von Earendel » 15.11.2008, 22:15
So far so good.
Der Reiz bei Rollenspielen ist jene Freiheit alles zu tuen was innerhalb der Regeln des Spiels erlaubt ist, denn innerhalb der Gesetzen dieser "Phantasiewelt" steht es einem frei zu tun was man will. Spieler erklären welchen Schritt sie als nächstes wagen und der Spielleiter teilt daraufhin die unmittelbaren Folgen ihrer Handlungen mit. Was zur Folge hat, dass ein äußerst lebendiges Bild einer imaginären Welt entsteht. Nun entschließt sich ein Spieler zu einer bestimmten Handlung und stellt sich vor, damit zu beginnen. In diesem Moment, bevor -die Betonung liegt auf bevor- er noch dem Spielleiter seine Absicht mitteilt, können die anderen Mitspieler "sehen" was er vorhat.
Ich hatte schon äußerst interessante Gespräche mit anderen "Mitspielern" über dieses Phänomen. Äußerst interessant wird es dann, wenn man nicht einen 0-8-15-Zug macht, sondern wirklich einen beinahe unvorhersehbaren Schritt nimmt. Eigenartig mag es klingen, doch will mir keiner weißmachen, dass es etwas mit Gruppendynamik zu tuen hat, weil in meinen Augen in einer Gruppe von 4 Leuten so etwas nicht stattfindet. 4 Leute sind keine Masse und sicherlich auch kein beeindruckendes Beispiel für eine Gruppe.
Ich weiß zwar nicht wieso, aber sicherlich bekomme ich eine nüchterne nicht zufriedenstellende Antwort, du von rationalem Denken geprägt ist, aber den Gedanken nie wagen würde, dass neben unseren Sinnen (Sehen, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken, Orientieren) auch noch andere Sinne in unserem Körper schlummern, die vielleicht diese Art von Welten wahrnehmen können.
Ich bin kein Mensch der sagt, ein Dejavu sei eine vorhersehung. Aber ich bin ein Mensch, der sich dessen Bewusst geworden ist, dass viele Dinge zwischen Himmel und Erde, zwischen Außen und Innen vom Menschen nicht erforscht worden sind und dass es genug Fragen gibt, die wir nicht beantwortet haben.
Entschuldige mich dir jenes an den Kopf zu werfen, aber laut deinem Beispiel, wären alle KZ-Aufseher eigentlich unschuldig, weil sie einfach nur nach einem psychologischen Prinzip gehandelt hätten, da es einfach nur die Masse war? Es wäre dementsprechend, vollkommen normal, dass ein SS-Mann einem Juden die Pistole an den Kopf halten würde und ihn daraufhin "bitten" würde ins "Badezimmer" einzutreten, da ja alle so handeln! Dein Argument (gelöschter User) überzeugt mich leider nicht. Es ist vielleicht wahr, dass wir Menschen einen "Leitwolf" benötigen, wir sind ja immerhin auch nur Tiere, doch wir Menschen haben und nutzen unseren Verstand. Und so Böse der Mensch auch im Inneren ist, glaube ich nicht, dass jeder x-beliebige Mensch nur aus Masseneuphorie einen anderen abschlachten würde. Dazu gehört mehr! Sozialisation, Gehirnwäsche, Manipulation. Nur mit Argumenten eine solche Tat auszulösen, das bezweifle ich. Außerdem finde ich ein Fußballspiel mit dem Holocaust zu vergleichen ein wenig - ich will es mal makaber nennen.
Bei einem Fußballspiel mag es eine solche Dynamik geben, nur wo ist der Leitwolf?
Bei einer Nazipropagandarede von Josef Goebbels mag es eine solche Dynamik gegeben haben, nur kann ich diese aus zeitgeschichtlichen lebendigen Quellen existierende Dynamik nur auf den Zeitpunkt der Rede und einige Stunden danach finden. Es gab genug Menschen, welche die Reden der NS Propaganda, anfangs super bejubelt hatten und in der Zeitung lesend sich gedacht haben, was war den das für ein Müll.
Ich persönlich empfinde die so genannte Massendynamik eher als eine gute Ausrede für uns Deutsche dass wir je eigentlich für den Holocaust und den zweiten Weltkrieg gar nichts konnten, weil ja eh ein Österreicher schuld ist! Österreich ist Leitwolf, die Deutschen sind nur die armen Schafe...
naja...
Lg Earendel
und mir sprießen Rabenfedern
und so flieg ich unerkannt
über Grenzen in das Leben
wie der Wind schnell übers Land
und ich breche alle Regeln
um heute Nacht bei dir zu sein
fühl mein Rabenherz es schlägt so
schnell und nur für dich allein