Der abgeschnittene Zopf

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Der abgeschnittene Zopf

Beitragvon Margit Wuchty » 24.09.2008, 21:35

Hallo liebe Träumer und Deuter!

Ich hatte vor zwei Tagen einen Traum, den ich beim besten Willen nicht deuten kann.

Folgende Szenerie:
Vermutlich Frankreich um das 18. Jahrhundert (das schloss ich aus der Kleidung der Frauen), vor einem Geschäft stehen vier junge Frauen und unterhalten sich sehr losgelöst über etwas. Sie sind sehr hübsch, jung, unbeschwert, gut angezogen mit ihren langen Kleidern, feinen Blusen und gut frisierten Haaren. Eine von ihnen sticht mir besonders ins Auge. Sie ist recht groß, etwa so wie ich (ca. 1,70 m), trägt ein blitzblaues Kleid und hat rotgoldenes Haar. Ihr Kleid ist nicht so überkandidelt wie man es aus Filmen kennt, kein überweiter Unterrock bauscht es zu grotesker Breite, die Knopfleiste des Mieders ist mit feiner goldener Stickerei umrahmt, ebenso wie die Schlitze an den Ärmeln, durch die die feine weiße Bluse durchblitzt und der Ausschnitt, an dem zarte, weiße Spitze ist. Ihr langes Haar ist kunstvoll zu mehreren kleinen Zöpfchen geflochten, die um ihren Kopf gelegt wurden, in Locken gelegt und auf ihrem Rücken zu einem überaus komplizierten, breiten Zopf geflochten, der ihr bis unter die Schulterblätter reicht. Die Farbe ihrer Augen ist blaugrau, ihre Haut sehr hell. Sie hat ein offenes, freundliches Gesicht, wirkt aber etwas abwesend.
Ich stehe abseits dieser Gruppe, ich habe eigentlich nichts mit ihnen zu tun und scheinbar auch nicht mit dieser Zeit, denn ich trage Jeans und Sneakers! Das einzige, was an mir deutlich anders ist, ist mein Haar. Es reicht mir über den halben Rücken, ist lichtblond und leicht gelockt (ich bin von Natur aus Aschblond, die Haare sind etwas über schulterlang und schnurgerade). Aber niemand nimmt Anstoß an meinem seltsamen Aufzug, jedermann grüßt mich freundlich.
Plötzlich geht ein schwarz gekleideter Mann an mir vorbei und im Vorbeigehen schneidet er mir eine Strähne von meinem Haar ab. Es ist nicht viel, vielleicht zehn Zentimeter. Ich kann sein Gesicht nicht sehen, bemerke nur, dass er dunkelbraune, strähnige, etwas längere Haare hat, groß und schlank ist. Während ich noch über meine perdu gegangene Haarsträhne sinniere, geht er an der jungen Frau im blauen Kleid vorbei und schneidet ihr mit einem Schnipp den Zopf auf Höhe ihrer Schulter ab. Obwohl ich relativ weit weg stehe, fällt mir der Zopf in die Hände. Als ich von der Fülle rotgoldener Haare aufsehe, bemerke ich, wie die junge Frau ihren Kopf schüttelt, so dass die komplizierte Frisur endgültig aufgeht, sie sieht auf ihre rechte Schulter und scheint weniger verängstigt oder empört ob es Angriffs zu sein, als verwundert. Ihre Freundinnen laufen schreiend weg, während sie seelenruhig in eine wartende Kutsche steigt.
Mein Blick fällt wieder auf den Zopf. Kunstvoll zieselierte goldene Hülsen haben die kleinen Zöpfchen an den Enden zusammengehalten und alles zusammen wurde von einem rosafarbenen Band gebändigt. Vor meinen Augen lösen sich die Zöpfchen vom abgeschnittenen Ende her auf, bis nur noch eine Fülle von Haaren, die von eben jenem rosaroten Band zusammengehalten wird, in meinen Händen liegt.
Ich sinke auf den Randstein des Gehsteigs und beginne bitterlich zu weinen.
... und dann bin ich aufgewacht, weil der Wecker gedüdelt hat.

Kann vielleicht eine/einer von euch etwas damit anfangen?
Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

liebe Grüße
Margit
Margit Wuchty
Träumerle
 
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