Deuten Männer anders als Frauen

Philosophische und kritische Überlegungen zum Thema Traum und Traumdeutung

Moderator: Mirakulix

Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon Caterina » 05.04.2015, 15:49

Hallo Träumer und Deuter,

zunächst wünsche ich allen ein: FROHES OSTERFEST!

Mich beschäftigt gerade die Frage:
Deuten Männer anders als Frauen? Hat der Blickwinkel aus der jeweiligen Position einen Einfluss auf das Deutungsergebnis? Was meint Ihr dazu?

Viele Grüße!
Caterina
 

Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon Caterina » 05.04.2015, 21:51

Hi Ghost,

interessant, dass Du aus meinen Zeilen interpretierst, "ob Frauen oder Männer häufiger fremdgehen"...das war jetzt nicht meine Frage :shock: :mrgreen:

Allerdings das hier:
( scheinbar stets männnlichen Sichtweise )


Wie schaut ein Mann auf einen Traum? Differiert das von der Sichtweise einer Frau auf einen Traum oder ist das völlig unerheblich?

An anderer Stelle hatten wir mal im Forum einen "kurzen Ausflug" gemacht und hierbei festgestellt, dass "jeder Deuter" nicht nur seine eigene Methode und Heransgehensweise hat, sondern natürlich auch auf dem Fundament oder vor dem Hintergrund seiner eigenen Erfahrungen Träume versteht und beleuchtet...daher frage ich mich, ob zusätzlich das Geschlecht eine Rolle spielen könnte oder spielt.

Persönlich sprech ich Männern die Sensibilität nicht ab ;-)...denke aber, dass sie ggf ein anderes Lebens-Verständnis zu bestimmten Dingen haben und auf der Grundlage möglicherweise anders deuten...ich habe ja keine "statistische Erhebung" dazu durchgeführt ;-)...ich stelle das Thema hier einfach mal zur Diskussion.

Viele Grüße
Caterina
 

Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon kyomotion » 05.04.2015, 23:46

Meiner (kleinen) Erfahrung nach haben Frauen oft die Tendenz sehr stark auf der emotionellen/mitfühlenden Ebene zu deuten. Dabei bleiben sie oft sehr vage obwohl oft eine klare Symbolik vorliegt.
Bei Männern habe ich oft beobachtet das sie gerne nach Regeln/Sybolen deuten und dabei die Emotionelle/Individuelle Komponente unterbewerten.

Soviel zu meinem Senf.

Frohe Ostern nachträglich!
kyo
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Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon Caterina » 06.04.2015, 11:25

Hallo Kyo,

danke :-)

Ja, "gefühlt" teile ich deinen Senf...ich denke, dass Männer "strukturierter" an das Traudeuten herangehen...und Frauen das Gewicht mehr auf die "Intuition" legen, aber ich denke es gibt - wie immer im Leben - durchaus auf beiden Seiten Ausnahmen.

Beeinflusst das möglicherweise das Deutungsergebnis oder ist es einfach nur eine Eigenheit der Geschlechter?

Viele Grüße
Caterina
 

Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon Caterina » 06.04.2015, 14:22

Hallo Almuth,

versuchen wirs nochmal miteinander.

das hier:
Unsere Enkel werden „weibliche“ Männer sein und „männliche“ Frauen und sich ausgesprochen wohl fühlen damit. Solche Typen gibt es gelegentlich heute schon, sie finden große Beachtung und die Jugend strömt ihnen zu. Ich sage nur: Conchita Wurst.
Transvestiten gibt es ja schon länger. Die wollen aber meist so weiblich erscheinen wie es ihnen nur möglich ist.
Diese Person aber hat sich männlich und weiblich zugleich dargestellt. Das war neu und es hat – weltweit – gefallen!


ist für mich eine völlig andere Ebene. Ich erkläre dir auch warum:

Was Conchita Wurst aus meiner Sicht "sehr deutlich machen wollte" ist, die Akzeptanz von Schwulen, Lesben, Transvestiten und Transsexuelle zu erhöhen. Das es "normal" sein "sollte", dass es Männer gibt, die so empfinden, eine solche Orientierung haben und umgekehrt (auch auf die Frauenwelt bezogen). Es sind "körperlich" und nach den sekundären Geschlechtsmerkmalen Männer - also fallen Optisch auch so auf - und gleichzeitig tragen sie in sich eine ihrem äußeren Geschlecht optisch nicht entsprechende Empfindung/Lebensweise etc.. Daher hat er mit dem "gleichzeitig" darauf aufmerksam gemacht.

