Traumsymbole

Philosophische und kritische Überlegungen zum Thema Traum und Traumdeutung

Moderator: Mirakulix

Traumsymbole

Beitragvon Caterina » 04.01.2015, 15:17

Hallo Dietmar,

um den "Traumthread" mit einer "anderen Diskussion" nicht zu zerteilen habe ich die Diskussion um "Traumsymbole" hierher verlegt.

Du schreibst:
Hallo (gelöschter User),

danke für Deinen Beitrag.

repräsentieren sie [Füße] zusätzlich auch unsere Fortbewegung und unseren "Standpunkt".


Hm ... ne ... doch. Das müssen wir genauer anschauen:
Träume zeigen den aktuellen seelischen Zustand. Persönlichkeit ist aber kein Zustand, sondern ein Prozeß.
D.h. wir entwickeln uns seelisch. Wenn nun so eine Entwicklung im Gange ist, dann zeigt der Traum dies natürlich auch.
Und das macht er, indem man im Traum verreist, oder/und eine neue Wohnung sucht/bezieht/findet.
Übersetzt: Man wechselt seine 'seelische Heimat'.
(Im Traum wird übringens oft in Ost/West-Richtung verreist, z.B. 'Ich besuche Amerika'. Das hat mit dem frühzeitlichen
Erleben der Menschheit bzgl. des Sonnenlaufes zu tun. Diese Himmelsrichtungen sind eine bestimmende seelische Größe
der Menschheit. Nicht umsonst sind die frühzeitlichen Bauwerke nach Ost/West ausgerichtet [Pyramiden, Stonehenge ...])

Bild
Wenn ein ganzes Volk Jahrzehnte lang Millionen Tonnen Steine durch die Wüst schleppt
- und diese Steine nach Ost/West ausrichtet - darf man getrost behaupten, dass die
Himmelsrichtung eine antreibende seelische Komponente ist.

Zurück zum Verreisen: Wird die seelische Veränderung mit viel Energie betrieben, dann sind die 'Reise-Symbole' im Traum
auch stark. So kann man schon mal als Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes nach Amerika reisen. Ist der innere Antrieb für die
Entwicklung hingegen nicht so ausgeprägt, zeigt der Traum auch weniger kräftige Transportmöglichkeiten - z.B. 'nur' eine Auto.

Üblicher Weise wird die Energie für die Veränderung kleiner, je weiter man sich von seinem bewährten Standpunkt entfernt.
(Schließlich hat die seelische Ausstattung u.U. viele Jahrzehnte 'funktioniert', das gibt die Psyche nicht so einfach Preis.)
Dieses 'Abnehmen des Schwunges' zeigt der Traum ganz oft: Zuerst reist man mit etwas Starkem, z.B. ein Reisebus, dann mit einem PKW,
dann nur noch mit'm Fahrrad. Dieses bekommt dann noch einen Platten, und zuletzt ist man per Fuß unterwegs. (Und wenn's ganz schlimm
kommt, gehen die Schuhe auch noch kaputt.)


In diesem Fall zeigen die Füße tatsächlich 'Fortbewegung'. (sprich: seelische Entwicklung) Aber nicht weil man
mit ihnen auf der Erde steht, sondern weil nichts anderes mehr übrig ist.

Den (seelischen) Standpunkt zeigen Füße aber nicht, der wird durch die Umgebung gezeigt (Natur/Stadt/unten/oben...) Und ganz oft wird der seelische
Standpunkt anhand der Himmelrichtung angezeigt. 'Ich in Amerika' bedeutet das Gegenteil von: 'Ich bin in Japan'. (siehe Himmelsrichtungen)

... habe ich beobachtet, dass die symbolische Herleitung im "Kontext des Traumes" zu sehen ist



Meinst Du damit, dass ein Symbol unterschiedliche Bedeutungen hat, je nach dem wie der 'Rest' des Traumes ist?
Das kann ich nicht bestätigen. Traumsymbole sind absolut, sie bedeuten immer das Gleiche. Es gibt eine feststehende 'Traumsprache'.
Es ist sogar so, dass die Bedeutung der Symbole nicht vom Träumer abhängt. Sie sind sogar weltweit gültig, unabhängig vom Kulturkreis.
(Das lässt sich herleiten und beweisen.)
Trotzdem kann der Traum natürlich den seelischen Zustand des Träumers individuell darstellen, ich kann ja auch mit allgemein gültigen
Wörtern beliebige Texte verfassen.

aber einige Hunderte sicherlich.


Willkommen Kollegin! Ich glaube ob 'hunderte' oder 'tausende' macht nicht den Kohl fett. Es kommen halt so einige zusammen in 30 Jahren. Ich mache das
ja auch beruflich, und ich habe Träume wirklich erforscht. Bin z.B. zu Originalschauplätzen gereist und habe mir die Traumsymbole 'in echt' angeschaut.

Was mich interessiert: Nach welchen Kriterien analysierst du? Wenn Du ein Traumsymbol hast, wie kommst du auf die Bedeutung? Und was macht Dich
sicher, dass Du damit richtig liegst? Nach Gefühl oder nach objektiven Kriterien? (Sorry, aber ich bin halt immer auf der Suche nach Erkenntnis.)

Liebe Grüße und angenehme Träume.
Dietmar


Zum Thema Traum als Persönlichkeitsentwicklung:
Ja, das sehe ich absolut genauso. Das ist auch meine Erfahrung, dass Träume ein Schlüssel zur Persönlichkeitsentwicklung darstellen und damit Prozeßhaft sind und immer den "aktuellen Entwicklunsstand" oder "das aktuelle Entwicklungsniveau" aufzeigen.

In diesem Fall zeigen die Füße tatsächlich 'Fortbewegung'. (sprich: seelische Entwicklung) Aber nicht weil man
mit ihnen auf der Erde steht, sondern weil nichts anderes mehr übrig ist.


