Kann jemand meinen Traum entschluesseln?

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Moderator: Mirakulix

Kann jemand meinen Traum entschluesseln?

Beitragvon Kiwimatthew » 09.12.2008, 10:17

Ich hatte letzte Nacht folgenden Traum den ich mir ziemlich detailgenau merken konnte, was ganz selten vorkommt.

Es ist ein Mord geschehen.50 Meter hinter dem Garten meines Elternhauses wurde ein Kind vergraben, welches vor seiner Toetung sexuell missbraucht wurde. Das Kind kam aus einem Nachbardorf, ich kannte es nicht.
Ich war Besucher in der zweitaegigen Gerichtsverhandlung, ich sass in der ersten Reihe. Der Raum war eher schummrig, es fiel mir waehrend des Traums nicht auf. Der mutmassliche Taeter kam aus einer Nachbarstadt, auch den hatte ich vorher noch nicht gekannt. Der Mann war 26, 8 Jahre juenger las ich. Er sah vollkommen harmlos aus, sah juenger aus und ich war sicher, dass ein paar Teenie-Maedels auf ihn stehen koennten. Aber stattdessen dachte ich, der kriegt lebenslang.
Waehrend den Verhandlungsunterbrechungen hatte ich das vergnuegen, ihn zu betreuen. Er war sehr nett, voellig normal und ich konnte nicht glauben dass er so etwas schlimmes tut. Ich entwickelt starke Naechstenliebe zu ihm. Fuer kurze Zeit hatte ich das Gefuehl er sei eine Frau bevor mir wieder klar war dass er ein Mann war.
Stunden vor dem Abschlussplaedoyer ging ich mit ihm ins Schwimmbad Da waren auch einige Kinder. Der Mann aenderte auf einmal sein Verhalten. Er startete sich an einem Kind zu vergehen. Als niemand etwas unternahm, stuerzte ich mich auf ihn und zog das Kind an mich. Ich hielt es fest in meinem Arm und brach in Traenen aus. Der Mann verliess ruhig das Schwimmbad. Ich sprach einige Leute an und erzaehlte ihnen, wer dieser Mann war. Diese waren voellig ueberrascht und meinten, sie haetten die Situation nicht richtig einordnen koennen.
Zwei Stunden vor den Abschlussplaedoyers und dem Urteil sah ich mich an einem meiner frueheren Arbeitsplaetze wieder(altenheim). es war draussen dunkel und die raeumlichkeiten waren auch sehr schummrig, mir machte es nichts aus. Ich war veraergert, denn ich musste den besuch eines Tennisturniers absagen(bin grosser Tennisfan), um zur Gerichtsentscheidung gehen zu koennen. Ich plante den Taeter danach regelmaessig im Gefaengnis zu besuchen.
Vor der Abschlussverhandlung wachte ich auf.


viel Spass beim deuten

euer Kiwimatthew
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Some questions

Beitragvon Leben » 09.12.2008, 11:22

Hello Kiwimatthew,

would you please be so kind to answer to these questions:

1. Angaben zum Vortag & der momentanen Lebenssituation
- "Welche Erlebnisse, Gefühle und Gedanken hattest Du am Vortag?"
- "Was bestimmt Deine derzeitige Lebenssituation, wie ist gerade Dein Grundgefühl, welche Schwierigkeiten gibt es zur Zeit in Deinem Leben?"

2. Angaben zum Traum
- "Welche Gefühle und Gedanken hattest Du im Traum?"
- "Welche Gefühle und Gedanken hattest Du bei & nach dem Aufwachen?"
- "Kommen Dir das Thema / Bilder / Personen oder etwas anderes aus anderen Träumen bekannt vor?"
- "Beschreibe bitte die Stimmungen und Örtlichkeiten im Traum so genau wie möglich (Farbe, Positionen, Laute, Gerüche usw.)"

3. Bitte um eigene erste Einordnung des Traums
- "Womit könnte der Traum zusammenhängen? Was war elementar? Woran erinnert Dich der Traum oder woran lässt er Dich denken?"

Thanks so much!

