von Schlafwanderin » 28.09.2015, 09:49
@HAUSWINDROSE,
mein Zuhause bedeutet mit sehr viel. Ich war in den letzten vier / fünf Jahren gefühlt sehr wenig Zuhause, wegen vielen Klinikaufenthalten (ich hatte mal ne schlimme Essstörung, ist inzwischen fast ganz weg).
Mein Hund bedeutet mir sehr viel. Er ist sozusagen alles für mich. Ich könnte kaum ohne ihn leben!
Die Frau... nun ja. Sie ist sehr hübsch, ich glaube, 36 wenn ich mich richtig erinnere. Sie lebt alleine und ist irgendwie total geheimnisvoll. Sie hat sowas in der Stimme, die keinen Wiederspruch duldet, auch wenn es eine ganz normale Bitte ist, habe ich mich nicht getraut zu wiedersprechen.
Z.B. bin ich um vier oder so in der Nacht/Früh mal wach geworden und habe mir die Bilder über ihrem Fernseher angesehen. Dann hat sie bei einem Bild, das ich gerade angesehen habe, auf einmal gesagt, das ist ihr Cousin. Mich hat es total gerissen, weil ich dachte sie schläft. Sie kam gerade die Treppe herunter und stellte sich dann neben mich. Ich fühle mich ganz unbehaglich in ihrer Nähe. Irgendwie kleinlich, obwohl ich sonst sehr selbstbewusst bin.
Aber irgendwie fühle ich mich auch wohl in ihrer Nähe.
Ich habe dann auf ein anderes Bild gedeutet und sie hat gesagt, das sei ihre beste Freundin Louise.
Ich habe gefragt, ob das an Silvester oder Weihnachten oder an einem Geburtstag war, weil sie ein Sektglas in der Hand hielten und in die Kamera grinsten.
Darauf hat sie nur richtig köstlich gelacht und gemeint, dass ich ganz schön neugierig sei, ohne mir eine Antwort zu geben.
Das Komische ist, dass sie über viele meine Aussagen lacht, und ich das Gefühl habe, sie lacht mich aus, aber sie hat ein wunderschönes Lachen.
Sie hat insgesamt eine sehr warme und ruhige Stimme. Gaaaanz bisschen nasal. Aber wirklich schön. Also angenehm zuzuhören!
Ihr Lachen ist halt auch dementsprechend schön!
Ich fühle mich ganz komisch in ihrer Nähe. Ich kanns gar net beschreiben.
Und dann eben dieser Unterton, wo ich mich nicht traue ihr zu wiedersprechen.
Zum Beispiel eben als wir bei den Bildern standen.
Da sagte sie: "Du solltest versuchen noch ein bisschen zu schlafen." Eigentlich eine ganz normale und ruhige Aussage, aber aus ihrem Mund hört sich das an wie ein Befehl. Ich dachte mir, ich kann vermutlich eh nicht mehr einschlafen, traute mich aber nicht zu wiedersprechen und sagte deshalb nur: "Ja, vielleicht sollte ich das."
Dann ist sie nach oben gegangen.
Ich bin dann gegen acht oder so wieder wach geworden, also ich bin eingeschlafen. Ich habe sie duschen gehört und sie ist gerade aus dem Bad gekommen (das Bad war auch unten - ich glaube oben muss Schlafzimmer und Küche gewesen sein, unten führte der Flur nämlich nur in das Wohnzimmer vom Wohnzimmer aus die Treppe nach oben) Ihre Wohnung ist sehr schön und heimelig ausgestattet. Sie scheint viel Wert auf Sauberkeit und Details zu legen.
Nun da kam sie halt aus der Tür und hatte nur ein Handtuch um den Körper gewickelt und rubbelte sich gerade die Haare trocken.
Ich stehe net auf Frauen. Wirklich nicht! Hab ich noch nie und bis vor zwei Monaten hatte ich sowas wie eine "Affähre" mit nem jungen Mann. Aber ich hasse es, eine Affähre zu sein, deshalb habe ich es beendet - vor allem weil ich mich mit seiner Freundin angefangen habe zu befreunden..... scheiß Situation.
Aber irgendwie hat mein Herz höher geschlagen, wenn ich sie gesehen habe (ich werd in 2 Monaten 20 - ist ein Altersunterschied von 15 Jahren groß? Bei Männern bevorzuge ich auch ca. 5 - 6 Jahre älter, weil sie mir reifer erscheinen. Aber bei Frauen gleich 15 Jahre?! Irgendwie krass.)
Ich hab nix gegen Lesben - meine beste Freundin (26) ist seit drei Jahren mit einer Frau verlobt! Aber selbe rhabe ich es noch nie in Erwägung gezogen und habe auch nie darüber nachgedacht.
Ich hatte allerdings auch noch nicht oft etwas mit Männern. Zwei, drei mal ein paar Romanzen und nur ein einziges Mal eine Beziehung für 1 Jahr, bis ich gemerkt habe, dass ich einfach kein Beziehungsmensch bin.
Jedenfalls.. als ich sie dann da so gesehen habe, NUR in diesem Handtuch - da wurde ich richtig nervös! Ich fühlte mich wie mit 13, als ich in meinen Englischlehrer verschossen war!