Jaein ;-)...soweit ich bisher mich mit Träumen als Bildsprache unserer Seelischen Entwicklung auseinandergesetzt habe, ist mir aufgefallen, dass die "allgemeingültigen Symbole" (sehe ich weitestgehend auch so - komme darauf gleich zurück) sich auch stark an der "Realität" orientieren. Damit meine ich, um am Füßebeispiel zu bleiben, dass die Füße uns real sowohl erden, als auch unserer Fortbewegung dienen. Der "Entwicklungszustand" oder die (Intensität) der Veränderung zeigt sich dann am "Fortbewegungsmittel". Finde die Abstufung hast du gut beschrieben, das wiederhole ich jetzt nicht. Da ist dann auch für mich ein Aspekt der "Anstrengung" enthalten, z. B. "wieviel Kraft/Aufwand" wird mich die Veränderung kosten...wenn ich dann letztlich "nur noch zu Fuß" unterwegs bin - weil, wie Du schreibst, mir nix anderes mehr übrig bleibt, ist das für mich z.B. ein Hinweis darauf, "dass ich mich zwar sowohl von dem einstgewählten Standpunkt (s.o. deine Beschreibung) auch entferne, und mich dann diese Entwicklung "mehr Kraft/Aufwand" für die "bevorstehende Veränderung" kostet....hoffe, ich kann meinen Unterschied deutlich machen.

Den (seelischen) Standpunkt zeigen Füße aber nicht, der wird durch die Umgebung gezeigt (Natur/Stadt/unten/oben...) Und ganz oft wird der seelische
Standpunkt anhand der Himmelrichtung angezeigt. 'Ich in Amerika' bedeutet das Gegenteil von: 'Ich bin in Japan'. (siehe Himmelsrichtungen)


Nee, als "seelischen Standpunkt" meiner Entwicklung habe ich das nicht gemeint. Ich meine damit, dass - im Kontext des Traumbildes - die Füße auch aufzeigen können, ob ich "gut geerdet bin und damit auch in (sozialen) Beziehungen" meinen "Standpunkt" gut vertreten kann, weil ich z.B. eine klare Meinung etc habe oder eben nicht, dann wäre das z.B. ein "Hinweis meines UB an mich", dass ich mir darüber "klar werde", und ggf hier "eine Veränderung" anstreben sollte, um in z.B. Diskussionen etc im Zwischenmenschlichen, mehr oder weniger je nach Thema, Standfestigkeit/Standhaftigkeit benötige. So meinte ich das.

(Schließlich hat die seelische Ausstattung u.U. viele Jahrzehnte 'funktioniert', das gibt die Psyche nicht so einfach Preis.)
Dieses 'Abnehmen des Schwunges' zeigt der Traum ganz oft: Zuerst reist man mit etwas Starkem, z.B. ein Reisebus, dann mit einem PKW,
dann nur noch mit'm Fahrrad. Dieses bekommt dann noch einen Platten, und zuletzt ist man per Fuß unterwegs. (Und wenn's ganz schlimm
kommt, gehen die Schuhe auch noch kaputt.)


Ja, die Psyche gibt "bewährte Muster" keinesfalls "mal so eben auf" ;-), das sehe ich genauso. Oft spiegelt sich in den Träumen der "innere Widerstand" deutlich wider, weshalb ich persönlich nichts davon halte, hier "brachiale" Lösungsangebote zu machen, weil meine Erfahrung ist, dass das eh nicht klappt und zudem die Seele sehr genau signalisiert "wann sie wofür" bereit ist.

Meinst Du damit, dass ein Symbol unterschiedliche Bedeutungen hat, je nach dem wie der 'Rest' des Traumes ist?
Das kann ich nicht bestätigen. Traumsymbole sind absolut, sie bedeuten immer das Gleiche. Es gibt eine feststehende 'Traumsprache'.
Es ist sogar so, dass die Bedeutung der Symbole nicht vom Träumer abhängt. Sie sind sogar weltweit gültig, unabhängig vom Kulturkreis.
(Das lässt sich herleiten und beweisen.)
Trotzdem kann der Traum natürlich den seelischen Zustand des Träumers individuell darstellen, ich kann ja auch mit allgemein gültigen
Wörtern beliebige Texte verfassen.


Hm...meine Erfahrung ist hier etwas, aber nur etwas anders ;-).
Bisher habe ich erlebt, dass es sowas wie ein "kollektives Unbewusste" und ein "individuelles Unbewusste" gibt. Beide haben längst all die Antworten und Lösungen bereit, die wir (individuell) suchen.
Auf der "kollektiven Eben" gebe ich dir Recht, haben Traumsymbole eine Allgemeingültigkeit und es gibt diese "feststehende Traumsprache".
Auf der "individuellen Ebene" ist es jetzt nicht komplett anders warum auch, aber - und das habe ich erlebt - ein "allgemeingültiges Symbol" KANN und die Betonung liegt auf "kann" davon differieren und das hat ein Traumsymbol eine "individuelle Komponente". Die wird dann aber (nur) durch den Traumkontext deutlich.

Willkommen Kollegin! Ich glaube ob 'hunderte' oder 'tausende' macht nicht den Kohl fett. Es kommen halt so einige zusammen in 30 Jahren. Ich mache das
ja auch beruflich, und ich habe Träume wirklich erforscht. Bin z.B. zu Originalschauplätzen gereist und habe mir die Traumsymbole 'in echt' angeschaut.


Danke für das Kompliment ;-) :-). Bin seit ca 10 Jahren dabei -also hast du locker 20 Vorsprung lach - ich war uach nicht an den Originalschauplätzen - finde ich sehr beeindruckend!

Was mich interessiert: Nach welchen Kriterien analysierst du? Wenn Du ein Traumsymbol hast, wie kommst du auf die Bedeutung? Und was macht Dich
sicher, dass Du damit richtig liegst? Nach Gefühl oder nach objektiven Kriterien? (Sorry, aber ich bin halt immer auf der Suche nach Erkenntnis.)


