Hunderettung

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

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Hunderettung

Beitragvon Maiken » 14.01.2019, 20:03

Versuche im Traum einen kleinen räudigen Hund zu fangen, um ihm zu helfen.
Dann ist er weggegelaufen und am Ufer eines Flusses im Schlamm richtig festgebacken.
Da schaufle ich ihn aus und fange an den Schlamm abzuwaschen, was mir nicht alles gelingt.
Obwohl er jault, stopfe ich ihn dann in einen Sack, um ihm zuhause den Rest des Schlamms aus dem Fell zu waschen.
Komisch nur, dass er zu Beginn kein Fell hat, während es dann schlammverkrustet ist.
Jedenfalls kann ich ihn retten.

Frage mich nun wofür der Hund und der Schlamm steht.
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Re: Hunderettung

Beitragvon Picadora » 15.01.2019, 16:03

Hey Maiken,

leider schreibst Du nicht, was gerade aktuell bei Dir los ist - womit Du Dich beschäftigst, was Dich umtreibt etc. Ohne all das, ist es schwierig einen Traum verstehen zu können.

Bezieht sich der Traum auf ein äußeres Ereignis, dann wäre es möglich, dass Du gerade jmd. begegnet bist, der Hilfe benötigt (der Hund), und dem Du sie versuchst zu geben. Scheint kein leichtes Unterfangen zu sein. Zumal er/sie die Hilfe anscheinend zunächst auch nicht zulassen will. Du lässt dich davon - laut Traum - aber nicht abhalten oder abschrecken (?), vielleicht weil Du da einiges an eigener Erfahrung mit einbringen kannst. Es klingt ein wenig nach 'gewaltsamem Akt' (oder Überrumpelung), die gesamte Aktion.
Der Schlamm kann dafür stehen, dass jemand keinen festen Boden unter den Füssen hat (im weitesten Sinne: also vielleicht auch die Lebensgrundlagen, wie Wohnung, Geld, Nahrung usw. fehlen - oder auch unterzugehen droht im z.B. Drogensumpf o.ä.)

Innerpsychisch, also nur auf Dich bezogen, kann es um Deine Instinktnatur gehen (der Hund). Vielleicht ist was geschehen, dass diese Instinkte geweckt hat - diese sind aber anscheinend nicht die 'gesündesten' (da räudig) und wollen Dich vielleicht warnen, dass Du besser auf sie achtgibst.
Räudig bedeutet ja auch, dass da kein Fell ist (Haare ausgefallen sind). Das Fell ist ein Schutz (man sagt ja auch: leg Dir mal ein dickeres Fell zu) nach außen. Fehlt das Fell, dann sind wir 'ungeschützt', also sehr verletztlich.

So gesehen klingt der Traum so, als wäre das Weglaufen (vor einer Situation) ein Versuch, Dich (und Deine Instinkte) in Sicherheit zu bringen. Paradoxer Weise scheint der Schlamm (eine Mischung aus Erde u. Wasser) dann zu helfen, dass der Hund wieder ein Fell bekommt - oder eben zunächst einmal wie eine Art Schutzschicht wirkt, die ihn weniger verletzlich macht.

Die Geschichte wirkt ein wenig wie eine therapeutische Heilung: man lernt - nach und nach - indem man sich gefährlichen Situationen aussetzt (oder sich gedanklich-emotional nochmal hinein begibt) - den Umgang damit und geht gestärkt (mit einem dickeren Fell) daraus hervor.
Vielleicht auch ein Hinweis, Dich nicht zu ungeschützt in Situationen zu begeben, die Du noch nicht gänzlich bewältigen kannst - der Fluss ist auch der (emotionale) Lebensfluss. Die Gefahr besteht eben, dass Du darin stecken bleibst. Doch Du konntest Dich (wenngleich etwas gewaltsam) da raus retten u. dann zuhause, d.h. an einem sicheren Ort, davon lösen (das Abwaschen)

wie gesagt, da ich den Hintergrund u. Auslöser nicht kenne, bleibt das alles etwas vage.
Vielleicht kannst Du ja dennoch was damit anfangen.
Grüße Pica
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Re: Hunderettung

Beitragvon Maiken » 15.01.2019, 17:24

Puh, das ist aber eine ausführliche Deutung. Erstmal Danke!

Die äussere Situation ist, dass ich so Ärger an meinem Arbeitsplatz habe, bzw. mich so nicht mehr wohl fühle, dass ich es mit dem Magen habe. Aber ich bin dabei, mich quasi davon zu befreien und die Situation gelassener zu sehen. Auch höre ich viel Musik über youtube, die mir dabei hilft.

Ich denke, es wird schon.

Traurig war nur was dem Traum voran ging, nämlich dass wir die Wohnung von einem Freund öffnen liessen, dem es schlecht ging, nur um ihn tot vorzufinden. Das hat uns sehr belastet.

Trotz allem habe ich es als Heilungstraum empfunden und habe ihn mal so eingestellt, um zu erfahren, wie es andere sehen.
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Re: Hunderettung

Beitragvon Dichterseele » 16.01.2019, 03:06

Ein Hund im Traum steht immer für einen Freund.
Dieser hat anfangs kein Fell - also keinen Schutz.
Dann flieht er in den Schlamm - er versumpft.
Du säuberst ihn - rettest ihn aus seiner prekären Situation.
Nimmst ihn mit nach Hause - hast Du einen Süchtel bei Dir aufgenommen?
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Re: Hunderettung

Beitragvon Maiken » 17.01.2019, 20:35

Hi Dichterseele, Danke für die Antwort.

