Lieber Minush,
auch Dir meinen Dank für Deine wichtige Betrachtung!
Es geht mir nicht darum die menschen zu ändern sondern
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Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar.. (Dietrich Bonhoeffer)
Meiner Ansicht nach ist es ein Unterschied, ob man die Menschen ändern will 1- des Sinnes, sie mit Gewalt zu ihrem angeblichen Heil zu zwingen (so wie die Religionen und viele Staatsideologie es praktiziert haben), oder ob man 2- ein naturwissenschaftlich fundiertes Gesundheitsmodell erarbeiten will
>> einerseits um auf dem Genesungsweg sicher voranzuschreiten (sich aus "Freiem Wille" rückverändernd zum Guten, Wahren und Schönen der Natur, und den kranken Artgenossen hierbei ein Vorbild bietend) und
>> anderseits um eine erste Generation der als 100%ige Naturwesen geborenen Kinder vor dem Prozess der widernatürlichen Veränderung zu bewahren, ihnen ihr artgerechtes Heranwachsen gewährend, anstatt sie wie jetzt als 'biologische Roboter' zu behandeln, deren genetischer 'Hardware' sich nach Belieben alles was man will 'pädagogisch' einprogrammieren läßt... Der Mensch wird mit einer Reihe genetisch verankerter Instinkte geboren, wohnhaft im "Es" der freudschen Lehre - und erwarten sie eine artgerechte Beziehungsumgebung; fehlt diese, das "Es" im Gegenteil bekämpfend, werden die Instinkte verdrängt ins "Unbewusste", das neurotische Leiden erzeugend...
Der in (1) genannte Irrweg, zu dem also auch die moralisch-instinktfeindliche Erziehung gehört, läßt sich wohl ohne weiteres zu den destruktiv-/sadistisch-)en Phänomenen rechnen (- auch wenn die Erziehung "gut gemeint" oktroiert wird). Darüber hinaus wäre in meinen Augen auch kein Wunder, wenn ein Mensch, der die Alternative (2) nicht kennt UND dazu betroffen ist von leidensvoller Naturentfremdung, aus hilfloser Ohnmächtigkeit neigt, psychisch ins narzißtische Behütet-sein-Wollen zu regredieren, der naturfeindlichen Destruktivität ungewollt anhand infaniler Passivität Vorschub leistend - ein Verhalten, das den von Freud etwas irreführend so genannten TodesTRIEB auch charaktersiert. Den in der Tat angeborenen Lebenstrieben hingegen ist zu eigen, gegenüber jedweder Katastrope Initiative zu ergreifen, sich auch dem wohl "selbstverschuldeten" Leiden auf eigene Gefahr und Veranwortung widersetzend, ein Attribut des "freier Wille". Selbstverschuldetes Leiden stellt etwas dar, zu dem der Homo sapiens sich prinzipiell immer versteigen kann, seines am höchsten evolutionierten Bewusstseins wegen. "Irren ist menschlich".. aber so
.. das destruktive Verhalten des Menschen durch Erkenntnissfähigkeit entsteht.. - kann er auch daraus lernen..
Wenn Du Bedenken hast gegenüber manchem Detail des von mir Gesagten, Fragen oder Ergänzungen, dann schreibe mir bitte; ich werde mich selbstverständlich gerne damit auseinandersetzen und versuchen, meinen Standpunkt bei Bedarf näher zu begründen oder zu ändern..
Wären wir bereits ungefähr einer Meinung, dann stellte sich uns ab hier die Frage, was für das Vorhaben der Erarbeitung eines naturwissenschaftlich fundierten Gesundheitmodell konkret weiter zu unternehmen wäre, wobei - wie ich vermute - die von Dir gewählte Überschrift:
Traum und Wirklichkeit, den Schlüssel dazu bieten müsste: Beide Bereiche, innere Situation wie umgebende Natur, sollen sorgfältig erforscht werden, um das Gesunde am Menschen von seinen naturwidrigen Problemen sicher zu unterscheiden, letztere meidend und ersterem folgend, genesend...