Im Gegensatz zu dir, bringe ich hier mal ein Beispiel aus meinem Leben mit:
Ich komme aus der Theaterszene und dort wimmelt es sozusagen von Schwulen und Lesben. Ich persönlich habe damit überhaupt kein Problem, weil ich immer den Menschen sehe und seinen Charakter. Das allein zählt für mich. In unserer Gesellschaft sind wir immer noch weit davon entfernt, alles was "nicht der definierten Norm entspricht" als normal zu akzeptieren. Es gibt immer noch einen Aufschrei, einen Hinkucker ein sonstwas...ich habe persönlich miterlebt, wie stark diese Menschen darunter leiden...wie "peinlich genau" sie in der Gesellschaft darauf achten, nicht erkannt zu werden - auch wenn es inzwischen besser geworden ist.

Einer aus meiner (damaligen) Gruppe, mit dem ich Skeztsche zusammen spielte, achtete "im Job" sehr genau darauf, keine Signale zu senden, die ihn decodieren könnten...inzwischen lebt er im Ausland in einer Beziehung, mit einem Mann...soweit scheint er glücklich....was ich miterleben durfte ist, dass diese Menschen jedoch genauso "Mann" oder "Frau" sind und sich durchaus "einem Klischee" entsprechend verhalten (haben). Und wenn sie "unter sich sind", dann sind sie um Ecken anders, als der "Schwule/Lesbe" auf der Strasse, die man so kennt und sieht!

Ganz interessant war mal ein Experiment, dass er mit mir gemacht hat: Wir waren in einer Stadt in den neuen deutschen Bundesländern...und haben "mal so richtig die Klischees bedient"....aber sowas von: Er Macho ich naives Blondchen. Der Vorschlag kam von ihm...darüber war ich die ersten Sekunden erstaunt, damit hatte ich nicht gerechnet...wir hatten eine Mortzgaudi...und in dem Moment war mir klar, dass er "nur einmal im Alltag in eine normale Rolle" schlüpfen wollte und schauen, was passiert...er wusste auch, dass ich tolerant genug war, ihn weder darauf anzusprechen, noch ihn bloßzustellen später bei den anderen...und ich hatte weiter den Eindruck, dass er "sehr authentisch" war...
In all den Jahren, habe ich eine Menge gelernt, dafür bin ich dankbar...ich habe auch eine Erklärung dafür gefunden...und doch "sitzt tief in uns etwas, das uns gemäß unserer sexuellen Identität auch steuert". Ich bin inzwischen weit weg von Klischees...

Anknüpfend jetzt daran, glaube ich schon, dass wir in uns "Verhaltensweisen tragen", die nicht anerzogen sind und die uns "unbewusst" steuern....und wie ich oben schrieb: Es gibt immer und für alles im Leben - Ausnahmen ;-)

Grüße
Caterina
 

Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon kyomotion » 06.04.2015, 16:42

Haaallllooo – das sind Klischees, und zwar die Klischees der letzten Jahrhunderte.


Ja nun, dass eine Beobachtung ein Klischee scheinbar bestätigt sagt doch nichts über den Wahrheitsgehalt dieser Beobachtung aus. Es ist doch auch so das etwa Rosamunde-Pilcher Filme und Romane praktisch NUR aus sog. weiblichen Klischees bestehen.
Und wer guckt diese Filme weil er diese Klischees liebt weil er sich darin wiederfindet und verstanden fühlt? Genau, Frauen. Obwohl auch das wieder ein Klischee ist.
Und dennoch entspricht es der Wahrheit :)

MfG
kyo
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Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon kyomotion » 06.04.2015, 19:05

Aber: Es ist und bleibt der Wahrheitsgehalt deiner Beobachtung. Und wie war das noch mal? „Wir nehmen das wahr, wovon wir glauben, dass es ist.“

