Fahrstuhl geht nicht nach unten

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Fahrstuhl geht nicht nach unten

Beitragvon lakewf » 02.03.2019, 20:19

Hallo zusammen

Traumzeitpunkt: Nacht 1./2. März
Ereignisse davor: 27.2. Mein Geburtstag, welchen ich für mich alleine mit meinem Hobby verbracht habe. Das war schön. 28.2. Eher seltener Besuch von meinen Eltern und noch seltener von meiner Schwester.

Ich hatte wieder einmal einen Fahrstuhl-Traum. Davon hatte ich schon viele. In Fahrstuhl-Träumen fühle ich mich nie wohl. Ich hatte noch andere Träume in dieser Nacht, aber erinnere mich nur nach an Fragmente. Deshalb hier einfach mal der Fahrstuhl-Traum:

Ich befinde mich im obersten Stockwerk eines hohen Gebäudes (ich meinte, es war der 55. Stock). Ich möchte mit dem Fahrstuhl nach unten fahren, weil meine Frau viel weiter unten ist. Der Fahrstuhl lässt sich aber nicht öffnen und somit auch nicht nach unten fahren. Ich versuche, den Fahrstuhl mit einem Schlüssel manuell in Betrieb zu bringen, doch das gelingt auch nicht. Ich habe Angst um meine Frau da unten.

Liebe Grüsse

Lake
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Re: Fahrstuhl geht nicht nach unten

Beitragvon Picadora » 03.03.2019, 12:14

Hey lake,

erstmal: Alles Gute nachträglich zum Geburtstag!

Und großartig!!! Du hast Dir den Tag für Dich genommen u. etwas für Dich u. mit Dir getan! Super.

Danke auch für das schöne feedback zum letzten Traum :wink:

Nun zum Fahrstuhl-Traum, der sehr spannend ist (und viel zeigt, obwohl er so kurz ist):

Zunächst eine Frage: Warum fühlst Du Dich bei Deinen Fahrstuhlträumen unwohl? Versuch mal das (unangenehme) Gefühl dabei in Worte zu fassen, bitte.


Das Traumbild hier zeigt ja sehr prägnant diesen deutlichen Abstand - die Distanz, die zwischen Dir und Deiner Frau liegt.

Du bist weit oben - sie weit unten.

Könnte man sich jetzt die Frage stellen, ob sich das auf die jeweilige Stimmung von euch bezieht: oben - Dir geht es gut, unten - sie hat einen Tiefpunkt.

Die Frage wäre nun: geht es ihr wirklich nicht gut - oder nimmst Du das nur an? Womöglich aus dem 'Schuldgefühl' heraus, dass es Dir gerade alleine, dort oben super geht - vielleicht weil Du einen schönen Tag mit Dir selbst verbracht hast u. nun irgendwie ein schlechtes Gewissen hast deswegen.

Oder geht es ihr vielleicht deshalb nicht gut, weil sie es nicht mag, wenn Du alleine was unternimmst (ohne sie Spaß hast)?
Oder geht es ihr nicht gut, um Dir Schuldgefühle einzujagen?

Das Traumbild deutet ja an, dass Du alleine, in anderen 'Spähren' unterwegs bist (hoch oben... da ist man dem Himmel sehr nahe - hast Du Flugzeuge fotografiert?)
Dir wird dann die Distanz zu Deiner Frau deutlich (vielleicht weil sie mit Deinem Hobby gar nix anfangen kann) - und Du willst diese Distanz beseitigen.
Aber das gelingt Dir nicht - so sehr Du es auch versuchst (könnte man auch wieder auf der Ebene Kommunikationsprobleme verstehen :wink: ) - und dann machst Du Dir natürlich und völlig verständlich Sorgen, dass da so ein großer Abstand - so eine 'Kluft' zwischen euch zu liegen scheint.

Klingt so, als wünscht Du Dir, dass ihr mehr gemeinsam unternehmen könnt - oder mehr gemeinsame Interessen habt. Dass Du zwar froh bist, was Schönes für Dich getan zu haben, aber Dich wohler fühlen würdest, wenn Du dabei kein schlechtes Gewissen hättest.

Interessant ist die Frage, warum Du Angst um Deine Frau hattest, in dem Traum?

Was könnte ihr da unten passieren?
Sie ist ja erwachsen - und kein kleines Kind mehr, auf das man unentwegt achten muss. Eigentlich könnte man annehmen, dass sie alleine zurecht kommt, bis Du wieder zurück bist.
Und: falls es ihr da (unten, alleine) wirklich nicht gut geht, wäre sie ja durchaus in der Lage, sich weg zu bewegen - oder selbst was zu tun, damit es ihr besser geht.

Letztlich zeigt das Traumbild eure Distanz auf u. den Wunsch (auf Deiner Seite) diese Distanz zu verringern. Diese Möglichkeit gibt es ja:
Ihr beide könntet - wenn ihr wolltet - aufeinander zugehen. Euch in der Mitte treffen.
Sie könnte sich (von da unten) aufraffen u. Dir ein Stück entgegenkommen - und Du könntest dasselbe tun (und ihr von oben ein Stück entgegen kommen).
Selbst wenn der Fahrstuhl nicht funktioniert, denn in der Regel gibt es ja ein Treppenhaus, nicht wahr :wink:

wirft viele Fragen auf, dieser kleine Traum - schön.

lg Pica
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Re: Fahrstuhl geht nicht nach unten

Beitragvon lakewf » 03.03.2019, 21:13

Hallo Pica

Danke für die Glückwünsche!

