Hey Levit,
danke für die Angabe all der Hintergrundsinfos!
Almuth hat Dir ja schon einiges geschrieben - dennoch will ich Dir meine Sicht nicht vorenthalten. Träume geben uns ja ihre Infos auf recht symbolische Art und Weise, insofern versuche ich, in meiner Deutungsweise, darauf mein Augenmerk zu legen:
Du träumst davon in einer Psychiatrie zu sein - das heißt ein Haus in dem psychisch erkrankte Menschen sind. Das ist meines Erachtens ein Bild für Dich und Deine Situation - und heißt erstmal nur, dass Dir bewußt ist, dass Du psychische Probleme hast.
Entsprechend dann das Bild (im Traum), dass Du dort kein Bett hast: in einem Bett schläft man u. kommt zur Ruhe - doch Dich lassen Deine psychischen Probleme eben nicht zur Ruhe kommen.
Das ist für Dich erstmal nichts Neues, aber ausgelöst durch Deinen Wunsch B. näher zu kommen (und der Überlegung, ob Du ihm dies mitteilen sollst), wurde Dir dies vermutlich nochmal präsenter.
Das folgende Gespräch mit der Psychologin (einem helfenden Anteil in Dir) u. den Satz:
,Ich will sterben, aber erst nachdem ich alles versucht hab, um am Leben zu bleiben
würde ich aus Traumdeutungssicht so verstehen, dass Du Dir zwar eindeutig wünschst, dass diese psychischen Probleme enden ('sterben') - doch dass Du eben nicht alles dafür tust (oder Dich nicht ausschließlich darauf konzentrierst), sie in den Griff zu bekommen (Du versuchst sie eben am Leben zu erhalten).
Damit meine ich, dass Du so sehr daran gewöhnt bist, dass sie so ein 'vertrauter Teil' von Dir darstellen, dass Du bislang noch keinen Weg gefunden hast, aus dieser 'Gewohnheit' rauszukommen.
Bist Du in ambulanter Therapie? Oder hattest Du mal eine? Das nächste Traumbild - das Gespräch mit der Psychologin am Straßenrand - klingt ein wenig danach. Das wäre definitiv ein Weg um Deine Probleme in den Griff zu bekommen - doch das Traumbild (der Streit mit dem Pfleger) klingt ein wenig so, als hast Du dazu keine Lust - oder auch Schwierigkeiten damit umzugehen, Dich auseinander zu setzen oder eben Dich richtig darauf einzulassen.
Vielleicht glaubst - oder hoffst Du, dass eine Freundschaft oder Beziehung Dir helfen kann, aus Deinen Problemen herauszufinden. Das klingt für mich im nächsten Traumbild an. Die Couch ist ja ein klassisches Symbol für eine Therapie: eben 'sich auf die Couch legen' und über seine Probleme (Gedanken u. Gefühle) zu reden. Etwas, das man auch in einer Freundschaft oder nahen Beziehung macht.
Das erfordert allerdings Deine Bereitschaft Dich darauf einzulassen und Dich zu öffnen. Sowohl in einer Therapie, als auch in einer Beziehung. Etwas worüber Du anscheinend ja real nachdenkst - unbewußt, laut Traumbild - verweigerst Du das allerdings. D.h. Unbewußt bist Du dazu noch nicht bereit.
Die Kuscheltiere deuten nun noch eine weitere Ebene an: einmal Deinen Wunsch nach Nähe, aber gleichzeitig auch die Angst davor, dass hier Intimität ins Spiel kommt. Mit Kuscheltieren spielen Kinder in der Regel, hier wird Nähe + Wärme suggeriert oder 'erprobt' - jedoch ist das keine echte, menschliche Nähe.
Dir ist wohl bewußt, dass ein Junge, wenn Du Dich auf eine Beziehung mit ihm einlässt, eben durchaus auch körperliche Nähe haben möchte (eben vermutlich nicht nur Kuscheln, sondern durchaus mehr).
Dass B. im Traum diese Kuscheltiere wegräumt zeigt, dass Du Dir anscheinend Sorgen machst, dass er nicht bereit sein wird, sich lediglich auf ein (kindliches Kuscheltier-)Spielchen einzulassen. Du machst Dir offensichtlich unbewußt Sorgen, dass er dann auch richtig mit Dir schlafen will.
Wie Du schreibst hat Dich B. ja real noch nicht richtig wahrgenommen - doch Dein Interesse an ihm hat wohl diesen Traum hervorgerufen, da sich Dein Unbewußtes mit diesen ganzen Fragen beschäftigt, was Du tun sollst und was wäre wenn...
Du hängst sozusagen noch 'dazwischen' laut Traumbild (der Flur) - d.h. Dir ist durchaus klar, was Dein Problem ist und auch - zumindest unbewußt - was eine Beziehung mit jemandem bedeuten könnte: nämlich ähnlich wie in einer Therapie sich zu öffnen, aber nicht nur gedanklich u. emotional das Gegenüber teilhaben zu lassen, sondern letztlich auch körperliche Nähe zulassen zu können.
Vor all dem scheust Du aber noch zurück - deshalb das einerseits wollen (eine Beziehung, sich zu öffnen, gesund zu sein) - andererseits die Angst davor (vor dem Neuen, einer Veränderung, vor dem Öffnen, vor dem Leben).
Vielleicht ist der Hinweis am Ende des Traumes, als Du J. siehst, die Dich, im Gegensatz zu B. (im Traum) auch sieht, d.h. wahrnimmt.
Das könnte heißen: Erkenne was Dein Problem ist, nimm Dich selbst wahr. Erst wenn Du bereit bist, Dich mit Dir selbst u. Deinen Problemen auseinander zu setzen, bist du auch bereit, Dich jemand anderem zu öffnen.
Ich würde Dir in jedem Fall raten, eine ambulante Therapie zu machen - falls du nicht schon eine machst.
So verstehe ich Deinen Traum,
viele Grüße
Picadora