenbedingungen. Je umfangreicher die zusätzlichen Daten sind, umso treffender können die Deutungen sein. Wer also gute Hinweise zu seinem Traum haben möchte, sollte zumindest einige der folgenden Angaben machen:

1. Angaben zur Person
- Alter
- Geschlecht

2. Angaben zum Vortag & der momentanen Lebenssituation
- "Welche Erlebnisse, Gefühle und Gedanken hattest Du am Vortag?"
- "Was bestimmt Deine derzeitige Lebenssituation, wie ist gerade Dein Grundgefühl, welche Schwierigkeiten gibt es zur Zeit in Deinem Leben?"

3. Angaben zum Traum
- "Welche Gefühle und Gedanken hattest Du im Traum?"
- "Welche Gefühle und Gedanken hattest Du bei & nach dem Aufwachen?"
- "Kommen Dir das Thema / Bilder / Personen oder etwas anderes aus anderen Träumen bekannt vor?"
- "Beschreibe bitte die Stimmungen und Örtlichkeiten im Traum so genau wie möglich (Farbe, Positionen, Laute, Gerüche usw.)"

4. Bitte um eigene erste Einordnung des Traums
- "Womit könnte der Traum zusammenhängen? Was war elementar? Woran erinnert Dich der Traum oder woran lässt er Dich denken?"

5. Bitte, auf alle Deutungen/Fragen/Kommentare einzugehen
- "Bitte antworte auf jeden Deutungsversuch. Die Deuter sind auf Feedback angewiesen."

6. Hinweis darauf, dass man einzelne Deuter per PN anschreiben kann.
- "Wenn Dir niemand im Forum antwortet, denk bitte daran, dass es kein Anrecht auf eine Deutung gibt und dass meistens mehr Träume veröffentlicht werden, als gedeutet werden können. Du kannst einzelne Deuter auch per PN (Private Nachricht) anschreiben und persönlich um eine Deutung bitten. Aber Du kannst Dich auch mit den Träumen anderer Träumer beschäftigen - sie werden es Dir danken."

Vielen Dank an Ghost, (gelöschter User) und Leben, die diese Hinweise zusammengestellt haben.
Mirakulix
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Beitragvon Therion » 10.10.2008, 20:26

Na da fehlt ja wohl das absolut wichtigste:

Welche Begriffe fallen Dir zu den Traumsymbolen ein - und zwar zuerst ohne nachzudenken, dann kann man nachdenken.
Alles aufschreiben. Alle Assoziationen sind von essentieller Bedeutung

Die 2.wichtigste Frage fehlt leider auch:
Was ist das charakteristikum eines symbols, der "objektive tatbestand"

beispiele:
Was ist typisch am Symbol Beinbruch?
Genau: Man kann nicht oder kaum gehen.

Blindheit:
Man sieht etwas nicht

usw usw
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Beitragvon Doenermann » 11.10.2008, 12:04

Hallo Therion...

Mir schleicht sich ein Paradoxon ein.

Die Seite bezieht sich auf den Träumenden, der ja hilfe beim Deuten erwartet.

Wenn der Träumende sich jetzt selbst schon ein Traumlexikon schnappt, und selber probiert, setzt das Fähigkeiten voraus, die er vielleicht gar nicht hat.

Und der andere Aspekt beim Deuten ist ja der Persönliche. Im Traumlexikon sind allenfalls allgemeine Richtungsvorgaben.

Da würde die Angabe von Persönlichem ja paradox, wenn der Träumende eine Bedeutungsdichtung der allgemeinen Art vorgäbe, oder? :-)

Herzlichst

Doenermann
"seit Generationen versucht nun die Gesellschaft schon, Individuen in eine einzelne Arbeiterintelligenz zu bannen..."

"Die Alten Verbitterten zwingen die jungen Naiven in den Krieg gegen sich selbst"
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Beitragvon Mantus » 11.10.2008, 12:16

dönermann recht geb
Wäre Michelangelo Hetero gewesen, hätte er die Sixtinische Kapelle einfach weiß angestrichen....
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Beitragvon Therion » 11.10.2008, 13:53

[quote="Doenermann"]Hallo Therion...