Das kommentiere ich jetzt lieber nicht sonst fangen wir wieder an, um die Gleiche Aussage zu kreisen ohne uns jemals zu treffen. Aber... ja :)

Und ja, die Klischees sind allgemein beliebt.
Die Pilcher-Filme sind beliebt bei Frauen, aber welcher Generation? Meine Töchter gruselt es bei so was … oben schrieb ich was über das rasante Verschwinden der Unterschiede zwischen männlich und weiblich. Ich nehme mal an, dass du das in deiner direkten Umgebung auch beobachten kannst.


Nun, ich habe zu wenig Kontakt zu jungen Frauen um sie beim Fernsehen beobachten zu können. Aber es gibt auf jeden Fall Veränderungen. Etwa bei mir selbst. Genau jetzt im Augenblick etwa schaue ich eine Sendung namens "Herzdamen an der Elbe" obwohl das eindeutig ein "Frauenfilm" ist. Und ich habe trotzdem, nach dem ich mich darauf eingelassen habe, einen Heidenspass daran :)

Vielleicht liegts auch nur an der Alterstruktur wie du vermutest? Ich bin jetzt nämlich 45 also in der wunderbarsten Lebensphase für eine Midlife-Crisis *lacht*

MfG
kyo
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Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon Caterina » 06.04.2015, 19:23

@ Almuth,

Ja, das Bemerkenswerte dabei ist aber, dass es eine solche Akzeptanz überhaupt gibt. Diese Akzeptanz ist erst zwei/drei Jahrzehnte alt. Jahrtausendelang (!!!) war es lebensgefährlich, sich als schwul oder lesbisch zu zeigen. Das musste im absolut Verborgenen geschehen.


Ja, das ist richtig, aber genau WEIL es Menschen wie Conchita Wurst gibt, die den Mut aufbringen, für sich zu kämpfen und für Toleranz zu werben...diese Sorte Mensch würde sogar Nachteile in Kauf nehmen, aber sie handeln für eine gute Sache.

Nun ja, vom Thema abkommen...räusper...ist ja schon fast "normal" in den Threads ;-)

Denn das war ja ganz grundsätzlich die Frage: Gibt es einen Unterschied zwischen Mann oder Frau?
Und für mich heißt die Antwort: Den gibt es immer noch. Aber er wird immer kleiner, und das sozusagen täglich und im rasanten Tempo relativ zum jahrtausendelangen RIESENgroßen Unterschied der Geschlechter.
Wir stecken aber so sehr mittendrin in diesem Prozess, dass wir ihn kaum bemerken. Dazu müsste man sich mal etwas Abstand verschaffen und das Geschehen über den Verlauf der letzten, sagen wir, 30 Jahre betrachten.


Ja, die (gesellschaftliche) Entwicklung hat enorme Fortschritte gemacht...der Unterschied wird kleiner...und mit "social freezing" behaupte ich mal ganz kühn "wird versucht, die Biologie vollständig zu nivellieren"...Der Unterschied zwischen Deiner und meiner Ansicht ist garnicht so immens: Du sagst "er wird kleiner" - ich sage: Ja, aber er wird sich eben nie ganz angleichen, weil weitaus mehr Mechanismen dem zugrunde liegen, die tief im Menschen - ich vermeide jetzt mal die Wiss. Ebene sonst landen wir wieder beim Schlagabtausch - sitzen, als der gesellschaftliche Versuche, die Geschlechter anzugleichen in dem Verständnis, fortschrittlich zu sein.

Ich persönlich bin aufgeschlossen, halte aber von einem Nivellierungsversuch zur Dokumentation einer Gleichberechtigung leider wenig, weil er dauerhaft nicht gelingt. Respekt und Akzeptanz - auch oder gerade - für die Unerschiede ist nach meiner Erfahrung der Nährboden für "wahre/echte Veränderungen"...
Caterina
 

Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon Caterina » 07.04.2015, 15:03

@ Almuth

Heißt, in der Gegenwart ist das, was er darstellt, nämlich Mann und Frau zugleich zu sein, genau das, was die Menschen allgemein sehen WOLLEN.


