Erlebte Schlafstarre

Philosophische und kritische Überlegungen zum Thema Traum und Traumdeutung

Moderator: Mirakulix

Erlebte Schlafstarre

Beitragvon Fantasia » 18.01.2009, 15:04

Huhu, ich bin mal wieder da, nach langer Zeit.

Irgendwann kam das Thema hier glaub ich schon mal auf, aber bis ich das wiederfinde, mach ich lieber mal einen neuen Thread auf.

Ich kenne das Phänomen, habe es in größeren Abständen immer mal wieder. Es hat bei mir aber weniger mit dem Schlafrhythmus zu tun, als mit der Lagerung. Ich hab es nämlich gerne, wenn ich in wenig bequemer Lage beim Fernsehen auf der Couch einschlafe und mir dabei vielleicht irgendwas im Nacken abdrücke... Das ist mir gestern abend auch passiert, nach langer Zeit wieder. Ich hab so halb im Sitzen geschlafen. Ich hab dann den Fernseher laufen gehört, wusste genau, dass ich auf der Couch liege, aber ich konnte die Augen nicht öffnen und mich nicht bewegen. Zwichendurch hatte ich sogar das Gefühl, ich kriege keine Luft, dabei ist die Atemmuskulatur ja nicht davon betroffen. Irgendwann bin ich dann aufgewacht, mit ganz steifem Nacken und völlig benommen. Bin dann ins Bett und dachte, da passiert es nicht und zweimal in einer Nacht schon gar nicht, aber Pustekuchen: Heute morgen hatte ich es gleich nochmal! Ich wusste, ich liege morgens im Schlafzimmer, konnte so ein bißchen blinzeln und habe dann eine Hand gespürt, die mich streichelt und meine Mutter reden hören, als wolle sie mich wecken (ich wohne allerdings seit einiger Zeit alleine). Ich hab mich dann gewehrt und zu bewegen versucht, aber es ging erst weg, als mich entspannte. Als ich aufgewacht bin, lag ich irgendwie verdreht und verspannt im Bett.

Ich kenne das Phänomen und weiß, dass es harmlos ist, trotzdem ängstigt es mich. Vor allem, weil ich es noch nie zweimal in einer Nacht hatte. Wie kommt es denn zu dieser Fehlfunktion des Gehirns beim Aufwachen? Kann es wirklich sein, dass durch ungünstige Lagerung irgendwelche Nerven im Nacken abgedrückt werden und dadurch die Reizleitung gestört ist? Ich hab auch an mir beobachtet, dass ich aus schlechten Träumen meistens auf dem Rücken aufwache, dass das bei mir also auch mit Lagerung und demzufolge vielleicht mit anderer Sauerstoffzufuhr oder gequetschten Nerven zu tun hat. Bei der Schlafstarre liege ich beim Aufwachen auch meist auf dem Rücken.

Bin gespannt, was ihr so zu dem Phänomen wisst.
Fantasia
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Beitragvon Andromeda » 18.01.2009, 16:26

hm, wenn es körperliche Ursachen hat, dann ist es ja klar.

...in ähnlicher weise kenne ich das symptom. hatte bei mir damit zu tun,
dass ich in teilen meines lebens "erstarrt" war.
vielleicht magst du ja nachdenken,wo du im leben nicht weiterkommst?

herzlich
Andromeda
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Beitragvon Laeticia » 18.01.2009, 22:24

...
Zuletzt geändert von Laeticia am 08.12.2009, 19:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Fantasia » 18.01.2009, 23:04

Also, zunächst mal passiert es mir immer kurz vor dem Aufwachen, nicht beim Einschlafen. gestern abend hatte ich etwa eine Stunde vor dem Fernseher geschlafen, in nicht sehr bequemer Haltung und denke, dass ich mich deshalb verspannt habe. Ich bin auch allgemein grade sehr verspannt, im ganzen Rücken. In einem anderen Forum habe ich einen Beitrag einer Betroffenen entdeckt, die sagte, sie hatte das relativ regelmäßig, bis sie sich einen Halswirbel hat einrenken lassen, danach war es weg. Könnte bei mir also auch mit der Verspannung zu tun haben.

An die esoterische Komponente glaube ich persönlich weniger. Da bin ich dann wohl doch zu sehr Tochter eines Naturwissenschaftlers. *g*

Was mich noch interessiert, ist, wie lange so ein Zustand anhalten kann. Überwiegend berichtet Google von Sekunden oder Minuten, aber es soll auch jemand 24 Stunden paralysiert gewesen sein. Andere wiederum wollen sehr genau wissen, wie lange sie paralysiert waren, dabei ist die Zeitwahrnehmung in diesem Zustand ziemlich verzerrt, weil man sich ja noch halb im Schlaf befindet. Die Sekunden und Minuten, die einem dann halt länger vorkommen, finde ich da mal realistischer. Wenn man dann da so liegt, denkt man gerne, man kommt da nie wieder raus. Ich hoffe mal, das ist nicht der Fall (haltet mich nicht für albern :oops: ) und auch das stundenlange Paralysiertsein ist hoffentlich eine Sinnestäuschung.
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Beitragvon bluebird » 20.01.2009, 02:56

Ich kenn diesen Zustand auch.
Wenn ich auf meiner Couch einschlafe dann wache ich auf und kann mich nicht mehr bewegen und hab ein dröhnen im kopf.
Stimmen hab ich auch schon gehört.
Auch im Bett habe ich regelmässig schlafstarren, diese sind meistens bewusster als auf der Couch. Das dröhnen fehlt allerdings meistens wenn ich im Bett liege
Ich glaube allerdings an die "ausserkörperliche Erfahrung" Theorie und versuche auch dementsprechend meine Chance zu nutzen.

