von Picadora » 21.02.2019, 12:23
Hey Anastasia,
meines Erachtens handelt es sich hier um einen Wunschtraum.
Ich weiß ja nicht, worauf sich diese 'Unsicherheiten' genau beziehen, von denen Du sprichst - vielleicht, dass Du das Gefühl hast er könnte Interesse an Dir haben, traut sich aber nicht, es zu zeigen, weil Du Dein Interesse an ihm auch nicht deutlich zeigst? Also keiner wagt es, den nächsten Schritt zu machen, weil das so ein Risiko wäre, weil der Kopf erst Sicherheit u. Gewissheit haben will, wie das Ergebnis ausfällt, bevor ein Wagnis eingegangen wird?
Tatsächlich könnte der Chef im Traum diesen - Deinen (ist ja erstmal nur Dein Traum) - Kopf darstellen, der Dich u. Dein Interesse an diesem Mann 'unterdrückt', weil er - Dein Kopf/Verstand - nicht bereit ist, Dich ein Risiko eingehen zu lassen. Unbewußt ahnst Du vermutlich, dass es bei ihm ähnlich sein könnte (ähnliche Situation - gemeinsamer Chef) u. Dein Traum vermittelt Dir das als Knecht-Magd-Situation, die beiden vom Verstand (Chef) Unterdrückten, die diese 'innere' Unfreiheit überwinden müssten, um zueinander zu finden.
Da er Dir im Traum hinterherläuft, könnte dafür stehen, dass Du Dir wünscht, dass der nächste Schritt - in der Realität - von ihm ausgehen soll.
Dennoch wäre ich vorsichtig mit der Aussage eines happily ever after (glückliche gemeinsame Zukunft). Denn 'träum' doch mal bewußt weiter, spinn doch mal diese Geschichte ein wenig weiter: stell Dir vor es ist ein Märchen, da sind zwei, die in Unfreiheit leben (unter ähnlichen Umständen) - vielleicht sind sie ja nur deshalb ineinander verliebt, weil sie beide einander brauchen, in diesen Umständen, und um zu lernen, mal ein Risiko einzugehen.
Dann ist ja noch immer die Frage: was passiert, wenn Knecht u. Magd ihren Herrn verlassen? Erstmal stehen sie dann ohne jegliche Sicherheiten da; zwar frei, aber ohne alles, was ihnen bislang das Leben strukturiert hat (Arbeit, Geld, Unterkunft usw.) - dann geht es ja erst richtig los, mit den 'Aufgaben des Lebens'.
Und man weiß ja nicht, wie sie das bewältigen, ob die anfängliche Verliebtheit diesen neuen Freiheiten u. Aufgaben stand hält. Und vielleicht bemerken sie dann 'befreit' vom Unterdrücker ja auch: huch, da gibts ja noch jede Menge andere Männlein + Weiblein...
Also erstmal deutet der Traum m.E. Deinen Wunsch an, dass da der nächste Schritt erfolgen soll - d.h. Dich aus der 'Angst' vor dem Risiko zu befreien - und eben die Hoffnung, dass es 'spielerisch leicht' wie im Märchen passiert, und von ihm ausgeht. Im echten Leben kannst Du da u.U. bis in alle Ewigkeit warten, also vielleicht schaffst Du es ja, die Dinge mal selber in die Hand zu nehmen, in die Initiative zu gehen u. ihm zu sagen: ich würde Dich gerne besser kennenlernen, lass uns mal treffen... etc. etc.
Das einzige Risiko dabei wäre, dass Du im Notfall feststellst, dass er doch nicht will - aber dann weißt Du, wo Du dran bist u. kannst aufhören, Dich in Märchenträume zu verlieren.
soweit erstmal,
viele Grüße
Picadora