Alpträume von der Arbeit

[Yennefer]

Huhu

Ich hatte zwei merkwürdige Träume von meinem Arbeitsplatz. Ich kann mir keinen Reim darauf machen und würde mich über die ein oder andere Deutung freuen.

Zuerst kurz zu meiner Arbeitssituation:
Nach dem Studium fiel es mir schwer, den richtigen Arbeitgeber zu finden. Entweder war das Gehalt lächerlich gering oder meine Aufgaben entsprachen nicht einmal ansatzweise meiner Qualifikation. Oder beides. Ich habe ständig (ca. alle ein bis zwei Jahre) gewechselt.
Dann aber vor ca. 2 Jahren fand ich meinen jetzigen Arbeitgeber. Ich wurde lange vor Ende der Probezeit fest angestellt. Ich bin in allen Belängen sehr zufrieden.
Außerdem verstehe ich mich mit den allermeisten Kollegen gut bis sehr gut.

Nun hatte ich aber folgende Träume:
Ich befinde mich in einer Produktionshalle, zusammen mit Kollegen meiner Abteilung. Es handelt sich um ein altes, dunkles Backsteingebäude.
Meine Kollegen setzen sich an ihre Arbeitsplätze. Es sind Lötplätze.
Ich bin verwundert, da ich mich nicht im Büro befinde. Kein Tisch, kein Stuhl, kein Mac. Wie soll ich, bzw. wie sollen wir arbeiten? Und spreche sie alle an und weise sie darauf hin, dass sie und ich nicht an unserem Platz sind. Löten ist nicht unsere Aufgabe.
Ich werde ignoriert. Da werde ich panisch und flüchte aus dem Gebäude.
Draußen finde ich einen Hof vor, der einen Kreis um die Produktionshalle bildet. Er ist von einer hohen Mauer mit Stacheldraht umgeben; davor befindet sich ein Graben, der mit Wasser gefüllt ist. Es erinnert eher an ein Gefängnis.
Ich laufe los, um einen Ausgang zu suchen, finde aber keinen.

Ein paar Tage später der zweite Traum:
Meine Kollegen aus meiner Abteilung und ich befinden uns wieder auf dem Gelände der Produktionshalle. Wir sind alle im Hof und laufen im Kreis; jeder für sich.
Vor mir ist ein Kollege, mit dem ich mich sehr gut verstehe. Er arbeitet schon seit vielen Jahren in der Firma, kennt jeden und flackst mit jedem rum. Ich gehe schneller, hole ihn ein und fange an, mit ihm zu reden und zu lachen. Er reagiert aber nicht, sondern bleibt abrupt stehen und schnauzt mich an, ich solle dieses Verhalten einstellen und "ohne Aufzumucken" weiter im Kreis laufen.
Im nächsten Moment löst er sich in Luft auf. Auch meinen anderen Kollegen verschwinden und ich bleibe allein zurück. Ich bin sehr traurig...

Nach beiden Träumen ging es mir schlecht. Es war ein ziemlich bedrückendes Gefühl.

[Yennefer]

@Ghost
Vielen Dank für die Antwort

Ich glaube, du hast ins Schwarze getroffen!

Ja, es gibt jemanden, der oder die mich nicht so behandelt, wie sie es sollte:
Meine gesetzlich Betreute bspw. Sie ist dement, psychisch-krank und ein halbes Jahrhundert älter als ich. Als einzige nahe Verwandte wurde ich von einem Amtsgericht als Betreuerin bestellt.

Es gestaltet sich mit ihr als sehr schwierig. Ich habe die Aufgabe, in ihrem Sinne zu handeln, selbst wenn es gegen ihren Willen geschieht.
Sie versucht mich ständig zu sabotieren. Sie versteht es, jeden in ihrem Umfeld zu manipulieren und gegen mich aufzubringen. Einige durchschauen sie, die Meisten aber tun es nicht.

