genialer Traum vom Abgrund

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genialer Traum vom Abgrund

Beitragvon Maiken » 23.02.2018, 20:59

Also ich träumte, daß ich einen Steilhang hinaufstieg an einem Berg in hellstem Sonnenschein.

Vor mir tat sich ein Riesenabgrund auf, wobei der nicht nur senkrecht abfiel. Er war so abgeschrägt auf dem ersten Drittel, daß der Fels quasi noch einen Überhang bildete wie ein schräger Zahn.

Ich geriet so in Panik, daß ich zum Beobachter wurde.

Also musste ich mit ansehen, wie ich auf den Abgrund zuging. Mir wurde schlecht.

Aber nicht faul, verankerte mein anderes Ich ein Seil im Fels, stürzte sich an diesem Seil in die Tiefe, bis es am Ende des Überhangs in der Luft pendelte.

Obwohl ich eigentlich mich nicht mehr hätte sehen können, konnte ich dann sehen, wie ich am Ende des Seils zum Felsen schwang und dann begann, an ihm herabzuklettern.

Da war ich wieder in mir und kletterte.

Dann verschob sich meine Wahrnehmung wieder und ich war bei der Bergwacht am Fuß des Abgrundes.
Man hatte den Kletterer bemerkt und wollte ihm per Gleitschirm entgegenkommen, damit er sicher ins Tal käme.

Da erwachte ich.

Ich habe bisher viel von Abgründen geträumt, immer mit Angst verbunden hinabzustürzen. Solch eine tolle und mutige Problemlösung hatte ich aber noch nie. War hinterher richtig stolz auf mich und euphorisch, obwohl es nur ein Traum war.
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Re: genialer Traum vom Abgrund

Beitragvon Maiken » 24.02.2018, 00:44

Bin ich im falschen Film? Was soll denn das bitte sein?
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Re: genialer Traum vom Abgrund

Beitragvon Crank » 24.02.2018, 10:15

Hallo Maiken,

ich hatte bewusst erst auf den Traum mit der Badewanne zurückgegriffen. Hier scheint das Thema zu sein: Klettern lernen. Und zwar ohne fremde Hilfe.

Wohin klettern? Ins Unterbewusstsein? Spirituelles Wachstum? Oder in Gefühle, tiefe Gefühle, (noch) nicht fallen lassen, aber einfach mal probieren mit Halteseil?

Deine Freude über den Traum ist richtig, Du hast gelernt und wagst etwas. Was immer es ist - es ist ein guter Fortschritt.

Die Therapie ist laut Deiner Äußerung nur noch Geplauder und vielleicht ist es an der Zeit, die fremde Hilfe hinter sich zu lassen. Als Erfolgskontrolle kann das nicht schaden.

(Bei mir nennt es sich Lebensberatung alle vier Wochen und da ich es selbst bezahle, ist der Inhalt ungebunden und frei von kassenärztlichen Weichen. Ich nutze es zur Erfolgskontrolle, Mißerfolgsevaluierung, Selbstreflektion und bei unerwarteten Situationen zur Analyse von Lösungswegen - am Flipchart würde ich das Zuhause nie machen.)

Die Bergwacht, die mit Gleitern hoch fliegen will, scheint materieller Unsinn. Das ist sie nach den Gesetzen der Schwerkraft. Mir kam aber doch der Gedanke an eine höhere Macht. Große Teile der Erdbevölkerung glauben in der einen oder anderen Form daran. Bekanntlich hat man festgestellt, dass die Erde keine Scheibe ist und der Erdkern zwar eine Hölle aus flüssigem Eisen-Nickel ist, es dort aber keinen Teufel gibt und auf den Wolken keine höhere Macht herumsitzt. Mir gefällt das Bild der höheren Macht, die auch im Abgrund sitzen kann und wartet, einen aufzufangen. Spirituell können Gleitschirme selbstverständlich aufwärtssegeln. Und klettern und Seile spannen, das muss des Menschen Hand tun, das liegt nicht in der Hand einer etwaigen höheren Macht. Man kann nur bitte, dass es gut wird und um Unterstützung bitten. Und genau das ist dieser Traum. Ob Du ihn nun als Geschenk der höheren Macht oder Deiner Seele an Dich auffasst - er ist ein Geschenk und Du hast es freudig angenommen.