Leider finde ich den Zustand oder besser gesagt dieses dröhnen im Kopf so unangenehm das es mir noch nicht gelungen ist.

Rein wissenschaftlich gesehen ist die Schlafstarre oder Schlafparalyse nur ein Schutzmechanismus der einen davon abhalten soll das man bewegungen die man träumt in die Tat umsetzt.
Bei Schlafwandlern ist diese funktion gestört.

Wenn man eine solche Starre hat dann kann es passieren das man noch weiterträumt und dinge in das Schlafzimmer projeziert. So kommen schnell mal irgendwelche Gestalten oder vermeintliche Geister die mit einem reden.
Nach so einem erlebnis könnte man schwören das man wach war.
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Beitragvon Fantasia » 23.01.2009, 22:46

Dass die Schlafstarre an sich normal ist, ist mir auch bekannt, nur merkt man normalerweise ja nichts davon. Gestört ist hier die Aufwachfunktion, also dass das Gehirn eigentlich schon "wach" bzw. "aufwachen" meldet, die Signale aber erst verzögert beim Körper ankommen. Die Schlafstarre löst sich nicht rechtzeitig und deshalb nimmt man sie dann wahr.
Auf einer englischsprachigen Seite - ich glaube Wikipedia - ist dieses Phänomen schlicht und ergreifend bei den Schlafstörungen aufgeführt, auf dem deutschen Pendant dagegen nicht. So betrachtet ist sie ja quasi das Gegenteil vom Schlafwandeln, wo das Gehirn auf "Schlafen" steht, aber die Schlafstarre sozusagen ausgefallen ist, der Körper also wach ist.

Kann man da jetzt wirklich 24 Stunden drin stecken, in der erlebten Schlafstarre? Meine Befürchtung ist halt, ohne Einfluss von außen (eine Person oder der Wecker weckt einen), da mal nicht mehr raus zu kommen. Einmal hatte ich das zu Hause auf der Couch, als ich noch bei meiner Mutter wohnte und es gelang mir mit aller Kraft zu stöhnen, dann hat sie mich geweckt, weil sie mich wimmern hörte.
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Beitragvon Fantasia » 07.02.2009, 16:45

Gestern abend hatte ich es wieder auf der Couch. Richtig Angst hatte ich diesmal nicht, aber ich fand es ziemlich doof, dass ich mich nicht rühren konnte, aber die Sendung im Fernsehen hörte, die ich doch eigentlich anschauen wollte! *g*

Ich kriege mit ziemlicher Sicherheit eine erlebte Schlafstarre, wenn ich auf der Couch auf dem Rücken einschlafe, könnte sie also auf diese Weise sogar bewusst herbei führen, wenn ich es drauf anlegte. Tu ich aber nicht, und meistens hab ich mich deshalb vor dem Einschlafen auf der Couch noch auf die Seite gedreht, dann war alles in Ordnung und ich bin normal wieder aufgewacht. Gestern hätte ich aber nicht gedacht, dass ich so schnell einschlafe und bin auf dem Rücken liegen geblieben... Das mit dem Entspannen hat dann auch nicht so richtig funkioniert, weil da diesmal auch dieses Kribbeln dabei war, das immer in Intervallen kam und immer grade dann, wenn ich dachte, entspann dich, dann wachst du auf. Ich konnte ziemlich klar denken und habe sogar Sätze aus dem Fernsehprogramm verstanden, ob die aber wirklich real waren, weiß ich nicht. Als sich die Starre dann endlich gelöst hatte, war ich erstmal wie betäubt und hatte das Gefühl, mein ganzer Körper ist noch immer verlangsamt. Wenn ich es auch nicht so schön fand, hat es mich doch nicht mehr so geängstigt und irgendwie fand ich es auch irre, den Fernseher laufen zu hören und die "Nanny" reden zu hören, während ich da so lag.
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Beitragvon LGBT_FTW » 07.02.2009, 17:20

Fantasia, ich will jetzt keine unnötige Panik verursachen, aber lass das auf alle Fälle mal vom Orthopäden überprüfen, vielleicht hast du Probleme mit den Wirbeln, die könnten evtl auf das Rückenmark drücken oder so.

