Der Traum beginnt für mich in einer Tagesklinik, in der ich Patient bin und für mich sticht hier ein anderer Patient sehr heraus. Seine Art gefällt mir sehr, er ist verpeilt, kreativ, tiefgründig, lustig. Ich fühle mich sehr wohl bei ihm und suche immer wieder Nähe zu ihm, hauptsächlich in Form von Gesprächen, Humor und leichtem Körperkontakt. Er reagiert positiv darauf und auf mich allgemein, aber letztendlich bin ich es der meist initiiert. Von ihm geht aber manchmal auch was aus. Ich bin total fasziniert von ihm. Die anderen mögen ihn zwar auch oder haben zumindest nichts gegen ihn, aber bei mir ist das nochmal was anderes. Das beschrieb jetzt so ein paar allgemeine Szenen in der Tagesklinik, an die ich mich nicht mehr detailliert erinnern kann. Die Szene ist nun die meines Heimatdorfes, am Dorfladen. Die Patienten machen so ihr Ding und ich und der Typ sitzen am Zaun beim Fluss. Er hat eine Decke über seinen Körper, außer seinem Kopf, und redet mit sich selbst oder vielleicht auch mit mir oder beides, es ist jedenfalls Unsinn. Ich nähere mich ihm wieder, ganz vorsichtig da ich nichts falsch machen will und rede mit ihm und schlüpfe auch für eine kurze Zeit mit unter seine Decke, was ihn nicht zu stören scheint oder vielleicht mag er es sogar, da er mich kurz angelächelt hat, ich bin mir unsicher. Daher wende ich mich dann ab, da ich nicht einengend sein will und von ihm keine weiteren Signale oder Reaktionen kommen. Ich habe neben ihm einen eigenen Platz, der einem Katzenbettchen gleicht (???) und auf diesem lasse ich mich nun nieder. Es ist allerdings schon einiges an Abstand zwischen unseren Plätzen, ich wäre gerne näher an ihm. Der Typ bleibt an seinem Platz. Ich gehe an mein Handy und schaue auf Facebook. Eine sehr wichtige Person in der Tagesklinik hat den Beziehungsstatus von mir und dem Typen bei Facebook geändert! Ich freue mich extrem und kann mich kaum halten, habe aber alles etwas zurückgehalten, da ich nicht wusste wie er das sieht. Auch anderen Patienten aus der Klinik gefiel dieser Post bei Facebook. Da steht jetzt, dass wir in einer Beziehung sind. Ich freue mich total und schaue zu ihm rüber, aber er hat das wohl noch nicht gesehen. Keine Reaktion. Dann kommt die wahre Katze her und macht deutlich, dass sie kuscheln will oder zumindest Aufmerksamkeit möchte. Wir kümmern uns beide ein wenig um sie und streicheln sie, bis sie etwas anderem Aufmerksamkeit schenkt. Ich wache auf.
Zwischenher läuft noch eine Story mit der Reinigung von Kanälen ab. Die dunklen, tiefen Kanäle müssen gereinigt werden und wir alle zusammen von der Tagesklinik sollen diese reinigen. Der Gruppenleiter springt einfach so hinein und zeigt, wie es geht. Mit einer Leiter kommt man wieder raus, aber es ist sehr eng, dunkel und tief. Wir anderen bekommen große Angst. Manche sind mutiger, manche weniger. Ich bin erst nochmal aus der Situation geflohen und habe mit dem oben genannten Typen gequatscht. Das hat mir Mut und Kraft gegeben und ich bin zurück zu den Kanälen sogar gerannt, um mich zu trauen sie zu reinigen und hinein zu springen. Ein anderer Patient mit noch großer Angst meinte dann, ich soll aufhören zu rennen, wahrscheinlich weil es ihm noch mehr Angst gemacht hat. Ich ging dann langsamer mit ihm zusammen zu den Kanälen und habe mich währenddessen mit ihm unterhalten.
Dieser Traum weist einige Parallelen zu meiner Realität auf. Ich war vor einigen Monaten in einer Tagesklinik und habe dort jemanden kennengelernt, der mir erst sehr viel Nähe gegeben hat und ich ihm. Er ist fast genau so wie der Typ im Traum. Wir haben viel, viel gekuschelt, die privatesten Dinge geteilt und so weiter. Dann hieß es, er hat für eine Beziehung kein Interesse an Männern, nur Freundschaft. Ich versuchte damit klar zu kommen und brach den Kontakt ab, weil ich es nicht schaffte. Wir waren dann auch körperlich distanziert... nach einer Weile nahm ich den Kontakt wieder auf und gebe mir Mühe, dass es funktioniert. Freundschaftlich. Aber es ist schwer. Eine Katze hab ich auch seit neuesten, mit ihr verbinde ich Verantwortung und Nähe. Ansonsten ist vielleicht noch zu sagen, dass ich mich in der Tagesklinik sehr wohl gefühlt hab.