Weiße Stadt

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Weiße Stadt

Beitragvon Theo Träumer » 04.06.2019, 21:36

Hallo Traumfreunde!
Ich hatte letzte Nacht, bzw. heute Morgen einen interessanten (NICHT merkwürdigen) Traum:
Ich war in einer Stadt oder einem Dorf unterwegs. Das interessante ist: Ich wusste im Traum, dass ich schon einmal da gewesen bin. Und ich glaube, ich habe wirklich shcon einmal von diesem Ort geträumt.
Dieses Mal lief ich eine Straße entlang. Ich war allein. GANZ allein. Es war kein anderer Mensch zu sehen.
Ich bin eine Straße entlang gelaufen bzw. gejoggt. Im Traum fühlte es sich so an, als würde ich vor irgendetwas oer irgendjemand flliehen bzw. flüchten. Die Häuser am Straßenrand waren alle weiß. Und auch die Gartenmauern, die etwa kniehoch waren, waren auch weißen Steinen gebaut.Es ging leicht bergauf und es war eine sehr gewundene Straße. Es gab gerade mal genug Platz, dass ich dort entlang laufen konnte. Plötzlich war dort ein kleiner weißer Pudel. Ich bin aus Versehen auf ihn getreten. Ich bekam Angst und wollte so schnell wie möglich weg, aber da war eine Art Glaswand.
Und ich bin nicht sicher, aber ich glaube, kurz vor dem Aufwachen habe ich ein oder zwei sehr junge blonde Mädchen mit blauen Augen gesehen
Was bedeutet das?
Theo Träumer
Traumator(in)
 
Beiträge: 86
Registriert: 14.03.2008, 15:22

Re: Weiße Stadt

Beitragvon Dichterseele » 06.06.2019, 22:57

Die Stadt ist ein Symbol für die Gesellschaft.
Überall weiße Mauern, der Ort scheint ausgestorben - Du findest keinen Kontakt.
Du hastest bergauf über gewundene Wege - Du mühst Dich ab und irrst durch verschlungene Pfade, um beruflich voran zu kommen.
Der weiße Pudel erinnert mich an des Pudels Kern in Goethes Faust: In dem harmlosen Tier steckte der Teufel.
Hunde bedeuten in der Traumforschung Freunde - dieser hier scheint unschuldig, wie ein Lämmchen zu sein, aber Vorsicht...!
Am Ende gerätst Du an eine Glaswand - da schottet sich Deine Umgebung unmerklich gegen Dich ab.
Die hübschen Mädchen, die Dir zulachen - vielleicht ein Lichtblick für die fernere Zukunft?
Dichterseele
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 1531
Registriert: 21.12.2008, 19:31

Re: Weiße Stadt

Beitragvon Picadora » 07.06.2019, 10:49

Hey Theo,

noch ein paar Anmerkungen von meiner Seite.

Zunächst wäre es sinnvoll, wenn Du ein wenig mehr zu Dir u. Deinen aktuellen Lebensumständen schreiben würdest. Auch was Dich gerade so umtreibt - Träume beziehen sich in aller Regel auf die aktuelle Situation des Träumenden - ohne diese Hintergründe bleibt ein Deutungsversuch immer recht vage.

Es kann sich hier in Deinem Traum um eine symbolische Darstellung Deines Lebens handeln - und/oder auch um eine Szenerie Deines Inneren.

Du bist unterwegs - im Traum - das könnte man als Bild Deines (aktuellen) Lebenswegs ansehen.
Laut Traumbild, scheinst Du Dich gegenwärtig in einer Situation zu befinden, die Dir bekannt vorkommt, in der Du Dich schon einmal befunden hast.

Dass Du alleine bist, kann andeuten, dass Dir eine Partnerschaft oder soziale Beziehungen fehlen - kann aber auch sein, dass Du gerade auf einem 'Weg' bist, den Du alleine gehen willst oder musst (kann z.B. auch ein spiritueller Weg sein). Insofern könnte es auch auf eine innere Entwicklung hindeuten, die Du machen sollst.
Gleichzeitig schreibst du aber auch, dass Du das Gefühl hattest, vor etwas zu flüchten. Das deutet an, dass Du versuchst vor etwas 'davon zu laufen'. Im Traum heißt das in der Regel, dass Du versuchst entweder vor inneren oder äußeren Auseinandersetzungen zu fliehen.

Du scheinst Dich - laut Traum - zunächst noch mit den Gegebenheiten vertraut zu machen (Du beschreibst ja die Umgebung) - und bist anscheinend noch nicht ganz sicher, was da auf Dich zukommt, wie es sich entwickeln wird: denn alles ist weiß, das könnte man als 'Anfang' verstehen, d.h. da ist alles möglich.
Du klingst ganz optimistisch, im Traum - dennoch scheint es nicht völlig 'leicht' zu sein, dieser Weg: denn er geht leicht bergauf (also mit etwas Anstrengung verbunden) und Du siehst noch nicht genau, wo er hinführt (da es nicht geradeaus geht). Zudem ist die Straße sehr schmal - was ein Hinweis sein könnte, dass Du 'eingeschränkt' bist. Auch das klingt so, als sei diese Einschränkung ein Hinweis darauf, dass Du erstmal alleine Deinen Weg finden musst (so sehr Du es Dir wohl wünschen würdest, dass es anders ist).
Und dann taucht da - gerade als Du sagst 'es ist gerade genug Platz für mich' - dieser kleine weiße Pudel auf.
Mir ging es ähnlich wie @Dichterseele, ich musste auch an 'des Pudels Kern' denken - wobei ich nicht glaube, dass das der Teufel ist (zumal er weiß ist) - des Pudels Kern deutet ja lediglich an, dass es hier um den Knackpunkt der ganzen Sache geht (die kann man als teuflisch betrachten - muss man aber nicht).

