Hi Almuth
Hallo Kyo,
o.k., ich hatte geschrieben, das Thema Weltanschauung wäre wohl nicht wirklich dein Interessengebiet gewesen. Nun wolltest du gleich mal klar stellen, wer hier der Fachmann ist, der den wahren Durchblick hat…
Natürlich habe ich das! Hast du denn nach deiner Vorlage denn etwas anderes erwartet?
Schau, ich habe vor nicht sehr langer Zeit behauptet das "Die Reaktion des Träumers auf eine Deutung oftmals viel aufschlussreicher ist als die Deutung selbst."
Welches Bild würde das denn machen (in diesem Fall von mir) wenn man eine solche Behauptung aufstellt, sich dann aber selbst darüber hinweg setzt. Etwa in dem man auf solche gut gezielten Steilpässe/Provokationen nicht eingeht?
Man würde sich doch letzten Endes nur selbst um eine gute Chance zur Reflektion bringen. Und man wäre dann auch ein wirklich schlechter "Mitspieler".
In der Philosophie gibt es die Begriffe materialistische und idealistische Weltanschauung. Die werden durchgehend gebraucht und sind klar definiert.
Was aber ist eine objektive und was eine subjektive Weltanschauung? Dem reinen Wortsinn nach wäre eine objektive WA ja eine, die man unabhängig von irgendwas hat und eine subjektive WA eine, von der man nur meint, man hätte sie, was natürlich Unsinn ist.
Aber wahrscheinlich ersetzt du materialistisch mit objektiv und idealistisch mit subjektiv. Oder?
Ja deiner Argumentation würde ich hier folgen.
Ich sehe allerdings nicht ein warum eine Subjektive WA Unsinn sein sollte? Ist es nicht ganz im Gegenteil so, das es so viele Weltanschauungen, Moralitäten und Glaubensgrundsätzte gibt wie Menschen auf der Erde? Genauso ist es doch!
Beispielsweise: Wenn sich zwei Christenmenschen treffen und gemeinsam zu Kreuze kriechen, so
glauben sie doch nur das der jeweils andere das gleiche glaubt wie sie selber. Jeder für sich. Subjektivität.
Doch ich will nicht vom Thema abkommen sondern ich erkläre dir meine Feststellungen nun ausführlicher
Nun wir kamen ja zuvor von den Naturvölkern mit deren Spiritualität. Ohne Zweifel ist der Glaube dieser Leute auch ihre Weltanschauung, bzw ihre Weltanschauung ist ihre Religion. Religion ist Glaube. Und ich denke die stimmen wir überein:
Einmal die idealistische - Geist vor Materie – die offiziell begründet wurde von Platon mit seiner Ideenlehre, tatsächlich aber schon den genannten Naturvölkern zu eigen war und ist
Dann kommt aber nun diese Aussage:
Wir (bzw. ich) sprechen hier also nicht über eine Glaubensfrage. Es ist einfach die andere Weltanschauung, die derzeit nicht in den Schulbüchern geschrieben steht.
Hier trennst du in eindeutiger Weise Zwischen Glaube und Weltanschauung. Du gehst sogar noch weiter: Glaube ist etwas das nicht in Schulbücher gehört. Eine Weltanschauung aber wohl schon.
Ich begründe nun meine Aussage das du mit diesem Satz im Bezug auf Weltanschauungen einen objektiven Standpunkt eingenommen hast. Folgende Aussagen wurden von dir getroffen:
A) Du Behauptest in diesem Satz das "Glaube" und "Weltanschauung" zwei unterschiedliche Dinge sind. Gut.
B) Davon abgeleitet behauptest du, dass Weltanschauungen etwas sind, dass in Schulbüchern Platz hat. Damit implizierst du (unter anderem) aber auch, das eine Weltanschauung etwas Objektives ist (also "Materiell" wenn du darauf bestehst). Eine Sache von Allgemeingültigkeit und somit nichts Subjektives mehr an sich hat. Auch gut.
C) Glaube und Religion die dann folglich etwas sind das nicht in Schulbücher (Vielleicht von Geschichtsbüchern abgesehen) gehört und entsprechend nichts objektives und (vor allem) auch nichts Allgemeingültiges an sich hat. Auch gut.
Du definierst den Begriff der Weltanschauung hier also sehr deutlich als eine Sache von der Objektivität und Allgemeingültigkeit ausgeht. Etwas Objektives, das aus sich selbst heraus existiert. Nach einer solchen Weltanschauung macht der Baum der im Wald umfällt ohne das es jemand hört trotzdem eine Menge Krach. Eine Weltanschauung hat, in Folge, nichts Religiöses. Diese Aussage steht jetzt etwas im Gegensatz zu deiner Meinung zu den Naturvölkern aber geschenkt. Bis hierher auf einen Nenner gebracht:,
Das ist die "Materie vor Geist" Weltanschauung". Gut
Dann gehts aber weiter...
Dass es (nur) Glaube wäre, mit diesem Einwand kommt man gern, wenn andere über etwas sprechen, was man nicht für richtig hält, was man nicht wirklich versteht und was vor allem nicht zum Weltbild der Allgemeinheit passt. Gleichzeitig aber: Ja, es ist Glaube. Weil alles, aber auch alles beruht auf Glauben, auch die vermeintlich unwiderlegbar bewiesenen Fakten der Wissenschaftler.
