Farbige Träume

Philosophische und kritische Überlegungen zum Thema Traum und Traumdeutung

Moderator: Mirakulix

Re: Farbige Träume

Beitragvon kyomotion » 30.03.2015, 12:20

Das frage ich mich auch, also, wieso du gern dem einen oder anderen hier so was wie Verbitterung attestierst.
Wenn es etwas gibt, wovon ich weit entfernt bin, dann davon verbittert zu sein.


Nun dem einen "attestiere" ich es weil er es, meiner Meinung nach, so verhält. Bei dir...
Ich weiß von Fällen, wo Menschen in der Psychiatrie sitzen, weil ihnen im übertragenen Sinn der Schädel platzt wegen all der Wahrnehmungen, die sie andauernd haben, die sie absolut nicht einordnen können und die sie vor allem nicht in verständlichen Worten formulieren können.


...ist das hier wohl die Erklärung.

Damit ist aber auch gesagt, was die unbedingte Voraussetzung ist, sich auf so was wie eine Innenschau zu begeben, um dort die Natur der Realität, der eigenen Psyche samt geistigen Ursprung oder halt Apfel/Birne zu erfahren: Man muss gleichzeitig auch seinen Intellekt schulen, um zu begreifen, was da geschieht. Es könnte sonst passieren, dass man sich selbst für „verrückt“ hält oder von seinen Mitmenschen so beurteilt wird…


Hrhrhrhr... gewissermaßen muss man sich ein Fundament für die "der-lebt-in-einer-eigenen-Welt"-Welt schaffen das es aushalten kann mitunter auch als verrückt betrachtet zu werden. Es ist umso spannender das dieses Verrückt-sein dann aber auch anfängt andere Leute anzustecken, obwohl es doch verrückt ist :)

Die Dualität, die bei mir Trennung des Bewusstseins heißt, ist das selbst gewollte, selbst herbeigeführte Design unserer Welt. Es ist die Kulisse, innerhalb derer wir alle unser Bewusstsein erfahren wollen. (In der Frühzeit der Geschichte war sie noch nicht gegeben.)


Jo... das wäre jetzt so meine nächste These zum Thema "Dualität als Inhalt" gewesen... die spar' ich mir nun halt.

Und die Überwindung ist das Ziel, dem wir nun so langsam alle miteinander zustreben, und das immer schneller.


Kann man ja mal gespannt sein. Im Augenblick fühl ich mich in bisschen wie im Roman 2010. Anspannungen der Ost/West-Blöcke, gleichzeitig US-Astronauten und Kosmonauten auf einer gemeinsamen Mission. Das Leben ist wie ein Roman.
Wir kommen aus verschieden Richtungen zu demselben Ergebnis, derselben Erkenntnis im Großen und Ganzen. Das ist wohl alles, was wir hier immer wieder feststellen.


Sieht wohl so aus. Dann bis die Tage mal :)

kyo
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Re: Farbige Träume

Beitragvon kyomotion » 31.03.2015, 19:48

Aber noch etwas zu meiner angeblichen Verbitterung.


Hmmh? Ich hab den Begriff schon im letzten Post ganz bewusst umgangen. Und nun taucht er wieder auf?

Wir kreisen hier seitenlang um das Thema Wahrnehmung, ich bringe als Beispiel, dass ich von Fällen weiß, wo Menschen mit erweiterter Wahrnehmung in der Psychiatrie landen:
[...]
und du willst daraus erkennen, dass ich verbittert wäre? Diese Schlussfolgerung auf meinen eigenen Gemütszustand hat für mich keine Logik.


Das war nun aber nur deine Wahrnehmung. Meine Aussage war da etwas differenter, denn ich antwortete ja: Das ich in dem einen Fall "davon" ausgehe, und ich in deinem eine "Erklärung" gefunden habe. "Erklärung" ist nicht gleich "Erklärung für deine Verbitterung", sondern Erklärung für das Offensichtliche: Meine eigene Wahrnehmung. :)

Ich weiß von Fällen, wo Menschen in der Psychiatrie sitzen, weil ihnen im übertragenen Sinn der Schädel platzt wegen all der Wahrnehmungen, die sie andauernd haben, die sie absolut nicht einordnen können und die sie vor allem nicht in verständlichen Worten formulieren können.


Ich verstehe nun warum du dazu neigst bei diesem Thema (für meine Wahrnehmung) ein wenig polemisch zu reagieren. Nach dem ich dies nun weiss nehme ich das nun als "Sendungsbewusstsein auf Grund gemachter Erfahrungen" wahr. Es ist das Leid von Anderen das du erlebt hast das sich nun so ausdrückt.
Das ist die "Erklärung" von der ich sprach. Nichts anderes. Ich hoffe ich habe es nun gut erklärt :)

Eher könnte man daraus etwas über dich schlussfolgern, vielleicht so was wie eine dauernde Schieflage in deinem Leben, die du nicht abstellen oder überwinden kannst? Weswegen es dir etwas Erleichterung verschafft, bei anderen eine noch schiefere Schieflage zu sehen.


