Guten Tag allen hier im Forum.
Kann man Visionen deuten genau wie Träume?
Ich denke, es müsste eigentlich gut möglich sein.
Die Unterschiede zum Traum sind doch nicht groß...
Vor einem Monat hatte ich folgende Vision. Wer kann und möchte mir bei ihrer Deutung behilflich sein?
Herzlichen Dank im voraus,
El otro beso
"Ich sehe ein sich drehendes Autorad. Es läuft, ist in Bewegung. Das ist gut. Doch das zugehörige Auto, es will mir nicht passen, darum schicke ich es um die Kurve in weite Ferne.
Auf der breiten, nun autoleeren Straße befindet sich ein weißes Hündchen, ein Spitz. Er präsentiert mir nichts als seinen Hintern, wedelt aufreizend mit dem aufgestellten Schwanz, der einem Biberschwanz oder einer breiten Rute ähnelt. Einer Rute, die hin- und herschwingt, nachher werde ich denken: ähnlich einer Zwille.
Mich packt die schlimmste Wut, aus der heraus ich dem Spitz am liebsten mit dem Gewehr in seinen Arsch schießen würde, direkt in sein Loch (man verzeihe mir die Ausdrucksweise, sie allein trifft jedoch meine inneren Bilder und Empfindungen).
Doch steht mir gar kein Gewehr zur Verfügung. Also trete ich dem Spitz mit dem Fuß in den Hintern, mit vollster Kraft, so dass das gehasste Hündchen einen Riesensatz in den Himmel macht.
Dann sehe ich einen in einem kleinen, engen Hafen vor Anker liegenden Kutter vor mir. Sein Bug verwandelt sich in das Gummi einer bis aufs Äußerste gedehnten Zwille. Ließe ich es los, so täte das Schiffchen einen Riesensatz nach hinten. Nach hinten, wohlgemerkt.
Doch ich tue es nicht. Stattdessen betrete ich den Kutter, steige dann seine Außentreppe hinab auf eine weiter unten gelegene Ebene. Das kleine Schiff hat etwas von einem ehemaligen Fischkutter, doch ist es mehr eine harmlose kleine Yacht, wohnlich und für Touristen eingerichtet, eher zum Reisen denn zum Fischen. Auf dem Außengang, auf den die Treppe mündet, steht ein kleiner quadratischer Tisch. Er ist gedeckt; die rot-weiß karierte Tischdecke bringt Farbe ins Spiel!
Drei Gedecke. Was steht in der Mitte auf dem Tisch? Ich kann es erst nicht erkennen. Es entpuppt sich allmählich als gläserne, jedenfalls durchsichtige, relativ große Pfeffermühle.
Nächste Szene: in den Bergen. Es erinnert mich an in Indianerfilmen gesehene, nicht hohe, aber teils schroffe Erhebungen am Rande einer Prärie. Wüst, alles rot-braun, kein Grün. Da steht auf dem Grad vor mir ein oben verzweigter, dicker Ast, gewachsen und wieder verdorrt, oder von Menschenhand dort aufgestellt; er ist fast so hoch wie ich. An dem zwillenartigen Stock ist nichts weiter dran, kein natürlicher grüner Trieb und keine menschliche Bemalung; gräulich-farblos ist er, so wie vertrocknetes Holz nach längerer Zeit eben aussieht, totes Holz. Oben gabeln sich die beiden Enden der Zwille in jeweils eine weitere kleine Zwille, wie ein Geweih.
An einem der beiden Enden flattert eine weiße Fahne im lustigen Wind. Eine Friedensfahne?
Stehe ich nicht voller Triumph dort oben und mache, wie bekannt, mit Zeige- und Mittelfinger das Victory-Zeichen?! (Und bedeutet diese Geste bei uns neben Sieg nicht auch Frieden?!)
Dann fällt mein Blick auf die Steinbrocken (sie sind etwa pflastersteingroß) auf dem Grad, in denen die Zwille steckt. Ich sehe sie von ganz nahem, die gelb-braune Farbe und die natürlich-unregelmäßige Form der Steine sind sehr klar und gestochen zu sehen (wie mit sehr guter Kamera herangezoomt).
Nun sehe ich ebenso geschaffene Steine vor mir, jedoch im Wasser liegend, genauer gesagt am Meeresgrund der hier seichten und lichten, nur zwei bis drei Meter tiefen See.
Eine korallenartige Form löst sich langsam in Lichtspielen auf…
Zurück auf dem Bergesgrad. Ein Pferdewagen steigt von dort in den Himmel. Erinnert mich ein bisschen an die Quadriga auf dem Brandenburger Tor, noch viel mehr aber an die gemalten Quadrigen von Redon und Moreau, denn wie auf einigen ihrer Bildern fehlt hier ein menschlicher Wagenlenker. Eigentlich ist die Quadriga im Traum allerdings gar keine, sondern es handelt sich um ein Zweigespann!
Plötzlich sitzt auf dem einen der beiden Pferderücken doch eine Reiterin: jung und anziehend ist sie einerseits, andererseits auch wild und furchteinflößend wie eine Hexe! Schon ist sie wieder verschwunden…
Noch einmal steigt der Pferdewagen vor mir und über mich hinweg in den Himmel auf.
Diesmal habe ich ein Gewehr zu Händen und lege an und treffe mit einem einzigen Schuss beide Pferde jeweils mitten in die Brust! Der Schuss, der sich aus der Waffe gelöst hatte, beschreibt eine Schusslinie wie eine Zwille!
Dann sehe ich einen mit dickflüssiger schwarzer Farbe gefüllten Teller. Ist es nicht Kaviar? Der Teller ist randvoll! Dicht an dicht drängen sich Pinsel in ihm, ein bis zwei Dutzend, es sind eigentlich viel zu viele.
Einer unter ihnen beginnt, den Kaviar mutwillig hochzuschaufeln und sogar in die Luft zu schleudern. Der nichtsichtbare Pinselhalter lacht. Ob alle in das Lachen einfallen werden? Ob sich die anderen anstecken lassen und mitspielen werden???
Sodann sieht man Esslöffel und Gabeln, wie sie in dem Teller Kaviar aufhäufeln, als strebten sie damit zu den Mündern ihrer (immer noch unsichtbaren) Besitzer."