Es gibt ganz unterschiedliche "Zugänge" Träume zu deuten - ist zumindest meine Erfahrung und für mich persönlich gibt es kein "Besser oder Schlechter" und ich konkurriere auch nicht oder halte meine Vorgehensweise für die Allgemeingültige und Richtige oder so was. Mich "fasziniert der Mensch an sich" und seine "Seele" und die Beweggründe etc...eben der "ganze Mensch" und die Traumsprache als die "älteste allgemeingültige Bildersprache unserer Seele" ganz besonders.

Für mich persönlich - das ist bei anderen durchaus anders, was ok ist für mich - gibt es "immer ein Traumthema" eine Art "roter Faden", weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Das "Traumthema" kann auch ein "Gefühl" sein, das dem Traum zugrundeliegt. Das "arbeite ich heraus" und dies über die "Analyse der Traumsymbole". Ob ich "richtig liege" sagt mir letztlich der Träumer, aber es ist persönlich eine "Mischung aus objektiver Analyse und Intuition".

Liebe Grüße
Caterina
 

Re: Traumsymbole

Beitragvon Caterina » 04.01.2015, 17:01

Hallo Ghost,

was für eine belebte Diskussion :-)...es war etwas schwer für mich, aus deiner Deutung gleichzeitig deine Meinung zum Thema herauszufiltern. Hierzu ein Gedanke von mir:

So ist das auch mit alten Vorstellungen von Traumsymbolen. Sie bedürfen nach meinem Traumverständnis der Ersetzung durch zeitgemäßen Bilder.


Für mich schließt sich das nicht aus. Ich glaube, dass es Symbole gibt, die durchaus einen "langen Haltbarkeitswert" - um es mal so auszudrücken - haben und soweit ich die Traumdeutung bisher verfolgte, bauen sich Symbole auch aufeinander auf bzw. "erweiterten sich" im Laufe der Zeit. Ich weiß, du "stehst jetzt nicht so auf S. Freud" ;-), aber auch er hat erkannt, dass Symbole sich erweitern ;-). Und auf der "individuellen Ebene" , die ich weiter oben angeführt habe, bin ich nachwievor der Überzeugung durch Erfahrung, dass Symbole hier auch im Traumkontext anders verstanden werden können, als sie im Allgemeinen bedeuten. Meine Beobachtung und persönliche Erfahrung im Umgang mit Träumen, Lebenswegen und Menschen als Bildsprache unserer Seele ist, dass man zwar "allgemein einen Traum deuten kann", aber im Kontext der persönlichen Biographie/Lebensweg/Entwicklung können sich Symbole oder sagen wir die Kernaussage eines Traumes durchaus "konträr" zur allgemeingültigen Deutung zeigen, eben weil sie individuelle Aspekte und Enticklungsstände als Prozeß abbilden und dazu gehört auch ganz klar "die aktuelle Situation", das was du beschreibst.

Ich denke schon, dass Träume sich aus unterschiedlichen Aspekten zusammensetzen und wie du weist, neige ich zur Differenzierung und Betrachtung des Traumbildes - vielleicht auch meiner mir zugrundeliegenden Ausbildung geschuldet, die Dinge immer Mehrdimensional und ggf Interdisziplinär zu betrachten. Bisher bin ich damit ganz gut gefahren ;-)

Liebe Grüße
Caterina
 

Re: Traumsymbole

Beitragvon Dietmar Schlau » 04.01.2015, 19:25

hi (gelöschter User),

na da sind wir doch gar nicht so weit auseinander in unserer Einstellung!

Ich persönlich bin halt etwas strenger, was die Objektivität anbelangt. Ich habe zu
oft erlebt, wie ohne Fachwissen dahergesagte 'Traumanalysen' Menschen in Krisen gestürzt
haben, (oder wenigstens sie der Chance auf Entwicklung beraubten.) Die meisten Traumdeuter
arbeiten wirklich, ohne je etwas über Träume gelernt zu haben, alleine das persönliche 'Stimmigkeits-
gefühl' muss als Kriterium ausreichen.

Dabei wissen wir doch genau, dass uns da die Psyche mächtig reinlegen kann. Die Deckungsgleichheit
schlägt zu, Kognitive Resonanz tritt ein, das Belohnungszentrum wird aktiviert - und schon gaukelt uns
das Gefühl vor, wir hätten es mit der Wahrheit zu tun. Es ist halt so wie das Horoskop in der Tageszeitung -
irgendwas fühlt sich immer stimmig an.

Deshalb lasse ich persönlich nur zu, was völlig abgekoppelt ist von der Person des Träumers und des
Traumdeuters. Nur was sich auf Fakten zurück führen lässt wird zur Analyse herangezogen. Das Problem
in der therapeutischen Landschaft ist, dass die meisten Traumdeuter diese Fakten nicht kennen - ja sie wissen
nicht einmal, dass es Fakten bezüglich Traumsymbole gibt.
(Und bevor Ghost einen Einwand formulieren muss: Die instinktiven, gefühlsmäßigen Elemente kommen bei mir
auch zur Geltung, aber eben in anderen Methoden. In der Traumanalyse haben sie m. E. nichts zu suchen.)

Aber das ist meine Art zu arbeiten, andere haben andere Methoden und letztendlich gilt: Wer heilt hat recht!

@(gelöschter User): Du hast (in einem Beitrag den ich grad nicht finde) von deiner Ausbildung gesprochen. Darf
ich fragen, um was es da geht und was du beruflich machst? Interessiert mich.

Liebe Grüße

Dietmar

P.S. @meinen alten Freund Ghost: Schlau, nicht Schlauch. (Das ist übrigens mein wirklicher Name.)
Der Code der Träume ist entschlüsselt!
Wie ihr alle Traumsymbole richtig deutet,
erfahrt ihr in meinem Buch:

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Re: Traumsymbole

Beitragvon Caterina » 04.01.2015, 21:21

Hallo Dietmar,

Ich persönlich bin halt etwas strenger, was die Objektivität anbelangt. Ich habe zu
oft erlebt, wie ohne Fachwissen dahergesagte 'Traumanalysen' Menschen in Krisen gestürzt
haben,
(oder wenigstens sie der Chance auf Entwicklung beraubten.) Die meisten Traumdeuter
arbeiten wirklich, ohne je etwas über Träume gelernt zu haben, alleine das persönliche 'Stimmigkeits-
gefühl' muss als Kriterium ausreichen.