Im Leben muss man oft mal herunterklettern und auch heraufklettern, wobei das Eine tatsächlich das Andere nach sich zieht. Auch bei den Gefühlen ist das so - ohne das Eine könnte man das andere gar nicht als solches erkennen. Das Leben ist voll von Hochs und Tiefs. Oder auch Prüfungen. Wer mal eine nicht bestanden hat, weiß das Bestehen einer Prüfung oder gar eine sehr gute Note ganz anders zu schätzen. Hier beim Klettern gab es im Traum eine glatte 1. Beim Baden in Gefühlen ... nun, es ist noch ein Lernprozess, das muss ja nicht gleich alles perfekt klappen! :)

Mir fällt noch impressiv ein: Mal die Seele baumeln lassen, frei schwingen. Ich weiß nicht, ob Du damit etwas anfangen kannst?

Ich teile Ghosts kritische (das meint: offene!) Betrachtung von Therapien und Therapeuten. Ich ergänze noch, dass nicht unbedingt Hinweise und Impulse falsch aufgefasst werden können - sie könnten auch "falsch" sein. Wobei genau das ein Anstoß und Impuls sein kann. Die Begriffe "richtig und falsch" sind hier im Grunde genommen nicht anzuwenden, es ist ein Lernprozess. Und Ziel einer Therapie ist, dass sie irgendwann zuende ist.

LG,
Frank
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Re: genialer Traum vom Abgrund

Beitragvon Caterina » 24.02.2018, 18:41

Maiken hat geschrieben:Also ich träumte, daß ich einen Steilhang hinaufstieg an einem Berg in hellstem Sonnenschein.

Vor mir tat sich ein Riesenabgrund auf, wobei der nicht nur senkrecht abfiel. Er war so abgeschrägt auf dem ersten Drittel, daß der Fels quasi noch einen Überhang bildete wie ein schräger Zahn.

Ich geriet so in Panik, daß ich zum Beobachter wurde.

Also musste ich mit ansehen, wie ich auf den Abgrund zuging. Mir wurde schlecht.

Aber nicht faul, verankerte mein anderes Ich ein Seil im Fels, stürzte sich an diesem Seil in die Tiefe, bis es am Ende des Überhangs in der Luft pendelte.

Obwohl ich eigentlich mich nicht mehr hätte sehen können, konnte ich dann sehen, wie ich am Ende des Seils zum Felsen schwang und dann begann, an ihm herabzuklettern.

Da war ich wieder in mir und kletterte.

Dann verschob sich meine Wahrnehmung wieder und ich war bei der Bergwacht am Fuß des Abgrundes.
Man hatte den Kletterer bemerkt und wollte ihm per Gleitschirm entgegenkommen, damit er sicher ins Tal käme.

Da erwachte ich.

Ich habe bisher viel von Abgründen geträumt, immer mit Angst verbunden hinabzustürzen. Solch eine tolle und mutige Problemlösung hatte ich aber noch nie. War hinterher richtig stolz auf mich und euphorisch, obwohl es nur ein Traum war.


Hallo Maiken,

hier mal meine Ideen zu deinem Traumbild:

Abgrundträume entstehen häufig, wenn wir uns in "schwierigen Lebenslagen" oder vor "für uns schweren Entscheidungen stehen". Der (tiefe) Blick in "unsere Gefühlswelt" macht uns dann besonders viel Angst. Den meisten Menschen macht es Angst, wenn sie sich ihren Ängsten, Gefühlen etc. zuwenden und sie zu ergründen suchen. In für uns belastenden Situationen verstärkt sich solch ein Gefühl erst recht. Wenn wir "unsere Gefühle er-gründen" wollen müssen wir "hinabsteigen" zu uns selbst und uns mit uns und unseren Ängsten konfrontieren.