Hm...das mit dem "WOLLEN" sehe ich anders...undzwar sind wir eine Gesellschaft geworden, die "Sensationsg**l" geworden ist...mit Verstehen und Toleranz hat das in meinen Augen leider wenig zu tun... :(

Er ist der äußerlich sichtbare Ausdruck der Angleichung der Geschlechter.


Ok, das ist dein Verständnis...meins ist: Es ist der Ausdruck einer Menschengruppe, die darauf aufmerksam machen möchte, dass "nicht das Äußere gleichzeitig dem Inneren entsprechen muss" -- ja, ich weis, jetzt kommt das Argument, wie im Innen so im Aussen...auch das sehe ich etwas anders ;-)

Die Psyche, die seelisch-geistige Grundlage, ist bei Mann und Frau dieselbe, nur die Biologie ist anders. Und die Erziehung immer noch! Aber auch da hat sich schon viel getan.


Das die seelische Grundlage bei Mann und Frau dieselbe ist, sehe ich nicht so...die geistige, da stimme ich dir zu und auch darin, dass Erziehung eine Menge positives oder negatives bewirkt...um das Rollenverständis und die Klischees nochmal an der Stelle aufzugreifen: Das "eigene innere Bild" in Verbindung mit den eigenen (Lebens)Erfahrungen prägen den Erziehungsstil der Eltern...und genau an der Stelle finde ich tut sich gerade etwas.

Vielleicht sollten wir mal definieren, was unter "Angleichung" verstanden wird:
Mein Verständnis von Angleichung ist zumindest "keine Gleichmacherei" und die "individuelle Förderung" dessen, was zu Grunde liegt. Bsp: Es gibt hochbegabte Frauen in "klassischen Männerberufen", die Freude daran haben und die in ihrer persönlichen - ich nenns jetzt mal - Struktur so aufgestellt sind. Ich finde es nur logisch und völlig ok, ihnen dann auch die Zugangsmöglichkeiten (Ausbildungsmäßig), einen Lebensstil etc zu ermöglichen und zu tolerieren - also im Sinne "gleiches Recht für alle" ;-). Ich kenne aber auch einige Männer, die z.B. eine Sensibilität zu Tage legen, die ich bei Frauen so noch nicht gesehen habe...und dennoch bleiben die Unterschiede und werden sich auch nicht nivillieren lassen.
Caterina
 

Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon Crank » 07.04.2015, 18:20

Hallo (gelöschter User),

Glückwunsch zu 1001 Beiträgen im Forum! :)

Ich denke auch, dass es vorrangig von den verwendeten Methoden abhängt. Almuth und ich scheinen oft die selben Schlüssel zu verwenden und das Ergebnis ist oft ähnlich. Unsere persönlichen Hintergründe würde ich als verschieden einstufen. Die Lebenserfahrung ist nun sicher wichtig für das Verständnis fremder Erfahrungen und Träume. Aber ob hier das Geschlecht den Unterschied macht? Statistisch sind Männer wohl körperlich gewalttätiger, ich vermute eher, dass diese keine Träume deuten. Es mag sein, dass eher Männer mit Sinn für Intuition und Emotionen Träume deuten. Auf der anderen Seite kenne ich in vielen Bereichen mehrere hervorragende Analytikerinnen, erst bei Schaltplänen und Maschinenbau findet man signifikant weniger Frauen, aber das muss man zur Traumdeutung nun nicht können.

Eine rein intuitive Deutung scheitert nach meiner Erfahrung oft, ich konnte das vor Jahren erst nutzbar machen, in dem ich eineige Bücher über Traumdeutung las und es mit der symbolischen und auch abstrakten Deutung verband. Eine rein intuitiv deutende Person würde vermutlich fremden Menschen öfter nicht hilfreich sein können - hier bräuchte man aber "Zahlen". Von daher könnten Frauen, wenn sie wirlklich intuitiver handeln, daraus keinen reinen Vorteil ziehen in der Traumdeutung.