Hunde sind sowohl ein Hinweis auf innere Triebe (unsere Instinknatur) - als auch auf Partnerschaften. Wenn ich es auf eine Partnerschaft beziehe, falls Du eine hast oder hattest, dann klingt es so, als seist Du einer nahen Person (Partner/in) auf die Füße getreten, d.h. Du hast sie/ihn mit Deinem Verhalten verletzt - obwohl Du das nicht wolltest. Und hast dann Angst bekommen u. bist vor einer Auseinandersetzung mit Dir, mit diesem Thema, mit der Person um die es gehen mag, geflüchtet. Vielleicht ist das schon alles etwas her, dennoch scheint es der Grund zu sein, warum Du aktuell alleine unterwegs bist.
Vielleicht ist das so oder so ähnlich schon mal passiert - in Deinem Leben - daher der Hinweis auf des Pudels Kern. Vielleicht ist Dir auch bewußt oder unbewußt klar, dass es mit einem instinkthafen Verhalten von Dir zu tun hat, dass Du Dich hättest anders verhalten können (oder sollen), doch irgendwie scheinst Du da nicht ranzukommen oder rangehen zu wollen.

Diese Glaswand die dann auftaucht u. Deinen Fortgang behindert, deutet an, dass Du auf diese Weise aber nicht weiterkommst - einfach zu fliehen, ohne sich auseinander zu setzen, mit Dir u. diesem Ereignis/Thema, das funktioniert nicht. So findet keine Entwicklung statt und so wirst Du Dich auf Dauer nur im Kreis bewegen.

Anscheinend wünscht Du Dir einen Neuanfang (oder auch eine neue Partnerschaft), wie das Ende anzudeuten scheint (diese jungen blonden Mädchen) - doch es ist ziemlich 'blauäugig' zu glauben, dass das funktioniert, solange Du Dich nicht mit 'des Pudels Kern' (d.h. Deinem Verhalten) auseinander gesetzt hast.

soweit von meiner Seite,
wie gesagt, es handelt sich eher um Vermutungen, da ich keine Ahnung habe, was bei Dir so los ist derzeit.

Grüße Picadora
Benutzeravatar
Picadora
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 853
Registriert: 02.08.2010, 13:12

Re: Weiße Stadt

Beitragvon Tantien » 07.06.2019, 12:27

Hallo Theo Träumer,

ich glaube auch nicht, dass der weiße Pudel auf die teuflische Seite, auf Mephisto, den Hund von Faust verweist. Wenn man etwas weiter im Internet recherchiert, findet man noch einen weiteren berühmten Pudel, nämlich den Pudel Schopenhauers. Was mich sicher macht, dass dieser (bzw. was ihn ausmacht) gemeint sein könnte? Schopenhauer nannte seinen Pudel liebevoll Butz. Du hast ja am Ende einer deiner letzten Träume vom Bi-Ba-Butzemann geträumt, als Reaktion auf das plötzlich eindringliche Erscheinen zweier Gestalten in deiner Wohnung. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Erschrecken mit anschließendem Bi-Ba-Butzemann-Song eine kindlich-instinktive Reaktion deines Unterbewusstseins war, deine Seele aber schon auf diese Traumbilder vorbereitet war. Butz, der Pudel von Schopenhauer heißt eigentlich Atman (im Sanskrit „Lebenshauch, Atem“, Atman bezeichnet das (absolute) Selbst, die unzerstörbare, ewige Essenz des Geistes und wird häufig als Seele übersetzt.)

Ich glaube, dass du ein offener, sensibler Mensch bist und in deinen Träume zeigen sich auch Bilder und Zusammenhänge, die über deinen persönlichen Tellerrand hinausblicken. So wie Atman, die Einzelseele, Teil des Brahman ist, der ewige Urgrund – die Weltenseele.
Dass du den Pudel aus Versehen getreten hast, zeigt für mich, dass du das Wirken deiner Seele noch nicht erkannt hast und noch nicht verstehst, welche Intelligenz im Ganzen (auch durch dich) wirkt. Daher auch die Glaswand, die dir zwar den Blick hindurch erlauben würde, es dich aber noch nicht erfahren lässt, du es noch nicht begreifen kannst, da du noch in deiner Angst gefangen bist.

Liebe Grüße
Tantien
Benutzeravatar
Tantien
Traumator(in)
 
Beiträge: 85
Registriert: 07.12.2015, 23:43


Zurück zu Träume und Deutungen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 57 Gäste