30-Minuten Träume

Philosophische und kritische Überlegungen zum Thema Traum und Traumdeutung

Moderator: Mirakulix

30-Minuten Träume

Beitragvon Kaktus » 18.11.2009, 02:01

Hallo,

ich hatte nun schon ein paar mal, recht kurze Träume, direkt nach dem ins Bett gehen. Ich hab mich nicht erst lang von rechts nach links gewälzt sondern bin mehr oder weniger sofort eingeschlafen.
Was all diese Träume gemeinsam hatten war das sie nur 30min dauerten, und ich berührungen oder andere Dinge die im trauf auf mich einwirkten richtig "gespürt" hab und auch danach noch ne zeit lang spürte. Nach dem aufwachen konnte ich mich auch immer noch einige zeit lang garnicht bewegen.
Der "schlimmste" von solchen Träumen war der das ich mich, im Traum, unter ein Bett legte (warum weis ich nicht mehr), dann kam eine etwas dicke Frau (glaub) und legte sich auf das Bett, dadurch wurde das Bett heruntergedrückt und drückte mich auf den Boden und auf meinen Brustkorb, so dass ich zuerst nur noch schwer, dann garnichtmehr atmen konnte, was auch eine gewisse Todesangst auslöste.
Ich bin ich dann aufgewacht, war mir dessen auch bewusst, konnte allerdings immernoch nicht atmen, da eine "unsichtbare" Kraft mich aufs Bett drückte. Auch sprechen oder sonst irgendetwas tun war nicht möglich. Erst nach einer ganzen Weile, in der die Todesangst aus dem Traum auch in die Realität umschlug. Konnte ich mich wieder bewegen.
Was mir auch auffällt, ist das ich mich in den 30min-Träumen nicht bewegt hab und ich so aufwach wie ich mich ins Bett gelegt hab.

Ich hab schon im Internet (google und co ;) ) gesucht, aber nichts gefunden, vielleicht weis ja jemand von euch was das für Träume sind und was es mit ihnen auf sich hat.

Grüße
Kaktus
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Beitragvon Joshua N. » 20.11.2009, 03:39

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Beitragvon Kaktus » 20.11.2009, 20:04

Joshua N. hat geschrieben:http://freenet-homepage.de/Traumanalyse-Seelenmodell/pg000.html

Was auch immer mir dieser unkommentierte link nun sagen soll, ich vermute mal dies soll heisen ich soll mich an den Inhalt des dort geschriebenen Textes halten.
Allerdings geht es mir hier nicht um eine Deutung dieses Traumes, dieser sollte nur als Beispiel dienen (deshalb absichtlich nicht extra ausführlich), mir geht es hier hauptsächlich um die Frage was es mit dieser "Art" von Träumen auf sich hat ;)
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Beitragvon Joshua N. » 22.11.2009, 16:48

Die "30 Minuten" haben eine symbolische Bedeutung, so wie beispielsweise die Zahl "1,0" oder "50" (Die Gefühlslogik rechnet Nullen nicht mit). Aus vielen interpretierten Träumen schloß Freud nach und nach, es könne sich bei solchen Zahlen um Hinweise auf die sog. "Phasen" handeln, in denen die psychische Entwicklung verläuft, bei 3/ 3,0/ 30 um den Beginn der "analen", gemessen in Jahren. Das ist das Alter, wo - mit dem Ende der ersten ["oralen"] Phase - der Eigenwille des Menschenkindes erwacht, zugleich aber auch in unserer Kultur die Konflikte mit der Sauberkeitserziehung im mütterlichen Haushalt ausbrechen. Solch Sauberkeitsterror endet unfehlbar immer darin, dass die weitere psychische Entwicklung vollkommen verunmöglich wird - ein Sachverhalt, der symbolisch bestens dadurch zum Ausdruck gebracht werden kann, bewegungslos (gemacht) gewesen -, oder-und unter einer unentrinnbaren Last (- für die meisst ein weibliches Wesen verantwortlich ist: die erziehende Mutter darstellend) fast erdrückt oder ausgesaugt (Spinnenträume) worden zu sein. Seit dem ging die körperliche Entwicklung in der Regel vollkommen ungestört weiter (soll sie es auch, um bald als "Arbeitsfaktor" dem System zu dienen), ausnahmsweise auch die geistige voran, die Psyche aber entwickelt sich nie, zum innerlichen Bewegungsunvermögen ("Vegetieren") verdammt...

