Die Busreise, bei der ich alles verlor

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Moderator: Mirakulix

Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon Lilly1810 » 09.10.2020, 04:55

Hallo ihr Lieben,

erst einmal über mich selbst: ich bin weiblich, 31 Jahre alt. Ich wohne seit 9 Jahren im Ausland. Vor 6 Jahren starb meine Mutter, was für mich ein unglaublich großer Verlust ist. Sie hatte eine Autoimmun Krankheit und starb im Alter von 53 Jahren.
Ich selbst habe vor einigen Wochen erfahren, dass ich auch eine Autoimmun Krankheit habe, es ist aber nicht dieselbe wie die meiner Mutter. Ich nehme seither Tabletten.
Ich habe seit mehreren Monaten einen kleinen Welpen, er hält mich ganz schön auf Trab. Beruflich bin ich gerade dabei mich weiterzuentwickeln, arbeite hart. Ich bin Dozentin und Lehrerin und versuche mir nebenher ein Unternehmen aufzubauen, habe auch ein Schreibprojekt für ein Buch. Aber leider fehlt mir manchmal einfach die Zeit für alles.
Ich lebe in einer Beziehung mit einem jungen Mann. Gestern oder vorgestern hatte ich Gedanken darüber, dass wir uns nicht wirklich lieben, sondern eine Art Zweckbeziehung führen, weil man es in unserem Alter ja so macht und erwartet. Ich habe mit ihm darüber gesprochen und bin auf totales Unverständnis gestoßen.

Jetzt zu meinem Traum:

Ich war in einem Bus, es war eine Art Schulreise wie ich sie als Lehrerin (oder früher als Schülerin) schon mehrmals gemacht habe. Ich glaube, dass der Bus 2 Etagen hatte und ich war auf der Oberen. Der Busfahrer war ein fremder Mann, ich erinnere mich aber nicht an sein Gesicht. Er hielt an mehreren Stationen an, um noch weitere Schüler und Passagiere einsteigen zu lassen. Ähnlich wie bei einem Flixbus, wo nach und nach weitere Personen Einsteigen. Meine Mutter reiste auch mit.
Wir fuhren auf einen Rastplatz der Autobahn. Ich musste dringend zur Toilette. Meine Mutter ist aus dem Bus ausgestiegen, um zur Toilette zu gehen. Ich musste mich um "meine Schüler" kümmern (nachsehen, ob alle da sind und ob sie ihre Sicherheitsgurte angelegt haben etc), weil dies erstrangig war. Aber ich musste immernoch dringend zur Toilette.
Als ich mit meiner Aufgabe fertig war und nun auch schnell aus dem Bus raus wollte, sagte der Busfahrer, dass er dringend umparken müsse. Er schloss die Türen und ich konnte nicht aussteigen. Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass ich gerne aussteigen wolle. Ich wollte mir auch die Zähne putzen (das ist etwas für mich Normales , was ich auf einer Busreise mache, bevor ich schlafen will). Aber der Busfahrer wollte nicht anhalten, da er zuerst den Bus wenden wollte, um noch neue Passagiere einsteigen zu lassen. Ich hatte Schwierigkeiten damit mich durchzuzwängen, um nach vorne zu kommen. Vorne angekommen, sprach ich den Busfahrer erneut an, aber er versuchte mich zu vertrösten und bat mich doch noch einzuhalten, er wollte auf einen anderen Parkplatz fahren, anschließend auf eine andere Tankstelle, die nur 2 Minuten entfernt war (quasi auf der anderen Seite der Autobahn).
Ich hatte verstanden, dass er mich nicht rauslassen wollte, da er anfing mir zu sagen, wir würden ohnehin in 2 Stunden eine erneute Pause machen. Es war für mich aber undenkbar ohne meine Mutter weiterzufahren. Ich ging nach hinten, wo das Hinterteil des Buses plötzlich wie bei einem LKW war: es verdeckte nur ein Stoff / eine Plane den Ausgang. Ich öffnete eine Schnur und sah wie der Bus weiterfuhr. Ich beeilte mich, nahm all meinen Mut zusammen und sprang aus dem fahrenden Fahrzeug. Es ist mir nichts passiert. Ich lief schnell in Richtung der Tankstelle und suchte meine Mutter. Ich rief nach ihr. Und musste immer noch dringend pinkeln. Aber ich wollte erst meine Mutter finden. Ich glaubte sie zu sehen, sie ging in Richtung eines Geldautomaten und wollte Geld abheben. Doch als ich ihr näher kam, erkannte ich, dass es sich um eine Verwechslung handelte. Es war eine Frau, die dieselben Klamotten trug wie meine Mutter. Aber ihr Haar war ein wenig anders und von Nahem sah man, dass sie absolut nicht meine Mutter war.
Da stand ich nun, mitten im Nirgendwo. Ich hatte das Gefühl alles verloren zu haben: meine Tasche ist im Bus geblieben, mitsamt meinem Ausweis, meinem Geld, meinem Handy. Meine Mutter war auch weg. Ich konnte nicht einmal zur Toilette gehen, da ich kein Kleingeld bei mir hatte. Ich fühlte mich total allein und dann wachte ich auf.

Beim Aufwachen war ich sehr traurig und aufgewühlt. Ein mulmiges Gefühl im Bauch. Dachte kurz nach, weil ich nicht mehr sicher war, aber merkte dann, dass ich zur Toilette musste. Mein Partner war auf der Toilette, gefolgt von unserem Welpen der uns auf Schritt und Tritt folgt, selbst um 3Uhr morgens. Ich wartete, bis ich an der Reihe war und dann ist etwas sehr Seltsames passiert: der Hund legte sich auf den Rücken und wollte am Bauch gekrault werden. Mein Freund ging zurück in sein Bett. Wir schlafen manchmal getrennt, wie auch heute Nacht.
Der Hund ist ihm nicht hinterhergerannt, sondern blieb bei mir. Ich hatte gedacht: Mmmh, der arme Hund rennt immer einem von uns hinterher, wenn wir getrennt schlafen weiß er nicht wohin er gehen soll. Er begleitete mich zurück in mein Schlafzimmer und sprang auf mein Bett. Dort pinkelte er ins Bett, an der Stelle an der ich zuvor gelegen habe.
So ein Verhalten hat er zuvor nicht gehabt, ich bin sehr erstaunt.