Insgesamt vermute ich, dass Männer Träume deuten, die intuitivere Sinne haben als der Durchschnitt der Männer und Frauen Träume deuten, die besser analysieren können als der Durchschnitt der Frauen.

Bezüglich der Sexualität mag es sein, dass ein Männer sich zwar vielleicht schlechter in eine Frau hineinversetzen kann, sich aber zur Reflektion besser eignet. Umgekehrtes gilt sinngemäß für Frauen. Das Ergebnis hängt immer noch von den Methoden und dem Lebenshintergrund ab, sollte bei distanzierter Betrachtungsweise aber durchaus ähnlich sein, denke ich.

Ich vermute weiter, das Deuterinnen und Deuter mehr Sinn für Symbolik und Intuition haben, als der jeweilige Geschlechterdurchschnitt. Die Schnittmenge von Frauen und Männern wären dann Menschen, die zur Deutung geeignet sind bzw. wenigstens eine Affinität dazu haben.

Zur statistischen Analyse haben wir hier zuwenig Deuterinnen und Deuter und sind sie zu verschieden, was den Wert dieses Forums ausmacht. Sollten deutende Menschen irgendwie anders als der jeweilige Durchschnitt sein, fällt eine eindeutige Beantwortung der Frage der Bedeutung des Geschlechtes vermutlich aus. Rein intuitiv vermute ich so etwas! :mrgreen:

LG,
Frank
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Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon Caterina » 07.04.2015, 19:27

Hallo Frank,

ja, jetzt hab ich die Tausender auch geknackt :shock: :lol:

Deine Sichtweise finde ich ausgesprochen interessant.

Insgesamt vermute ich, dass Männer Träume deuten, die intuitivere Sinne haben als der Durchschnitt der Männer und Frauen Träume deuten, die besser analysieren können als der Durchschnitt der Frauen.


Ja, das denke ich auch, denn Menschen "ohne Zugang" zu der Materie und zum Mensch an sich, wird sich wohl kaum mit Träumen beschäftigen und halten vermutlich ihre eigenen als "Humbug".

Ich vermute weiter, das Deuterinnen und Deuter mehr Sinn für Symbolik und Intuition haben, als der jeweilige Geschlechterdurchschnitt. Die Schnittmenge von Frauen und Männern wären dann Menschen, die zur Deutung geeignet sind bzw. wenigstens eine Affinität dazu haben.


Hier bringst du es auf den Punkt. Du bist auch auf den Aspekt eingegangen, dass du denkst, dass es am Endergebnis wenig Einfluss nimmt.

Ich schwanke etwas ;-) (@ Kyo: Jetzt bin ich mal hin- und hergerissen ;-) ). In mir kam diese Frage - ohne das ich von einem Ergebnis ausgegangen wäre, einfach aus Neugierde - auf, als ich mir Unterstützung bei meinen eigenen Träumen holte. Kommt hin und wieder tatsächlich vor. Es gab Männer wie Frauen. Meist kommt es ja vor, dass ohnehin die Deutungen variieren, manchmal ergänzen sie sich etc. Das erlebe ich persönlich als Bereicherung. Bei einem meiner Träume fiel mir "plötzlich" - ohne das ich den Flocus darauf gerichtet hätte auf - dass die Männer im Gegensatz zu den Frauen zwar im Kern ein ähnliches Ergebnis hatten, die Männer aber tendenziell den Fokus anders setzten und Dinge interpretierten, die die Frauen nicht im Blick hatten und umgekehrt. Das ist natürlich alles andere als repräsentativ ;-), aber es löste in mir diese Frage aus, die ich hier zur Diskussion stell(t)e. Woran könnte das liegen, war die Motivation, hier das Thema einzustellen. Allein am Geschlecht? Oder vielleicht doch an den unterschiedlichen (Welt-)anschauungen? Oder wars einfach "nur Zufall", der mir auffiel? Aber, Zufall gibts ja eigentlich nicht ;-).

Ich kann es für mich noch garnicht abschliessend beantworten, rein "gefühlt" würde ich sagen, es macht keinen wesentlichen Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau deutet. Aber ich denke es macht einen Unterschied, mit welcher Weltanschuung, Erfahrungsschatz und Herangehensweise Träume anaylsiert und interpretiert wie gedeutet werden.

