Gebäude am Zerbröckeln / Bild aufhängen und Spinnen / Loks

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Moderator: Mirakulix

Gebäude am Zerbröckeln / Bild aufhängen und Spinnen / Loks

Beitragvon lakewf » 21.03.2019, 21:06

Hallo zusammen

Diesen Traum hatte ich vor ca. 2 Wochen, bevor mein Sohn eine Woche mit der Schule weg fuhr:

Ich stehe vor einem riesigen Gebäude aus Beton. Es ist am zerbröckeln. Nicht mehr in einem guten Zustand. Ich möchte das Gebäude mit meinem Handy fotografieren, doch es ist so gross, dass ich es nicht ganz ins Bild bringe, bzw. ich stehe zu Nahe, aber ich kann auch nicht weiter zurück gehen und ich kann auch nicht abdrücken. Kurz gesagt, ich kann es nicht fotografisch festhalten.

Diese zwei Träume hatte ich letzte Nacht. Es war Vollmond. Am Tag davor hatte ich das jährliche Qualifikationsgespräch mit meinem Chef. Die Qualifikation war zwar immer noch gut, aber nicht mehr ganz so gut, wie sonst:

Ich hänge mit meiner Frau zusammen im Zimmer meiner Tochter ein Bild auf. Keine Ahnung, was auf dem Bild ist. Speziell ist, dass bereits ein Nagel in der Wand hängt und meine Frau einen weiteren Nagel auf dessen Nagelkopf schlägt. Während dem Bilder aufhängen sehe ich, dass hinter dem Möbel, das an der Wand steht, viele Spinnen hausen und alles voll mit Spinnweben ist. Plötzlich bemerke ich, dass auf der rechten Seite des Zimmers eine grosse schwarze Spinne auf das Bett hinaufklettert. Auf dem Bett sitzt meine Tochter, die zwar grosse Angst hat, aber komischerweise nicht schreit und nicht davonrennt.

Ich sehe einen Facebook-Freund, der einen Zug aus mehreren wunderschönen alten Lokomotiven fotografiert. Ich schaue auch zu und bin etwas neidisch, dass ich dieses Spektakel nicht fotografieren kann. Ich habe keinen Fotoapparat dabei, denn das ist nicht mehr mein Hobby. Das war früher.


Freue mich auf Eure Deutungen.

Gruss

Lake
lakewf
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Re: Gebäude am Zerbröckeln / Bild aufhängen und Spinnen / Lo

Beitragvon Picadora » 22.03.2019, 13:46

Hey lake,

der Gebäude-Traum bezieht sich meiner Meinung nach auf Dich selbst. Häuser im Traum sind in aller Regel die eigene Person.

Der Traum deutet an, dass Du nicht in der Lage bist Dich wirklich 'gut' zu sehen, da Du zu dicht dran stehst. Etwas auf ein Bild zu bringen (zu fotographieren) heißt ja, dass man erstmal das, was man fotografieren will, auf gewisse Weise verstehen muss. Darauf eingehen, sich einfühlen, den Blick und ein Gefühl für das 'Objekt' zu bekommen letztlich, sodass man es richtig 'erfassen' kann.
Das gelingt Dir - mit Dir selber - nicht, da Du, wie der Traum verdeutlicht, eben zu dicht dran stehst. Als Fotograf ist Dir klar, dass Du eigentlich etwas zurücktreten solltest, um das Wesen dessen zu erfassen, was Dich ausmacht - doch das gelingt Dir nicht.
Du klingst wie 'erstarrt' oder festgenagelt - Du erlebst es im Traum als:

ich kann auch nicht weiter zurück gehen und ich kann auch nicht abdrücken


Das Beton-Haus drückt ebenfalls diese Starrheit (Sturheit) aus, doch Du bemerkst ja, dass da was am 'bröckeln' ist, im Traum am Haus - real in Dir selbst. Der Status quo, Deine Sicherheiten, an denen Du so gerne festhalten möchtest, die fangen an sich aufzulösen.