Kann mir bitte jemand helfen meinen Traum zu deuten? Ist der fahrende Bus als Symbol für die Reise des Lebens zu verstehen?
Verbildlicht Der Ausstieg meiner Mutter aus dem Bus ihren Tod? Suche ich nach einer Raststätte und Tankstelle, um Energie zu tanken?
Ich nahm meine Mutter oft in die Arme als sie noch lebte und sie sagte mir dazu dann, dass ich in ihren Armen Energie tanken kann. Hat das was mit dem Traum zu tun?

Danke im Voraus für eure Ideen und Ratschläge zur Traumdeutung.

Liebe Grüße,

Lilly
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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon Rabulist » 09.10.2020, 11:49

Liebe Lilly1810,

als du von dem Bus mit den Schülern schriebst, kam mir sofort in den Sinn: Die Schüler sind deine "Projekte", für die fühlst du dich verantwortlich und dir bleibt nicht einmal mehr die Zeit, auf die Toilette zu gehen.
Es scheint ganz eindeutig - so wie Almuth auch schreibt - dass du dir sehr viel aufgeladen hast, wahrscheinlich zu viel, und dass dein Traumbewusstsein dir das deutlich macht.

Beim zweiten Teil bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich mit der Deutung richtig liege: Als du dich dazu entscheidest, deine Projekte zugunsten deiner Mutter aufzugeben, musst du feststellen, dass du beides verloren hast.
Nun wäre interessant zu wissen, ob du die vielen Unternehmungen erst nach dem Tod deiner Mutter begonnen hast (sozusagen als Kompensation), oder ob du schon immer so viel gleichzeitig getan hast. Hat vielleicht der Kontakt zu deiner Mutter unter deinen Vorhaben gelitten? Jetzt im Traum bemerkst du das, doch nun ist es leider zu spät...?
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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon plush » 09.10.2020, 12:30

Hallo Lilli!

Du träumst in sehr deutlichen Symbolen, daher ist vielleicht statthaft, einen Versuch zu unternehmen, den Psychoanalytiker eigentlich konsequent meiden, indem ich Dir kurz zusammenfasse, was der Traum m.E. bewusst machen will: Er zeigt auf, wie Dein Ich dazu gebracht wurde (mittels Schule, ein Symbol der Erziehung), die gesunde Aggression (das "Es") zu verdrängen, respektive sich nicht mehr spontan einzusetzen für die körperlichen Bedürfnisse. Erziehung beginnt mit einer Dressur der Ausscheidungsfunktionen, gemäß den Reinlichkeitsvorschriften im mütterlichen Haushalt.

Der Welpen in der Realität hat das Problem der Aggressions- (Eigenwillen-)verdrängung noch nicht; er pinkelt einfach ins Bett, so wie Du es im Bus hättest tun können. Jedenfalls eigenwillig darauf bestehen, sofort aussteigen zu wollen. Statt dessen erduldet Dein Ich "artig" das ignorante Tun des Busfahrers (Symbol eines erziehenden Vaters? Der erziehenden, ins ÜberIch eingeprägten Mutter, die auf diesem Wege vor Kritik geschont wird?) Vielleicht bezieht sich das Aussteigen auch auf Deinen Freund, auf eine von Dir gewünschte Änderung der Beziehung, die bei ihm aber auf Abwehr, Unverständnis stößt..

Eine Autoimmun-Krankheit stellt - abgesehen von u.U. begünstigenden Umweltgiften und-oder genetisch mitursächlichen Faktoren - ein 'psychosomatisches' Symptom der Aggressionsverdrängung dar. So gesehen verkörpert Dein Traum wahrscheinlich auch eine Warnung, jedenfalls die Forderung Deiner Seele, das Du (ihr "Ich") sich mit Eurer inneren Situation befassen soll. Dieser Forderung kamst Du so weit nach; deswegen bist Du hier. Bist Du anderweitig bereits in Therapie, hast es erwägt?

Unten eine Kopie des Schemas, nach dem die Psychoanalyse arbeitet beim Untersuchung der Träume (auf dem leider nicht kurzen Weg der Erstellung einer Diagnose). Nicht gleich ab der ersten Sitzung, aber nachdem sich Patient und Analytiker schon ein bisschen kennengelernt haben (Aufnahme der "Anamnese"). Möchtest Du es schriftlich versuchen? Schreiben hat seine eigenen Vorteile; wenn Du möchtest, können wir uns auch für ein Telefongespräch verabreden.

........................


Träume stellen Botschaften des Unbewussten dar, die über Deine innere Situation berichten, die aber ausgelegt werden müssen. Dafür versetze Dich bitte nochmal in die Handlung Deines Traumes und suche eine zweite Überschrift, die gefühlsmäßig passt, am besten eine poetische, so es wie die Dichter für ihre Dramen tun.. (Kommentar zu dieser Stelle im automatisch generierten "Schema": Deine Überschrift ist bestens gelungen.)

Im nächsten Schritt geht es um die einzelnen Symbole Deines Traumes.

Von Personen, die Du kennst, erstelle bitte Charakterportraits, die die Vorzüge und negativen Seiten des jeweiligen Menschen beleuchten (eher nicht öffentlich), so dass ich mir eine Vorstellung von ihnen machen kann. Wo Unbekannte auftauchen (eventuell auch nachträglich in Deinen Einfällen), da skizziere sie ihrem Aussehen nach, Gesichtsausdruck, Haltung usw. Überlege auch, an wen, oder an was für ein Ereignis sie Dich erinnern könnten.

Für nicht-personale Symbole wie den Bus und Ausgang des nur von einem Stückchen Stoff verhüllten Hinterteils gilt, dass Du bei jedem für sich beschreiben sollst, wie es funktioniert und wozu es dient oder nützlich ist. Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schau in einem Symbol-Lexikon (Google ect) nach.