Ja, die "rein intuitive" Ebene kann nicht wirklich treffsicher sein und die halte ich auch für weniger seriös, wenn ich das mal so ausdrücken darf, eher mehr so die Richtung "Kaffeesatzlesen" oder Horoskope schreiben - kann oft mal was zutreffen, weil allgemeingültig, muss es aber nicht. Daher denke ich, wie du auch beschrieben hast, dass die Empathie zum Träumer in Verbindung mit "technischen Know-How" eine gute Mischung ergeben.

LG
Caterina
 

Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon Caterina » 07.04.2015, 22:30

Hallo Ghost,

ja, so kenn ich dich ;-)

fangen wir also an:

Soweit ich deine Ausführungen richtig verstanden habe, zeigt auch diese genau das,was du an mir anprangerst: Du selbst hast "Deine Deutungsbrille" - sehr schön dein angeführtes Beispiel, dass du auch ein Mehraccountler mit unterschiedlicher Identität bist...bis heute ;-). Du schreibst dort:

Natürlich benutzte ich bei allen Deutungen meine gleiche Verständnisbrille.


Du beklagst dich über mich, dass ich an meiner genauso behaftet bin wie du deiner ;-):

sie signalisiert damit, dass der andere Standpunkt für sich nicht betretbar, nicht annehmbar, nicht übernehmbar erscheint.


Ich kläre dich mal auf zu deinen Vermutungen:

Diese spiegeln ja deine bisherigen erfolglosen Manipulationsversuche wieder, dass ich nicht gewillt bin, deine (spirituelle) Sichtweise zu teilen...wir hatten diese Diskussion bereits, ich möchte sie aus den Dir bekannten Gründen hier nicht erneut aufrollen. Danke, das du dafür Verständnis aufbringst.

Davon abweichend kann ich sehr gut "Neuland" betreten und mir ein "eigenes Bild davon machen". Sofern bei den Neuentdeckungen diese sich für mich "akzeptabel und stimmig anfühlen" bin ich gerne bereit, mein Spektrum zu erweitern :mrgreen: Hingegen bei dir und auch bei eingigen anderen keimt in mir zunehmend der Verdacht auf, dass ein "Bekehrungsversuch" gestartet wird. Ich kann eine andere Meinung neben der meinen gleichermaßen gültig bestehen lassen ohne gleichsam meinerseits in einen Bekehrungsversuch zu geraten...

Die Frage ist also, was sucht (gelöschter User) in der Geschlechterfrage wirklich zu finden, wovor mag sie vielleicht flüchten wollen. Diese Frage kam mir beim Lesen dieses Themas auf.


Aha, sehr interessante These und Auslegung. Ich "flüchte" nicht, ich stelle zur Diskussion ob oder ob nicht ein Einfluss auf die Deutungen oder das Deutungsergebnis hat oder haben könnte. Ich "flüchte" ja nicht vor "männlichen" Deutungen oder sonstwas...ich weis auch, warum du das jetzt hier anbringst, aber DARAUF Ghost gehe ich nicht weiter ein! Deine Intuition wird dir schon sagen, worum es sich handelt und ich wiederhole mich nicht, du kennst die Antwort...

Ich würde mich freuen, wenn du weiterhin auf einer "sachlichen Ebene" mitdiskutieren würdest und auf persönliche Befindlichkeiten verzichten könntest :wink:

Viele Grüße
Caterina
 

Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon kyomotion » 07.04.2015, 23:50

@Almuth
Midlife-Crisis? Interessant.
Ich habe mich ja nun mit allem Möglichen befasst. Das war aber noch nicht dabei. Ich kenne nur paar Theorien wie:
Bald bin ich nicht mehr stark, nicht mehr leistungsfähig, nicht mehr anziehend für Frauen. :shock:
Die wichtigen Entscheidungen des Lebens sind getroffen, jetzt kann ich nur noch die Stellung halten bis zur Rente. Und dann? :(
Hilfe, ich werde alt. Der beste Teil des Lebens ist schon vorüber. :cry:
So in etwa?