Dein Traum hat dir hier gezeigt, dass du eine für dich gute Lösung gefunden hast. Du "stürzt" dich nicht unbesonnen "hinab" um deine Gefühle zu ergründen (generell aber hier im Besonderen auf eine für dich schwierige Situation bezogen), die im Zusammenhang mit dir und der Situation stehen. Du bist "gut gerüstet" (Seil) und machst das auch in einem angemessenen Tempo - so wie es gut für dich ist! Zudem "nimmt dich die Bergwacht" am Abgrund unten im Tal in Empfang. Der Bergwächter ist ja jemand, der sich in den Bergen (Hindernissen etc) sehr gut auskennt und daher den Weg findet - egal wie das Wetter auch ist. Die Bergwacht "rettet" einen auch. Du hast eine "innere Instanz", die dich führt und den Weg kennt, der kannst du vertrauen und du hast auch im realen Leben genug Unterstützung und Rüstzeug, dich deinen Ängsten und ganz persönlichen Abgründen zu widmen. Und du machst die Erfahrung: Es ist besser als du dachtest und ein Riesenerfolg wenn mans geschafft hat - und genau so ist es auch! Nur Mut!

Ich hoffe, meine Anregungen und Sichtweisen helfen dir auf die ein oder andere Weise weiter.

Viele Grüße,
(gelöschter User)
Caterina
 

Re: genialer Traum vom Abgrund

Beitragvon Maiken » 04.03.2018, 20:27

Muss mich entschuldigen, weil ich nicht zum Antworten kam, aber ich hatte die echte Grippe, war einfach zu läppsch dazu.

Ja, ich schliesse mich (gelöschter User) an mit der Deutung, daß der Kletterer ein Anteil meiner Persönlichkeit darstellt.

Ich weiss noch, wie ich im Traum dachte: Ja ist der wahnsinnig, wie der so einfach auf den Abgrund zulief. Aber dahinter steckte ein Plan.

Was wichtig war, daß ich am Anfang ganz allein war und am Ende die Bergwacht mich auf den Radar genommen hatte.

Sie haben mir dann nicht nur einen Gleitschirm mit Motor entgegegeschickt, nach dessen Sichtung sind mir dann Bergsteiger entgegegengeklettert, um mich dann heil runterzuholen wieder unter Menschen. Die Kletterer hatte ich ganz vergessen.

Das Alleinsein am Anfang und das wieder unter Menschen sein am Ende, zeigt daß mir mit andern doch eine Rückkehr aus der Einsamkeit des Berges gelingt. Wobei das meine Einsamkeit durch die soziale Isolation durch die Stigmatisierung des Krankseins widerspiegelt.

Wobei mir dabei noch auffällt, daß ich weiter die Angst habe, mich fallen zu lassen, ein Teil von mir das aber fähig ist zu überwinden.

Was meine Therapie angeht, so läuft da wenig, es ist mehr ein Deal, ich gehe hin, habe aber eigentlich keine Ziele ausser dem in Frieden zu leben. Denke mal, auf absehbare Zeit wird das auch so weiter gehen.

Ich habe mich jedenfalls darüber gefreut, nicht mehr nur am Abgrund zu stehen........und runter zu gucken.....und Angst zu haben, reinzufallen.

Ich bewältige im Traum diese Aufgabe, auch wenn nicht ich mit diesem Seilakt anfängt, sondern wirklich mein anderes Ich....dieser Irre!

Aber es gelingt und es wird auf mich acht gepasst und ich werde ich die Gemeinschaft und in Sicherheit geholt, ein schöner Traum.
Maiken
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Re: genialer Traum vom Abgrund

Beitragvon Caterina » 05.03.2018, 18:50

Hallo Maiken,

Was meine Therapie angeht, so läuft da wenig, es ist mehr ein Deal, ich gehe hin, habe aber eigentlich keine Ziele ausser dem in Frieden zu leben. Denke mal, auf absehbare Zeit wird das auch so weiter gehen.


