Über Träume allgemein

Philosophische und kritische Überlegungen zum Thema Traum und Traumdeutung

Moderator: Mirakulix

Beitragvon Patriarchin » 24.03.2009, 21:54

username hat geschrieben:
Zarathustra hat geschrieben:Ich denke die Kreativität und die Absicht des Schaffenden (sofern letztere vorhanden ist) und die Perspektive desjenigen, der sich mit dem Werk auseinandersetzt, schaffen zusammen eine völlig neue Ebene, eine für jeden von uns individuelle Aussage... Vielleicht ist auch das ein Faktor, der den Reiz der Kunst ausmacht. ;-)

Was wohl auch der Grund dafür ist, dass man keiner, wirklich KEINER kunst das Recht absprechen darf, Kunst zu sein... Es kommt auf die Sichtweise sowohl des Schaffenden, als auch des Begutachters an. 8)


Wunderbar formuliert!
Beuys würde sich freuen ;)


ganz ehrlich, der Begutachter macht mehr daraus als der Künstler, allerdings amüsiert sich dieser über die Dummheit der Betrachter und ihrer Interpretationen und sonnt sich drinen :twisted: GEIL
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Beitragvon username » 24.03.2009, 22:28

Beuys lag das, denke ich fern.
Er hatte keinen Hang zur Hybris, sondern wollte Freiheit.
Er präsentierte eine großartige Performance und hat viel bewegt und viele durch Dogmen verschlossene Türen geöffnet.
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Beitragvon Zarathustra » 27.03.2009, 10:31

Patriarchin hat geschrieben:
username hat geschrieben:
Zarathustra hat geschrieben:Ich denke die Kreativität und die Absicht des Schaffenden (sofern letztere vorhanden ist) und die Perspektive desjenigen, der sich mit dem Werk auseinandersetzt, schaffen zusammen eine völlig neue Ebene, eine für jeden von uns individuelle Aussage... Vielleicht ist auch das ein Faktor, der den Reiz der Kunst ausmacht. ;-)

Was wohl auch der Grund dafür ist, dass man keiner, wirklich KEINER kunst das Recht absprechen darf, Kunst zu sein... Es kommt auf die Sichtweise sowohl des Schaffenden, als auch des Begutachters an. 8)


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ganz ehrlich, der Begutachter macht mehr daraus als der Künstler, allerdings amüsiert sich dieser über die Dummheit der Betrachter und ihrer Interpretationen und sonnt sich drinen :twisted: GEIL
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Dummheit würde ich es nicht nennen... Ich finde es eher faszinierend, mit wievielem (neuen) Sichtweisen man ein Kunstwerk betrachten kann. Und selbst wenn der Künstler sich etwas anderes dabei gedacht hat, als das, was der Begutachter für sich selbst interpretiert, bleibt eben jene (neue, vom Künstler nicht bzw. nur teilweise beabsichtigte) Perspektive für den Begutachter existent. Was spricht also dagegen, auch für sich selbst etwas aus einem Kunstwerk zu erschließen, unabhängig davon, was der Künstler ausdrüchen wollte (zumal ein TOTALER Widerspruch zur Aussage des Künstlers wahrscheinlich nur in den seltensten Fällen auftritt)? Das ist ein Privilieg, das nur der Kunst vorbehalten ist. ;-)
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Beitragvon Juggalette » 27.03.2009, 16:33

Huhu
Kunst liegt immer im Auge des Berachters!
Ich denke nicht das man das wirklich diskutieren kann,da jeder seine eigene Interpretation hat =)
LG Jugga
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Beitragvon Patriarchin » 27.03.2009, 21:44

Zarathustra:
Perspektive für den Begutachter existent. Was spricht also dagegen, auch für sich selbst etwas aus einem Kunstwerk zu erschließen, unabhängig davon, was der Künstler ausdrüchen wollte