Ein Beispiel, um Dir die Technik des „Freie Assoziierens“ besser nachvollziehbar zu machen:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
.......................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.

Wie Du siehst, beim Beschreiben der ursprünglichen 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen", um so besser.. Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Ich freue mich auf Deine Vorbereitungen!
Herzlichst, Plus
https://www.academia.edu/42269167/MINDERHEITEN
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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon Lilly1810 » 09.10.2020, 14:44

Hallo Ghost,

vielen lieben Dank für deine Deutungsvarianten meines Traumes. Ich finde es interessant zu lesen, was man daraus deuten kann und selbst stehe ich ziemlich auf dem Schlauch, wenn es um meine eigenen Träume geht.

Zu der Variante 1: es stimmt, vielleicht ist etwas mit der Gemeinschaft zwischen meinem Partner und mir nicht in Ordnung. Das Gefühl habe ich, aber durch meine vielen anderwertigen Beschäftigungen, habe ich die Beziehung vielleicht ein wenig vernachlässigt, fühle mich aber gebunden...? (wie durch den Busfahrer)


Zu Deutungsvariante2:
Auch das Thema Energie und Energie tanken etc ist eine wichtige Frage. Mir ist bisher immer alles in meinem Leben gelungen, wo ich Energie reingesteckt habe. Allerdings geht mir meine Energie heute im Alltag ein wenig aus. Dann sollte ich mich auch darauf konzentrieren.
Ich habe allerdings absolut keine Ahnung, wer die "Energiefrau" nun für mich sein kann.

Wie kann ich sie finden? Ich sollte mich generell freiwillig von Leuten umgeben, die eine positive Energie ausstrahlen und mit denen ich "Energien austauschen" kann, aber meistens sind die Verpflichtungen wichtiger. Nach welchen Kriterien sollte ich gehen, um meine "Energiefrau" zu finden??

VIELEN VIELEN DANK FÜR DIE DENKANSTÖSSE, ich fühle mich schon etwas erleichterter als heute Nacht.


Liebe Grüsse,

Lilly1810
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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon Lilly1810 » 10.10.2020, 09:45

Liebe Almuth,

vielen herzlichen Dank für deine Deutungen und die Zeit, die du dir dafür (für mich) genommen hast.
Ich finde deine Deutungen sehr ansprechend, so als hätte ich selbst drauf kommen können. Bin ich aber nicht.

[color=#FF00BF]Die Toilette ist im Traum der Ort, wo man sich seiner im Traum immer seelischen Belastungen entledigen kann.
[/color]
--> Das war mir absolut nicht bewusst. Ich dachte immer der Toilettengang ist ein physisches Bedürfnis der Realität, welches sich auch im Traum widersiegelt. Aber man lernt ja immer dazu und das klingt für mich auch wieder logisch.

Indem du da runter springst, verlässt du die Gemeinschaft, mit der du in deinem realen Leben unterwegs bist. Du machst sozusagen den Aussteiger.
--> ich verstehe die Botschaft hinter dem Traum nach diesem Ansatz, aber verstehe nicht wie ich damit umgehen soll. Soll ich gewarnt sein? Wenn ich einen sozialen Ausstieg vornehmen will, werde ich mich verlieren? Wenn ich aus der Beziehung mit meinem Freund aussteige, verliere ich meine Identität? Oder ist es sogar etwa schon ein wenig der Fall?
Handelt es sich um ein Ereignis der Vergangenheit oder vielleicht ein auf mich zukommendes Ereignis?


Und so langsam geht dir auch die Energie aus, alle Projekte zu bewältigen. Warum soviel? Kommt das von dir? Was davon ist dir ein inneres Bedürfnis und was davon leistest du, weil dir anerzogen wurde viel leisten zu müssen?
--> ich weiss es nicht. Wahrscheinlich wurde ich - von meinem Eltern und der Gesellschaft- dazu erzogen viel leisten zu müssen. Meine Persönlichkeit hat sich dem gefügt ? Ich brauche immer eine Herausforderung, etwas auf das ich "hinarbeite". Ich habe immer das Gefühl "unterwegs" zu sein und sein zu müssen, vorwärts zu kommen... Ich kann mir seltenst einen Film ansehen und dabei wirklich entspannen, weil mir Gedanken durch den Kopf gehen, was ich in der Zeit noch alles machen könnte. Wichtigeres !
Bisher war es immer schön so für mich, aber vielleicht habe ich mir im Moment zu viel aufgeladen und weiß nicht mehr, wie ich das alles loswerden kann?

Und weiter lebst du in einer Beziehung mit einem Mann, der dir wohl recht gleichgültig geworden ist. Eine Beziehung, die du nach deinen Worten nur hast, um den vermuteten Erwartungen deiner Mitmenschen zu entsprechen?
Indem du das deinem Partner erklärst, sagst du ihm ja, dass er als Mensch dir piepegal ist und austauschbar und so. Welche Reaktion erwartest du da?


--> Da hast du sehr recht. Es ist verletzend für eine Person zu hören, dass sie austauschbar ist-- Das sehe ich genau so wie du und da muss ich auch nicht lange suchen. Ich weiss aber in unserem Fall nicht, ob ICH die Austauschbare bin oder er. Ich fühle mich nicht als ein "besonderer Partner" und bin dann mit der Zeit auch ein wenig abgestumpft. Mein Freund ist wohl einer der besten Menschen, den ich kenne. Aber ich empfinde ihn auch als äußerst unselbstständig, naiv und anstrengend. Und ich habe das Gefühl, dass er mich und meine Anwesenheit & Hilfe im Alltag einfach nicht wertschätzt. Naja, das ist jetzt wieder ein anderes Thema.


