Atombomben und Leben als Geist

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Moderator: Mirakulix

Atombomben und Leben als Geist

Beitragvon Jon » 13.09.2008, 13:06

Hallo zusammen :) Das ist mein erster Beitrag in diesem Forum.

Zuerst mal zu mir: Ich bin 17 Jahre alt, und männlich. Meine letzte Woche war ziemlich stressig(Viel für die Schule zu tun). Außerdem hat meine Mutter Brustkrebs, bekommt jetzt ihre Chemo und kriegt langsam Haarausfall. Von dem Stress wollte ich mich am WE entspannen und das ist mir bis jetzt auch ganz gut gelungen, hab die Nacht lange und gut geschlafen und hatte abgesehen von dem Traum, den ich euch gleich erzählen werde, noch 3 oder 4 andere, an die ich mich aber nicht mehr so gut erinnere. Die Krankheit meiner Mutter war für mich zwar anfangs ein ziemlicher Schock aber wir haben uns alle daran gewöhnt und die Chancen auf Heilung sind sehr gut.
Da aber hier die Bedingungen nicht so gut sind - wir wohnen auf dem Land, die nächste Klinik mit den richtigen Geräten etc ist ewig weit weg - will sie nun mit ihrem Freund und meinen Schwestern umziehen, zu ihm. Ich werde also hier bleiben und mir eine eigene Wohnung suchen - aber auch das ist für mich kein (negativer)Stress oder eine Situation, mit der ich nicht umgehen kann - im Gegenteil, ich freue mich darauf.

Nun also zu meinem Traum:

Ich befand mich irgendwo draußen, wo sich auch viele andere Menschen befanden. Auf einmal war ein riesiges schwarzes Flugzeug zu sehen, das in der Luft zu schweben schien, vielleicht einen km vor mir und nicht sehr hoch, vielleicht 200-300m. An der Unterseite öffnete sich eine Luke und ich dachte mir schon "gleich wird das Flugzeug eine Bombe abwerfen". Doch die Luke ging wieder zu - nur, um gleich darauf nochmal aufzugehen. Diesmal fiel wirklich etwas heraus, ich war mir sicher, dass es eine Atombombe ist. Gleich darauf folgte auch die Explosion und ich starb.

Alles wurde schwarz, nur ein Fiepen blieb in meinen Ohren zurück.
Kurz darauf fand ich mich zuhause in meinem Zimmer wieder und dachte mir, dass ich jetzt ein Geist sein muss. Ich ging also aus meinem Zimmer und dachte mir, dass es ziemlich komisch aussehen muss, wenn die Tür aufgeht und niemand zu sehen ist, der sie geöffnet hat. Ich glaube meine Mutter war sich irgendwie trotzdem dessen bewusst, dass ich da war, sie sprach irgendwas mit mir. Ich glaube sie sagte "streck den Arm aus wenn du da bist", was ich nicht wirklich verstand. Aber irgendwie konnte sie mich danach sehen.
Es war wohl als wäre ich wieder ganz normal lebendig und kein Geist denn meine Schwestern liefen gleich freudig zu mir und ich musste ihnen erklären, dass ich tot bin worauf sie weinten(glaube ich. bin mir an dem Punkt nicht mehr sicher)

Jetzt kommt der Teil, an den ich mich nicht mehr so gut erinnern kann:

Auf irgendeine Art und Weise bekam ich Nachrichten, ich glaube auf Zetteln. Ich war mir sicher, dass diese Nachrichten von Gott kommen, weiß aber nicht mehr, was auf den Zetteln stand.
Dann bin ich irgendwie in so eine Art Vorraum gekommen. Sehr schwer zu beshcreiben - ich glaube, dass das so eine Art vorraum zum Himmel o.ä. war.

Ich erinnere mich aber auch, wie ich meine Schwestern erblickte (Nachdem ich gesagt habe, dass ich tot bin und ich denke auch nach diesem "Vorraum") und sie sich freuten, dass ich doch nicht tot bin.(Die beiden sind 7/8 Jahre alt)

Nach dem Aufwachen hatte ich erstmal das Gefühl, dass dieser Traum ewig gedauert hatte, andererseits war ich doch sehr überrascht, doch noch am Leben zu sein, da ich mich irgendwie schon an das Dasein als Geist gewöhnt hatte - oder so in der Art.

Ich empfand den Traum nicht als Albtraum - überhaupt hatte ich im Traum (wie auch in der Wirklichkeit) keine Angst vor dem tot, als ich den Bombenabwurf sah waren meine Gedanken eher "Jetzt werde ich also sterben, da bin ich mal gespannt.", auch wenn ich mir nicht bewusst war, dass ich träumte.

Ich hab im Internet davon gelesen, dass eine Atombombe für eine Spaltung stehen kann, für das Ende eines Lebensabschnittes, für eine bevorstehende Wende oder auch für einen Zusammenbruch oder der Beginn einer Psychose bzw Schizophrenie.