Mit dem von mir fettmarkierten habe ich hier im Forum schon so einige heftige Diskussionen in Jüngster Zeit ausgefochten, weil ich da deine Meinung teile. Ich halte es für verantwortungslos - das schrieb ich an anderer Stelle hier im Forum - wenn per Internet und ein paar kleinen Traumbildern und deren "Analysen" vermeintliche Diagnosen (vorschnell) gestellt werden und das via PC, wo man die Umstände und die Menschen persönlich garnicht kennt; sich Traumdeuter aber für Fachkundig (genug) halten, um Diagnosen, die normalerweise aufwändig gestellt werden, dem Träumer dann mal eben so nebenbei vor den Latz geknallt werden. Und man dann nicht vor Ort ist, um das, was möglicherweise ausgelöst wurde, auch entsprechend aufzufangen. Ich vertrete die Ansicht, dass ein Forum, wie z.B. dieses, eine Diagnosestellung oder eine Behandlung nicht leisten kann...es ist ein Unterschied, wenn vor Ort und fachkundig mit Träumen gearbeitet wird, und diese flankierend zur Unterstützung anderer Anamneseverfahren herangezogen werden, um Diagnosen zu stellen oder später Träume zu Therapiezwecken mit herangezogen werden. Aber das kann ein Forum m.E. nicht leisten...da bin ich dann weniger "tollerant", kann man mir nachsehen, muss man aber auch nicht ;-).....ansonsten bin ich relativ "tollerant und offen" auch anderen Ansätzen gegenüber, sie bereichern den eigenen Dunstkreis erheblich - finde ich ;-).

Dabei wissen wir doch genau, dass uns da die Psyche mächtig reinlegen kann. Die Deckungsgleichheit
schlägt zu, Kognitive Resonanz tritt ein, das Belohnungszentrum wird aktiviert - und schon gaukelt uns
das Gefühl vor, wir hätten es mit der Wahrheit zu tun. Es ist halt so wie das Horoskop in der Tageszeitung -
irgendwas fühlt sich immer stimmig an.


Ja, die Psyche ist tricky, vor allem wenn wir in - ich formuliere es mal so - "hochvermientes und top secret-Bereiche" vordringen. Die Psche ist um Balance und Schutz bemüht und wenn wir sie um diese "vorschnell" berauben, schlägt sie uns ein Schnäppchen, den Schutz und Balance ist ihr wichtiger. Daher denke ich ist Respekt und Achtsamkeit dem Mensch und seiner Biographie gegenüber für mich unabdingbar, wenn man mit Menschen und ihren dahinterliegenden Stories und Biographien arbeiten will.

Deshalb lasse ich persönlich nur zu, was völlig abgekoppelt ist von der Person des Träumers und des
Traumdeuters. Nur was sich auf Fakten zurück führen lässt wird zur Analyse herangezogen. Das Problem
in der therapeutischen Landschaft ist, dass die meisten Traumdeuter diese Fakten nicht kennen - ja sie wissen
nicht einmal, dass es Fakten bezüglich Traumsymbole gibt.


Ich glaube, dass es in allen Bereichen "solche und solche" gibt und jeder hat auch eine (Selbst-)Verantwortung und sollte unterscheiden und entscheiden lernen.

Ich glaube weiterhin - und bemühe wieder Herrn S. Freud - dass es keine völlig losgelöste und völlig objektive Arbeit mit Menschen gibt. Einfach deshalb, weil auch die, die analysieren Menschen (mit eigenen blinden Flecken) sind und die sogenannte Übertragun-Gegenübertragung trotz allem Bemühen nie völlig auszuschliessen ist und daher kann die Arbeit mit und zwischen Menschen aus meiner Sicht und Erfahrung nie völlig objektiv sein. Doch "Kaffesatzlesen" und "irgendwas wird schon zutreffen" ist dann für mich persönlich eben keine Traumdeutung; bin aber tollerant genug, anderen das ihre zuzugestehen ;-).

Liebe Grüße
Caterina
 

Re: Traumsymbole

Beitragvon dilek » 04.01.2015, 23:01

Hallo Dietmar,

Du hattest von Ost und West geschrieben, ich hatte auch so einen Traum, wo ein Engel zu mir gesagt hatte, ich solle nach Western gehen. Verstanden habe ich es bis heute nicht. Nur Schade, dass unser Bewustsein nicht mit dem Unterbewusstsein so schnell kooperiert, dann wäre alles viel einfacher.

Dann gibt es noch die Zahlen, man liest überall eine andere Bedeutung. Meine Zahlen sind immer so ähnlich zb. 195, 11085 oder 11.

Man sagt ja auch immer, dass jeder Mensch nach seine Kultur die symbole entwickelt. Daher gibt es moslemische, indische und andere Deutungen.
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Re: Traumsymbole

Beitragvon dilek » 04.01.2015, 23:50

Hallo Ghost,

Anfang, ende(vollendung) und mitte (das sein), 195. Oder aber es steht für irgendeine zeit im Jahr. 11 ist 2 mal einssein.
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Re: Traumsymbole

Beitragvon Dietmar Schlau » 05.01.2015, 01:19

Lieber Ghost

Ist es nicht so, dass die Schöpfung unsere Träume einfach nur in die Hände von Fachleuten, von hochkarätig ausgebildeten Therapeuten gelegt sehen möchte, Laienbeschäftigung mit Träumen absolut kontraproduktiv ist???

Sorry, ich verstehe nur Bahnhof ... könntest Du mir erklären, was Du meinst, bitte?