Ja, genau darum geht es mir. Letzendlich sieht nur jeder SICH in einem Kunstwerk. Das ist das einzige um was es wirklich geht! :wink: :)
Der Künstler beabsichtigt gar nichts! Allerdings läßt er sich auch gern hofieren, fördert den Verkauf, schließlich lebt er davon (sein Geschäft). Und die andere Seite, wenn seine Werke jemande berühren wird er reich tatsächlich reich beschenkt.
Außerdem weiß er, wer ihm nach dem Mund redet und wen er berührt hat, auch wenn er mitspielt.
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Beitragvon username » 27.03.2009, 21:48

seh ich anders, es gibt ja z.b. auch politische kunst, die sehr eindeutige aussagen macht

und da ich sehr viele künstler persönlich kenne, kann ich aus meiner erfahrung heraus sagen, dass es vielen nicht darum geht, hofiert zu werden
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Beitragvon Caterina » 27.03.2009, 21:55

Hi username,

sehe ich ähnlich wie Du...die Künstler, die mir bekannt sind, "leben für ihre Kunst" - sind so mit ihr verflochten und meist haben sie ein Anliegen, das zum Ausdruck kommen möchte - nur kann es sein, dass es differiert von dem Anliegen, das der Betrachter meint darin zu sehen, weil dieser mit seinen nicht mit jenen Augen sieh...das ist für mich das schöne an der Kunst ;)

lg
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Beitragvon username » 27.03.2009, 22:00

liebe caterina,

ja, seh ich auch so

ich habe auch einige bilder eines befreundeten künstlers in meiner wohnung,
in denen ich allerdings auch etwas völlig anderes finde, als er
großartig ist dann, sich darüber auszutauschen mit ihm

ich finde, gerade, wenn ich über verschiedene, mich berührende kunstwerke mit anderen menschen spreche, dann ist es oft möglich, mal aus den augen des anderen die welt (in ausschnitt seines blickes auf das kunstobjekt) zu sehen

gruß
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Beitragvon Patriarchin » 27.03.2009, 22:17

Ich habe Bilder von mir und meiner befreundeten Künstlerin in der Wohnung und kann mich beim besten willen nicht daran erinnert bei malen was bezwecken haben zu wollen.
Ok, bei den Bildern wo ich es versucht habe, die konnte ich auch gleich wegschmeisen.
Grüßle
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Beitragvon username » 27.03.2009, 22:23

vielleicht war einfach das malen an sich der zweck?

oder eben eigene bilder an die wand zu hängen, um seinen wohnraum zu gestalten?
:wink:
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Beitragvon Patriarchin » 27.03.2009, 22:56

username hat geschrieben:vielleicht war einfach das malen an sich der zweck? JAAAAAAA!!! :lol:

oder eben eigene bilder an die wand zu hängen, um seinen wohnraum zu gestalten?
:wink:
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Beitragvon Zarathustra » 28.03.2009, 09:41

Ich denke man sollte zwischen Kunst, die unterhalten will bzw. rein dekorativ gedacht ist und Kunst, die etwas aussagen will unterscheiden. Monet hat seine Seerosen gemalt, Adelige im Absolutismus wollten sich möglichst prunkvoll porträtieren lassen, manche Musiker wollen mit ihrer Musik möglichst viel Geld machen wieder andere haben mit ihren Büchern bzw. Schriften zur Rebellion gegen Ungerechtigkeiten aufgerufen- ich denke wir müssen die Hintergründe des Schaffenden bzw. seine Absicht kennen, um einigermaßen objektiv interpretieren zu können, was es natürlich trotzdem noch ERLAUBT, auch rein subjektiv zu interpretieren. 8)
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Beitragvon Caterina » 28.03.2009, 10:49