Mir schleicht sich ein Paradoxon ein.
Die Seite bezieht sich auf den Träumenden, der ja hilfe beim Deuten erwartet.
Wenn der Träumende sich jetzt selbst schon ein Traumlexikon schnappt, und selber probiert, setzt das Fähigkeiten voraus, die er vielleicht gar nicht hat.
Und der andere Aspekt beim Deuten ist ja der Persönliche. Im Traumlexikon sind allenfalls allgemeine Richtungsvorgaben.
Da würde die Angabe von Persönlichem ja paradox, wenn der Träumende eine Bedeutungsdichtung der allgemeinen Art vorgäbe, oder? :-)


Ich verstehe........... der Punkt liegt im Wesen eines Symbols generell,
das - entschuldige bitte die vereinfachung- im Wesentlichen darin besteht,
inhalte und assoziationen zu verdichten. dabei gibt es die individuellen und
die archetypischen, und dann die "essenz" des symbols, das was es
charakteristisch macht.
ein lexikon das erklärt welches symbol was bedeutet schränkt den leser ein und lässt den träumer selbst außer acht, denn eigentlich weiß nur der träumer selbst was das symbol für ihn bedeutet. aber dieses wissen ist
auch unbewusst und muss daher mit speziellen assoziationsfragetechniken "befreit" oder zugänglich gemacht werden.
Eine Richtungsvorgabe ist übrigens immer eine manipulation (was ist nicht per se schlecht ist).

Das Lexikon hier ist zudem einfach ein Zusammenfassen von verschiedenen Symboldeutung aus Büchern (etwa von Kurth: Das Lexikon der Traumsymbole, habe ich selbst.... teilweise wortwörtliche wiedergabe)
und einer traumsymbolseite, die nicht mehr öffentlich zugänglich ist.
Das problem dabei ist, dass es verschiedene schulen gibt, die durch den mix der quellen somit ein unheitliches bild ergeben.

Wenn man symbole also verallgemeinern will etwa um zugänge zu erleichtern, dann darf man weniger sagen: Es bedeutet xy, sondern man muss die richtigen fragen stellen.

Beispiel

Die Nacht.
Falsch: DIe Nacht bedeutet..........

Richtig: Typisch für die Nacht ist a) die Finsternis und das nicht sehen können..... umgelegt auf das tägliche Leben:
Was kann der träumende im leben nicht sehen und warum kann/darf er das nicht sehen.
etc etc
Diese Frage ist nicht persönlich, sondern allgemein.

Ein Spruch sagt: Man ist immer sich selbst der beste Anwalt

LG Therion
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Beitragvon Doenermann » 11.10.2008, 14:00

Hallo Therion...

Ich verneige mich vor deiner Ausdrucksweise.

Du schreibst, vereinfacht wiedergegeben, das du Symbole als Richtungsvorgabe schaffen wilst, um dementsprechende Richtungsvorgaben pro Träumer erzeugen zu können.

Da die Träumer jedoch mannigfaltig, wie die Träume selbst sind, ist es meiner empfindung nach unsinn, eine "Schublade" zu entwickeln, denn das Problem haben wir in sämtlichen Lebensbereichen schon genug. Da man ja überall verallgemeinert wird, wird der Blick, wie du auch richtig feststelltest auch manipuliert.

Man kann nicht etwas Allgemeines schaffen, um damit dem Individuum zu helfen, stattdessen, muss man sich möglichst objektiv in das Individuum versuchen hineinzu versetzen, denn nur dann kann man mit seinen Augen blicken, und Empfindungen deuten.

Herzlichst

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Beitragvon Earendel » 11.10.2008, 14:42

ich hätte mir es nieeeee im Leben gewagt in diesen Ausrufezeichenpunkt was rein zu kritzeln.....
und mir sprießen Rabenfedern
und so flieg ich unerkannt
über Grenzen in das Leben
wie der Wind schnell übers Land
und ich breche alle Regeln
um heute Nacht bei dir zu sein
fühl mein Rabenherz es schlägt so
schnell und nur für dich allein
Earendel
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Beitragvon Zarathustra » 11.10.2008, 15:30

Earendel hat geschrieben:ich hätte mir es nieeeee im Leben gewagt in diesen Ausrufezeichenpunkt was rein zu kritzeln.....


sowas ähnliches habe ich mir auch gedacht, als ich es mal wollte 8)
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Beitragvon Therion » 11.10.2008, 17:29

"Man kann nicht etwas Allgemeines schaffen, um damit dem Individuum zu helfen, stattdessen, muss man sich möglichst objektiv in das Individuum versuchen hineinzu versetzen, denn nur dann kann man mit seinen Augen blicken, und Empfindungen deuten."


