von plush » 15.07.2015, 15:27
Ein Auslegungsversuch
Hierfür gehe ich von Freuds Entdeckung aus, dass sich aus Zahlenreihen, die im Traum aufauchen, anhand der Bildung von Quersummen (75=12=3) auf ein konkretes Lebensalter schließen lässt - somit auch auf die jeweilige „Phase“ der seelisch-emotionellen Entwicklung. Die Zahl 3 - auch Deine Zeitreise, berichtet somit vom Beginn der „analen Phase“, als das Kind sein erstes volles Gebiss bekam (die Funktion der „Mutter“-Erde als bisan einzige Nähr- und Geborgenheistquelle fingt an, sich zu erübrigen) und dazu der Eigenwille erwachte.
Dies führt beim Naturkind (in unserer Gesellschaftsform eine Unmöglichkeit) zum impulsiven Drang, sich von seinem Mutter'planet' gefühlsmäßig nach und nach abzunabeln - eine Verhalten, das freilich nicht ins Vakuum einer physikalischen Interpretation Deiner Symbole erfolgen soll (wie Dein Ich im Traum mangels artgerecht ins ÜberIch geprägter Erfahrungen wähnt, die Forderung nach Erkundung eines gänzlich neuen Umfeldes dennoch voll verspührend), sondern hinein in das Instinkt-gelenkte Beziehungsgefüge einer Primatischen Gemeinschaft aus Kindern aller Altersstufen, beiderlei Geschlechts (s. Bi-sexualität Deiner Traumfreundin: meines Erachtens ein Aspekt Deines eigenen Ichs).
Solch Primatische Kindergruppe wäre somit die eigentlich Urform der symbolischen Mannschaft (sozialer Superorganismus), als deren erstes Mitglied Deine mit Dir auf der gleichen Welle funkende Freundin Dich später (zur Pubertät?/ vgl. 12-Zahl) aufzunehmen versuchte, vor allem aber bildet diese Daseinsform die durch nichts zu ersetzende Voraussetzung der auf artgerechte Weise erfolgen sollenden, seelisch-emotionellen Entwicklung bis hin zur vollen Reifung des „Gemühts“.
Diese Entwicklung fand nun Deinem Traum nach zur urteilen nicht statt. Es kann zwar angenommen werden, dass die „orale Phase“ /1. bis ca. 3. Lebensjahr) der Mutter-Säuglingsbeziehung relativ unproblematisch verlief (- gemessen an der Masse aller Gesellschaftsmenschen, deren statistischer Durchschnitt zwar als „normal“ gilt, dabei jedoch alles andere als seelisch gesund ist) - denn dies glaube ich der Mahlzeit entnehmen zu können, die Du Dir in der intimen, notwendigen Verbundenheit mit Deiner befreundeten Ichfraktion im Traum genehmigst, kurz vor‘m Abheben des Spaceshüttel ‘gen Analphase, so ist Dir an sich die idealen Basis immanent für den Start in ein neues Leben. Es soll aus dem Nachholen der seelisch-emotinellen Reifung bestehen (laut Trieb-Forderung Deiner Seele, des „Es“ nach Freud).
Gegen Ende der Oralphase aber kam es – wenn ich Deinen Traum richtig lese – zur Trennung von Deiner Freudin, d.h. Dein Ich erlitt ab dem Shuttelstart in die Analphase eine Fragmentierung, eine Abspaltung jener Anteile, die näher am seelischen Gewässer gebaut liegen, als Du momentan vielleicht wahrhaben magst?
Was hieße Okkult in diesem Zusammenhang? Begebenheiten und Phänomene, die gewaltsam ins Unbewusste verdrängt wurden, sich nicht ohne weiteres wiedererkennbar machen lassen aus dieser Art von Verborgenheit? Und wenn, dann um den Preis der Gefahr, vom ÜberIch und der Gesellschaftsmasse "übernatürlicher" Fähigkeiten oder des Hokuspokus verdächtigt zu werden?
Wie dem sei, eine Ich-Spaltung stellt nichts dar, das naturgemäß wäre, so wenig, wie uns Mitgliedern der sozial am höchsten evolutionierten Art auf Erden möglich wäre, die emotionelle Reifung ‚einsam‘ (s. Überschrift) wie ein Einzeller im Ozean zu erlangen. (Für solche Organismen ist ihr so beschaffenes Dasein naturgemäß, so scheinen sie zwar „allein“ im Kosmos ihres Ozeans zu schweben [schützend umgeben von ihren an bestimmten Stellen durchsichtigen Zellhüllen], nur leiden sie unmöglich an Einsamkeit. Solche Gefühl können ggf. nur die Mitglieder der sozialen Arten erleiden, sie bewegend, sich auf die Suche nach Artgenossen zu begeben. Das kann schwierig bis hin zu scheinbar aussichtslos werden - nicht alles, was aussieht wie "Mensch", erweisst sich beim näheren Hinsehen als menschlich...)