Dieses fast 'krampfhaft' wirkende festhalten (der Wunsch zu fotografieren) klingt nach Angst vor Veränderungen - doch das Leben ist nun mal Veränderung, wie der Traum zeigt. Auf ein Haus wirken Zeit und klimatische Bedingungen ein - auf uns selbst auch.
Vielleicht hast Du Angst davor, weil Du die Bereiche der Veränderung nicht richtig erfassen (sehen)) kannst.
Deshalb rät der Traum: trete mal ein Stück zurück - betrachte Dich u. Dein Leben mal mit dem Auge des Fotografen. Reflektiere Dich selbst, dann kannst Du Dich vielleicht auch wieder 'fassen'.

Zu den neuen Träumen:

Gut möglich, dass der Traum mit durch das Arbeitsgespräch ausgelöst wurde - denn Deine Arbeit hat ja auch Einfluss auf Deine Familie. Da ist Dir wichtig, dass es der Familie gut geht. Dein Bestreben ist, wie der Traum verdeutlicht, dass Du eure Lebenssituation verschönern möchtest (Bild aufhängen) - vielleicht denkst du darüber nach, wie Du (oder ihr beide, Du und Deine Frau) das am besten tun könnt - aber vorwiegend scheint es Dir um das Wohl Deiner Kinder zu gehen.
Spannender Weise zeigt die Traumhandlung wer der aktivere (oder vielleicht besser der dominantere) Part bei euch beiden ist: Deine Frau. Klassischer Weise würde man ja erwarten, dass der Mann den Hammer in der Hand hält u. den Nagel einschlägt, während die Frau daneben steht, zu sieht, vielleicht Ratschläge dazu gibt und anschließend dann das Bild aufhängt. Doch aus dem Traum geht hervor, dass Deine Frau hier die männliche Rolle übernimmt, während Du den weiblichen Part hast u. das Bild aufhängst.
Vielleicht ist, nach dem Arbeitsgespräch, unbewußt einiges in Bewegung geraten. Vielleicht hattest Du auch ein Gespräch mit deiner Frau über diese Arbeitssituation. Entweder hat Dein Chef - oder auch Deine Frau etwas zu Dir gesagt, was Dir zwar schon klar war, aber dann doch nochmal massiv deutlich wurde, als es ausgesprochen war. Jedenfalls traf die Aussage - wie man so schön sagt 'den Nagel auf den Kopf'. Also traf damit völlig ins Schwarze. Scheint etwas gewesen zu sein, dass nicht ganz so angenehm für Dich zu hören war - denn da steckte ja bereits ein Nagel drin. Also eigentlich etwas, das Du bereits wußtest, das Dich eh schon 'schmerzt' - doch dann wird da drauf noch ein weiteres Mal drauf eingehämmert. Unangenehm..
Die Spinnen u. Spinnweben, sind aus meiner Sicht ein Hinweis, dass da dringend mal 'aufgeräumt' u. sauber gemacht gehört, bei Dir im Haus. Im übertragenen Sinne. Augenscheinlich ist ja alles in Ordnung - der Ausgangpunkt war: wir verschönern unsere Lebenssituation, das, was wir bereits haben - doch bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass sich hinter der Oberfläche - den Möbeln - jede Menge an altem Staub versteckt u. hier dringend mal hinter die scheinbar so ordentlich wirkende Oberfläche geschaut werden sollte. Die grosse schwarze Spinne von rechts deutet an, dass Du erkennst, dass da nicht alles so gut ist - der Verstand realisiert es und hat Angst davor, was da nun auf Dich zu kommen könnte. Spinnen werden ja häufig auch als Schicksals-Boten verstanden. So gesehen ist das Deine Angst vor möglichen 'Veränderungen'.
Deine Tochter versinnbildlicht Dir Deine Angst - gibt aber auch einen Hinweis: ja, das macht Angst, aber es ist nicht nötig schreiend davonzulaufen. Du bist erwachsen u. reif genug, da mal hinter die Oberfläche zu schauen u. 'aufzuräumen'.

Vor dieser Auseinandersetzung mit Dir und Deiner Realität graut es Dir aber offensichtlich - denn in der nächsten Traumszene da flüchtest Du Dich weg, träumst von unbeschwerteren Zeiten, von früher und davon, frei von allen (Familien-)Pflichten unbeschwert Deinem Hobby nachgehen zu können.

Letztlich hängen also all diese Träume zusammen und fordern Dich auf, Dich selbst mal mit dem Auge des Fotografen zu betrachten.
Was siehst Du, wenn Du auf Dich selbst und Dein Leben blickst?