With best regards,

Leben


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antwort; meine lebenssituation

Beitragvon Kiwimatthew » 09.12.2008, 20:20

vielen Dank fuer die Muehe meinen Traum zu analysieren.

Ich bin maennlich, 34 und single. Seit drei Jahren bin ich nicht mehr in Deutschland sondern in Neuseeland, wo ich bis vor kurzem gut zurecht kam. Ende November verlor ich meinen Job, in dem ich mich unfair behandelt fuehlte und wo ich mir noch ueberlege spaeter mal vor Gericht zu gehen(ist hier moeglich). Am Tag nach meinem Traum hatte ich zwei Vorstellungsgespraeche.
trotz meiner angespannt scheinenden Lebenssituation fuehle ich mich gut, ich blicke optimistisch nach vorne und will ab dem 19.1, nach einer langen Auszeit, wieder arbeiten. Ich habe viele Plaene. Am Vorabend meines traumes erzaehlte ich jemandem meine lebensgeschichte, vorrangig um ihm Mut zu machen.
meine Lebensgeschichte ist nicht gerade sehr lesenswert:
ich wurde von meiner narzisstischen Mutter nicht angenommen und daraufhin als geistig behindert mit ADHS diagnostiziert. Diese Diagnose trug ich jahrzehntelang mit mir herum. Das war auch der Grund weshalb sie mich unbewusst emotional und psychisch misshandelte. Folge davon war dass ich ein unglaublich schlechtes Selbstvertrauen hatte, woarauf ich zur Angriffsflaeche meiner Umwelt wurde(vor allem in der Pubertaet)
2005 war ich in der Psychiatrie und wurde als psychisch behindert und trotz eines erfolgreichem Studiums(Sozialpaedagogik) sah man in mir jemanden der wenig Perspektive hatte.
Ich musste in meinem Leben mit sehr viel Druck umgehen:
a)Druck durch die psychische Misshandlung durch meine Mutter
b) Druck durch den unerreichbaren Beruf meines Vaters(Manager)
c) Druck durch die deutssche Gesellschaft.
d) Druck zu beweisen dass ich nicht geistig behindert bin

Noch heute zerstoere ich meine Kopfhaut wenn ich schlafe.
ich habe 6 Jahre im Ausland gelebt und kam dort zu 90 % zurecht, wenngleich ich Jobs hatte die unter dem Level eines Sozialpaedagogen sind.
Meinen Traum habe ich schon in allen Einzelheiten beschrieben. sofern dort keine Dunkelheit oder Schummrigkeit zu sehen war, war die Umgebung normal. Es war ein Traum der mir keine Angst machte, bis auf die Situation im Schwimmbad. im Schwimmbad war das Wasser klar und die Umgebung war hell und 'normal'.
nach dem Aufwachen habe ch mich ok gefuehlt und ich bin aufgestanden, ueberrascht dass ich mich so klar erinnern konnte, was selten vorkommt.
Wenn du weitere Fragen hast, frag ruhig. Vielen Dank fuer deine Muehe

Kiwimatthew
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Schuld, Verständnis & Gefahr

Beitragvon Leben » 16.12.2008, 06:11

Lieber Kiwimatthew,

in Träumen wird die Vielschichtigkeit dieser Welt und unseres menschlichen Daseins auf eine ganz komprimierte Weise offenbar, besonders auch in dem Deinigen.

Ich bin schon sehr gespannt, was uns alles in & durch Deinen Traum begegnen wird - Dein wie das Menschenleben an sich betreffend!

Mein erster Eindruck ist, dass Dein Traum sich ganz besonders um das Thema Schuld rankt.

Da ist der Täter – und Du schwankst zwischen Verurteilung und Verständnis hin und her.

Auffällig ist die große Nächstenliebe, die Du für den Kindesmisshandelnden aufbringst, die erstaunlich groß ist, so groß, dass Du darüber fast vergisst, wie gefährlich dieser Mann, Menschenliebe hin oder her, doch ist - gerade für die wehrloseren Geschöpfe: Kinder...