Die Frage ist nun, was bewegt so viele Therapeuten, diesen Weg mit ihren Patienten zu gehen. Warum glauben diese sicherlich sehr aufgeklärten, modernen Therapeuten dass die Beschäftigung ihrer Patienten mit eigenen und fremden Träumen ohne fachliche Ausbildung und ohne fachliche Begleitung für diese trotzdem hilfreich, aufbauend ist??? Das entspricht doch keinesfalls Eurer Erfahrung und Euren anzustrebenden Wegen. Warum verzichten diese Therapeuten darauf die Karte ihrer fast erreichten Unfehlbarkeit in Sachen Traumverständnis und Seele durch ihr Studium auszuspielen???

Sicher, diese Frage treibt Dich um. Die Antwort ist einfach: Es ist nicht so.
Du gehst von falschen Voraussetzungen aus - kaum ein Therapeut hat eine Ausbildung in Traumarbeit, dieses Wissen ist kaum verbreitet.
Du brauchst Dir also keine Gedanken über eine zweifelhafte Moral von Therapeuten machen. Wenn dem wirklich so sein sollte, dass sie ihre
Klienten hier ins Forum schicken, dann tun sie das aus purer Unwissenheit, nicht aus Bosheit.

und unsere Träue grundsätzlich ihren Traumanlaß/ Konflikt vom Vortage des Tages aufgreifen.

Entschuldige Ghost, aber das ist sachlich falsch.

Deine Persönlichkeit ist einzigartig "1" und du möchtest neuen Wachstum ( Zahl 9 ) aber die 5 deutet an, es ist etwas falsches, was du wachsen lassen möchtest. Und nun müßte es dir gelingen, die Zahl 11085 selbst zu erklären.


Hey da kann ich was von Ghost lernen. Erklärst Du mir, wie Du zu diesem Schluss kommst. Interessiert mich. Warum bedeutet die 9 'Wachstum'? Und warum die 5, dass etwas falsch ist. Und bei 11085 stehe ich völlig auf'm Schlauch Könntest Du das bitte auflösen, danke.

Liebe Grüße
Dietmar
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Re: Traumsymbole

Beitragvon Caterina » 05.01.2015, 01:25

Hallo Ghost,

zu deinen Ausführungen folgendes:

Habe das Gefühl, dass Du meinen Beitrag ggf nicht sorgfältig gelesen hast, denn es hätte dir auffallen können, dass ich mich - wie immer ;-) - auf den Sachverhalt der Diagnosestellung vornehmlich bezogen habe und auf das Argument, das Dietmar anbrachte, dass man als Deuter auch eine Verantwortung trägt und Träumer durchaus unwissend - weil man das ja aus der Ferne und über den PC nicht mitbekommt - in Krisen stürtzen kann. Diesen Standpunkt vertrete ich seit ich hier mitmische und hat mit Dietmar nichts zu tun und du als "Mitkind der ersten Stunde dieses Forums, so wie ich" müsstest mich und meinen Standpunkt inzwischen kennen, erwarte nicht, dass du ihn verstehst oder teilst ;-)

Dir dürfte dann auch bekannt sein, dass ich die Vielfalt schätze und andere Ansätze als befruchtend erlebe und noch nie meinen als den Gültigen etc ansehe - wo ich mir bei dir und deinem Ansatz nicht ganz sicher bin. Auch - und das schrieb ich bereits Dietmar - gehöre ich nicht zu der "was ist besser/schlechter" etc Riege oder konkurriere hier um welcher Ansatz richtig ist, das gibt es in dem Forum auch.

Ich schrieb auch nicht, dass man eine "Ausbildung in Traumdeutung" braucht, um deuten zu können - wie kommst du drauf? Wohlaber glaube ich, um mit Hilfe von Träumen Diagnosen stellen zu wollen, sollte man schon eine Fachkraft sein undzwar im medizinischen oder psychologischen Bereich. Traumdeuten per se ist für mich keine (ausreichende) Ausbildung, um Diagnosen zu stellen.

Das Träume auch therapeutisch einsetzbar sind, glaube ich ist unstrittig. Aber es bedeutet doch nicht, dass Träume "ausschliesslich" zu Therapiezwecken zu deuten sind? Wie kommst du darauf? Nur weil etwas auch in einer anderen Funktion benutzt werden kann lässt sich daraus doch nicht zwingend schliessen, das es nur eindimensional einsetzbar ist.

Wir sprachen u.a. von Entwicklungsprozessen und die finden im Leben immer statt und welchen Zugang man dazu findet ist "frei wählbar" ;-) und auch die Zugänge zur Traumdeutung sind unterschiedlich. Für mich ist das alles ok, gibt es kein Besser oder Schlechter. Verstehe nicht, warum du das immer wieder anführst?

LG

Ghost hat geschrieben:

Hi (gelöschter User), hi Dietmar,

es ist ja nicht zu übersehen, dass in Euren Beiträgen zu den Träumen bevorzugt die Karte der fachlichen Kompetenz ausgespielt wurde. Die düstersten Bilder von Fehlentwicklungen werden dazu von Euch bemüht Und es schwingen auch gut wahrnehmbar Eure Fragen mit, ob man ohne eine fachliche Ausbildung überhaupt das Recht eingeräumt bekommen sollte, sich mit den eigenen oder anderen Träumen zu beschäftigen. Ist es nicht so, dass die Schöpfung unsere Träume einfach nur in die Hände von Fachleuten, von hochkarätig ausgebildeten Therapeuten gelegt sehen möchte, Laienbeschäftigung mit Träumen absolut kontraproduktiv ist??? Versuchen wir einmal gemeinsam diese Frage mit Blicken in die Realität zu beantworten.