Eigentlich sollte man genau das nicht tun: Sich objektiv hineinversetzen,
im Gegenteil man muss schauen, dass man einen Abstand bewahrt denn nur eine Betrachtung aus der DIstanz garantiert eher Objektivität als
das hineinversetzen.
Es geht auch nicht um die Schaffung von etwas Allgemeinem sondern um
das Herauskristallieren einer Essenz eines Symbols, das gültig ist.
Die Nacht zbsp ist nuneinmal Dunkel und wird es auch immer sein
Die Aufgabe der Traumanalyse ist auch nicht das Helfen auf direkte Weise sondern die träumende Person dorthin zu führen, wo sie selbst und von sich aus einen "Aha Effekt" bekommt.

LG THerion
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Beitragvon Doenermann » 11.10.2008, 17:46

Wer das Individuum objektiv betrachten will, und sich nicht auf es einlässt, kann keine Individuelle Objektivität anwenden.

...du siehst, es ist untrennbar miteinander verbunden, unsere objektive Indiviualität, deshalb Paradoxon :-)


Herzlichst

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Beitragvon Caterina » 12.10.2008, 13:50

Hallo Zusammen,

ich schreib mal meine Sicht :)

Für mich werden hier zwei Dinge vermischt:
Das Traumsymbol und das Thema des Traumes

Nach meiner Erfahrung gibt es in jedem Traum(inhalt) ein "Thema" um das es geht, worauf das UB aufmerksam machen will...z.b. einen Konflikt, eine Unfähigkeit, eine Eigenschaft, eine falsche Richtung etc.

Soweit ich mich bisher in der Traumwelt bewege habe ich erfahren, dass die Symbole der Weg sind, um das Thema, um welches es geht, herauszufinden, sich ihm anzunähern. Und dieses Thema IST individuell.

Traumlexika KÖNNEN NUR eine Allgemeingültigkeit haben...die Anwendung jedoch aus meiner Sicht ist individuell...das ist nicht eine Subjektivität, sondern eine "Übertragung" der Allgemeinen Bedeutung auf einen Individuellen Sachverhalt...demnach könnte ein Symbol - ich zitiere hier mal Therion - hallo an Dich - und nehme die Nacht:

Abgewandelt von der Nacht und der o.g. Bedeutung könnte es in einer individuellen Biographie auch ein Hinweis darauf sein, dass etwas im Dunkeln liegt, der Träumer im Dunkeln tappt oder oder oder...manchmal jedoch kann ein Symbol auch GENAU das GEGENTEIL bedeuten, von der allgemeinen Bedeutung - hoffe ich kann rüberbringen, was ich meine.

Aus meiner Erfahrung und Sicht sind Symbole der WEG zum Thema, um das es im Traum geht - man darf natürlich anderer Meinung sein *lach*

My 2 Cents,
(gelöschter User)
Caterina
 

Beitragvon Therion » 13.10.2008, 19:12

Da hat (gelöschter User) (hallo (gelöschter User)) recht

Die wesentlichen Funktionen sind die thematisierung unbewusster konflikte, die durch einen meistens nicht bewusst wahrgenommenen inhalt am tage berührt werden und somit zumindest ins traumbewusstsein steigen und die Wunschscheinerfüllung (was aber auch wieder einen inneren Konflikt bedingt)
Tatsächlich haben Träume ein thema um das es geht und das ist auch der fall wenn der traum nicht besonders reich ausgeschmückt wird.
Und das Thema wird sooft ist meistens unterschiedlichen Träumen thematisiert bis es verarbeitet/bearbeitet wird.
Und wenn man ganz tief in die wissenschaftliche (???) Traumanalyse
gehen will, dann muss man wissen, dass der Weg vom unbewussten inhalt, der nach außen drängt, bis zum TRaumsymbol von individuellen Abwehrmechanismen gestaltet wird.
Wer also zBsp zur Rationalisierung und projektion neigt, wird unbewusste Inhalte mittels dieser Abwehrmechanismen zu nächtlichen Symbolen formen
Therion
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Individuelle Traumdeutung

Beitragvon Leben » 13.10.2008, 23:16

Hallo Therion, hallo Doenermann,

wieso beschleicht mich das Gefühl, Ihr meintet in ganz vielen Aspekten dasselbe und saht dies nicht?

Ich gebe Doenermann insofern Recht, als viele der hier im Forum veröffentlichenden Träumer mit der Liste von Angaben tendenziell schon überfordert sind bzw. nicht willens, diesen, wie Ghost schrieb, „sehr langen (...) Weg sich einer Traumbotschaft zu nähern“ zu gehen.

