Endlosschleife

Philosophische und kritische Überlegungen zum Thema Traum und Traumdeutung

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Endlosschleife

Beitragvon Wuchtbrumme » 14.12.2015, 09:06

Hallo Liebes Forum,

Ich versuche seit einiger Zeit das luzide Träumen zu erlenen. Als Methode habe ich dafür meistens den bewussten Einstieg verwendet. D.h das man während dem Einschlafen versucht bewusst zu bleiben, und dann direkt luzid in den Traum einsteigt. Hat auch relativ oft geklappt, so weit so gut. Allerdings jedes mal wenn ich luzid geträumt habe hab ich mich total verballert gefühlt. Die Augen gingen kaum auf. Meistens kam ich nichtmal so weit das Zimmer zu verlassen weil ich davor aufgewacht war und es war komplett dunkel in meinem Zimmer.
Heute Nacht war allerdings ein Phänomen und hat mich total erschreckt. Es begann alles mit einem ganz normalem Traum. Ich war mit meinem Kollegen bei meinem Eltern zuhause, er hatte bei mir gepennt (Lebe eigentlich allein und hab auch allein geschlafen). Als ich mich im Traum mit ihm schlafen legte, erinnerte ich mich daran das ich meinen Eltern gesagt habe, dass ich für die Arbeit um 7 Uhr aufstehen muss, was mich im Traum skeptisch machte da meine Eltern viel weiter von meiner Arbeit entfernt wohnten. Also entschied ich mich nochmal auf meinem Handy zu gucken. Es ging allerdings nicht an.
Schlagartig kam das verballerte dazu. Ich konnte kaum reden wollte meinen kollegen wecken. Allerdings war meine Stimme weg, hatte mich gefühlt wie in jedem luziden Traum obwohl ich eigentlich nie wirklich Angst davor habe.
Dann bin ich aufgewacht. Direkt meinem Kollegen geschrieben mich eigentlich gefreut das ich es das erste mal im Traum ohne bewussten Einstieg erkannt habe und mich wieder pennen gelegt.
Ab da wurde es richtig gruselig. Ich hatte ab diesem Moment ca 7 luzide Träume mit bewusstem Einstieg hintereinander. Jedes mal wache ich an der gleichen Stelle im Zimmer auf. Es ist stockfinster. Ich bin verballert, komme kaum aus dem Bett. Dann wache ich wieder auf. Kann aber nicht direkt sagen ob ich wach bin oder ob ich schlafe. In meinem ca dritten Traum erzähle ich es meinem Kollegen (Wohne in WG) er verhällt sich allerdings seltsam und umarmt mich einfach mitten während ich spreche. Bam wieder wach.
Also wieder RC gemacht handy geguckt und es ging an. Allerdings habe ich trótzdem geträumt. Ab dem 4. Traum ca konnte ich sogar die Kirchenglocken hören. In meinem letzten Traum, ging das Handy allerdings nicht an. Es war trotzdem stockfinster. Allerdings vor meiner Tür im Flur brannte Licht.
Hatte mich schon gefreut, (Hatte keine Angst) und dachte ich geh aus dem Zimmer, weil der Traum dann vielleicht etwas gesteuerter werden könnte wenn ich was sehe.
Also steh ich auf, gehe verballert zur Tür, sie ist abgeschlossen (Schließe sie nie ab). Wollte dann das Licht anschalten, was selbstverständlich nicht anging.
Also stehe ich dann da im Traum total verballert im stockdunkeln in meinem eigenen Zimmer eingeschlossen nach ca 5 Minuten bin ich aufgewacht.