Gerade in diesem Forum sind eine ganze Reihe an Träumer und Träumerinnen zu finden die nach ihren eigenen Bekundungen zur Beschäftigung mit ihren Träumen von ihren Therapeuten in dieses Forum geschickt wurden oder mit dessen Zustimmung hier ihre Träume posten. Hier sollen sie sich mit den Inhalten, mit den Botschaften ihrer Träume beschäftigen. Jedem Therapeuten müßte doch klar sein, wie gefährlich das für die Psyche der Träumerin oder des Träumers es werden kann. Was geben diese Therapeuten ihren Patienten nun als "Bewaffnung" gegen die vielen Untiefen eines Forums nun mit. Müssen all diese in Therapie befindlichen Träumer und Träumerinnen vorher eine monatelange fachliche Ausbildung erfolgreich durchlaufen??? Davon hat kein einziger bisher hier berichtet, jedenfalls ist mir davon nichts bekannt geworden. Sie werden allein mit ihrem ganz normalen Menschenverstand in dieses Unterfangen geschickt.

Die Frage ist nun, was bewegt so viele Therapeuten, diesen Weg mit ihren Patienten zu gehen. Warum glauben diese sicherlich sehr aufgeklärten, modernen Therapeuten dass die Beschäftigung ihrer Patienten mit eigenen und fremden Träumen ohne fachliche Ausbildung und ohne fachliche Begleitung für diese trotzdem hilfreich, aufbauend ist??? Das entspricht doch keinesfalls Eurer Erfahrung und Euren anzustrebenden Wegen. Warum verzichten diese Therapeuten darauf die Karte ihrer fast erreichten Unfehlbarkeit in Sachen Traumverständnis und Seele durch ihr Studium auszuspielen???

Nun, die einfachste Antwort die sich aufdrängt ist die Antwort, dass unsere Träume in Traumbildern zu uns sprechen und unsere Träue grundsätzlich ihren Traumanlaß/ Konflikt vom Vortage des Tages aufgreifen. Und alles ist hier mit ganz einfachem menschlichen Verstand schon zu verstehen. Unser Unterbewußtsein greift sehr gerne zur Darstellung von Problemen aktuelle Bilder aus unserem Innersten auf, damit wir unsere Träume gut verstehen können. Unsere Träume scheinen also durchaus auch ohne Therapeutenausbibldung zu entschlüsseln zu sein. Und nur, wenn es wirklich keine aktuellen Bilder in einer Persönlichkeit gibt, die passen, werden ältere Symbolbilder benutzt.

Sicherlich ist es sehr interessant, sich mit den Quellen veränderter Symbole zu beschäftigen, aber dieses Wissen hilft keinesfalls, jeden Traum entschlüsseln zu können. Manche Traumhandlungen, Traumbilder lassen sich bestenfalls erst nach der Betrachtung von Folgeträumen etwas aufhellen und es wird wohl immer Träume geben, die wir nicht wirklich verstehen können. Auch telepathische Beeinflüssungen können völlig andere Blickrichtungen in die Träume eines Träumers bringen. Treffen solche Träume auf ein fachlich gut ausgebildeten Therapeuten mit seiner psychologisch aufgesetzten Brille, wer wagt es da zu sagen, was dabei heraus kommen wird, weil alles mit fachlicher Kompetenz vermittelt wird???

Herzlichst

Ghost

Caterina
 

Re: Traumsymbole

Beitragvon dilek » 05.01.2015, 01:46

Ich habe auch Erfahrungen mit Therapeuten gemacht und dem Thema Traumdeutung. Meistens wurde es immer kommentarlos aufgeschrieben, die wussten wohl selber keine Antwort darauf. Die paar Versuche die ich hatte bei denen, hat mich zu dem Entschluss gebracht, das sowas nichts bringt. Falsche Ratschläge habe ich auch noch bekommen, von Menschenkenntnis ganz zu schweigen.
Ich bin sogar der Meinung, wenn ich die Menschen in meine Umgebung anschaue, dass vielen das nicht gut getan hat. Viele gehen davon zugrunde. Da sie trauma erfahrungen immer wieder rausholen, es ist nicht immer gut. Einige entwickeln, so eine Art Egoismus, wo sie vorher das Gegenteil waren. Es wird verpasst, die menschen ins gleichgewicht zu bringen. Der patient glaubt dann stark zu sein und verwechselt selbstbewusstsein mit egoismus.
Mir wurden auch Ratschläge gegeben, wo ich gedacht habe, das ist ziemlich herzlos und ich bezogen, das kann doch nicht sein. So werde ich mich nicht verhalten. Soviel zum Thema Profis.
In Asien wird die Seele anders therapiert wie zb. bei der Tcm.
dilek
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Re: Traumsymbole

Beitragvon Dietmar Schlau » 05.01.2015, 01:54

Danke dilek, du redest mir aus der Seele.

Dietmar
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erfahrt ihr in meinem Buch:

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Re: Traumsymbole

Beitragvon dilek » 05.01.2015, 01:54

Ghost hat geschrieben:

Hi Dilek,

schaue doch einmal in deinen aktuellen Traum. Da sind zwei neue Vögel in dein Kinderzimmer aufgetaucht. Ich gehe davon aus, ein Vogel steht für Dietmar und ein Vogel steht für mich. Wir beide, Dietmar und ich haben höchst unterschiedliche Sichtweisen, polarisierende Sichtweisen, mit denen dich jeder von uns beiden befruchten möchte. ABER du stellst uns transformiert als Schmetterlinge in die Ecke.

Damit haben wir nun schon die Bedeutung von 3 Zahlen in deinem Traum herausgefunden. Die Zahl 2 steht für die Dualität, für 2 Personen. In deinem Leben begegnest du oft Menschen, die eine völlig andere Ansicht als du hast. Traumsymbolisch wird dieser Zustand als 11 ausgedrückt. Die 1 steht für eine Persönlichkeit eines Menschens. Zwei einsen, also 11, hier stehen sich 2 Menschen gegenüber. Diese Situation erlebst du sehr oft, weil Menschen oft deiner Ansicht gegenüber stehen.

