Vater auf der Planierwalze

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Vater auf der Planierwalze

Beitragvon Rabulist » 16.10.2020, 11:41

Noch ein Traum, weil es grade so schön ist. Es war ein aufwühlender Traum, aus dem ich mit Herzklopfen erwachte. Übrigens bereits nach der ersten Tiefschlafphase, so gegen 01:30 Uhr.

Aus irgendwelchen Gründen wurde um unser (geträumtes) Haus herum eine Baumaßnahme durchgeführt. Es ist komplett von einem tiefen grabe umgeben, wie als ob Rohre verlegt werden sollen. Nun muss die Erde mit einer Planierwalze gerüttelt werden – das ist zwar bei einem offenen graben nicht sinnvoll, es ist eben ein Traum. Mit dem Bauleiter gibt es einen Konflikt, deswegen kann diese Maßnahme nicht im Guten geschehen. Also im Bösen! Dazu wird mein Vater eingesetzt, er bedient das Planierfahrzeug. Die riesige Walze springt an, es wird laut und der ganze Boden vibriert durchdringend. Die Walze setzt sich in Bewegung, immer am Graben entlang um das Haus herum. Ich empfinde das als sehr bedrohlich, die Bedrohung gilt mir. Ich muss mich vor der Walze und meinem Vater verbergen, und tue das, indem ich das Fahrzeug umkreise, auch manchmal hinaufklettere, hinter dem Führerhaus, immer bemüht, nicht in das Blickfeld meines Vaters zu geraten. Ich klettere also wie ein Eichhörnchen an dieser Maschine herum, die das Haus umkreist, damit mich mein Vater nicht zu Gesicht bekommt, denn mir ist klar: wenn er mich sieht, passiert etwas Schlimmes.
Nun kommt das Seltsame. Als er die Fahrt beendet, beschließe ich, das ganze aufzulösen. Die Ereignisse sind nun in einem Buch verzeichnet, das wie einen alter Schulatlas mit losen Seiten aussieht. Ich halte den Atlas in der Hand, in ihm befindet sich die „Lösung“ oder die „Aufarbeitung“ des Ereignisses. Ich schaue kurz hinein. Da findet man Bilder von Baustellen, aber auch schematische Skizzen von nackten Männern mit erkennbarem Geschlechtsteil.
Mit dem Buch in der Hand springe ich von der Planierwalze, um es meinem Vater zu übergeben. Meine Mutter ruft aus dem Haus heraus besorgt „Nein!“, aber ich habe es so beschlossen. Ich gebe es ihm mit den Worten: „So, DAS war es“. Er blättert darin herum und sagt verwundert: „Wegen dieser paar lächerlichen Eintragungen wurde dieser ganze Aufwand betrieben?“ Ich streife seinen Arm mit meiner Hand – dabei verspüre ich eine liebevolle Aura. Seine alte, väterliche Hand streichelt meinen Arm in Erwiderung meiner Annäherung und es scheint, als ob nun alles gut sei. Hätte ich ihm das Buch früher gegeben, wäre das alles nicht passiert.

Ein Vater-Sohn-Konfliktbewältigungstraum, vielleicht in Rückschau auf mein Leben, seine strenge Erziehung und Dominanz und seine nun einsetzende Altersmilde?
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There are more things in heaven and earth, Horatio,
Than are dreamt of in your philosophy.
- Hamlet (1.5.167-8), Hamlet to Horatio
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