Wodurch diese vom Scheitern des Raumflugs (in Richtung der vom ES geforderten Nachreifung) berichtende Ich-Spaltung versursacht wurde, kann ich diesem Traum nicht direkt entnehmen. Vermuten lässt sich jedoch, dass in diesem Ereignis ein ins Vorbewusste verdrängter Mutterhass (symbolisch gegen den Heimatplanet) mitwirkt, denn diese Hypothese würde die bemerkenswerte Doppelfunktion jenes Geräts erklären, das Dir zugleich als ein Fernrohr (- ein Symbol Deiner vorzüglich kritischen Ich-Potenz) und als eine Atombombe erscheint.
Demgemäß ist Deine Seele zwar im Besitz einer in doppelter Hinsicht maximal effizienten Vernichtungswaffe (das ‚körperlich' atomare HANDLUNGS-Potential der seelischen Aggression, gegenüber dem 'geistigen' ERKENNTNIS-Drangkanal der selben Energie ["Libdio"] ), jedoch: da Dein Ich die Erde als Heimatplanet empfindet, als "Ort an dem mein Herz lebt", scheint es die entgültige Abnabelung von der Fixierung an die Orale Phase /die ins ÜberIch internalisierte Mutter- und Obrigkeitshörigkeit) ebenso zu fürchten wie der Teufel das Weihwasser.
Deine Seele drängt Dich zwar mit viel Energie voran, Dein Ich schließlich heftig durchrüttelnd (Wiederbewusstwerdung eines traumatischen Erlebnisses?). Während dessen aber kommen ihm offenbar Bedenken, beim Erlangen der Lichtgeschwindigkeit in ein Schwarzes Loch zu münden, respektive davor, sich Wiederzuvereinigen mit dem ES-Wille - verzichten zu sollen auf die faulen Kompromisse hinsichtlich der TriebForderung nach emotioneller Reife, gegenüber dem Staat nicht weniger wie gegenüber Deinem eigenen ÜberIch, das Dich aufgrund seiner ersatzsozialisierten, traumatischen Inhalte „gut gemeint“ zu bewegen sucht, den vom ES inpirierten Flug ins All - fort vom Mutterplanet, zu beenden. Einsamkeit scheint das maßgebliche Motiv...
Dieser Suggestions(?)versuch zeigt volle Wirkung: Du beendigst den Versuch aufgrund des Eindrucks, er könne unmöglich von Erfolg gekrönt sein.
Dieser Eindruck ist insofern nicht falsch, als dass Menschenkind, um seine seelische Reife zu erlangen, angewiesen ist auf Artgenossen, d.h. Menschen, die echte Menschen sind, weil sie das gleiche wollen, strebend aus dem Wille ihrer Es'. Solche Artgenossen hast Du - glaube ich Deinem Traum entnehmen zu können - bislang nirgendwo entdecken können. Statt dessen birgt Dein ÜberIch lediglich die Symbole Deiner "familären" Ersatzsozialisation, nämlich Deiner Erzieher, Mutter und Vater, welche Dein Ich nach überall hin projiziert, auf Gott und die Welt, auf das interstellare Vakuum und einen Begriff wie die "Liebe", so erscheint Dir als reinste Utopie, irgendwo fundierte Distanz zu gewinnen von diesen internalisierten Idealen Deiner Ältern, zugleich von der in diesem Kontext unfehlbar erfolgenden Fixierung an die orale Phase der Entwicklung.
Kein eigenes "Wollen" (immanenter Antrieb) scheint demnach maßgeblich zu sein für die Regression auf Deinen Mutterplanet: zurück in die trügerische Geborgenheit der Oralphase, sondern einige Deinem Ich noch fehlende Erkenntnisse?
(Warst oder bist Du noch irgendwo zur Kur auf Freuds Coutch?)
Beim Landeanflug jedenfalls scheinen unterschwellig noch einige Reste des Mutterhasses wirken, dessen tendenziele Befreiung Dir den Abflug im Shuttel (in Deinem Organismus/ Gesamtseele) Richtung Analphase ermöglichte - aus diesem Grunde verdächtigt Dich das Überich zunächst, von der Atomwaffe irgendwie (noch) kontaminiert zu sei. Dass es schließlich zur Entwarnung kommt, heisst also, dass Dein Ich diese seit der Analphase erwachte, zugleich mit dem Eigenwillen bewusst gewordene Aggressions erneut ins Vorbewusste verdrängte. Diese Maßnahme fällt ihm wahrscheinlich relativ leicht, der langwierig erfolgten 'Gewöhnung' wegen: seit ca. 25 Jahren...