Dann die Zahl 195. Diese Zahl kann du als Zahlenfolge verstehen. Deine Persönlichkeit ist einzigartig "1" und du möchtest neuen Wachstum ( Zahl 9 ) aber die 5 deutet an, es ist etwas falsches, was du wachsen lassen möchtest. Und nun müßte es dir gelingen, die Zahl 11085 selbst zu erklären.

Herzlichst

Ghost




Hallo Ghost,

ich hoffe das ist nciht dein ernst, dass ich euch beide als vögel gesehen haben soll. Ich will jetzt nicht vom wichtig tuen sprechen, nicht falsch verstehen. Das sind starke symbole, da glaube ich, es geht mehr um meine eigenen Muster.
Warum 5 schlecht sein soll, verstehe ich auch nicht. 2 menschen die sich gegenüberstehen, 8 ist nicht vollendet und 5 ist ein störfaktor. Aha. Sehr interessant :mrgreen:

Das bedeutet vielleicht für euch; ihr seid noch nicht soweit, da ist etwas was noch stört. Für mich, dass ich noch nicht bereit bin, jemanden kennenzulernen.
dilek
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Re: Traumsymbole

Beitragvon Dietmar Schlau » 05.01.2015, 02:30

Hi @all

dass ich euch beide als vögel gesehen haben soll.

Das hatte ich überlesen. Das kann ja auch nicht sein, denn der Traum war ja bevor ich dazu etwas schrieb.

Ne, Vögel sind 'sich von der Erde entfernen können'. Es ist die gesellschaftliche Notwendigkeit, die Natur zu überwinden.
Dieses Symbol ist im kollektiven Unbewussten fest verankert. Die Menschen haben schon immer diesen Konflikt dargestellt.
Das geht von geflügelten Schlangen über Ikarus, Engel und 'Christi Himmelfahrt' zu den heute noch aktiven Symbolen.
Die Menschen der Steinzeit haben einfach beobachtet, dass es etwas gibt, dass sich von der Erde entfernen kann - Vögel.
Deshalb schrieben sie den Vögeln eine 'Gegenkraft' zur Erdgöttin zu, ist doch logisch.
Diese Macht wirkt heute noch. Meist sind es große majestätische Vögel. Der Wappenvogel der USA z.B. der Weißkopfseeadler.
Auf der Dollarnote ist auch ein Adler und als Wappentier wird er auch gerne genommen. Sogar in unserem Bundestag hängt ein Adler.
Er zeigt die seelische Energie von 'macht euch die Erde untertan'.

Als Anschauung dieses byzantinische Mosaik aus dem 5. Jahrundert:
Bild
Die Schlange ist das Symbol für die böse Natur - der Adler besiegt die Schlange.
Dürfte klar sein, oder?

Schon vor vielen tausend Jahren plagten sich die Menschen mit dem Thema 'die Natur überwinden', so wie
heute auch Du, dilek. Die Vögel in deinem Traum sind 'kleine Adler'. Deine Psyche zeigt damit, dass aktuell
ein seelischer Trend besteht, die Naturseite in Dir etwas kleiner zu machen (um dafür die rationelle, geistige Seite
auszubauen). Die seelischen Antriebskräfte für diesen Prozess sind nicht besonders groß, denn es sind kleine Vögel.
Wäre Dein seelischer Prozeß stark, wären mächtige, imposante Vögel 'in deiner Psyche.'

So einfach ist das :wink:

(Die Bedeutung des Traumes: 'Engel sagt Du sollst nach Westen gehen', lässt sich übrigens auf die gleiche Weise herleiten)

Liebe Grüße

Dietmar
Der Code der Träume ist entschlüsselt!
Wie ihr alle Traumsymbole richtig deutet,
erfahrt ihr in meinem Buch:

Bild
Traumdeutung für Aufgeweckte
Dietmar Schlau
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Registriert: 13.01.2012, 10:52

Re: Traumsymbole

Beitragvon Caterina » 05.01.2015, 12:25

Hallo in die Runde,

habe das Gefühl, dass die Diskussion "Kreuz und Quer" geht, den Überblickt zu behalten nicht mehr so einfach, weil du, dilek jetzt noch ein anderes Diskussionsfass aufmachst - aus meiner Sicht.

Soweit ich das noch zusammenkriege hatten wir die Themen:
Traumsymbole - Allgemeingültige Eben und Individualebene
Traumsymbolik und Traumsprache
Enticklungsprozesse/Persönlichkeitsenticklung
Diagnosestellung in der Traumdeutung / in Traumforen
Wie wird gedeutet - welche Ansätze gibt es
Kann Traumdeutung zu Krisen führen und wenn ja warum

Das NEUE Thema aus meiner Sicht ist jetzt:
Traumdeutung und seine Bedeutung für die Therapie (mal so ganz grob)

dilek hat geschrieben:Ich habe auch Erfahrungen mit Therapeuten gemacht und dem Thema Traumdeutung. Meistens wurde es immer kommentarlos aufgeschrieben, die wussten wohl selber keine Antwort darauf. Die paar Versuche die ich hatte bei denen, hat mich zu dem Entschluss gebracht, das sowas nichts bringt. Falsche Ratschläge habe ich auch noch bekommen, von Menschenkenntnis ganz zu schweigen.
Ich bin sogar der Meinung, wenn ich die Menschen in meine Umgebung anschaue, dass vielen das nicht gut getan hat. Viele gehen davon zugrunde. Da sie trauma erfahrungen immer wieder rausholen, es ist nicht immer gut. Einige entwickeln, so eine Art Egoismus, wo sie vorher das Gegenteil waren. Es wird verpasst, die menschen ins gleichgewicht zu bringen. Der patient glaubt dann stark zu sein und verwechselt selbstbewusstsein mit egoismus.
Mir wurden auch Ratschläge gegeben, wo ich gedacht habe, das ist ziemlich herzlos und ich bezogen, das kann doch nicht sein. So werde ich mich nicht verhalten. Soviel zum Thema Profis.
In Asien wird die Seele anders therapiert wie zb. bei der Tcm.