Wenn ein Hund in die Wohnung oder gar ins Bett pinkelt, dann drückt er damit Leid aus. Ist nicht übertrieben gesprochen.
Was kann ich deiner Meinung nach tun, um den armen Hund nicht weiter zu verstören? Also das "getrennte Schlafen" zwischen meinem Partner und mir kam zustande, weil er unglaublich laut schnarcht und ich dadurch nicht mehr schlafen kann. Dazu kommt, dass wir einen unterschiedlichen Rhythmus haben. Ich muss morgens früh aufstehen und mich vorbereiten, um zur Arbeit zu gehen. Er ist seit über einem Jahr zuhause und träumt ein wenig in den Tag hinein. Vielleicht auch daher mein ausdrücklicher Wunsch möglichst "viel" zu schaffen, um für ihn irgendetwas auszugleichen?

Autoimmun-Erkrankung - später mehr, falls gewünscht.
Oh ja, da bitte ich sehr drum !!!


Viele Grüße und noch einmal tausend Dank für deine Zeit und Deutung und Hilfe; es bedeutet mir sehr viel!

Lilly1810
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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon Lilly1810 » 10.10.2020, 09:52

[quote="Ghost"][b]


noch ein kleiner Nachtrag. Diese kleine Hundepisode. Dein Hund fühlt sich wohl bei dir, er hat sich für dich entschieden, an deiner Seite ist er zu finden. Aber die Kehrseite ist, dass er auch in deinem Bett „markiert“ und dir zeigt, dass er das Sagen schon jetzt in deinem Leben hat.........


Kann es sein, dass sein Sexualtrieb sich weiter ausreift? Er hat gestern in Anwesenheit meines Partners auf das Sofa gepinkelt. Ich war nicht zuhause. Was kann man tun, um dem Tier Sicherheit zu geben, dass weder ich noch mein Partner plötzlich vom Erdboden verschwinden? Oder er hat eine Blasenentzündung und konnte nicht mehr länger einhalten... :|

LG
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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon Lilly1810 » 10.10.2020, 10:01

Rabulist hat geschrieben:
Hallo Rabulist,

vielen Dank für deine Deutung und deine Zeit.

[color=#FFFF00]Es scheint ganz eindeutig - so wie Almuth auch schreibt - dass du dir sehr viel aufgeladen hast, wahrscheinlich zu viel, und dass dein Traumbewusstsein dir das deutlich macht.
[/color]

Das verstehe ich und sehe es eventuell sogar ein, dass ich da etwas ändern muss.


[color=#FFFF00]Nun wäre interessant zu wissen, ob du die vielen Unternehmungen erst nach dem Tod deiner Mutter begonnen hast (sozusagen als Kompensation), oder ob du schon immer so viel gleichzeitig getan hast. Hat vielleicht der Kontakt zu deiner Mutter unter deinen Vorhaben gelitten? Jetzt im Traum bemerkst du das, doch nun ist es leider zu spät...?


[/color]
Das war eigentlich schon immer so. Ich hatte immer viele Dinge gleichzeitig im Bild und habe es bisher auch immer geschafft alles durchzuziehen, wenn ich es mir vorgenommen habe. Natürlich hat der Kontakt zu meiner Mutter darunter gelitten, ich habe sie so oft es ging angerufen und besucht. Aber wie gesagt lebe ich ja im Ausland und da kann man nicht "mal eben so sonntags auf einen Kaffee vorbeikommen". Ich habe es nicht wahrgenommen, das sie so krank war. Das beweist ja, dass sie mir keine Sorgen bereiten wollte und ich nicht aufmerksam genug war es zu bemerken. Ich weiß nicht, ob ich - wenn ich ihre Krankheit ernster genommen hätte - beispielsweise zurück nach Deutschland gegangen wäre. Das wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln, so schlimm dies auch aus dem Munde einer Tochter, die ihre Mutter liebt klingen mag.
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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon Lilly1810 » 10.10.2020, 12:45

Hallo Orleando,

Danke für deine Deutung und deinen Post.

Ich verstehe den Traum - wie auch schon andere User sagen - also als Warntraum. Ich muss etwas ändern. Aber was genau muss ich tun? Was soll ich ändern?
Meine Jobs kündigen und auf eine einsame verlassene Insel ziehen, wo ich in Ruhe schlafen kann, denn meinen Hund lasse ich dabei woanders??

Welchen Rat würdest du geben, damit ich nicht "alles verliere"?

Viele Grüße und ein schönes Wochenende,

Lilly



OrleandO hat geschrieben:Hallo Lilly :D

als Lehrerin bist du gesellschaftlich fuehrend taetig
~ du fuehrst die Kinder eine Strecke im Leben
du bist also der Busfahrer und der Bus und die Mutter fuer die Kinder ,,,,und auch der Laster=beLastet mit deiner gesellschaftlich wichtigen ehrenvollen Aufgabe,,,,

und fuer dich ~ was bleibt fuer dich uebrig ,,,, eine vom Hund urinierte Schlafstelle ,,,, also auch nachts keinen wirklichen energitankend/naehrenden RuheRaum

Ja
dein Unbewusstes schlaegt Alarm
du bist dabei ~wenn du einfach so weiter machst~ alles zu verlieren


:D
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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon Lilly1810 » 10.10.2020, 12:49

Danke dir. Wenn es wieder vorkommen sollte, werde ich mit ihm zum Tierarzt gehen.. Aber da es bei uns gerade nasskalt und grau ist, käme eine Blasenentzündung als Ursache auch in Frage. :|

Ghost hat geschrieben:
Hier ein link zu deiner Hundefrage. Ich denke, hier sind recht gute Hinweise enthalten.

http://traumhund.org/hund-pinkelt-auf-sofa/


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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon koko » 10.10.2020, 18:21

Mir sieht die Lilli gefühlt nach einer kleinen Erfindung unsers lieben Ghost (writers) aus :-)
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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon Lilly1810 » 10.10.2020, 19:55

OrleandO hat geschrieben:Erst

wenn du alles verloren hast
erst dann

bist du faehich dich in´s Reich des weibLICH FRAUSEIN dein wirkLICH Faeh(fee)ICHSEIN sinken lassen
tief im Urgrund dein SEIN dein KRAFTvoll beLEBENd rEINe FREUDE
erLEBENd
dir und deinen LIEBEN schenkend
SEIN