Hmmmh... also wie beantworte ich das jetzt in einer Weise das es so aussieht als bliebe ich noch beim Thema *hust*

Also ich hänge diesen Begriff der "Midlifecrisis" einfach mal an den damit verbundenen üblichen Verdachtigen an Klichees. Etwa: Überschreiten eines gewissen Alters, Kauf eines lauten Amerikanischen Autos, Wandel des Lebenswandels.

All diese Klischees treffen bei mir zu. Und der Wandel ist/war der Wandel von einer sehr rational und männlich denkenden (und unglücklichen (verbitterten?) Person zu einer extrovertierteren und intuitiv weiblich handelnden Person :)

Edit:
@Ghost
Ich finde die Geschichte mit der Grundlagenforschung mit weiblichem, männlichem und neutralen Account ziemlich spannend. Zeigt das es unter uns Traum-nerds genauso genauso zu geht wie in diversen anderen (Internet-) Subkulturen :)

MfG
kyo
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Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon Caterina » 08.04.2015, 10:01

Moin Ghost,

Nur weil jemand an seiner Überzeugung festhält muß dies kein Beeinflussungsversuch darstellen, wohl aber vielleicht ein Signal für den anderen, das die entgegengehaltenen Fakten auch nicht überzeugender sind.


Das habe ich auch nicht gemeint. Wir "halten ja beide" an unserer Überzeugung fest. Es gibt aus meiner Sicht zu dir einen kleinen Unterschied :wink: , der für mich durchaus in Richtung "Beeinflussung/Manipulation" geht - und ich denke, ich muss das hier nicht näher ausführen, weil wir das Thema bereits schon gemeinsam erörtert haben. Ich habe es jetzt nur mal "klar" benannt, in Variationen versuchst du das schon ziemlich lange - aber mach dir nichts draus, da bist du hier in guter Gesellschaft ;-). Was nichts daran ändert, das ich an meiner Überzeugung genauso festhalte wie du und jene, die versuchen, mich hier zu bekehren...insofern.

Weiterhin wollte ich dir nur kurz "signalisieren" das du mit diesem Zitat erneut den "Konkurrenzgedanken", den neben mir, auch schon Almuth und Dichterseele benannt haben, belebst. Es ist aus meiner Sicht überflüssig, die einzelnen - Deutungsbrillen, wie du es nennst - ständig in Konkurrenz zu setzen. Ich würde mich freuen festzustellen, das es dir auch gelingt, die unterschiedlichen Methoden und Herangehensweisen ausser Konkurrenz zu betrachten und dem Träumer (und sicher auch manchem Deuter) so die Chance zu eröffnen, daraus fruchtbar schöpfen zu können :mrgreen:

Viele Grüße
Caterina
 

Re: Deuten Männer anders als Frauen

Beitragvon Caterina » 08.04.2015, 10:09

Hallo Kyo,

mir ist das hier aufgefallen, das will ich dir wertfrei einfach nur "spiegeln" im Sinne einer Feststellung - mehr nicht:

Und der Wandel ist/war der Wandel von einer sehr rational und männlich denkenden (und unglücklichen (verbitterten?) Person zu einer extrovertierteren und intuitiv weiblich handelnden Person :)


In der Diskussion mit Almuth hast du ihr einmal vorgehalten bzw. erfragt, ob sie "verbittert sei" - so in der Richtung, den genauen Wortlaut habe ich nicht im Ohr, jetzt aber auch nicht den Nerv, das herauszusuchen. Sie hat das verneint, es fiel dir etwas schwer aus meiner Beobachtersicht heraus, das einfach anzunehmen...könnten noch Rudimente davon in dir übrig geblieben sein?

Was ich an "deiner Midlife Crisis" interssant finde - und das entspricht mal nicht nem Klischee ;-) - ist, dass du nicht mit aufgeführt hast, deine "männliche Attraktivität" ab "einem gewissen Alter" unter Beweis stellen zu müssen/zu wollen...genau das ist aber für viele Männer das Kernproblem ihrer Midlife Crisis. Im Sinne unserer hiesigen Diskussion schon ein interessanter Hinweis... :wink:

Viele Grüße
Caterina
 

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