Du meinst vielleicht, nicht mehr viel zur Traumbeschreibung angefügt haben zu können. Doch was Du schriebst, finde ich höchst bemerkenswert und könnte sich als ein Schlüssel zu Deinem Traum erweisen:
    Meinen Traum habe ich schon in allen Einzelheiten beschrieben. Sofern dort keine Dunkelheit oder Schummrigkeit zu sehen war, war die Umgebung normal. Es war ein Traum der mir keine Angst machte, bis auf die Situation im Schwimmbad. Im Schwimmbad war das Wasser klar und die Umgebung war hell und 'normal'.
Die Parallele zwischen dem Prozess im Traum und jenem, den Du gegen Deinen früheren Arbeitgeber zu führen gedenkst, ist da ja bereits ins Auge gestochen:
    Ende November verlor ich meinen Job, in dem ich mich unfair behandelt fuehlte und wo ich mir noch ueberlege spaeter mal vor Gericht zu gehen.
Hast Du ähnlich viel Verständnis für diesen früheren Chef wie für den Täter im Traum? Wenn ja, wo genau liegen die Überschneidungen - und wo nicht?

Was bedeutet das Thema sexueller Missbrauch für Dich?

Beste Grüße aus der Heimat von Deinem

Leben
Zuletzt geändert von Leben am 16.12.2008, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Hallo aus Mount Maunganui

Beitragvon Kiwimatthew » 16.12.2008, 11:02

Liebes Leben
vielen Dank fuer deine Antwort. hmmh. weiss gar nicht so wie ich schreiben soll.
Habe meinen Traum inzwischen selbst analysiertund bin eigentlich der Meinung dass ich meine Kindheitserlebnisse vielleicht unzureichend verarbeitet habe. wenn die Kinder ich sein soll und der Taeter meine Mutter, dann ist es offensichtlich, meine ich. Denn diese 'Naechstenliebe' ist vielleicht noch das kindliche Verlangen, von ihr geliebt zu werden. Andererseits ist dort auch die Angst. meine Mutter war sehr manipulativ, sie hat sich in der Oeffentlichkeit oft, wenn nicht immer, verstellt. Der taeter verstellte sich in meinem Traum auch, wenn keine Kinder da waren.

In meinem ehemaligem Job verspuerte ich von Beginn an Naechstenliebe fuer alle meine Kollegen und vorgesetzten, denn als bekennender Christ kannte ich Jesus offensichtlich viel mehr als sie. das ist kein Vorurteil, mam merkt halt oft, wenn anderen Menschen der Glaube und was im Leben fehlt. Andererseits wollte ich auch gerechtigkeit, ich schrieb nach meiner Kuendigung eine sechsseititge Hausarbeit ans management, auf die nie eingegangen wurde. Ich habe nicht wirklich Wut, habe meine Fehler erkannt und werde es beim naechsten Mal viel besser machen, dennoch habe ich ein Verlangen nach gerechtigkeit in mir.
zu Schwimmbad faellt mir noch ein: meine Eltern hatten eins im garten und ich war nie ein an von kaelterem Wasser. Ich schwimme bisweilen gern wenn die Temperaturen angenehmer sind.
sexuell missbraucht wurde ich nicht. Ich hatte nur schlechten Sex mit einem juengeren Mann vor vielen vielen Jahren, bin aber schon lange ueberzeugter hetero, wenn auch nicth aktiv. Ich habe bisweilen starkes sexuelles verlangen kann damit aber heute gut umgehen.

Vielen Dank fuer dein Interesse und deine Analysen. versuche mir bald mehr Traeume zu merken, wenn dies so einfach waere.

Alles Gute Kiwimatthew
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Nachgehakt

Beitragvon Leben » 16.12.2008, 13:39

Lieber Kiwimatthew,

ja, Dein Traum ist stark geprägt von dem emotionalen Missbrauch (die seelische Gewalt) durch Deine Mutter, Deinen Schaden hiervon, Deine Erkenntnis dieses Zusammenhangs, Deine Klage über bzw. Anklage gegen und die gleichzeitig Dich erfüllende große Liebe und das Verständnis für Deine Mutter (trotz ihrer triebhaft-unbewussten Vergehen gegen Dich) - Dein Kindheits- und Lebensthema!