Ich muss mich Therion anschließen, dass es immens wichtig wäre zu fragen:


„Welche Begriffe fallen Dir zu den Traumsymbolen ein - und zwar zuerst ohne nachzudenken, dann kann man nachdenken.
Alles aufschreiben. Alle Assoziationen sind von essentieller Bedeutung.“

Ich dachte nur (die Liste haben (gelöschter User), Ghost und ich ja zusammen erstellt), diese wichtige Frage würde den Rahmen sprengen und ich ging und gehe bis jetzt gemäß meiner Erfahrungen hier im Forum davon aus, sie würde sehr viele Träumer überfordern. In der Arbeit an jedem einzelnen Traum ist dann zu bemerken, inwieweit der jeweilige Träumer (im wahrsten Sinne des Wortes:) bereit ist, sich dem Traum über seine Symbole selber zu nähern. Manche wollen oder könne das nicht, darum „fehlt“ es in der Liste. Wie Doenermann schrieb: „Die Seite bezieht sich auf den Träumenden, der ja Hilfe beim Deuten erwartet.“

Wie eingangs angedeutet, in puncto individueller Symbole scheint Ihr beiden, T. und D., doch einer Meinung zu sein, nämlich dass Traumlexika nur sehr bedingt weiterhelfen können, das jedenfalls entspräche auch meiner Meinung.


Die Nacht. Falsch: Die Nacht bedeutet.......... Richtig: Typisch für die Nacht ist a) die Finsternis und das nicht sehen können..... umgelegt auf das tägliche Leben: Was kann der träumende im leben nicht sehen und warum kann/darf er das nicht sehen. etc etc Diese Frage ist nicht persönlich, sondern allgemein.

Dein Beispiel, Therion, veranschaulicht gut, was Du meinst, und ich schließe mich Dir ganz an, dass nicht in Frage gestellte Aussagen wie dies oder jenes bedeute genau dies und jenes, ungut sind (manchmal geradezu Vergewaltigungen). Aber andererseits, von richtig und falsch zu sprechen, das sind doch auch nicht die geschicktesten Begriffe, oder?

Außerdem würde ich einen Schritt weitergehen, nämlich selbst das in Zweifel zu ziehen, wovon man meint, es sei typisch für, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, etwa die Nacht. Die Finsternis und das nicht sehen Können. Gut, das sind nicht abzustreitende Wesensmerkmale der Nacht. Aber woher sollte man als Deuter oder Analyst wissen, dass es in einem bestimmten Traum eines Fremden vorwiegend um diese Aspekte der Nacht geht und nicht um andere. Die Nacht ist ja noch viel mehr. Die meisten Menschen und viele Tiere schlafen. Es wird ruhig wird in den Dörfern und auf den Straßen. Die Nacht bedeutet manchen die Ruhe als Voraussetzung der Produktivität. Manche Menschen arbeiten ja nachts. Andere schlafen. Wieder andere gehen trinken oder tanzen. Dass es nachts ist, bedeutet darum keineswegs immer die Frage: „Was kann der Träumende im Leben nicht sehen und warum kann/darf er das nicht sehen?“ Diese Verallgemeinerungen sind gefährlich, an vielen Stellen lese ich, dass das doch auch Deine Meinung ist, oder nicht? Hier möchte ich mich jedenfalls Dir, Doenermann anschließen:


Man kann nicht etwas Allgemeines schaffen, um damit dem Individuum zu helfen, stattdessen, muss man sich möglichst objektiv in das Individuum versuchen hinein zu versetzen, denn nur dann kann man mit seinen Augen blicken, und Empfindungen deuten.

Aber noch einmal zurück zu Dir, Therion. Du schriebst zuletzt:

Und wenn man ganz tief in die wissenschaftliche (???) Traumanalyse gehen will, dann muss man wissen, dass der Weg vom unbewussten Inhalt, der nach außen drängt, bis zum Traumsymbol von individuellen Abwehrmechanismen gestaltet wird. Wer also zBsp zur Rationalisierung und Projektion neigt, wird unbewusste Inhalte mittels dieser Abwehrmechanismen zu nächtlichen Symbolen formen.

Diese Wissenschaft, die Du selbst mit drei Fragenzeichen versehen hast, kommt mir doch sehr freudianisch vor und damit geradezu unwissenschaftlich. Die Ansicht Freuds, dass Träume sich selbst verhüllten, indem sie bewusstere Teile mit unbewussten Strebungen entstellten, gilt sie nicht seit Generationen als überholt? Ich denke, selbst in der Traumdeutungsszene unserer Tage, die doch in so manchem Aspekt töricht traditionalistisch genug zu sein beliebt, sind Freuds Ansichten keine dienlichen Wahrheiten mehr (es sei denn über den Menschen Freud selbst!).

