Hallo allerseits,
ich war jetzt hier einige Jahre nicht mehr aktiv aber ich hatte heute Nacht mal wieder einen Traum, den ich nicht wirklich einordnen kann und da ist mir eingefallen, dass es ja hier dieses Forum gibt.
Ich halte mich mal an die "Hinweise zum Posten von Träumen", vielleicht hilft das, die Inhalte besser zu deuten.
1. Angabe zur Person:
- männlich, 27
2. Angaben zum Vortag & der momentanen Lebenssituation:
Zum Vortag:
Ich lag gestern eigentlich den ganzen Tag im Bett, weil ich die Nacht zuvor auf einer Feier war, bei der leider etwas zu viel Alkohol geflossen ist. Am Abend war ich aber mit Freunden zum Essen verabredet, ansonsten ist nicht wirklich viel passiert.
Zur momentanen Lebenssituation:
Ich bin vor zwei Monaten umgezogen und promoviere derzeit. Die Arbeit macht mir eigentlich Spaß und ich kann mich nicht beschweren. Allerdings zweifel ich dennoch oft daran, ob alles, so wie es gerade beruflich und persönlich läuft, so für mich richtig ist bzw. ob es das ist, was ich wirklich will. Eine wirkliche Antwort find ich darauf allerdings nicht. Vor 4 Monaten hat sich zudem meine Partnerin aus unserer 6-jährigen On/Off-Beziehung "befreit" und klargestellt, dass sie so nicht mehr weitermachen möchte und keinen Kontakt mehr zu mir will. Vermutlich ist das objektiv die richtige Entscheidung von ihr gewesen, ich allerdings hab es immer noch nicht geschafft, abzuschließen und hänge immer noch an ihr. Kontakt zwischen uns besteht seit ihrem Entschluss nicht mehr.
Mir ging es am Anfang der Trennung sehr schlecht, so dass ich mir auch psychologische Hilfe suchte, um herauszufinden, warum ich überhaupt 6 Jahre dieses Hin und Her mit ihr durchgemacht habe und nach wie vor so stark an ihr hänge, obwohl uns die Beziehung beiden nicht gut tat. Naja, das Thema ist allerdings so komplex, dass ich das hier nicht weiter im Detail ausführen möchte. Es sei nur so viel gesagt, dass ich wohl relativ stark narzisstische Persönlichkeitsanteile habe, die meine Denkweisen und mein Gefühlsleben gut erklären können...
Jetzt nach vier Monaten ist der Kontaktabbruch zwar von meiner Seite immer noch nicht wirklich verdaut, aber meine Emotionen zu dem Thema doch schon deutlicher abgeklungen, wobei mir die Expartnerin doch noch immer sehr oft durch den Kopf schwirrt.
3. Angaben zum Traum
Jetzt zum eigentlichen Traum: Ich befinde mich in meinem Elternhaus und schaue aus dem Küchenfenster. Dort sehe ich, dass in einer Art kleinem Vorgarten ein Mann liegt. Ich kann nicht sagen, ob es draußen tatsächlich kalt ist, allerdings sehe ich deutlich, dass dieser Mann gerade am Erfrieren ist. Sein Körper wirkt schon richtig gefroren. Meine Mutter befindet sich auch in der Küche und obwohl sie es selbst sieht, schildere ich ihr nochmal die Situation. Meine Mutter meint, der Mann wäre schon tot, doch ich sehe, dass er noch atmet und der Atem aufgrund der Kälte wie Nebel aus seinem Mund kommt. Ich bin irgendwie ein wenig besorgt, habe allerdings keine emotionale Bindung zu dem Mann. Dann geh ich zum Telefon und rufe einen Notarzt und Krankenwagen. Am Telefon wird mir gesagt, dass Hilfe geschickt wird. Ich bin etwas erleichtert, allerdings zweifel ich ein wenig, ob die Hilfe rechtzeitig eintreffen wird. Plötzlich steht der Mann auf und läuft ganz ruhig die Straße entlang, als hätte er sich nur kurz hingelegt, um sich auszuruhen. Ich bin verwundert und mache mir Gedanken darüber, wie ich nun vor dem Arzt dastehen werde, da das ja nun doch offensichtlich kein Notfall war.
Ich habe keine Ahnung, was mir das sagen soll. Den Mann kannte ich auch nicht, aber er war relativ groß und trug glaube ich eine Brille. Als ich aufwachte, war ich nur irgendwie verwundert, wie dieser Mann, der ganz offensichtlich gerade dabei war, zu sterben, einfach aufstehen konnte, als wäre nichts gewesen.
*Noch kurz zur Ergänzung:
Im Traum bin ich unter anderem auch deswegen erleichtert, dass Hilfe geschickt wird, weil ich schon recht oft geträumt habe, dass ich entweder einen Krankenwagen oder die Polizei rufen wollte, das aber immer mit Problemen verbunden war. Z.B. habe ich am Telefon niemanden mehr verstanden oder ich wurde nicht verstanden oder die Verbindung brach ab etc. Diesmal verlief alles reibungslos in der Hinsicht.
Ich glaube, der Mann, um den es geht, bin ich selbst. Die Kälte stellt eventuell meine "Gefühlskälte" nach außen hin dar (innerlich scheine ich ja noch nicht erfroren zu sein). Allerdings habe ich keinen wirklichen Bezug zu dem Mann, er steht mir nicht nah. Warum steht der Mann aber auf, wenn die Rettung naht und scheint, als ginge es ihm gut und er hätte sich nur ausgeruht? Und warum lege ich Wert auf die Meinung des Arztes? Ich möchte vor ihm nicht dastehen, als hätte ich überdramatisiert, dabei empfand ich diesen Mann ja eindeutig als erfrierend/sterbend. Hat es vielleicht damit zu tun, dass ich mich bei einem Psychologen irgendwie fehl am Platz fühle?