Nun ich habe diesen Begriff hier nur ein einziges mal verwendet: Einen von euch wollte ich damit foppen (als Retourkutsche). Bei dir hingegen war ich einfach neugierig was meine eigenen Wahrnehmungen angeht. Denn ich bin es ja nun nicht, der diesen so umtriebigen Begriff bereits zum zweiten mal hervorkramt :?:

Also noch soviel: Grundsätzlich kann es mir ja egal sein, wie du mich beurteilst, denn du bist ja nicht Derjenige, der entscheidet, wer und was ich bin. Weil, in der Position ist niemand. Aber es irritiert mich.


Warum irritiert es dich? Was ist deine Wahrnehmung zu diesem Begriff?

Vielleicht ist es aber nur der Versuch von dir, zu guter Letzt noch das herzustellen, was dir wirklich Spaß macht. Nämlich dieser (männliche) Hahnenkampf: Wer zeigt es wem, wer teilt aus und wer hat dann nichts entgegenzusetzen?
Lässt aber auch wieder auf dich schließen…


Ja in dieser Beziehung hast du völlig recht. Es ist Teil meiner Erkenntnisstrategie so zu handeln! Schau, nur mal so als konkretes Beispiel das uns nun beide unmittelbar betrifft: Du vermutest bei mir eine Projektion. Da ich ja halbwegs intelligent bin weiss ich dass ich auf diese Vermutung kaum sinnvoll Antworten kann. Denn:

A) Ich projiziere tatsächlich etwas auf dich. Dann würde ich natürlich alles abstreiten weil da ein innerer Schatten in mir wirkt. Und ich wäre mir dessen nicht mal bewusst. Dann müsste ich natürlich anworten "Nein stimmt doch garnicht bätsch!"

B) Ich projiziere tatsächlich nicht und sage "Nein, stimmt doch garnicht bätsch!"... dann bliebe aber der fade Beigeschmack das vielleicht doch A eher zutrifft...

...Und genau darum... gehe ich gerne und auch mit Ankündigung in die Situation die du als "Hahnenkampf" bezeichnest und wahrnimmst.

So ein "Kampf" erhitzt die Gemüter, lässt sie aus dem Gleichgewicht geraten... und demaskiert sie damit oft und zuverlässig. Dann treten die Schatten zu Tage und man kann sie sehen und erkennen. Auf beiden Seiten, nicht nur auf einer. Das ist ein Gegenseitiger Gefallen. Man lernt auf diese Weise, das ist meine Überzeugung, viel mehr über sich selbst und die eigenen Grenzen als auf bei einem Dialog der nur auf Konsens basiert. Da lernt man nämlich eigentlich gar nix. Zumindest nichts neues.

Und schau, eigentlich ist das was wir hier tun sogar schon so ein gaaaaaaanz kleeeeeeiiiines bisschen Hahnenkampf, nicht wahr?
Ich hab halt halb unabsichtlich ein winziges Giftpfeilchen in deine Richtung abgeschossen... und auch irgendwas getroffen: Dich ärgert dieser Begriff halt. Gut :)
Über mich lernt man das ich eine kleine Giftschlange bin, die gerne mit Pfeilchen schiesst, weil sie glaubt aus den Reaktionen mehr zu erfahren als über Gespräche voller Konsens. Prima :)
Und nun spielst du sogar mit und hast auf mich ein Giftpfeilchen abgeschossen um meine Reaktion zu sehen. Und wir lernen wieder was über uns. Ich finde, auf kultivierte Weise gespielt, ist es ein sehr gutes Spiel. Bei mir heisst es halt "Konflikt erschafft Authenzität" und bei dir eben

Hahnenkampf


So lange man es so spielen kann wie hier mag ich dieses Spiel sehr gerne, egal wie man es nennt :)

LG
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Re: Farbige Träume

Beitragvon kyomotion » 01.04.2015, 14:09

Nun, es ist schade wenn das so bei dir ankommt.

Daraus lernt niemand etwas, was denn auch?


Nun ich kann nicht für dich sprechen aber ich habe hier nun schon was gelernt:

Aus meiner Sicht (Entschuldige bitte, dass ich nochmals das b-Wort verwende) bist du Jemand der es vermeidet mehr von sich zu zeigen/verraten als unbedingt notwendig. In deiner Kommunikation verlässt dich eher auf Worte und Argumente. Das erwartest du dann wohl auch von deinem Gebenüber. Und das ist ja auch dein gutes Recht.