Wie meinst du das? Gab es keinen Anlass für die begonnene Therapie? Gab es keine realistische Zielsetzung zu Beginn der Therapie? Was oft missverstanden wird: Eine Therapie kann selten zaubern, daher ist das festlegen eines realistischen Ziels sinnvoll - und sei es "nur" der Umgang mit einer für uns selbst belastenden Situation oder belastenden Umständen, die wir nicht ändern können. Oder habe ich was missverstanden in den oben genannten Zeilen?

Deine weiteren Ausführungen sind für mich auch nachvollziehbar und fühlen sich stimmig an...warten wir mal deine weiteren Träume ab.

Viele Grüße
Caterina
 

Re: genialer Traum vom Abgrund

Beitragvon Maiken » 05.03.2018, 20:23

(gelöschter User) hat geschrieben:Hallo Maiken,

Was meine Therapie angeht, so läuft da wenig, es ist mehr ein Deal, ich gehe hin, habe aber eigentlich keine Ziele ausser dem in Frieden zu leben. Denke mal, auf absehbare Zeit wird das auch so weiter gehen.


Wie meinst du das? Gab es keinen Anlass für die begonnene Therapie? Gab es keine realistische Zielsetzung zu Beginn der Therapie? Was oft missverstanden wird: Eine Therapie kann selten zaubern, daher ist das festlegen eines realistischen Ziels sinnvoll - und sei es "nur" der Umgang mit einer für uns selbst belastenden Situation oder belastenden Umständen, die wir nicht ändern können. Oder habe ich was missverstanden in den oben genannten Zeilen?


Viele Grüße


Nein das war schon so gemeint. Zum Verständnis, ich bin eine Therapiealtlast, schon lange krank und eigentlich von allen ein "ausgemustertes Pferd".
Es fällt mir sehr schwer Ziele zu formulieren, aber ich gehe Dinge an und habe von mir selber aus so schon viel geschafft.
Bei meiner Therapie handelt es sich aber eher um eine Langzeitbegleitung. Daher stehen Ziele vielleicht auch nicht so im Vordergrund.
Maiken
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Re: genialer Traum vom Abgrund

Beitragvon Caterina » 06.03.2018, 11:01

Moin Maiken,

Bei meiner Therapie handelt es sich aber eher um eine Langzeitbegleitung. Daher stehen Ziele vielleicht auch nicht so im Vordergrund.


Kommt drauf an, wie man Ziel definiert...das Tempo ist dabei nicht entscheidend. Ob "lang" oder "kurz"...manche Ziele/Themen brauchen einfach mehr Bearbeitungszeit...auch eine "Stabilisation" eines erreichten Ziels kann ein Ziel sein. Nur ohne Motivation wird es fürchte ich nicht gelingen...ein "ich bin eh ein hoffnungsloser Fall" signalisiert Resignation...solange DU DICH nicht aufgibst ist alles auf einem guten Weg...völlig losgelöst ob ein Therapeut*in oder wer auch immer das anders sieht (jeder hat ein Recht auf seine Sichtweise!). Bei deiner Therapie gehts nur um dich und für dich bist du die Chefin - nobody else ;-). Und es ist eigentlich weniger wichtig, ob du mit oder ohne eine Therapie für dich Fortschritte siehst und die siehst du :-) und die träumst du...würde mal sagen: du bist auf einem guten Weg. ;-)

Viele Grüße
Caterina
 

Re: genialer Traum vom Abgrund

Beitragvon Maiken » 07.03.2018, 20:47

Hi (gelöschter User)!

Nein, resigniert habe ich nicht, nur gehe ich Dinge mittlerweile auf meine Weise und in meinem Tempo an. Ich lasse mich nicht mehr so unter Druck setzen durch irgendwelche Zielvorgaben und -erwartungen.

Der Weg ist das Ziel. Danke Dir für Deine guten Wünsche!
Maiken
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