Was soll ich jetzt machen? Wo ist mir beim luziden Träumen der Fehler unterlaufen? Liegt es einfach daran das ich nicht loslassen kann? Ich wache immer mit dem gleichen Setting auf es ist zu 100% identisch. Angst gemacht hatte mir das nie. Ich dachte immer wenn ich keine Angst davor habe, dass ich mich irgendwann von dieser verklatschtheit loslösen konnte. Leider wurde mir das Gegenteil bewiesen und jetzt habe ich schon ein bisschen Angst davor einzuschlafen. Mein ganzes Bett ist nassgeschwitzt
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Re: Endlosschleife

Beitragvon Wuchtbrumme » 14.12.2015, 18:41

Also ich habe mich noch etwas informiert und anscheinend bin ich nicht der erste Mensch der in so einer Art Endlosschleife gesteckt hat. Das hat auch in meinen weiteren Träumen geholfen. Auch diese waren auf irgendeine Art luzid. Allerdings kriege ich das mit der Kontrolle noch nicht so richtig hin.
Dieses mal allerdings, bin ich in einem anderen Setting aufgewacht.
Ich konnte es immer weiter träumen, allerdings nur mit schwachem Einfluss. Es war draußen. Ich konnte mit meinen Freunden reden und ihnen erzählen, das ich gerade träume. Allerdings ist meine Erinnerung an den Gesamttraum nicht so detailliert, wie es in den vorherigen der Fall war. Die Positionen haben sich auch öfters verändert, so das ich einmal im Bad, war, und als ich raus kam die Treppe nach oben ca 1km entfernt war. Es kann auch gut sein das ich irgendwann im Laufe des Traumes vergessen habe, dass ich bewusst bin.
Zu meinem Motiv, weswegen ich luzid träumen will,
ich beschäftige mich sehr viel mit Psychologie und mein Ziel ist es den Menschen noch besser kennenzulernen. Ich bin generell kein Mensch, der sich in irgendeiner Richtung Blockaden setzt und von vornerein ausgeht, dass gewisse Dinge nicht möglich sind. Jetzt ist es mein Ziel, direkt mit meinem Unterbewusstsein in Kontakt zu kommen. Ich denke das es Sachen weiß, Informationen besitzt, an die ich im normal bewussten Zustand nicht rankomme. Z.B meine emotionale Struktur.
Was kann ich allerdings tun, außer an mein Motiv zu glauben?
Wie schaffe ich es mich auf mein unbewusstes zu verlassen? Gefühlt habe ich keine Angst oder Panik beim "Aufwachen". Ich versuche mich dann immer darauf zu konzentrieren, dass das Licht angeht. Ich denke das wäre schon der erste und wichtigste Schritt weil es der erste Schritt in Richtung Kontrolle wäre.
Gibt es da irgendwelche Techniken? Oft versuche ich im "verballerten" die Augen aufzureißen. Das hat aber meistens ein echtes, bzw falsches Erwachen zur Folge.
Vielleicht ist das schon der Fehler, weil es ein bewusster Schritt ist, der nicht vom Geist sondern körperlich gesteuert wird. Danke übrigens für die schnelle Antwort
:D
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Re: Endlosschleife

Beitragvon kyomotion » 15.12.2015, 11:53

Aloha.

Also ich habe mich noch etwas informiert und anscheinend bin ich nicht der erste Mensch der in so einer Art Endlosschleife gesteckt hat.


:roll:

Das hat auch in meinen weiteren Träumen geholfen. Auch diese waren auf irgendeine Art luzid. Allerdings kriege ich das mit der Kontrolle noch nicht so richtig hin.


Kontrolle ist dein Problem.
Dieses mal allerdings, bin ich in einem anderen Setting aufgewacht.
Ich konnte es immer weiter träumen, allerdings nur mit schwachem Einfluss. Es war draußen. Ich konnte mit meinen Freunden reden und ihnen erzählen, das ich gerade träume. Allerdings ist meine Erinnerung an den Gesamttraum nicht so detailliert, wie es in den vorherigen der Fall war. Die Positionen haben sich auch öfters verändert, so das ich einmal im Bad, war, und als ich raus kam die Treppe nach oben ca 1km entfernt war. Es kann auch gut sein das ich irgendwann im Laufe des Traumes vergessen habe, dass ich bewusst bin.