Ich hatte als Kind manchmal Tinnitus, das kam bei mir von einer Wirbel-Fehlstellung, die wurde dann mit Gymnastik und einer Gipsschiene behoben.
-nicht länger hier-
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Beitragvon Fantasia » 07.02.2009, 20:56

Hm, ich hab eine verkrümmte Wirbelsäule, das wurde schon mal festgestellt und berufsbedingt hab ich auch seit einiger Zeit immer wieder Rückenschmerzen (Verspannungen), meist so im Brustwirbelbereich. (ich bin Erzieherin im Kindergarten, sprich ich sitze viel auf zu kleinen Stühlen, trage manchmal Kinder herum, etc.) Da wollte ich jetzt eh was machen für meinen Rücken, weiß aber noch nicht so recht, was. Mein neuester Gedanke war jetzt Qi Gong, das hab ich mal ein Semester an der VHS gemacht und fand es sehr angenehm.

Meinst du, die erlebte Schlafstarre kommt von verschobenen Wirbeln oder meintest du mehr das Kribbeln? Ich hab auch beobachtet, dass ich schlechte Träume meistens ebenfalls in Rückenlage habe. Normalerweise bin ich Seiten-/Bauchschläfer.
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Beitragvon LGBT_FTW » 11.02.2009, 02:00

"Meinst du, die erlebte Schlafstarre kommt von verschobenen Wirbeln oder meintest du mehr das Kribbeln? Ich hab auch beobachtet, dass ich schlechte Träume meistens ebenfalls in Rückenlage habe. Normalerweise bin ich Seiten-/Bauchschläfer."

Ja, absolut, genau das waren meine Gedanken. Die Wirbel drücken eventuell durch mangelnde muskuläre Stabilisierung zu stark auf das Rückenmark und verursachen Störungen in den Nervenbahnen.

---

Qi Gong macht auch mir sehr viel Spaß und ich bin danach immer so herrlich entspannt im Nackenbereich, vor allem diese Wellen/Atem-Bewegung hilft mir sehr gut.

---

Unwichtige Randnotiz: Mir ist bei mir aufgefallen daß ich oft Albträume habe wenn mir zu warm im Schlaf ist. (Fieber, zu viele Decken, zu hohe Raumtemperatur etc.)
-nicht länger hier-
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Beitragvon Fantasia » 11.02.2009, 11:47

Also, Fieberträume haben bei mir meist auch eine ganz eigene Qualität, eher surrealistisch, würde ich sagen. Alpträume hab ich bei Fieber in der Regel nicht.

Aber ich denke, es kommt wirklich auf die richtige "Schlafhygiene" an, um Schlafstörungen zu vermeiden, also Raumtemperatur, geeignete Matratze, Schlaflage, Tages-/Nachtrhythmus und so. Einmal hatte ich die Schlafstarre auch nach einer durchgemachten Nacht, was bei mir sehr selten vorkommt.
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Beitragvon Mantus » 15.02.2009, 23:17

ich kenne das auch.... ich kann mich nicht bewegen und bekomme alles mit... is der horror weil ich dabei immer über ne grenze falle die sich wie tod anfühlt... ganz komisch..kann ich nicht beschreiben... hab hier auchmal danach gefragt...
Wäre Michelangelo Hetero gewesen, hätte er die Sixtinische Kapelle einfach weiß angestrichen....
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TOD

Beitragvon SILVIA » 16.02.2009, 12:57

Mantus hat geschrieben:ich kenne das auch.... ich kann mich nicht bewegen und bekomme alles mit... is der horror weil ich dabei immer über ne grenze falle die sich wie tod anfühlt... ganz komisch..kann ich nicht beschreiben... hab hier auchmal danach gefragt...


SOLANGE DU ÜBER DIE GRENZE FÄLLST, PASSIERT NICHTS
INDEM DU DURCH DEINE GRENZEN STIRBST=DEIN LEBEND-ICH-SEIN

SILVIA

:wink:

PS: DEIN BILD IS GEIL!!!!
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Beitragvon hvlmn » 22.02.2009, 15:22

Hey Fantasia,
hast du schonmal was von Obe gehört?
Das ist ein "Zustand" den du erreichen kannst wenn du von der Schlafstarre aus bestimmte Methoden anwendest... Naja diese Methoden bleiben jedem Selbst überlassen, wobei es auch "Anleitungen" gibt die du dir als Leitfaden dienen können, dabei trennt sich dein "Astralleib" von deinem Körper der dich an die materielle Welt bindet.. die "Schlafstarre" stellt für mich eine Grundlage dar, aus der du in der Lage bist, dich in den Obe - Zustand (bzw OOBE - Out of Body Experience) zu "befördern"

http://de.wikipedia.org/wiki/Außerkörperliche_Erfahrung
http://www.allmystery.de/artikel/astral ... nroe.shtml

Kann mich aber, bezogen auf die Beschreibung deine Schlafstarre, auch irren vielleicht ist es ja was genaz anderes
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Beitragvon Fantasia » 23.02.2009, 00:34

Gehört hab ich davon schon, aber ich bin bekanntlich kein Esoteriker. Demzufolge habe ich auch keine Ambitionen, ein solches Erlebnis zu provozieren. Ich habe eine bodenständigere Sichtweise vom Schlafen und von Träumen und mir genügt die organische Erklärung für das Phänomen der erlebten Schlafstarre.
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