Nein, ich habe mir keinen Suchtkranken angelacht.

Ich muss aber einiges von dem, was Deine Vorschreiberin sagte, durch den Kopf gehen lassen.
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Re: Hunderettung

Beitragvon Picadora » 18.01.2019, 04:41

Hey Maiken,

danke für das feedback.

was ich nicht ganz verstanden habe

Traurig war nur was dem Traum voran ging, nämlich dass wir die Wohnung von einem Freund öffnen liessen, dem es schlecht ging, nur um ihn tot vorzufinden. Das hat uns sehr belastet.


Ist das im Traum geschehen - oder real?

Wenn es ein Teil des Traumes war, dann wäre es sinnvoll, den gesamten Traum hier nochmal zu posten. Es bringt nix, sich nur einzelne Teile deuten zu lassen - zwischen allen, auch noch so unterschiedlichen Traumteilen, gibt es einen inneren Zusammenhang.

soweit zunächst
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Re: Hunderettung

Beitragvon Maiken » 18.01.2019, 21:59

Nein, das ist real geschehen, leider.

Ich dachte schon, ob der Hund nicht diesen nunmehr toten Freund meinen könnte. Ganz einfach, weil der auch so widerspenstig war. Aber im Traum konnte ich ja helfen. Diesem Freund in der Realität nicht mehr.
Daher denke ich, dass damit etwas anderes gemeint war, so wie Du es dann auch schriebst.
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Re: Hunderettung

Beitragvon Picadora » 19.01.2019, 16:29

Hey Maiken,

oh my... das tut mir sehr leid.

Jetzt, da ich das weiß, könnte ich mir gut vorstellen, dass Dein Traum tatsächlich mit diesem schrecklichen Ereignis - dem Tod des Freundes zu tun hat. Sozusagen eine Verarbeitung dieses Todesfalles.

Der Hund kann im Traum nämlich durchaus auch einen Freund symbolisieren. Und Du schreibst ja, dass Dich der Hund, in seinem Verhalten an den Freund erinnert hat.

Du hast nichts über die genaueren Umstände des Freundes, Deiner Beziehung zu ihm oder auch der Todesumstände geschrieben, all das wäre notwendig, um den Traum wirklich richtig zu verstehen.

Falls Du magst und überhaupt darüber reden möchtest, erläutere doch noch mal ein bisschen was dazu.

Offensichtlich hatte dieser Freund ja Probleme: das könnte im Traum dargestellt sein, durch das feststecken des Hundes im Schlamm.
Vielleicht hast Du versucht ihm zu helfen?

Dass Du ihn im Traum retten konntest, kann entweder das letztliche Auffinden des Freundes in seiner Wohnung darstellen - oder eben auch ein Wunsch: eben dass Du Dir im nachhinein wünschst, Du hättest ihn reten können.


liebe Grüße
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Re: Hunderettung

Beitragvon Maiken » 19.01.2019, 21:59

Erst einmal Danke euch beiden für die ausführliche Antwort.

Was diesen Freund angeht, so war es höchstwahrscheinlich zu spät. Da mache ich mir auch keine Illusionen und Vorhaltungen.

Er hatte Panikattacken und hat zur Beruhigung dann Tavor genommen, dass er sich besorgt hatte und darauf wohl noch wie ihm schummrig wurde starken Kaffee getrunken.

Ein gemeinsamer Freund hatte noch nach ihm gucken wollen und den war er noch massiv mit der Bitte nach Tavor angegangen. Dem hatte ich gesagt, dass er ihm keins geben sollte.

Am Telefon äußerte er sich dann sehr verärgert darüber dem Freund gegenüber, dass er ihm keins geben würde. Wie ich das erfuhr, dachte ich, wenn er sich noch ärgern kann, gehts ihm nicht so schlecht.

Deshalb dachte ich, dass er aus Ärger nicht aufmachen würde, bzw. ausgegangen wäre und der Freund weigerte sich sich die Polizei zurufen und ich traute mich dann nicht.

Aber so, wie er in der Wohnung lag, wars ein Blitztod. Da hätte man nix mehr machen können. Vielleicht ist mit dem Hund als Freund auch der andere Freund gemeint. Der mit dem ich ihn dann letztendlich fand. Aber ich weiss es nicht.

Ich denke dann eher, dass dies wie ihr ja auch schon schriebt ein Teil eines inneren Heilungsprozesses ist.

Ich träume seit langem von kranken Tieren, verletzt oder ohne Fell, die ich retten muss und wo es mir über den Kopf wächst. Dieser Traum war anders. Eben weil ich aktiv wurde und das Richtige tat. Und er brach auch nicht einfach ab, sondern hatte so etwas wie ein Ende.

Vielleicht kommt es auch daher, dass ich seit ca. 5 Jahren ehrenamtlich helfe Hunde aus Tierheimen und Tötungen in Ungarn zu vermitteln, dass dies mir soviel Rückhalt gibt. Plus das hören von Musik mit positiven Botschaften bei you tube.

Es ist auf alle Fälle ein positiver Traum, wo ich hoffe, dass es diesmal dabei so bleibt.

Danke nochmals für die Interpretation. Das macht Sinn und macht mir Mut. Danke!
Maiken
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