,,,, das is der EINzig ehrLICH Weg in dein friedLICH FREUNDlichSEIN
vollkommen gesund
vollkommen FREI
vollkommen gluggLICH (glück)
vollkommen weise
vollkommen weich
vollkommen sanfd
vollkommen souveraen
vollkommen reICH
vollkommen FRAU
vollkommen SEIN


:D


Das ist schon sehr abstrakt, was du schreibst. Ich weiß nicht, wie ich es verstehen soll. Angenommen, ich lasse alles los, was mir bisher wichtig war oder erschien, oder wofür ich mich freiwillig verpflichtet habe. Das ist ja an sich denkbar, aber welchen Sinn soll ich meiner Existenz dann geben?
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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon Lilly1810 » 10.10.2020, 19:55

OrleandO hat geschrieben:Erst

wenn du alles verloren hast
erst dann

bist du faehich dich in´s Reich des weibLICH FRAUSEIN dein wirkLICH Faeh(fee)ICHSEIN sinken lassen
tief im Urgrund dein SEIN dein KRAFTvoll beLEBENd rEINe FREUDE
erLEBENd
dir und deinen LIEBEN schenkend
SEIN


,,,, das is der EINzig ehrLICH Weg in dein friedLICH FREUNDlichSEIN
vollkommen gesund
vollkommen FREI
vollkommen gluggLICH (glück)
vollkommen weise
vollkommen weich
vollkommen sanfd
vollkommen souveraen
vollkommen reICH
vollkommen FRAU
vollkommen SEIN


:D


Das ist schon sehr abstrakt, was du schreibst. Ich weiß nicht, wie ich es verstehen soll. Angenommen, ich lasse alles los, was mir bisher wichtig war oder erschien, oder wofür ich mich freiwillig verpflichtet habe. Das ist ja an sich denkbar, aber welchen Sinn soll ich meiner Existenz dann geben?
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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon Lilly1810 » 10.10.2020, 19:58

???

Schön, dass man hier doch von allen so ernst genommen wird. :lol:
Habe ich mit "ghost" so viel gemeinsam?

koko hat geschrieben:Mir sieht die Lilli gefühlt nach einer kleinen Erfindung unsers lieben Ghost (writers) aus :-)
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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon Lilly1810 » 11.10.2020, 15:48

Liebe Almuth,

ich hatte Schwierigkeiten dir auf diese Antwort zu antworten, weil ich nicht in jeder Hinsicht mit dir einverstanden bin. Vor allem was meine Eltern und meinen Selbstwert betrifft, stimme ich dir nicht zu. Daher habe ich erst versucht nachzudenken, ob ich mich strikt gegen deine Meinung und Deutung wehre, weil ich meine Eltern schützen will? Aber ich denke nicht, dass dem so ist. Meine Eltern haben Macken, Kanten und Fehler und ich bin die letzte, die diese verschweigen oder gutreden wollte. Was meine verstorbene Mutter betrifft, ist es komplizierter. Ich habe ein gesundes und sehr gutes Verhältnis zu ihr gehabt, vor allem als Erwachsene. Daher möchte ich mich nicht damit aufhalten unsere Differenzen der Kindheit in den Vordergrund zu stellen. Wir hatten viel Streit als ich Jugendliche war, da sie mir nicht die Freiheiten einräumen wollte, die ich gerne gehabt hätte (rauchen, Alkohol trinken, in Diskos gehen). Ich habe meine Gelüste dennoch ausgelebt (und zwar nicht zu wenig, sobald ich die Volljährigkeit erreicht habe und vielleicht sogar schon ein wenig früher). Dies sind für mich aber "normale" Teenie - Eltern Themen, ich denke jedes vernünftige Elternteil versucht seinem Kind die Gefahren verschiedenster Aktivitäten aufzuzeigen....
Naja, jedenfalls gleich mehr zu meinen Eltern.

Ich verstehe aus dem was du schreibst, dass ein Warntraum bedeuten soll, dass ich über meinen Seelenzustand informiert werde. Es geht hier nicht (unbedingt) sofort um Handlung, sondern ich soll darauf aufmerksam gemach werden? In meinem Traum leide ich nicht unter der Arbeit, sondern der Zeit, die dafür in Anspruch genommen wird. Vielleicht sollte ich mir also mehr Freizeit gönnen.

Nun ist es aber auch so,dass ich in der "freien Zeit" nicht weiß, was ich machen soll. Ich kann mich nicht einfach "auf den Rücken legen", ich möchte entweder mit dem Hund spazieren oder in den Wald gehen. Vielleicht ein Bild malen, ich mache auch sehr viel Musik und singe (das war Übrigens mein Traum heute Nacht, ich stand auf einer kleinen Bühne und sang), ich koche Marmelade ein... oder lese ein Buch. Ich möchte nicht einfach "nichts" tun. Es gefällt mir nicht. Ich fühle mich dann nicht gut (außer ich habe zb vorher Sport gemacht und bin körperlich so ausgelastet, dass ich die Regeneration brauche).
Ich finde es fast "gemein", dass du diese Eigenschaft als "beinahe krankhaft" deutest. Ich entspanne mich mehr dabei, wenn ich selber "aktiv" bin (auf welche Weise auch immer), als wenn ich mich hinlege und nichts tu. Übrigens ist "nichts tun" auch ein weiter Begriff, denn selbst wenn man nur daliegt, hat man ja Gedanken. So ist es zumindest bei mir.
Meine Vorwärtsbewegung gilt also meinem inneren Wunsch mich zu verändern, denn das erlebe ich als "Leben". Ich sage nicht, dass ich besser bin als andere Menschen oder klüger oder produktiver. Aber für mich ist DIES DAS LEBEN. Ich möchte leben, und ich habe nicht den Eindruck, dass wir dies tun, wenn wir zuhause sitzen und Fernsehen. Da werden wir zu passiven Betrachtern, zu Schatten von dem, was wirklich lebt.
Diese Ansichten wurden mir nie in Schule oder im Elternhaus beigebracht. Das ist meine Meinung vom Leben. HEUTE. In der Schule hieß es "fleißig sein, diszipliniert sein, regelmäßig arbeiten, gute Noten bekommen". Und dieses System habe ich nie wirklich verinnerlicht, weil ich von der Grundschule an bis zum Abitur immer gute Noten hatte, aber nie etwas dafür getan habe bzw tun musste. (Erst im Studium musste ich lernen, was "lernen" bzw "auswendiglernen" überhaupt bedeutet).