Vielleicht hängt das ganze damit zusammen, dass ich im Moment ein paar Änderungen durchmache - eben die Krankheit meiner Mutter, den Umzug, den wachsenden Stress der 12. Klasse - aber so richtig passt das nicht, denke ich. Da kommt mir eine Atombombe zu groß vor.


So, ich hoffe mal, dass ich das hier übersichtlich und halbwegs nachvolliehbar geschilder hab und hoffe, dass mir da jemand bei der Deutung helfen kann.

liebe Grüße, Jon
Jon
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Beitragvon lanny » 13.09.2008, 16:29

Ein toller Traum und eine tolle Deutung.
Chapeau!
lanny
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Beitragvon Jon » 13.09.2008, 17:08

Hi Ghost, vielen Dank für die Deutung!

Ghost hat geschrieben:
Dein Unterbewußtsein ringt um dich, es hat gerade erkannt, dass du einen größeren ideologischen Fehler in deinem Leben begehst, der dir unnötig Schwierigkeiten bereiten könnte, der nur unnötige Belastungen für dich erzeugen könnte.


Was denkst du denn, ist der ideologische Fehler, den ich begehe? Ich versteh dich an dem Punkt nicht so ganz. Also eigentlich gar nicht.

Dann die Nachrichten von Gott ... Ach man, ich hätte gleich aufstehen sollen und mir alles aufschreiben. Wie gesagt, ich kann mich daran nur noch schwach erinnern. Aber dein Punkt, dass ich so damit beschäftigt bin, tod sein zu wollen, dass ich gar nicht mitbekommen habe, was Gott mir mitteilen wollte, hat schon etwas - mir kam es so vor als wären die Nachrichten ein Hinweis, wie es jetzt weiter gehen soll. Aber danach ging das Leben ja nicht wie bisher weiter sondern ich kam - irgendwie - in diesen Vorraum, wo ich noch irgendetwas tat - aber schließlich sah ich am Ende ja auch wieder meine Schwestern. Hm.

Dass ich den Umzug und die Änderungen als Atombombeneinschlag empfinde denke ich eben nicht, was ja das seltsame ist. Ich begrüße die Änderungen und sehe es als Schritt nach vorne, habe eigentlich keine Angst davor

Aber die Kraft der Lieber meiner Mutter ... ja, da stimme ich dir vollkommen zu, es ist erstaunlich, wie sie diese trotz alledem noch aufbringen kann.

Tut mir leid, dass ich etwas verwirrend schreibe, so empfinde ich es zumindest .. kann aber gerade meine Gedanken nur schwer ordnen.

Ich hab mit dem Traum auch irgendwie einen Wiedergeburtsgedanken verbunden - aber eher mit dem Bild meiner Schwestern, die mich nach diesem Vorraum wieder begrüßen ... Als wäre ich einmal durch den Himmel und wieder zurück gekommen.

Naja, auf jeden Fall vielen Dank nochmal für die Deutung, hat mir schon ziemlich geholfen!

lg,

Jon
Jon
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Beitragvon lanny » 13.09.2008, 22:26

Ghost hat geschrieben:Hi Lanny,

ups, du machst mich ganz verlegen...

Ganz liebe Grüße für dich

Herzlichst

Ghost


@ ghost: Ehre wem Ehre gebührt ...



Lieber Jon,

ich bin immer wieder beeindruckt, was unser Unterbewußtsein für tiefsinnige und spitzfindige Kunstwerke erschafft.

Als kleine Erwiederung zu deinen Anmerkungen:
die meisten - wenn nicht alle - seelischen Vorgänge haben ja zwei Seiten, sozusagen wie eine Münze. Wenn dir nur der eine Teil bewußt ist, nämlich dass du dich auf das Alleinewohnen freust, kannst du ziemlich sicher sein, dass die andere Seite der Medallie, z.B. Trauer über den nahenden Abschied, Angst vor dem was kommt u.ä., dennoch irgendwo in dir schlummert. Das ist ja auch nicht schlimm, sondern menschlich und völlig normal. Vermutlich beschäftigen sich unsere Träume oft mit diesen von uns noch nicht bewußt wahrgenommenen "Kehrseiten" der Medallie. So denke ich jedenfalls.

Liebe Grüße
und einen guten Start in den neuen Lebensabschnitt
wünscht lanny
lanny
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Beitragvon Jon » 14.09.2008, 14:56

Ja, lanny, du hast wohl recht. "Nur" freuen tue ich mich natürlich nicht, es ist eher der überwiegende Anteil - mal sehn wie ich mich dann nach dem Umzug fühlen werde.

Und danke nochmal an Ghost, auch für die Verdeutlichung des Teils, den ich noch nicht verstanden habe - du hast eine wirklich tolle Deutung geschrieben, großen Respekt dafür, da kann ich lanny nur zustimmen :)

liebe Grüße,

Jon
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