Jetzt änderst du deinen Standpunkt erneut auf
subjektiv: "Ja, es ist Glaube". [/quote]
An dieser Stelle kann ich es nur ausführlich machen denn ich denke es ist durchaus selbsterklärend. Ich stelle fest:
A) in der zuvor gemachten Aussage hast du Glauben (und damit Religion) in einer Weise beschrieben das man davon aussgehen muss das es nichts ist das man weiter ernst nehmen könne. Auf jeden Fall nichts das man in Schulbüchern finden sollte. Etwas sehr subjektives
B) Die nun oben stehende Aussage behauptet nun das
exakte Gegenteil davon. Jetzt behauptest du das selbst die Fakten der Wissenschaftler (darunter wohl auch ihre Weltbilder und Weltanschauungen) alle ins Reich des Glaubens gehören. Also jetzt ist...
C) Alles Glaube. Alles Subjektiv. Nichts beweisbar und nichts Allgemeingültig. Weil es alles Glaube ist.
"Alles ist Glaube". Das ist nun ein typischer Vertreter einer "Geist vor Materie" Weltanschauung.
Äh... du erkennst schon dass hier ein gewisser Widerspruch liegt zu der zuvor gemachten Aussage liegt? Und zwar etwa eine 180-Grad Wende? Weil deutlicher kann ichs (glaub ich) nun echt nicht mehr machen.
Gut, weiter gehts:
@Kyo
[...]
Die Begriffe „Geist“ und „Materie“ sind erst mal zwei, weiter stehen sie sich als ganz und gar unterschiedliche Bereiche gegenüber. Es gibt also sowohl den Bereich Geist als auch den Bereich „Welt der Physik“.
Nun sind wir wieder bei Begriffen wie "Geist" und "Welt der Physik". Du argumentierst nun wieder
Ich habe da die beiden grundsätzlich existierenden Weltanschauungen erläutert, unabhängig davon, welche meine ist.
Oh es liegt aber schon etwas Bedeutung darin das du jetzt doch wieder genau das wiederbelebst, das du zuvor als Illusion demaskiert hast
A) "Alles ist Glaube" ist nun nicht mehr gültig, denn sonst müsste man die Begriffe "Geist" und "Welt der Physik" nicht erneut thematisieren. Schade eigentlich denn sie hatten eigentlich einen guten Platz gefunden in der "Alles ist Glaube" These.
Du erkennst auch hier den Widerspruch? Nicht in deinen Aussagen sondern schlicht und ergreifend darin was du tust und glaubst.
So ist es einfach nur verwunderlich, wenn du sagst, dass es einen geistigen Bereich nicht gäbe, dass wir so was nicht brauchen, dass es überflüssig wäre, überhaupt nur so was anzunehmen usw.[...]
Dann geh ihn doch mal konsequent zu Ende im Zusammenhang mit: Einen geistigen Bereich gibt es nicht, so was brauchen wir nicht, es ist überflüssig, überhaupt nur so was anzunehmen...
Das tue ich hier doch schon. Die ganze Zeit.
Vielleicht fällt es dir schwer mir zu folgen weil du der Überzeugung bist das diese Erkenntnis "praktische" Auswirkungen haben müsste. Muss sie aber nicht. Wozu auch?
Wir alle wachsen in einem tief verwurzelten Glauben an jene Welt auf die wir als "Physisch" erleben. Und das wird auch schon seinen Grund haben.
Es geht mir lediglich darum konsequent zu sein in dem was man tut und denkt. Und auf diese Weise mehr Klarheit über die Dinge die uns umgeben zu erlangen, insbesondere uns selbst.
Vielleicht liegt das daran das ich ein Anhänger des Grundsatzes "Wie das Innen, so auch das Aussen" bin. Ja mehr noch, ich glaube an diesen Grundsatz. Und entsprechend groß ist meine Motivation in meinem Inneren möglichst präzise und klar zu sein und zu denken
kyomotion hat geschrieben:Die Realität ist also eine Illusion und tatsächlich gibt es nur Bewusstsein.
Und nichts anderes Behaupten ich. Und du jetzt auch.... jetzt bist du mal wieder ganz
subjektive Weltanschauung
[/quote]
Wo habe ich mal was anderes behauptet?[/quote]
Nun hier hier etwa?
Nun, hier etwaDie Begriffe „Geist“ und „Materie“ sind erstmal zwei, weiter stehen sie sich als ganz und gar unterschiedliche Bereiche gegenüber. Es gibt also sowohl den Bereich Geist als auch den Bereich „Welt der Physik“.
So ist es einfach nur verwunderlich, wenn du sagst, dass es einen geistigen Bereich nicht gäbe, dass wir so was nicht brauchen, dass es überflüssig wäre, überhaupt nur so was anzunehmen
usw.
Diese beiden Begriffe implizieren ja, dass es einen geistigen Bereich gibt und einen materiellen, den man „Welt der Physik“ nennen kann meinetwegen.
@Catarina
Es geht ja auch nicht darum zu was du dich hin- und hergerissen fühlst. Es geht darum das du generell dazu tendierst so zu empfinden. Unabhänigig zu was
So und nun wünsche ich dir noch einen schönen Sonntag
kyo