Ich hingegen lege großen Wert darauf Emotionale Reaktionen zu zeigen und zu bekommen. Ich bin davon überzeugt das Worte und Argumente nur eine Seite von einem Gespräch sind. Genauso wichtig ist, meiner Meinung nach, aber auch wie eine Person (emotional) handelt. Darum gehe ich etwa auch in epischer Breite auf Einwürfe wie "Du weisst noch nicht genug über Weltanschauungen" ein, völlig unberührt davon was das Verfassen solche Pamphlete eventuell über mich "verraten" könnte.
Ich tue das nicht um zu "dominieren" oder "Rangordnungen auszuhandeln" sondern einfach nur darum weil ich dich als Gesprächspartner ernst nehme- Und weil ich dich ernst nehme gehe ich tatsächlich, als ganze Person, darauf ein was du sagst und handele ganz bewusst danach was das gesagte emotionell in mir auslöst. Dabei wäge ich nicht ab was das vielleicht über mich verrät oder nicht. Ich versuche einfach das zu sein was ich sage. Das erwarte ich dann wohl auch von meinem Gegenüber...

Und darum tun wir uns wohl so schwer eine gemeinsame Sprache zu finden. :)

MfG
kyo
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Re: Farbige Träume

Beitragvon kyomotion » 02.04.2015, 13:05

Ein emotionales Miteinander und/oder Gegeneinander (!!), das macht nur Sinn zwischen Menschen, die sich persönlich kennen und eine längere Beziehung beabsichtigen. Da sind Emotionen natürlich die Grundlage.


Aha. Und was machen dann die meissten von uns hier in diesem Forum? Immerhin sind wir hier doch alle umringt von Leuten die uns persönlich meisstens völlig unbekannt sind. Und dennoch deuten wir hier Träume. Ist das denn Traumdeuterei nicht eine Angelegenheit die auch eine gewisse Empathie erfordert?

[...]
Hier haben wir nur Worte, und die gehen immer vom Kopf zum Kopf, auch dann, wenn Gefühle formuliert werden.
Natürlich kann man den anonymen Gesprächspartner provozieren mit Worten. Aber alles, was dabei herauskommen kann, ist vielleicht eine vorübergehende Empörung, eine durchaus emotionale Gegenrede. Gezeigt von sich hat dabei aber keiner etwas, nicht der, der sich empört und vor allem nicht der, der provoziert. Derjenige, der provoziert, will die Empörung und wenn er sie bekommt, lehnt er sich breit grinsend zurück. Gezeigt von sich hat er einfach gar nichts.


Zumindest eine Empathie die über das Empfinden von reiner Empörung hinausgeht? Ist das nicht so ein ganz klein bisschen widersprüchlich? ;)

MfG
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Re: Farbige Träume

Beitragvon kyomotion » 03.04.2015, 16:52

Ja, aber nur in dem Sine, dass ohne Empathie, ohne Verständnis für die eigenen Gefühle und die des anderen, gar nichts geht im Leben.
Ich will beim Träumer nicht erreichen, dass er mir gegenüber seine „Masken“ fallen lässt und dabei behaupten, ich hätte meine auch fallen gelassen…


Nun beide lassen/liessen ihre Masken fallen. Und sie haben dies öffentlich getan und somit ist dieses Masken-fallen-Lassen auch *manifestiert* und somit in diese Welt getreten.
Und das ist das was ich, ganz persönlich, darunter verstehe zu reflektieren. Und zwar auf eine Weise die der die/Betroffenen nicht mehr vor sich leugnen können. Ähnlich wie ein öffentliches Bekenntnis.

Da es nun grundsätzlich so ist, dass es für jeden einzelnen Begriff und für jede einzelne Behauptung immer ein „Ja, aber“ gibt, könnten wir dieses Pingpong unendlich weiterführen.


Ja genau. Wie zwei Spiegel die man sich gegenüber stellt.

Lassen wir es für den Moment. Vielleicht findet sich ja mal wieder ein Thema, wo es interessant ist zu erfahren, was andere dazu sagen und zu welchen Erkenntnissen er/sie gekommen ist.
LG Almuth


Nun ich finde es wirklich atemberauchtend synchron dass dann gerade jetzt genau hier in diesem Forum genau das geschieht was du zuvor beschrieben und dir jetzt gewünscht hast.. Und ich finde das wirklich aufschlussreich. Für alle Beteiligten. Viel aufschlussreicher als sonst. In einem völlig konstruktiven Sinne. Wenn du es mir erlaubst würde ich dir hierzu gerne eine PM schicken weil es wirklich schade wäre diese Angelegenheit nicht vor diesem Hintergrund zu betrachten :)

MfG
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