Zarathustra hat geschrieben:Ich denke man sollte zwischen Kunst, die unterhalten will bzw. rein dekorativ gedacht ist und Kunst, die etwas aussagen will unterscheiden. Monet hat seine Seerosen gemalt, Adelige im Absolutismus wollten sich möglichst prunkvoll porträtieren lassen, manche Musiker wollen mit ihrer Musik möglichst viel Geld machen wieder andere haben mit ihren Büchern bzw. Schriften zur Rebellion gegen Ungerechtigkeiten aufgerufen- ich denke wir müssen die Hintergründe des Schaffenden bzw. seine Absicht kennen, um einigermaßen objektiv interpretieren zu können, was es natürlich trotzdem noch ERLAUBT, auch rein subjektiv zu interpretieren. 8)


Moin,

ich frach mal: Ist das Kunst - oder Kommerz?

Lg
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Beitragvon Zarathustra » 28.03.2009, 11:39

Ich wollte nur sagen, dass die Möglichkeit besteht, zusätzlich zur beabsichtigten Aussage des Künstlers auch für sich selbst eine Aussage aus einem Kunstwerk zu ziehen (das meinte ich mit dem "rein subjektiv zu interpretieren"). Wie ich schon sagte, meiner Meinung nach ein Privileg, das nur der Kunst vorbehalten ist. Ein paar Beispiele: Ein Künstler schreibt einen Song, der explizit zur "Rebellion" gegen Chinas Missachtung der Menschenrechte aufruft. Für sich selbst kann man dann das verallgemeinerte Fazit ziehen, gegen sämtliche politische Misstände auf der Welt ankämpfen zu müssen. Songs über die Liebe kann man beispielsweise IMMER auf sich selbst beziehen, sie verlangen förmlich nach einer rein subjektiven Interpretation. Das beste Beispiel sind wohl philosophische Schriften: Klar ist oft ein Kerngedankengang vorhanden, aber für mich spricht nichts dagegen diese weiterzuverfolgen und über sie hinauszudenken, ich finde das sogar wichtig. ;-)

Damit will ich nicht sagen, dass man gewaltsam beliebige Aussagen in Werke HINEINinterpretieren sollte. Im Gegenteil, man sollte aus dem Werk HERAUSinterpretieren und dann diese Aussagen/Absichten des Künstlers eventuell auf sich selbst beziehen, sie auf andere Probleme anwenden, über sie hinausdenken und/oder bestimmte Gedankengänge weiterverfolgen. Kommerz braucht keiner . 8)
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Beitragvon Blacky » 10.10.2009, 23:29

Meine Meinung zu Träumen:

Man träumt generell jede Nacht. Das Unterbewusstsein verarbeitet Vergangenes, Erlebtes, Erfahrungen, Wünsche, Hoffnungen usw, alles das, was das Gehirn gespeichert hat. Das Unterbewusstsein hat aber oft seinen eigenen Kopf und seine eigene Logik.
Das man sich nun nicht jede Nacht an seine Träume erinnern kann, liegt daran, das bei einem tiefem Schlaf das Gehirn zu inaktiv ist, um es genauer verarbeiten zu können, bzw das Kurzzeitgedächtnis gar nicht erst einsetzen kann. Deshalb spricht man auch oft von einem Traumlosem Schlaf, wenn man eine besonders erholsame, tiefe und lange Nacht hinter sich hat.
Demzufolge kann man sich eigentlich nur wirklich an Träume erinnern, wenn man einen leichten Schlaf hat, also je leichter, desto besser erinnert man sich daran. So zumindest auch meine Erfahrungen. Heißt aber nicht, das Menschen mit einem allgemein leichten Schlaf sich jede Nacht daran erinnern können, was sie geträumt haben, oder Tiefschläfer das nie können. Es kommt immer drauf an. Aber da es, zumindest bei mir, relativ selten passiert, das ich mich an alle Details eines Traumes erinnere, finde ich sollte man sich glücklich schätze, wenn man einmal die Gelegenheit bekommt, in die Untiefen des eigenes Unterbewusstseins blicken zu dürfen.
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