Allerdings sieh es so aus, als ob Dein Ich nicht vollständig resigniert; es umarmt gleich nach der Landung seine Beine. Dies Symbol bedeutet - denke ich -, dass sich Dein Ich besinnt auf den vom ES übermittelten Drang nach emotioneller Eigenständigkeit, Reife. (Unter Umstständen kann dies Symbol ambivalent gemeint sein, denn logischer Weise können umarmte Beine nicht laufen. Das hängt aber wenn, dann zusammen mit der Oralfixierung, dem Hang nach narzißtischer, erdrückender 'Liebe', wie sie - nehme ich an - von Deinem symbolischen "Herz" & Hang verkörpert wird, in der gewohnten Heimat [Mutterhörigkeit] zu bleiben...)
Außerdem wurde Dir schon ganz aus eigenem Vermögen - ohne weitere Mithilfe von meiner Seite bewusst, dass die Rückkehr eher nicht aus Freier Wahl erfolgt sein dürfte (dies Vermögen an sich setzt Bewusstheit über alle mitwirkenden Faktoren voraus), sondern – wie Du überlegst und empfindest – aufgrund von Zwang. In der Tat verstößt die AbArt unserer Sozialisation gegen die angeborene Menschenwürde, das im Es verankerte Recht auf souveranes Verhalten, Denken und Empfinden: "Eigenwilligkeit", unabhängig davon, was andere denken, beabsichtigen, schon konkret erstreben...
Du trägst Schwarz nun mit Recht. Sowohl des Ausdrucks der Trauer wegen: weil Du den ES-Wille verdrängt bzw. wieder zurückgenommen hast, ihn lebendig ins Unbewusste verkapseln und Deinem Leib zum Grabe der Seele machend -, als auch um die Erinerung lebendig zu halten, dass das schwarze Loch, zu dem sich die Mitte Deines Sichtfeldes fukussiert haben würde, hättest Du vermocht, Dich den einsuggerierten Bedenken Deines ÜberIchs zu widersetzen, nicht ein Nichts beinhaltet, sondern Freiheit. Diese Undimensionalität am Grunde Deiner Seele: eine mystische Begegnung mit Deiner und des Kosmos erster Ursache: die Libido als Schöpfer des Alls - hätte Deine Problematik absorbiert (fordert es nach wie vor), Dich als neuer Mensch auferstehen lassend von den Toten, Schwierigkeiten, an denen Du momentan (noch) leidest.
Liebe Mangal!
So weit mein Deutungsversuch, wie findest Du ihn? Ich bin von Deinen Traum sehr beeindruckt – besser kann man sich die Innere Situation eines Menschen kaum wünschen, als Analytiker!, angesichts der seelischen Schäden, an denen ausnahmslos alle „Familien“-Kinder leidend gemacht werden. Überlege bitte, an welchen Stellen meines Versuchs Dir etwas nicht nachvollziehbar wird oder mögliche Ungereimtheiten auffallen; ich werde mich selbstverständlich gerne weiter mit Dir befassen, versuchen, meinen Versuch, wo machbar, nachträglich zu verbessern.
Ich freue mich sehr auf Deine Stellungnahme!
Herzlichst alles Gute, Dein ‚P‘.
Ps.: zur "ZAHL 103: beide Seiten der Vollkommenheit: Mensch ist befähigt zum höchsten Preise Gottes, aber auch zur Rache und Mord."
Damit hätten wir zur Quersumme die 4, wiederum ein Hinweis zur Analphase. Rationale Interpretationen der Dualität Deiner Assoziation helfen nicht weiter. Rache und Mord können und müssten hier - glaube ich – dem mitlerweile Atombomben-bewaffneten Rachedrang Deiner Analphase entspringen, die versagende, weil ihrerseits oralfixierte Mutter bedrohend, weil Du von ihr nicht loskamst. Nicht mit ihr also soll sich Dein Ich demnach befassen, sondern die Kernenergie Deiner Seele nutzen für die Nachreifung. Dies wäre die Leistung, die Dein Es vom Ich verangt, der Preis und die leicht zu verkraftenden Kosten zur Erlangung der Freiheit. Solch triebenergetische Investition erscheint lediglich aus der Perspektive der "narzißtisch" oral fixierten, mutterhörig gemachten Ichfraktion eine unbezahlbare Zumutung. Erst recht, wenn ihm herab des triebfeindlich erzogenen ÜberIchs mit einem 'atomaren' Gegenschlag, bestehend wohlmöglich sogar aus sog. Liebes-Entzug, gedroht wird, die mächtigste von allen Erziehungswaffen...
Nun, wer emotionell nachreifte, legt Wert auf Leistungsaustausch; er braucht keine Liebe. Bedrohungen mit ihrem ‚Entzug‘ gehen an solchen Menschen vorbei, apperlend ins Leere. Höchsten empfinden sie Mitleid - falls sie dies gefühl nicht für reine Energieverschwendung halten. Nicht alles lebendig Scheinende lebt; den Meisten wäre besser, mit einem Mühlstein um den Hals dort ersäuft zu werden, wo das Meer am tiefsten hinabreicht zum Grunde...
https://www.academia.edu/42269167/MINDERHEITEN
https://www.academia.edu/20429164/Psychoanalyse_des_Werkes_Jokastes_Kinder