Aber noch etwas zu meiner angeblichen Verbitterung.
Hmmh? Ich hab den Begriff schon im letzten Post ganz bewusst umgangen. Und nun taucht er wieder auf?
Wir kreisen hier seitenlang um das Thema Wahrnehmung, ich bringe als Beispiel, dass ich von Fällen weiß, wo Menschen mit erweiterter Wahrnehmung in der Psychiatrie landen:
[...]
und du willst daraus erkennen, dass ich verbittert wäre? Diese Schlussfolgerung auf meinen eigenen Gemütszustand hat für mich keine Logik.
Das war nun aber nur
deine Wahrnehmung. Meine Aussage war da etwas differenter, denn ich antwortete ja: Das ich in
dem einen Fall "davon" ausgehe, und ich in
deinem eine "Erklärung" gefunden habe. "Erklärung" ist nicht gleich "Erklärung für deine Verbitterung", sondern Erklärung für das Offensichtliche: Meine eigene Wahrnehmung.
Ich weiß von Fällen, wo Menschen in der Psychiatrie sitzen, weil ihnen im übertragenen Sinn der Schädel platzt wegen all der Wahrnehmungen, die sie andauernd haben, die sie absolut nicht einordnen können und die sie vor allem nicht in verständlichen Worten formulieren können.
Ich verstehe nun warum du dazu neigst bei diesem Thema (für meine Wahrnehmung) ein wenig polemisch zu reagieren. Nach dem ich dies nun weiss nehme ich das nun als "Sendungsbewusstsein auf Grund gemachter Erfahrungen" wahr. Es ist das Leid von Anderen das du erlebt hast das sich nun so ausdrückt.
Das ist die "Erklärung" von der ich sprach. Nichts anderes. Ich hoffe ich habe es nun gut erklärt
Eher könnte man daraus etwas über dich schlussfolgern, vielleicht so was wie eine dauernde Schieflage in deinem Leben, die du nicht abstellen oder überwinden kannst? Weswegen es dir etwas Erleichterung verschafft, bei anderen eine noch schiefere Schieflage zu sehen.
Nun ich habe diesen Begriff hier nur ein einziges mal verwendet: Einen von euch wollte ich damit foppen (als Retourkutsche). Bei dir hingegen war ich einfach neugierig was meine eigenen Wahrnehmungen angeht. Denn ich bin es ja nun nicht, der diesen so umtriebigen Begriff bereits zum zweiten mal hervorkramt
Also noch soviel: Grundsätzlich kann es mir ja egal sein, wie du mich beurteilst, denn du bist ja nicht Derjenige, der entscheidet, wer und was ich bin. Weil, in der Position ist niemand. Aber es irritiert mich.
Warum irritiert es dich? Was ist
deine Wahrnehmung zu diesem Begriff?
Vielleicht ist es aber nur der Versuch von dir, zu guter Letzt noch das herzustellen, was dir wirklich Spaß macht. Nämlich dieser (männliche) Hahnenkampf: Wer zeigt es wem, wer teilt aus und wer hat dann nichts entgegenzusetzen?
Lässt aber auch wieder auf dich schließen…
Ja in dieser Beziehung hast du völlig recht. Es ist Teil meiner Erkenntnisstrategie so zu handeln! Schau, nur mal so als konkretes Beispiel das uns nun beide unmittelbar betrifft: Du vermutest bei mir eine Projektion. Da ich ja halbwegs intelligent bin weiss ich dass ich auf diese Vermutung kaum sinnvoll Antworten kann. Denn:
A) Ich projiziere tatsächlich etwas auf dich. Dann würde ich natürlich alles abstreiten weil da ein innerer Schatten in mir wirkt. Und ich wäre mir dessen nicht mal bewusst. Dann müsste ich natürlich anworten "Nein stimmt doch garnicht bätsch!"
B) Ich projiziere tatsächlich nicht und sage "Nein, stimmt doch garnicht bätsch!"... dann bliebe aber der fade Beigeschmack das vielleicht doch A eher zutrifft...
...Und genau darum... gehe ich gerne und auch mit Ankündigung in die Situation die du als "Hahnenkampf" bezeichnest und wahrnimmst.
So ein "Kampf" erhitzt die Gemüter, lässt sie aus dem Gleichgewicht geraten... und demaskiert sie damit oft und zuverlässig. Dann treten die Schatten zu Tage und man kann sie sehen und erkennen. Auf beiden Seiten, nicht nur auf einer. Das ist ein Gegenseitiger Gefallen. Man lernt auf diese Weise, das ist meine Überzeugung, viel mehr über sich selbst und die eigenen Grenzen als auf bei einem Dialog der nur auf Konsens basiert. Da lernt man nämlich eigentlich gar nix. Zumindest nichts neues.
Und schau, eigentlich ist das was wir hier tun sogar schon so ein gaaaaaaanz kleeeeeeiiiines bisschen Hahnenkampf, nicht wahr?
Ich hab halt halb unabsichtlich ein winziges Giftpfeilchen in deine Richtung abgeschossen... und auch irgendwas getroffen: Dich ärgert dieser Begriff halt. Gut
Über mich lernt man das ich eine kleine Giftschlange bin, die gerne mit Pfeilchen schiesst, weil sie glaubt aus den Reaktionen mehr zu erfahren als über Gespräche voller Konsens. Prima
Und nun spielst du sogar mit und hast auf mich ein Giftpfeilchen abgeschossen um meine Reaktion zu sehen. Und wir lernen wieder was über uns. Ich finde, auf kultivierte Weise gespielt, ist es ein sehr gutes Spiel. Bei mir heisst es halt "Konflikt erschafft Authenzität" und bei dir eben
Hahnenkampf
So lange man es so spielen kann wie hier mag ich dieses Spiel sehr gerne, egal wie man es nennt
LG
kyo