Tritt ruhig mal ein Stück zurück, damit Du das gesamte Bild erfassen kannst.


Grüße Picadora
Zuletzt geändert von Picadora am 23.03.2019, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gebäude am Zerbröckeln / Bild aufhängen und Spinnen / Lo

Beitragvon lakewf » 22.03.2019, 20:11

Hallo Picadora

Erst mal danke für deine Deutung.

Es geht gleich weiter mit dem nächsten Traum von letzter Nacht.

Ich bin im Grossraumbüro meines Geschäftes. Ein Mitarbeiter, der schon lange in der Firma tätig ist, betätigt sich als Putzfrau. Auffallend sind seine dicken knallroten Kniestrümpfe. Er ist am Staubsaugen um einen der Pulte. Dabei fällt mir auf, dass es am Boden um den Pult herum einen Streifen gibt, wo es besonders hartnäckigen, klebrigen Schmutz hat. Dort saugt der erwähnte Mitarbeiter besonders lange und gründlich. Am Rande der Pultunterlagen sind Filzunterlagen angebracht. Der Leim an den Filzunterlagen ist alt und klebrig, so wie der Schmutz auf dem Teppich.

Dann stehe ich in einem Raum, in dem Regale stehen. Auf einem Regal liegt unter anderem eine durchsichtige Plastikbox mit wunderschönen bunten Buchstabenklötzchen, die Wörter bilden. Ich nehme die Box und drehe sie um, dabei verändern sich die Wörter. (Ich kann mich leider nicht mehr an die einzelnen Wörter erinnern, aber es waren sinnvolle Wörter, die ich lesen konnte.) Jedenfalls, fand ich es schade, dass diese Box so ungenutzt in diesem Regal liegt. In diesem Raum nahm ich noch einen Becher in die Hand, um etwas zu trinken. Dabei bemerkte ich, dass auf der Wasseroberfläche eine Staubschicht war. Im ganzen Raum war die Luft sowieso staubig. Zum Schluss reichte mir noch eine eher jüngere Mitarbeiterin eine Schere. (Ich weiss aber nicht für was.)

Liebe Grüsse

Lake
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Re: Gebäude am Zerbröckeln / Bild aufhängen und Spinnen / Lo

Beitragvon Picadora » 23.03.2019, 17:04

Hey lake,

witziger Weise rät Dir Dein Unbewußtes (wie ich oben) auch dazu, mal sauber zu machen (=aufzuräumen) :wink:

Laut Traum scheint es um Deine Arbeit zu gehen, das Gespräch scheint Dein Unbewußtes angeregt zu haben, da nochmal genauer hinzusehen und rauszufinden, was sich da alles so an unguten Dingen angesammelt hat. Der putzende Mitarbeiter scheint ein Anteil von Dir zu sein, der sich damit auseinandersetzt - der aber vielleicht auch ausdrückt, dass Du das Gefühl hast, dass Deine Leistungen nicht richtig bewertet (oder unterbewertet) werden.
Seine roten Kniestrümpfe sind ein Hinweis an Dich, Dir Deine Arbeitssituation (und Deine Leistungen) mal aktiv, aber auch objektiv anzuschauen und sie fordern Dich auf umzudenken u. eine andere Perspektive einzunehmen.
Der ganze hartnäckig-klebrige Schmutz deutet an, dass Du Deine Arbeitssituation wohl schon länger nicht mehr genau betrachtet hast. Da hat sich anscheinend vieles, über längere Zeit angesammelt, was Dir nicht behagt oder gut tut. Die Grundlage (der Boden) an sich ist wohl bereits eines der Probleme.
Die nächste Traumszene (das Regal mit den bunten Buchstabenklötzen) deutet an, dass da in Dir viel mehr (auch kreatives) Potential ist - dieses Potential liegt da aber nun ungenutzt rum (in Dir), bei der Arbeit kannst Du dieses Potential nämlich anscheinend überhaupt nicht nutzen oder zur Geltung bringen. Unbewußt ist Dir klar, dass das sehr schade ist.