Mein Standpunkt und mein persönlicher Anspruch, wie ich Träume deute und welchen Anspruch ich für mich hier zugrunde lege habe ich beschrieben, das wiederhole ich nicht mehr. Wie ich über Diagnosestellungen in Traumforen denke auch ;-)

Jetzt zu deinem neuen Thema dilek: Traumdeutung und Therapie
Ich gehe konform mit dir, dass nicht überall wo "Therapeut draufsteht auch Therapeut drin ist" ;-) und teile auch voll und Ganz die Ansicht an der Stelle von Dietmar, dass die Bedeutung von Traumarbeit IN Therapien sogut wie nicht bekannt ist. ES gibt vereinzelt und rudimentär welche, aber auch da sind nicht alle gleich gut.
Die Ausbildung der Therapeuten hat sich auch verändert und die Qualität lässt nach, keine Frage.
Eine "gute fundierte Therapie" jedoch kann hilfreich sein - nur leider leidet diese auch unter dem hiesigen Gesundheitssystem - aber das führe jetzt deutlich zu weit, das auszuführen.

Es gibt unterschiedliche Therapieverfahren, da muss selbstverständlich im Einzelfall sehr genau geprüft werden, was da greift und was nicht.

Es gibt Verfahren, die aus meiner Sicht eine "Verlinkung" oder ich nenn es mal "Brücke" zur Traumarbeit und Traumdeutung haben: Ich zähle sie nicht alle auf, greife mal nur zwei, die am nächsten dranliegen heraus:
a) die Hypnose
b) die Imaginationstherapie (letztere wird häufig eingesetzt bei Traumata - aber auch hier gibt es erfolgreich die EMDR oder die MET)

Hier könnte die Therapie sehr gewinnen, wenn Therapeuten lern(t)en, Träume zu deuten und Traumsymbole mit einzubeziehen - aus meiner Sicht. Es ist auch sehr fruchtbar, wenn z.b. ein "erinnerter Traum" in der Hypnose aufgegriffen wird und dann dort mit einzelnen Teilen "gearbeitet wird", z.B. "das Traumende in der Hynose lösungsorientiert zu verändern - den Ausgang oder eine Fortsetzung". Da in der Hynose der Zugang zur Quelle (UB) genauso erreicht wird wie im Traum kann es hier dann zu Integrationen und zu Folge(verarbeitungs)träumen kommen.

Leider haben das aber die Therapeuten überhaupt noch nicht drauf, was schade ist und für den Klienten noch nicht nutzbringend. Ich glaube aber nach meinen bisherigen Erfahrungen in der Arbeit und Beratung mit Menschen und der Traumdeutung daran, dass es "eines Tages" zu Kombinierten Verfahren kommen wird und die Traumdeutung in diesem Gebiet deutlich gewinnen wird.

Doch das ist ein ganz anderes Feld als "Traumdeutung im privaten Bereich oder in Foren, wie diesem" ;-). Ich bin uneingeschränkt von der Wirksamkeit und dem hohen Symbol- und Aussagegehalt von Träumen überzeugt - und weiss, dass sie "für jeden" nutzbringend sind, der sich weiterentwickeln will....man muss nicht alles zu Heil- oder Therapiezwecken nutzen, aber man kann, wenn man will ;-).

Dream on ;-)
Caterina
 

Re: Traumsymbole

Beitragvon dilek » 05.01.2015, 13:46

An Hypnose habe ich auch gedacht, nur habe ich da bedenken, dass es schaden könnte. Es gibt auch so ein Gerät mit Klangtönen und Farben, es wir im Raum gestellt und da legen sich mehrere Menschen hin und fallen dann in Alphazustand, erleben dadurch dinge, die man eher von den nahtodes erfahrungen kennt. Leider habe ich den namen davon vergessen.
Alles was einem ins trancezustand versetzt könnte hilfreich sein. Wie zb. schamanische rituale. Wie das nun so ist, den richtigen Therapeuten zu finden ist wieder eine schwierige sache. Da habe ich wenig vertrauen, bei sowas habe ich oft pech und habe ein trauma bekommen von falschen behandlungen (nicht seelisch). Meine angst vor ärzten ist gross geworden. Ich habe verletzungen von denen getragen. Als ob mir jemand sagen will, du musst dir selber helfen, andere schaden dir nur. Aber wenn man es nicht kann, ist man halt aufgeschmissen. Da bleiben nur die träume und das verständnis des unbewussten, wenn das auch schwer fällt, dann sieht es nicht so gut aus.
Gute psychologische behandlungen werden kaum bezahlt, wie hypnose oder andere sachen.
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Re: Traumsymbole

Beitragvon dilek » 05.01.2015, 13:51

An Hypnose habe ich auch gedacht, nur habe ich da bedenken, dass es schaden könnte. Es gibt auch so ein Gerät mit Klangtönen und Farben, es wir im Raum gestellt und da legen sich mehrere Menschen hin und fallen dann in Alphazustand, erleben dadurch dinge, die man eher von den nahtodes erfahrungen kennt. Leider habe ich den namen davon vergessen.
Alles was einem ins trancezustand versetzt könnte hilfreich sein. Wie zb. schamanische rituale. Wie das nun so ist, den richtigen Therapeuten zu finden ist wieder eine schwierige sache. Da habe ich wenig vertrauen, bei sowas habe ich oft pech und habe ein trauma bekommen von falschen behandlungen (nicht nur seelisch). Meine angst vor ärzten ist gross geworden. Ich habe verletzungen von denen getragen. Als ob mir jemand sagen will, du musst dir selber helfen, andere schaden dir nur. Aber wenn man es nicht kann, ist man halt aufgeschmissen. Da bleiben nur die träume und das verständnis des unbewussten, wenn das auch schwer fällt, dann sieht es nicht so gut aus.
Gute psychologische behandlungen werden kaum bezahlt, wie hypnose oder andere sachen.
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