Was meine Beziehung betrifft sehe ich es ähnlich wie du. Ich fühle mich wie ein "Dienstleister" aber nicht auf die herkömmliche Art, sprich Frauen und Männerrolle sind bei uns irgendwie vertauscht oder verwachsen. Also wir haben keine klassische Rollenverteilung, obwohl: ich bin der Motor von allem (was mich nicht weiter stört). Ich bin bei uns für alles "Öffentliche" verantwortlich (Papierkram, Auto reparieren, zum Tierarzt gehen etc), während er zuhause mit Kochen und so häuslichen Arbeiten beschäftigt ist. Allerdings bekomme ich für meine "Arbeit" keine Wertschätzung, weil ich es ja "kann". Das ist quasi normal. Und das finde ich nicht fair....

Bei dieser Krankheit wird die Struktur der Persönlichkeit gewaltsam attackiert. Deine Mutter hatte dieselbe Krankheit, heißt, auch ihr wurde als Kind beigebracht, nicht gut genug zu sein, anders sein zu müssen als sie es eben war. Diesen Grundgedanken hat sie durchgezogen bis zuletzt und an dich weitergegeben.
„Mach Dich nützlich, damit Du was taugst“ - eine solche mehr oder weniger direkte Botschaft an ein Kind ist verheerend. Nicht gut genug zu sein macht das Gefühl für den eigenen Selbstwert, das einem Kind angeboren ist, zunichte.
Die Autoaggression deines Körpers zeigt, wie schlimm es steht um dein Selbstwertgefühl. Und um das deiner Mutter...


Dem kann ich leider gar nicht zustimmen, Almuth. Meine Mutter hat mich immer machen lassen was ich wollte, hat mich bestätigt, hat mir Halt und Kraft gegeben. Ich habe nicht das Gefühl gehabt, dass sie mir mein Selbstwertgefühl genommen hat, sondern im Gegenteil. Für meine beiden Eltern, war ich immer die "Prinzessin" mit Zauberkräften. Ich wurde von ihnen nicht in irgendwelche Muster gezwungen, außer der Tatsache, dass ich mich in der Schule "normal verhalten" sollte, weil ich viel provoziert und rebelliert habe. Sie gaben mir häufig Recht bei Problemen mit Lehrern zum Beispiel, aber manchmal ging es darum, dass man einfach "klein bei geben" muss (wenn der Schulleiter sie zb herbestellt hat, weil ich einen Lehrer provoziert habe oder im Unterricht mit anderen Dingen beschäftigt war und es für vollkommen in Ordnung betrachtet habe, weil ich die Lerninhalte ja verstanden hatte)...
Seitdem ich erwachsen bin, mache ich was ich für gut oder richtig halte und habe hier keine Be- oder Verurteilung meiner Eltern.
Ich wollte studieren, das war für meine Eltern in Ordnung. Genauso wie es in Ordnung gewesen wäre, hätte ich eine Berufsausbildung gemacht... Ich habe mich nach dem Studium dafür entschlossen ins Ausland zu gehen. Hier waren meine Eltern zweigeteilt: meine Mutter offen und unterstützend, mein Vater eigentlich eher dagegen, weil er mich in seiner Nähe haben wollte. Ich bin dennoch gegangen, weil ich immer mache und machte was mir bestrebt.

Also ich möchte mein Eltern nicht unbedingt verteidigen, aber wenn überhaupt jemand versuchte mir etwas "einzutrichtern" oder mich zu "erziehen" dann war es in meinen Augen wohl mehr mein Vater, der dies auf seine Weise durchzusetzen versuchte, wenn ihm das auch nicht immer gelang. Meine Mutter war sehr offen und akzeptierte alle Entscheidungen, die mich glücklich machten ohne dabei ihr eigenes Ego in den Vordergrund zu stellen, so wie mein Vater es versuchte (zb bei meinen Auswanderungsplänen).
Die Seele meiner Mutter muss also an etwas anderem gelitten haben, als an einem mangelnden Selbstwertgefühl und dem Streben nach Anerkennung (das passte absolut nicht zu ihr)!!!
Vielleicht waren es die Gegensätze zwischen ihr und meinem Vater, aber ich glaube auch das war nicht wirklich der Fall. Aber genaueres werde ich wohl nicht mehr dazu erfahren, ich kann höchstens versuchen selbst auf mich Acht zu geben, meine Warnträume ernst zu nehmen...etc.

Mir fällt hier noch ein: meine Mutter erkrankte (oder wurde diagnostiziert) kurz nachdem meine Oma (also ihre eigene Mutter) starb. Und auch bei mir ist es so ähnlich. Vielleicht ist ein "Schock", der Schmerz einen geliebten Menschen zu verlieren, unsere Art zu trauern, im Anschluss darauf zu erkranken? ---nur so ein Gedanke, ich möchte meine Seele dennoch nicht quälen.

Naja, erst einmal einen schönen Sonntag, ich gönne mir jetzt einen schönen Spaziergang.

Viele herbstliche Grüße,

Lilly 1810




Almuth hat geschrieben:Hallo Lilly,
danke für deine ausführliche Antwort.

Zu Aussteiger:
ich verstehe die Botschaft hinter dem Traum nach diesem Ansatz, aber verstehe nicht wie ich damit umgehen soll. Soll ich gewarnt sein? Wenn ich einen sozialen Ausstieg vornehmen will, werde ich mich verlieren? Wenn ich aus der Beziehung mit meinem Freund aussteige, verliere ich meine Identität? Oder ist es sogar etwa schon ein wenig der Fall?
Du sollst nicht. Der Traum zeigt, was in aller Regel passiert, wenn man sozusagen am Ende ist. Weil du weder deine belastenden Gedanken und Gefühle loswerden kannst noch dich regenerieren kannst.
Über den ganzen Traum lang musstest du auf Toilette, hast es mehrfach versucht, konntest aber einfach nicht. Das ist sozusagen das Bild deiner aktuellen innerseelischen Situation.

