Hallo zusammen,
Ich hatte diese Nacht einen sehr verstörenden Traum, der mich innerlich ganz schön aufgewühlt hat. Ich habe im Internet nach einer Traumdeutung gesucht und bin dabei auf dieses Forum gestoßen. Hier bin ich nun und grüße euch alle recht herzlich. Ich werde nun meinen Traum mit euch teilen und würde mich sehr über Feedback freuen. Ich moechte vorher eine Warnung aussprechen, weil der Traum ziemlich intensiv und duester ist.
Der Traum:
Ich sitze in dem roten Golf eines guten Freundes und ehemaligen WG-Mitbewohners. Das Auto sieht so ähnlich aus wie das meines Bruders. Ich sitze links am Steuer, mein (Kumpel-)Freund rechts auf dem Beifahrersitz. Es fühlt sich an, als sei ich die Beifahrerin und er der Fahrer, obwohl ich am Steuer sitze.
Das Auto steht geparkt am Straßenrand. Links von mir befindet sich eine Leitplanke, daneben beginnt ein Fußgängerweg mit ein paar kleinen Geschäften am Rande. Rechts neben dem Beifahrersitz, also neben meinem Freund, beginnt ein seichter Abhang.
Hinten auf der Rücksitzbank liegt leicht gekrümmt ein Mann im mittleren Alter. Ich frage, wer das ist. Mein Freund sagt, es sei sein Vater. Der Mann hinten sieht aber jünger und schlanker aus als sein Vater. Der Mann scheint eine Art Arztkoffer dabeizuhaben.
Ich frage, ob sein „Vater“ krank sei. Mein Freund sagt nein, er habe mal wieder zu viel getrunken.
Neue Szene. Ich stehe plötzlich vor dem Auto neben der Fahrertür. Die Tür ist zu, mein Freund sitzt noch im Auto.
Ich drehe mich zum Fußgängerweg hinüber, dort sehe ich meine Mutter. Sie ist auf dem Weg zum Einkaufen.
Ich spreche mit ihr und versuche, herauszufinden, ob mein Vater etwa wieder trinkt und wie es ihr (damit) geht.
Ich weiß nicht, was sie sagt, ich spüre aber, dass sie traurig ist.
Wieder neue Szene.
Ich muss wohl den Mann von der Rückbank aus dem Auto gezerrt haben. Er liegt vor mir auf dem Boden. Ich stampfe auf ihn ein, bis er im Boden versinkt. Ich sehe nichts mehr von ihm außer einem Stück seines Gesichts und seines Kiefers. Ich bin rasend vor Wut und stampfe immer wieder auf sein Gesicht und auf seinen Kiefer ein und ich kann nicht aufhören.
Ich sehe, es ist das Gesicht meines Vaters.
Ich stampfe ihn immer weiter in den Boden hinein.
——
Dann wache ich auf. Ich fühle immer noch rasende Wut und etwas Befreiung. Je mehr ich zu mir komme, umso mehr kommen die Schuldgefühle.
Danach muss ich weinen.
Wie schon die letzten Tage befällt mich eine tiefe Traurigkeit. Ich habe mich vor ein paar Tagen dafür entscheiden, dass ich gern alle Anteile, die in mir sind und die ich im Laufe der Jahre in mir abgespalten habe, integrieren möchte, weil sie zu mir gehören und mich ausmachen.
Die Wut anzunehmen ist nicht einfach. Aber ich möchte das dennoch tun. Sie hat genau wie alle anderen Gefuehle ihre Berechtigung, da zu sein und ich möchte hören, was sie mir zu sagen hat.