Das sind wie gesagt nur statistisch gewonnene Aussagen der Freudschen Psychoanalyse. Anders als C.G. Jungs "analytische Psychologie" arbeitet sie nicht mit einem Katalog, in dem den verschiedenen Symbolen eine von vorn herein fest stehende Bedeutung beigeordnet wird, sondern fordert sie jeden, der Gewissheit über sich selbst erlangen will, auf, die Symbole seiner Träume per "Freier Assoziation" selbst zu bestimmen. Jeder Mensch ist einmalig, unverwechselbar, so kann die auffallende 30-Minuten-Frist Deiner Träume (- woher weißt Du die Zahl übrigens?) eine ganz andere Bedeutung haben, als die, die Freud allgemein - auf der Basis sehr vieler jeweils bereits ausgelegter Träume - der Analphase und der durch die Hygieneerziehung erzeugten Problematik beigeordnet hat.

dies soll heisen ich soll mich an den Inhalt des dort geschriebenen Textes halten.

Ja. Leider kenne ich keinen geeigneteren Weg, um Gewissheit über die eigene Problematik zu erlangen.
Joshua N.
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Beitragvon minush » 22.11.2009, 18:37

Hi Hoshua N.
Sorry dir wiedersprechen zu müssen.
Jung hat die Symbole nicht einfach katalogisiert. Diese Darstellung ist einfach zu platt.
Er fand heraus daß Symbole in einem Kulturkreis und sogar in verschieden Kulturkreisen ähnliche Assoziationen hervorrufen..
Was die Interpretation zu dieser Assoziation nicht schmälert.
z.B. Dachstube bedeutet einfach Oberstübchen
Wie das Oberstübchen also dein Geist aussieht ob er sich darin wohlfühlt Unordnung herrscht usw. ist dann weiter zu interpretieren...

Die Freudsche Theorien einfach auf die Trieblehre zu reduzieren ist ebenso zu platt also lass jedem seinen Stellenwert.. auch wenn dir Freud einfach näher liegt..
Es führen viele Wege nach Rom und jeder hat den für ihn richtigen..
lg minush
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Beitragvon Kaktus » 22.11.2009, 18:48

Joshua N. hat geschrieben:30-Minuten-Frist Deiner Träume (- woher weißt Du die Zahl übrigens?)


ich weis zeimlich genau wann ich ins bett gegangen bin, und da ich nicht lange wach lag also auch die zeit.
nach dem aufwachen hab ich auch immer auf die Uhr gesehen und es war jedesmal nur eine halbe stunde vergangen.
die 30 minuten sind aber nur ca. es koennen auch 33 oder nur 28 minuten gewesen sein ;)
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Beitragvon Joshua N. » 22.11.2009, 19:45

Er fand heraus daß Symbole in einem Kulturkreis und sogar in verschieden Kulturkreisen ähnliche Assoziationen hervorrufen..

Diese angeblich Jungsche Entdeckung stammt von Freud, so wie genannt am Beispiel der Zahlen- und dem bekannteren der "genitalen/ phallische und vaginale)" Symbole. Das heißt nur nicht, dass Freud - anders als Jung - als geeignet erachtet hätte, seine eigene Entdeckung dieser Art "Archetypik" für die Deutung von Träumen zu verwenden, ohne auf die Freien Assoziationen des jeweiligen Träumers zurückzugreifen, bzw. sich jedes Mal von neuem zu vergewissern.
z.B. Dachstube bedeutet einfach Oberstübchen