Leider ist es wie ein Kreislauf. Ich entscheide etwas, sie stellt sich quer, zieht ihr Umfeld auf ihre Seite und gibt erst nach, wenn ich mit einem richterlichen Beschluss drohe.

Ich denke nicht, dass ich ausbrechen kann. Die Betreuung abzugeben, würde mir wie ein Verrat vorkommen.

Außerdem ist sie krank, sie kann nicht anders.

[Yennefer]

Hm, zwei unterschiedliche Deutungen, die durchaus Sinn ergeben:

Die Zukunft der Firma könnte durch Corona bedroht sein, wie bei vielen anderen Firmen auch. Das kann ich aber nicht beurteilen. Dazu ist der Tätigkeitsbereich zu speziell.

Eventuell ist es nur ein Bauchgefühl. Grund zur Sorge gibt es eigentlich nicht. Alle machen einen guten Job. Der eine mehr, der Andere weniger; klar. Aber im Großen und Ganzen läuft alles nach Plan. Zumindest soweit ich weiß.
Was hinter verschlossenen Türen gesprochen wird, weiß ich natürlich nicht.

Im Notfall kann ich wechseln. In meinem Fachbereich wird händeringend Personal gesucht. Es wäre also kein Weltuntergang.


Das mit dem Löten ist interessant. Das werde ich mir mal durch den Kopf gehen lassen...

[Yennefer]

Ich hatte wieder einen Traum von der Arbeit. In meinem Leben gibt es aber momentan keine besonderen Vorkommnisse. Auch nicht die Arbeit betreffend:

Letzte Woche war es kalt und es hat viel geregnet. Ich träume, dass ich morgens aufwache und aus dem Fenster schaue. Es hat geschneit, mitten im Juli. Ich sehe einen mit Schnee bedeckten Garten. (Entspricht nicht der Realität.)
Plötzlich sitze ich im Büro und rede mit meinen Kollegen über das merkwürdige Wetter. Ich schaue dabei aus dem Fenster und sehe die gleiche Szene wie aus meinem Schlafzimmerfenster.
Ein Kollege sagt nur, dass der Schnee nicht überraschend kommt. Es ist in den letzten Tagen immer kälter geworden.

Ich wollte ihn am darauffolgenden Tag darauf ansprechen, bis mir auffiel: Moment mal, dass habe ich nur geträumt.
Na Gott sei Dank, sonst wäre es ziemlich peinlich gewesen

[Yennefer]

Ein Kollege sagt nur, dass der Schnee nicht überraschend kommt. Es ist in den letzten Tagen immer kälter geworden.

DER Kollege oder ein anderer?

Ein anderer... Der Kollege, auf den du anspielst, ist kein Thema mehr für mich. Er hat sich in letzter Zeit sehr widersprüchlich mir gegenüber verhalten. Erst war er aus dem Nichts außergewöhnlich nett und zuvorkommend, um Tage später ohne ersichtlichen Grund wieder genervt und abweisend zu sein.
Der Kollege aus meinem Traum hat übrigens mit diesem einen bestimmten Kollegen ein ähnliches Problem. Seit ich davon weiß, halte ich Abstand von IHM.
„DER Kollege“ scheint tatsächlich ein Problem mit uns beiden zu haben. Der Kollege aus meinem Traum und er kamen gut miteinander aus (so wie ich), aber nun werden wir ignoriert oder er ist genervt von uns.
Wir beide verhalten uns ihm gegenüber normal. Wir reden nur manchmal darüber.

Kann sein, dass die Kälte und der Schnee darauf hindeuten, dass ich keine Lust mehr auf diese Spielchen habe. Es juckt mich nicht mehr.
Ich war nur sehr wütend, dass er sich nicht nur mir gegenüber so verhält, sondern einem anderen, absolut korrekten Kollegen gegenüber auch. Das ist nicht fair.
Wer seine schlechte Laune oder Stress an anderen auslässt, ist in meinen Augen schwach und sollte keine Führungsposition bekleiden.