Hallo Windhauch,
ich gebe mal meine kleine Meinung dazu:
dass Du Dir so sehnlichst eine neue Schwangerschaft wünscht, ist sehr verständlich. Nun sind ja unsere Träume nicht gerade Automaten, die genau die Antwort produzieren, die wir zu einem bestimmten Zeitpunkt suchen. Eigentlich ist es auch so, dass die Traumbotschaft aus einer Quelle stammt, die uns hilfreich sein will, ob es nun als Kompensation dargestellt wird - und so sehe ich Dein "gutes Gefühl" nach Deinem Spitzmaus-Traum
- oder eben auch als Kritik zum Aufrütteln, dass man endlich aus seinen routinemässigen Fussstapfen heraustritt. Von daher, liebe Windhauch, würde ich Ghost's Hinweise nicht einfach so in den Wind schlagen.
Immerhin hat er eine sehr weite Sichtweise und sieht daher Perspektiven, die uns vorläufig noch entgehen, oder denen wir wegen der sogenannten klassischen Traumdeutung *) noch nicht so geöffnet sind.
(Zu diesem Thema komme ich gleich noch zurück.)
Ein zweiter Punkt, liebe Windhauch, ist Deine Forderung, dass der Traumdeuter
mit Dir zusammenarbeiten muss, um Dich irgendwie erreichen zu können. Das ist meiner Meinung nach eine falsche Einstellung, denn der Träumer will ja weiterkommen, nicht der Traumdeuter sich der Mentalität des Träumers anpassen. Sonst dreht man sich im Kreis. Ich denke auch, dass der Deuter es irgendwie versucht, den Widerstand des Träumers bei der Annahme des Deutungsversuchs zu .... entspannen. Was meinst Du, wäre das eine Möglichkeit für Dich?
Es ist doch ganz interessant, in Deinem Maus-Traum nun in der Szene neue aktuell präsente Akteure zu entdecken - warum nicht? Darüber könnte man doch vielleicht auch nachdenken, und nicht über gesponnene Traumabsichten spekulieren.
Zum Beispiel überlege ich gerade, warum Ghost's Deutungen als spirituell bezeichnet werden. Was ist das Spirituelle daran? weil es "Kritik" bedeutet? Oder weil er den Zusammenhang zwischen dem Jetzt und dem bestehendem Aussen aufzeigen will? Ich verstehe es nicht so ganz und wäre froh, wenn Ghost sich etwas dazu erklären könnte. Manchmal sage ich mir auch nur, es ist vielleicht eine männliche gegen eine weibliche Deutung, die sich hier konfrontiert, eben wie eine denkende gegen eine gefühlsmässig-empfindende Art der Deutung. Doch sollte man nicht eher von dieser Spaltung abkommen und es zu einer vereinten Einheit in sich verbinden können?
*) Der Ausdruck "klassische Traumdeutung" stört mich ein wenig, weil er mich doch zu sehr an eine Art Nivellierung der menschlichen Psyche (oder auch Seele, Sein oder Wesen) erinnert. In unseren Träumen sind wir eben nicht "wie alle", selbst wenn auch sie sich durch die Zivilisation ergeben, in der wir gerade leben. Dieses Nivellieren ist ja auch einer der Vorwürfe, den man der Freud'schen Theorie macht, wobei natürlich der Wert seiner originellen Entschlüsselungen nicht abgewertet werden soll, noch sein Status als Vater der Psychoanalyse herabgewürdigt wird.
Liebe Windhauch, vielleicht verstehst Du, was ich meine?
LG
Hypnos