Genau; in Jungs Katalog wird sich wohl etwas in der Art finden, zumindest für die Angehörigen jener Kulturen, die über die Technik des Baus mehrgeschössiger Häuser verfügen... Im Kontext der Freudschen Analyse aber darf solche Behauptung nur dann aufgestellt werden, wenn man hinzufügt: 'so war es bislang immer oder meisstens'. Ob es bei einem neuen Traum wieder so sein wird, muß mittels der Freien Assoziationen des Träumers herausgefunden werden - sonst geht man voreingenommen an die Auslegungsarbeit heran (je aufgeräumter das Oberstübchen ist, desto scheinlogischer) und legt damit seitens des Supervisionators den Verdacht nahe, sich mit den auferlegten Problemen und im ES angeborenermaßen verankerten Vorzügen seiner ratsuchenden Mitmenschen entweder nicht befassen zu wollen oder es nicht zu können. Ein länglich geformtes Ding | eine Dachstube | und eine Spinne an der Zimmerdecke kategorisch als Symbol des phallischen ES | des ICH/Geistes | und der das infantile Ich in ihr pädagogisches Netz verwickelnden, aussaugenden Mutter im ÜBER-ICH des von ihr psychisch krank gemachten Menschen zu interpretieren, macht eine fundierte Diagnose unmöglich, Hokuspokus darstellend oder Betrug.

also lass jedem seinen Stellenwert..

Ich verstehe glaube ich nicht ganz, was Du mir mitteilen möchtest. Magst Du Deine Bitte noch einmal in anderen Worten formulieren?
Zuletzt geändert von Joshua N. am 22.11.2009, 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Joshua N. » 22.11.2009, 19:52

die 30 minuten sind aber nur ca. es koennen auch 33 oder nur 28 minuten gewesen sein Wink

Ich vergaß zu sagen, dass die Grenze zwischen dem Ende der "oralen" und dem Anfang der "analen Phase" eine elastische ist, d.h. "3. Lebensjahr" einen Durchschnittswert darstellt. ;-)
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Beitragvon minush » 22.11.2009, 19:53

Hi Joshua,
führe das Thema unter einem extra Beitrag gern noch ein wenig aus..
Denke hier ist es nicht platziert.
lg minush
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Beitragvon Joshua N. » 22.11.2009, 19:58

J.
Zuletzt geändert von Joshua N. am 25.11.2009, 00:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon minush » 22.11.2009, 20:45

Hi Kaktus,

zu dem beklemmenden Gefühl
ich denke darum geht es in dem Traum...
Das Angstgefühl der Enge..keine Luft zum atmen zu haben...
Die zeit von 30 Minuten halte ich nicht für das ausschlaggebende.

Was bereitet dir Enge?

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Beitragvon Kaktus » 23.11.2009, 20:57

so auf anhieb wüsste ich jetzt garnichts was mir enge bereiten könnte, bzw zu diesem zeitpunkt bereitet haben könnte ;)
allerdings möchte ich schon seit längerem ausziehen (mein zimmer reicht mir nicht mehr ;) )
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Beitragvon minush » 24.11.2009, 19:06

hikaktus,
na vielleicht ist es das... :)

Ein zu kleines Zimmer nimmt einem wirklich den Platz zum atmen...
...
was mir noch dazu einfällt..
Im bayrischen gibt es die Drud.. eine Hexe die sich einem auf den Bauch legt und versucht zu erdrücken...
Sie steht soviel ich weis auch für Herzensenge.. nicht herausgelassene Liebe...Unterdrückung von Nähe... vielleicht aus Angst...ncht als mann zu gelten..
Männer müssen ja stark sein....Vielleicht hilft das weiter...

lg minush...
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Beitragvon Kaktus » 25.11.2009, 00:39

erstmal danke minush und joshua.

die sache mit der "unterdrückung von nähe" und "nicht herausgelassene liebe" hat mir weiter geholfen. Zur Zeit des Traums gab es da etwas das in diese richtung ging und mich ziemlich beschäftigt hat.
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