Du wirst halt immer wieder aus dem Traum entfernt weil du dich nicht an die Spielregeln halten willst, bzw glaubst sie gelten für dich nicht.

Zu meinem Motiv, weswegen ich luzid träumen will,
ich beschäftige mich sehr viel mit Psychologie und mein Ziel ist es den Menschen noch besser kennenzulernen.


Das tuste aber nicht. Was du gerade kennenlernst ist deine Ratio. Und heute lernst was die Ratio ist und kann und was sie nicht kann: Und eines sollte dir langsam klar werden: Träumen kann sie nicht.

Ich bin generell kein Mensch, der sich in irgendeiner Richtung Blockaden setzt


Doch genau das machst du doch gerade. Du blockierst den sog. "irrationalen" Anteil an dir. Und zwar komplett. Und das sich alles im Kreis dreht ist das Ergebnis dieser blockade. Und es wird sich solange im Kreis drehen bis du diese Blockade wieder aufgibst. Falls du dich fragen sollte wer mehr "Macht" hat (also das rationale oder das irrationale) so kann ich dich vergewissern das dein irrationaler Anteil sein Recht bekommen WIRD.
und von vornerein ausgeht, dass gewisse Dinge nicht möglich sind.


Alles ist möglich. Aber nicht alles ist wünschenswert. Etwa diese Form von selbstvergwaltigung die du hier praktizierst.

Jetzt ist es mein Ziel, direkt mit meinem Unterbewusstsein in Kontakt zu kommen.


Du bist schon lange im Kontakt damit. Es sagt dir: "Lass den Scheiss. Träumen das ist meins nicht deins. Und solange du mich blockierst lass ich dich im Kreis drehen."
Ich denke das es Sachen weiß, Informationen besitzt, an die ich im normal bewussten Zustand nicht rankomme.


*lacht*
"Information" soso. "Informationen" sind das was du rational glaubst verarbeiten zu können. Kleine Wasserpfützen, losgelöst von Meer. Ohne Zusammenhang. Ohne Bedeutung. Und um Pfützen am Strand zu finden begibst du dich ins Meer HINEIN *lacht*

Z.B meine emotionale Struktur.


Wenn du sie lebst, diese "Struktur" dann hast du kontakt zu ihr. Wenn du sie analysieren willst, so wie jetzt, dann entfernst du dich von ihr. Jeden Tag ein bissi mehr.
Was kann ich allerdings tun, außer an mein Motiv zu glauben?


Aufhören "kontrolle" haben zu wollen. Kontrolle ist Illusion.

Wie schaffe ich es mich auf mein unbewusstes zu verlassen?


Du BIST dein Unterbewusstes. Das was du "bewusst" erlebst ist nur die kleineste, rationale, Fraktion deines Bewusstseins.

Gefühlt habe ich keine Angst oder Panik beim "Aufwachen". Ich versuche mich dann immer darauf zu konzentrieren, dass das Licht angeht. Ich denke das wäre schon der erste und wichtigste Schritt weil es der erste Schritt in Richtung Kontrolle wäre.


Schau Ahab, wenn du schon an Moby Dick gescheitert bist, wie willste dann den Atlantik kontrollieren? Das ist scho a weng absurd oder?

Gibt es da irgendwelche Techniken? Oft versuche ich im "verballerten" die Augen aufzureißen. Das hat aber meistens ein echtes, bzw falsches Erwachen zur Folge.


"Lernen durch Schmerzen". :)
Vielleicht ist das schon der Fehler, weil es ein bewusster Schritt ist, der nicht vom Geist sondern körperlich gesteuert wird. Danke übrigens für die schnelle Antwort


Ich wiederhole: Lernen durch Schmerzen.

Im Übrigen wünsche ich dir noch viel Spass beim Blauen Flecken holen und Watschen bekommen. Wer weiss vielleicht langts ja noch zu nem blauen Auge und ein paar Prellungen? Wer weiss?

Viel Erfolg!
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