Hattest Du früher einen anderen Job? Einen, in dem Du dieses Potential eher nutzen konntest?
Oder eine Ausbildung/Studium in einem anderen (anspruchsvolleren/kreativeren) Bereich?
Oder früher einen Berufswunsch, den Du gerne gemacht hättest?
Erinnern Dich diese Buchstabenwürfel irgendwie an was, das Du früher getan hast - oder an etwas, das Du lieber arbeiten würdest?
Ich kann es nicht ganz greifen, (irgendwas mit Kommunikation vielleicht?) aber vielleicht hast Du ja eine Assoziation.

Jedenfalls scheint Dich Dein Unbewußtes erinnern zu wollen, dass Du mehr drauf hast als in Deinem aktuellen Job von Dir verlangt wird.
Tatsächlich scheint der wirklich extrem unbefriedigend für Dich zu sein. Er erfüllt Dich nicht, das ist ganz offensichtlich.
Sowohl auf geistiger aber auch auf emotionaler Ebene bist Du nicht erfüllt, von dem was Du tust.
Vielleicht sind nach dem Arbeitsgespräch - bewußt oder unbewußt - diese alten Berufswünsche wieder aufgetaucht? Es klingt so. Dass es ältere sind, deutet der ganze Staub in dem Raum an. Und das Wasser, das Du da trinken willst, Dein Lebenswasser - das was Dich und Dein Leben zum großen Teil ausmacht, was Deinen 'Durst' (aufs Leben) stillen soll, das ist auch von all dem Staub bedeckt. Was darauf hindeutet, dass Dir der Job nicht gut tut.

Am Ende der klare Hinweis: die Schere, die Dir gerreicht wird.
Viel Staub in der Luft u. Dir wird eine Schere gereicht - also was tun?

Einfach gesagt, könnte man es so sehen: mach einen CUT! (einen Schnitt, um damit zu beenden, was Dir nicht gut tut) - aber so leicht ist das ja nicht, erstmal sollst Du wohl anerkennen und 'sehen', was das Problem ist.

Es gibt ein Redewendung: 'die Luft war zum schneiden' sagt man, also so belastet von Missverständnissen, unterdrücktem Ärger/Wut, Angespanntheit etc., dass man sie hätte durchschneiden können.
Derart scheint die Stimmung in Dir zu sein... bezogen auf Deine Job-Situation.

Wie schon oben bei den anderen Träumen: schau hin, was da los ist, bei Dir. Betrachte Deine Arbeitssituation mal (ein Stückweit objektiver als bisher), und lass Deine (offensichtlich unterdrückten) Gefühle u. Wünsche u. Sehnsüchte mal zu Wort kommen, und erkenne an, dass es Dir mit dem aktuellen Status quo nicht wirklich gut geht.

Grüße
Pica
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Re: Gebäude am Zerbröckeln / Bild aufhängen und Spinnen / Lo

Beitragvon Dichterseele » 24.03.2019, 03:30

Ich möchte Picadoras Deutungen noch ein paar Gedanken hinzufügen.

Die Spinnweben hinterm Schrank sind für mich verstaubte Träume, die in Vergessenheit geraten sind und die Du neu entdeckst.
Vielleicht sind Deine Kinder jetzt so alt, wie Du damals, als Du diese Träume hattest?

Die große schwarze Spinne kann eine neue Idee sein, die gerade in Bewegung gerät - ein Wunschdenken, das Deiner Familie etwas Angst macht?
Man sagt ja, einer spinnt, wenn er sich was Ungewöhnliches ausdenkt...

Das Bild, das Du im Wohnzimmer an die Wand hängen willst, ist das Vorbild fürs Familienleben.
Deine Frau hat dafür bereits einen Platz gefunden und beharrt darauf, dass das so bleibt - sie nagelt es doppelt fest.
Allerdings bröselt bei Dir die Fassade - Du willst nicht mehr derselbe sein, der Du bisher warst.
Irgendwas ist im Umbruch.
Auch im Beruf bringst Du nicht mehr die gleiche Leistung - bahnt sich da ein burn-out an oder hast Du einfach keinen Bock mehr?
Oder möchtest Du gern was andres machen in Anlehnung an die Hirngespinste Deiner Jugend?

Ideen sind da, sie zu verwirklichen - die Herausforderung des Lebens besteht darin, es richtig anzugehen.
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