Ich kann mir seltenst einen Film ansehen und dabei wirklich entspannen, weil mir Gedanken durch den Kopf gehen, was ich in der Zeit noch alles machen könnte. Wichtigeres !
In deinem eigenen Wertesystem bewertest du entspannen, abschalten als überflüssige Zeitverschwendung. Allein das hat schon beinahe krankhafte Züge...

Viele Projekte:
Wahrscheinlich wurde ich - von meinem Eltern und der Gesellschaft- dazu erzogen viel leisten zu müssen. Meine Persönlichkeit hat sich dem gefügt ?
Nicht nur gefügt. Du hast es verinnerlicht als das, was dem Leben und dir als Person einen Wert gibt.

Ich habe immer das Gefühl "unterwegs" zu sein und sein zu müssen, vorwärts zu kommen...
Vorwärts wohin? Zu mehr Geltung?

Zu Beziehung:
Ich fühle mich nicht als ein "besonderer Partner"
Natürlich nicht. Ich nehme an, dir wurde als Kind beigebracht, dass du so, wie du von Natur aus bist, nicht genug bist. Du musst anders werden, besser, und das erreichst du mit Leistung und noch mehr Leistung.
Und du hast geleistet, von Kind an. Die anerzogene Selbstwahrnehmung nichts Besonderes zu sein, die blieb aber, und das bis heute. Du definierst dich über das, was du als Leistung vorweisen kannst, aber es genügt nie. Ist immer noch zuwenig, muss immer noch mehr und besser werden....

Aber ich empfinde ihn auch als äußerst unselbstständig, naiv und anstrengend. Und ich habe das Gefühl, dass er mich und meine Anwesenheit & Hilfe im Alltag einfach nicht wertschätzt.
Das wird er wohl auch sein. In jedem Fall wird er ein Mensch sein, der sich selbst nicht über Leistung definiert.
Und deine „Hilfe“ wird eher so was wie eine Dienstleistung sein. Du bist ihm zu Diensten und meinst, wenn er sieht, was und wie viel du machst für ihn, dann müsste er dich wertschätzen dafür. Aber, Lilly, niemand liebt seinen Diener. Den benutzt man und schickt ihn weg...

Also das "getrennte Schlafen"
ist völlig o.k.

In dem Link von Ghost wird viel gut erklärt zum Thema Hund und Pinkeln. Was natürlich fehlt, ist die Erkenntnis, dass besonders Hunde die Gefühle seiner Herrchen komplett wahrnehmen und eigentlich besser verstehen als sie selbst, was los ist mit ihnen.
Das „Schaupinkeln“ des Hundes ist Ausdruck seiner Wahrnehmung. Es stellt eine Botschaft dar an euch, und zwar an beide. Ihr beide seid jeder still für sich so dermaßen voller belastender Gefühle, die ihr aber nicht rauslasst, weder jeder für sich und schon gar nicht einer dem anderen.
Rauslassen!

Eine Autoimmun-Erkrankung ist ja eigentlich eine Autoaggressions-Erkrankung. Der Körper geht massiv gegen sich selbst vor.
Jede Krankheit und jedes Symptom ist Ausdruck eines innerseelischen Problems, das über einen langen Zeitraum beharrlich nicht wahrgenommen wird, verleugnet wird. Irgendwann zeigt halt der Körper, was tatsächlich los ist im eigenen Gemüt.

Bei dieser Krankheit wird die Struktur der Persönlichkeit gewaltsam attackiert. Deine Mutter hatte dieselbe Krankheit, heißt, auch ihr wurde als Kind beigebracht, nicht gut genug zu sein, anders sein zu müssen als sie es eben war. Diesen Grundgedanken hat sie durchgezogen bis zuletzt und an dich weitergegeben.
„Mach Dich nützlich, damit Du was taugst“ - eine solche mehr oder weniger direkte Botschaft an ein Kind ist verheerend. Nicht gut genug zu sein macht das Gefühl für den eigenen Selbstwert, das einem Kind angeboren ist, zunichte.
Die Autoaggression deines Körpers zeigt, wie schlimm es steht um dein Selbstwertgefühl. Und um das deiner Mutter...

Bewusst machen, Lilly, bewusst machen ist erstmal das, was du tun solltest. Aber das machst du ja schon...
Herzliche Grüße Almuth
Lilly1810
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Re: Die Busreise, bei der ich alles verlor

Beitragvon Lilly1810 » 11.10.2020, 16:11

Lieber Ghost,

im Vergleich zu so manch anderer Antwort, bin ich über eine "vereinfachte Antwort" eher glücklich, da ich sie besser verstehen kann. :)

Wenn man also - ganz vereinfacht - meinen Traum betrachtet, so ist die Einleitung: Ich muss einen Weg finden mich / meine Seele zu erleichtern und das kann ich nicht "auf der Arbeit" tun.
Das eigentliche Problem ist: ich mache meinen Mund nicht auf, sondern suche nach einem Lösungsweg, muss mich überwinden zu springen. Der Lösungsansatz könnte als die "Energiefrau" gesehen werden. Aber damit habe ich ein großes Problem.

Die Frau, die da am Geldautomaten Geld abhebt und meiner Mutter so ähnlich ist, ihre Anziehsachen trägt: ich habe das Gefühl sie hat meiner Mutter ihre Anziehsachen geraubt. Ich bin nicht sicher, ob meine Mutter zum Beispiel entführt worden ist und man ihr ihre persönlichen Sachen weggenommen hat. Ich weiß ja auch nicht wo sie ist. Es ist nur ein Gedanke. Aber diese fremde Frau dort am Geldautomaten zu sehen, ist für mich NICHT wirklich etwas Positives. Im Gegenteil, ich mache mir Sorgen, dass es meiner Mutter schlecht gehen könnte. Diese Begegnung ist mit Angst verbunden, der Angst, dass ich entweder eine schlechte Nachricht bekomme oder aber gar keine Antwort. Da ich aber nicht in Panik geraten will, lasse ich von dem Entführungsgedanken ab,es kann sich ja auch immer noch um einen Zufall handeln, warum es dieselben Klamotten sind.....