Doch wie eingangs bemerkt, Dein Traum ist ja wie jeder Traum ein vielschichtiger!

Neben dem Lebensthema spielen auch andere wichtige Dinge mit hinein, denke ich.

So ist ja der Täter in dem Traum nicht etwa eine Frau wie Deine Mutter, sondern ein Mann! Wie erklärst Du Dir diese Tatsache?

Das (weil) unausgelebte starke sexuelle Verlangen hast Du schon erwähnt; ja, Du hast Recht, sicherlich wird es auch Stoff für den Traummotor gegeben haben!

Und der "Sex mit einem juengeren Mann" - ist diese Erfahrung auch in den Traum eingeflossen?


Es war ein Traum der mir keine Angst machte, bis auf die Situation im Schwimmbad.
Im Schwimmbad war das Wasser klar und die Umgebung war hell und 'normal'.

Ich hatte diesen frappierenden Umstand ja bereits zitiert. Welche Erklärung hast Du für ihn in Deiner Analyse gefunden?

Es freut sich auf Deine Antwort

mit lieben Grüßen,

Leben

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Antwort

Beitragvon Kiwimatthew » 16.12.2008, 21:27

Nun, ich empfinde alles andere als grosse Liebe zu meiner Mutter. Dennoch habe ich teilweise Verstaendnis. Wenn sie sterben wuerde, wuerde ich noch weniger trauer empfinden als beim tod meienes Vaters vor 3.5 Jahren. Ein makabrer Gedanke waere, dass ihr tod eine erbschaft fuer mich bedeuten wuerde. Ich wuerde vielleicht sogar einen Satz nach vorne machen, brrr!
in Neuseeland sehe ich jedoch meine ganze Vergangenheit aus der distanz, es ist alles wit weg. So weit weg, dass ich in meinem letzten Job meine schwaechen 'vergessen' habe. Waeren mir diese bewusst gewesen, waere ich ganz anders an die Sache herangegangen.Im allgemeinen bin ein sehr mutiger Mensch, fuehle mich selbstbewusst und habe nur Angststoerungen in spezifischen Abhaegigkeitssituationen.
Obwohl ich an meine vergangenheit erinnert wurde, schaue ich ungern zurueck und blicke lieber in die Zukunft.
Homosexualitaet ist schon sehr lange kein Thema mehr. Manchmal erinnere ich mich zwar noch an die Jungs auf die ich damals stand(vor 10 bis 20 Jahren)aber ich koennte mich beim besten Willen in keine 'neuen' verlieben, auch nicht in Teenager.Bei mir fand auch noch eine Entwicklung stand: Ich stand in Deutschland auf weitaus juengere frauen. In Neuseeland koennen sie zwar juenger sein, aber ich bin oft an gleichaltrigen interessiert, manche sind sogar etwas aelter als ich.
Aber das kommt vielleicht von der Arbeit im Seniorenheim.Dadurch hat sich bei mir einiges verschoben.
Auch komme ich bei Frauen viel besser an als dies in Deutschland der Fall war. In Deutschland hatte ich wohl oft den 'Suchblick', den habe ich hier nie gehabt.Dennoch bin ich anders, aber ich bin irgendwie auch stolz drauf.
Habe das beste aus meinem leben gemacht und anstatt im betreuten Wohnen in Deutschland zu leben, habe ich weite teile der Welt gesehen und versuche immer noch in Neuseeland sesshaft zu werden. Die dritte Welt werde ich irgendwann auch noch kennenlernen.

Auf bald dein Kiwimatthew
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Beitragvon LGBT_FTW » 17.12.2008, 10:57

Da fällt mir eine Geschichte ein die ich mal gelesen habe: Jemandes geliebte Mutter starb und es gab die "übliche" Trauer. Als dann aber der gehasste Vater starb, kannte die Trauer keine Grenzen mehr.




Macht Sinn wenn man länger drüber nachdenkt... :oops:

Hab ich übrigens entweder in nem Buch von Nietzsche oder Schopenhauer gelesen..
LGBT_FTW
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