Nichts für ungut. Und beste Grüße an alle,

Leben

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Re: Individuelle Traumdeutung

Beitragvon lanny » 14.10.2008, 18:03

Leben hat geschrieben:[
Diese Wissenschaft, die Du selbst mit drei Fragenzeichen versehen hast, kommt mir doch sehr freudianisch vor und damit geradezu unwissenschaftlich. Die Ansicht Freuds, dass Träume sich selbst verhüllten, indem sie bewusstere Teile mit unbewussten Strebungen entstellten, gilt sie nicht seit Generationen als überholt? Ich denke, selbst in der Traumdeutungsszene unserer Tage, die doch in so manchem Aspekt töricht traditionalistisch genug zu sein beliebt, sind Freuds Ansichten keine dienlichen Wahrheiten mehr (es sei denn über den Menschen Freud selbst!).


Hab ich was verpasst?!
Wer hat denn entschieden, dass Freud überholt ist? Also da muss ich jetzt aber doch mal widersprechen. Nur weil dies an manchen Unis als Lehrmeinung propagandistisch und gebetsmühlenartig verbreitet wird, ist es noch lange nicht die einzig gültige Wahrheit.
Freud hat wichtige Grundlagen der Psychotherapie, die heute noch gültig sind - seiner Zeit vorauseilend - verstanden und formuliert. Nur weil sie sich nicht so einfach in eine kontrollierte, randomisierte Doppelblindstudie packen lassen, kann man sie nicht einmotten, oh nein, so funktioniert das nicht.

Genervte Grüße
Lanny
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Beitragvon Therion » 14.10.2008, 20:34

Hi Leben:

"Diese Wissenschaft, die Du selbst mit drei Fragenzeichen versehen hast, kommt mir doch sehr freudianisch vor und damit geradezu unwissenschaftlich"

Die Traumanalyse ist die einzige wissenschaft bei der der "Patient" also der Nichtwissenschaftler wissenschaftlicher arbeitet als der Uniexperte - sofern der Nichtwissenschaftler ein TRaumtagebuch schreibt.
Freud ist selbstverständlich immer noch eine Größe. Allerdings revidierte er selbst so einiges, etwa seine frühere konzentrierte Hinwendung auf
Sexualsymbole. Früher war ja so gut wie alles sexuell ;-)
Er revidierte auch dies und jenes zum Thema Traum als Wunschscheinerfüllung, gleichwohl diese Funktion des Traumes eine besonders wichtige ist.
Es war übrigens Freud, der dieses Thema besonders wissenschaftlich betrachtete.
Mein ??? sind gedacht, weil diese Disziplin nicht wirklich im klassischen Sinne ausgeführt werden kann, zumindest nur unter besonders schwierigen Umständen und dann ist da immer noch eine Sache:
Wie definiere ich Wissenschaft.
Mache ich es auf die klassische Art, dann ist selbst die Medizin keine echte
Wissenschaft, denn alleine die Anforderung einen Versuch zu wiederholen schafft sie nicht...
Freud war der Erfinder der modernen Psychoanalyse und integrierte erstmals die Traumdeutung als Tool in psychoanalytische Sitzungen.
Leider ist Anna Freud viel zu unbekannt, ihre Arbeiten über Abwehrmechanismen sind weiterentwicklungen der Theorien des Sigi Freud.
Und das Verständnis von Abwehrmechanismen ist ein absolutes Muss für jede Traumdeutung/Analyse


Eines zu Leben noch:
Da haste absolut recht, auch meiner Erfahrung nach steigen viele Träumende bei der Frage nach eigenen Assoziationen aus.
EInerseits muss man dann mit wertfreien Fragen nachhaken andererseits
ist alleine die Tatsache, dass einem selbst nichts zum eigenen traum einfällt ein interessantes Zeichen.........denn:
Was ist es, was der träumenden Person nicht einfallen darf?
(darf= weil die Erkenntnis einen inneren Konflikt hervorrufen könnte)
Anders gesagt:
Womit will sich die träumende Person partout nicht auseinandersetzen?
Was könnte geschehen, wenn sie es tut?

Nun, es könnte das geschehen, was die meisten eben vermeiden wollen:
Zu sehen
Therion
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