(Davon abgesehen, träume ich sehr oft von meiner Mutter,sie ist eigentlich immer präsent oder zumindest weiß ich, dass sie "lebt", anfangs war es für mich sehr schwer, da ich beim Aufwachen erst realisierte, dass dies nicht der Fall ist und natürlich den Verlust wieder neu als Schmerz empfunden habe).

Was die "Erkrankung" betrifft, bin ich erst am Anfang der Untersuchungen. Sie haben Antikörper in meinen Blutergebnissen gefunden und auch eine Biopsie gemacht, welche bei der Feststellung halfen, aber die "Beschwerden" habe ich bereits seit 1-2 Jahren würde ich sagen? Geändert hat sich aber nicht wirklich etwas... zumindest ist mir nichts bewusst. :(

Was den kleinen Fellhaufen betrifft, habe ich seit Längerem den Wunsch danach gehabt. Ich wollte schon immer einen Hund, aber dachte immer "das schaffe ich mit der Arbeit nicht, das ist zu viel Arbeit" etc. Und dann habe ich meine Ansicht geändert. Wahrscheinlich auch, weil "in meinem Umfeld" alle Paare heiraten und Kinder kriegen. Ich dachte mir dann, dass ich mir meinen Wunsch nach einem Hund auch verwirklichen könne... Dass ich einen treuen Partner an meiner Seite habe, dass ich ihm Liebe schenken kann und knuddeln kann und mit meiner Liebe erquicken . :D Spaß
Ich hatte gehofft schon letztes Jahr zu Weihnachten einen Hund zu bekommen. War aber nicht. Einen Tag, bin ich aufgewacht und habe mit meinem Freund über Tiere gesprochen, habe einen HUnd nachgeahmt und mich an ihn gekuschelt. Wir sind nachmittags spazieren gegangen, in der Nähe des Waldes war ein Hundezüchter. Es war ein großer Zufall. Ich wollte dort hingehen, mein Freund hatte Angst vor Hunden. Er war eher abgeneigt. Der Züchter hatte zwei Würfe Welpen und wartete auf die Interessenten, die zu Besuch kommen sollten. Er hielt uns für eines der Interessierten Paare (welches einfach nicht kam) und ich klärte die Situation auf. Ich wollte die Welpen dennoch sehen. Das tat ich dann auch. Ich verliebte mich in den Kleinen, durfte ihn auf dem Arm halten... Dann ging alles sehr schnell: mein Partner hatte auch keine Angst mehr, bei diesem kleinen Häufchen Fell. Wir haben noch am selben Tag alles Notwendige getan, damit der Hund mit zu uns nach Hause konnte (Papierkram, Bezahlung, Einkauf von Hundeausrüstung etc). Und seitdem lebt er bei uns, und bringt mir Leben ins Haus und Liebe, Treue. Vielleicht ein Babyersatz? (Ich habe vor einem Jahr ein Baby verloren, was aber eigentlich eher ein Unfall war und somit zwar ein Schicksalsschlag, aber nicht unbedingt ein Leidensfall für mich). Jedenfalls bin ich sehr froh mit dem Hund, es ist ein Jagdhund und er braucht viel Bewegung, viel Beschäftigung (mental und körperlich) und daher eine schöne Herausforderung für mich (er ist genauso bezaubernd wie seine Herrin) ;) Zwinker Zwinker

:)

Und, was denkst du als Spezialist jetzt ?




Ghost hat geschrieben:
Hi Lilly,

Almuth hat dir sehr ausführlich gepostet und ihre therapeutischen Inhalte zu deiner Kindheit hergestellt. Ich finde, dass kann man so machen, wenn einem nix anderes einfällt. Aber mit dieser Kindheits-Bezugnahme hat man nach meinem Traumverständnis schon jenen Blickwinkel verlassen, der von der eigenen Seele eigentlich vorgegeben wurde.

Sehr vereinfacht gesagt ( ich weiß, dass Vereinfachte liegt oft dicht am Falschen ) sind unsere Träume wie ein Theaterstück aufgebaut. Zu Beginn die Einleitung zur Orientierung, dann der Mitteilteil das eigentliche Problem, gerne mit dramaturgischer Übertreibung. Und zum Schluß der Hinweis auf die mögliche Problemlösung, einen möglichen Lösungsweg.

Was würde passieren, wenn du einer Frau begegnest, die deiner leider schon verstorbenen Mutter sehr ähnlich ist und du mit ihr ins Gespräch kommen würdest??? Na klar, durch die ganz kleine Distanzlücke, dass sie ja nicht deine reale eigene Mutter ist, wirst du ihre Aussagen wie eine Außenstehende jetzt endlich kritischer und dennoch dir vertrauter sehen und begegnen können. Gespräche mit solch einer Frau werden dich erst erkennen lassen, was deine Seele als Fehler oder Fehlentwicklungen ansieht. Bist jetzt hast du noch nix verstanden, erst muß die Begegnung mit dieser Frau her.

Wichtig sind jetzt deine Folgeträume. Und dein Hundeproblem kannst du mit Hilfe deiner Verstandeswelt gut alleine lösen, der Tierarztbesuch schafft hier mehr Klarheit als jedes hier veröffentlichte Posting............ :wink: :idea: :)

Ups, noch eine kleine Frage, was hat sich in den letzten 4 Wochen vor deiner Erkranung in deinem Leben verändert oder was hat sich planungsmäßig verändert, was ist gedanklich seit dieser Zeit zu verwerfen??? Wer hatte den Welpenwunsch vor ein paar Monaten und warum??? Der Hund hält dich auf Trab, worin besteht hier der Gewinn, der ohne Hund nicht wäre???


:roll: :roll: :roll: :?: :?: :?:
Herzlichst

Ghost

Lilly1810
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