Kurz bevor sie mich bis vor die Haustür fuhr, fragte sie noch "Wie alt bist du?"
Ich sagte, neunzehn und fragte, warum sie das wissen wolle.
Darauf sagte sie nur: "Ich will nicht wegen Kindesentführung im Knast landen." Und zwinkerte dabei aber ich weiß, dass sie das nicht WIRKLICH deshalb gefragt hat.
Ich hatte im Übrigen auch ab und zu das Gefühl, dass sie mich eindringlich musterte, aber vielleicht bilde ich mir auf ihre Blicke auch nur etwas ein. Keine Ahnung. Meine beste Freundin (Joline heißt die), sagt immer, sie hast so nen komischen... ...Dar irgendwas... Gaydar oder so... von Radar... abgeleitet. Sie könne Lesben von 100 m Entfernung erkennen. Keine Ahnung wie sie das macht, aber komischerweise liegt sie zu 85 % immer richtig.
Ich war dumm, als ich nicht nach einer E-Mail oder Telefonnummer von Leila gefragt habe, denn ich habe sie lange nicht gesehen, jedenfalls kamen mir diese 3/4 Tage lange vor.
Am Freitag saß ich dann mit Joline in einer Bar und erzählte ihr von leila und dass sie mir nicht aus dem Kopf geht und Joline zog mich natürlich (ganz typisch für sie) damit auf, dass ich nun doch zur Lesbe mutiere.
Sie sagte dauernd, so viele Schutzengel, wie ich habe, hätte sie auch gerne (weil mich ja auch jemand ganz anderes hätte in dieser Nahct finden können) und dass mich das gute Karma lieben muss, dass es auch noch so eine gutaussehende, alleinlebende Frau ist. (Ihre Verlobte hat sie nämlich im Internet kennen gelernt und sie hat eigentlich immer von ganz außergewöhnlichen Treffen geträumt.)
Jedenfalls, als wäre es Schicksal, kam Leila in diese Bar. Und weißt Du, was richtig krass ist? Diese Bar, in der wir saßen, war eigentlich eine lesbische Bar. Es kamen zwar auch häufig Heteros hierher (wie ich, eben, weil ich mit Joline oft in schwule oder lesbische Bars gehe - ich finde die Leute vom anderen Ufer einfach viel angenehmer vom Wesen her, keine Ahnung, warum), aber überwiegend kennen eher homosexuelle Leute dieses Viertel.
Sie sah mich nicht, und ich doofe Nuss habe mich auch noch extra "versteckt" quasi, weil ich so erschrocken und überrascht war von ihrem Auftauchen, dass ich nicht gewusst hätte, wie ich reagieren soll, wenn sie mich anspricht.
ich war SO dumm!
Ich hätte die Chance gehabt, sie anzusprechen und mit ihr in Kontakt zu bleiben, aber ich bin schließlich gegen zehn mit Joline einfach gegangen.
Gott sei Dank habe ich sie am nächsten Tag wieder gesehen, wir sind uns in der Nähe des Stadtparks über den Weg gelaufen und sie hat mich angesprochen, wie es mir ginge usw. (Ich hab ja bis heute Urlaub gehabt).
Da habe ich sie dann endlich gefragt. Sie sagte, ich solle ihr meine Nummer geben und sie gab mir eine E-Mail Adresse (allerdings wohl eine Pseudo-Adresse, es war nämlich eher ein "Nickname", die E-Mail).
Nun.... ganz seltsam die Geschichte... wie ein Film..
ich hab sogar angefangen ein "Buch" zu schreiben.
@Almuth
Ja, natürlich verstehe ich das richtig .-)
Ich kenn mich ja (nach meiner Essstörung) mit Psychologen gut aus, vor allem da ich bei gefühlt 100 verschiedenen war (ich bin, was Menschen angeht - besonders Psychologen - SEHR anspruchsvoll). Das Dumme ist nur, dass ich aus meiner Erfahrung weiß, dass alle Psychologen immer etwas hören WOLLEN. Aber was soll ich erzählen, wenn es nichts zu erzählen gibt, also von Problemen her.
Und dann immer diese Frage "Und was erhoffst Du Dir von mir? Wie kann ich Dir helfen?"
Und dann sage ich immer (und würde ich vor allem in dem Fall sagen) "Keine Ahnung." Denn... helfen kann ein Mensch sich schließlich nur sich selber. Therapeuten / Psychologen, sind ja meistens nur ein "Mittel zum Zweck" oder wie man da so schön sagt. Quasi der Leitfaden zum Weg der Genesung.
Das heißt: wenn ich zu einem Arzt gehen würde, ihm erzählen würde, dass ich schlafwandel und ich zu einem Therapeuten geschickt werden würde und er mich nahc meiner Psyche und meinem Befinden ausfragen würde.. wüsste ich schier nicht, was ich sagen sollte. Denn mir geht es im Großen und Ganzen super - ich bin glücklich, habe eine tolle Arbeit, tolle Kollegen, großartige Freunde... nur eben banale Alltagsprobleme, wie zum Beispiel wenig Freizeit wegen der Arbeit oder... nun ja, sonst fällt mir eigentlich nichts ein.
Verstehst du?
Ganz viele herzliche Grüße,
Lara