In Fahrstuhl-Träumen läuft immer etwas schief. Entweder fährt der Fahrstuhl abwärts obwohl ich aufwärts will oder umgekehrt. Oder er fährt horizontal oder diagonal statt vertikal. Oder er hält so, dass man nicht aussteigen kann. Oder er stürzt in die Tiefe. Oder man gelangt an einen total anderen Ort (so eine Art wie "beamen") als man wollte. Einfach immer nervig, wenn ich im Traum Fahrstuhl fahren muss. Der Unterschied diesmal war, dass ich gar nicht fahren musste, weil er nicht funktionierte, was das ganze aber auch nicht besser machte, denn ich gelangte auch nicht dahin, wohin ich wollte. Ich denke, dass schlimmste Gefühl ist, dass ich es nicht unter Kontrolle habe, wohin der Fahrstuhl mit mir geht. Die Machtlosigkeit. Das Unbekannte.

Deinen Ausführungen treffen eigentlich gesamthaft zu. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Liebe Grüsse

Lake
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Re: Fahrstuhl geht nicht nach unten

Beitragvon Dichterseele » 04.03.2019, 01:03

Hallo lakewf,
auch ich sehe hier eine Diskrepanz zwischen Dir und Deiner Frau - allerdings vom Status her.
Der Fahrstuhl im Traum deutet meist auf einen beruflichen Aufstieg - vermutlich hast Du viel erreicht.

Deine Frau hingegen ist auf einem einfachen Level geblieben - vermutlich Hausfrau und wenig gebildet.
Vielleicht hat sie auch für Deine Karriere auf eine eigene verzichtet und das tut Dir jetzt leid?

Worauf Deine andren Träume hinweisen:
Du hast den Bezug zur Basis verloren, bist zu sehr abgehoben und wie auch immer Du es versuchst, Du landest woanders, als Du wolltest...
(Bist Du Politiker?)
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Re: Fahrstuhl geht nicht nach unten

Beitragvon Picadora » 04.03.2019, 14:21

Hey lake,

Danke für Dein feedback.

Und für die Antwort zu Deinen Fahrstuhl-Träumen. Meines Erachtens weisen diese chaotischen Situationen im Fahrstuhl darauf hin, dass es bei Dir häufig zu schnell u. zu 'chaotisch' verläuft im Leben.
Der Fahrstuhl ist ja ein recht schnelles Transport-Mittel - der wenig Zeit lässt zum überlegen. Eigentlich steigt man ein, weil man kurz mal schnell von A nach B will. D.h. das Ziel ist vorher klar definiert u. ins Auge gefasst. Wenn Du nun häufig träumst, dass der Fahrstuhl nicht in die gewünschte Richtung fährt u. Dich nicht dorthin bringt, wohin Du es eigentlich möchtest, dann hat das zum einen damit zu tun, dass Du
entweder: Dein Ziel nicht klar für Dich definiert hast
oder: dass zuviel 'drumrum' passiert, was Dich sozusagen aus der Bahn - oder hier der gewünschten Richtung wirft

Vermutlich ist es beides. Man möchte etwas tun, doch wenn das Leben eine Menge Anforderungen stellt - oder man fünf Sachen gleichzeitig tun soll, dann ist man schnell überfordert u. abgelenkt u. das eigentliche Ziel gerät dann in den Hintergrund.

Letztlich würde ich sagen: langsamer vorgehen u. Prioritäten setzen (lernen). Es geht halt immer nur eins nach dem Anderen. Dann vergeht hoffentlich auch mal das Gefühl, von außen 'fremd gesteuert' zu sein.

Langsamer zu werden (nicht Fahrstuhl nehmen, sondern Treppenhaus z.B.) hat den Vorteil mal kurz innezuhalten u. sich einen Überblick zu verschaffen u. dann hat man Zeit Prioritäten zu setzen (was ist jetzt am wichtigsten, was kann warten). Das klingt zwar erstmal anstrengender (eben Treppenhaus), aber hat den Vorteil, dass Du dann auch Dein Ziel wieder klar vor Augen sehen kannst u. Dich vielleicht nicht mehr so leicht ablenken lässt davon.
Und bekommst hoffentlich wieder das Gefühl zurück, die Kontrolle über Dein Leben zu haben. Denn das ist es ja anscheinend, was die Fahrstuhl-Träume so gruselig macht: Du hast jedesmal das Gefühl, komplett die Kontrolle u. Selbstbestimmung verloren zu haben.

Zum anderen Thema schick ich Dir mal einen link.


liebe Grüße Pica
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Re: Fahrstuhl geht nicht nach unten

Beitragvon lakewf » 07.03.2019, 11:53

Dichterseele hat geschrieben:Hallo lakewf,
auch ich sehe hier eine Diskrepanz zwischen Dir und Deiner Frau - allerdings vom Status her.
Der Fahrstuhl im Traum deutet meist auf einen beruflichen Aufstieg - vermutlich hast Du viel erreicht.

Deine Frau hingegen ist auf einem einfachen Level geblieben - vermutlich Hausfrau und wenig gebildet.
Vielleicht hat sie auch für Deine Karriere auf eine eigene verzichtet und das tut Dir jetzt leid?

Worauf Deine andren Träume hinweisen:
Du hast den Bezug zur Basis verloren, bist zu sehr abgehoben und wie auch immer Du es versuchst, Du landest woanders, als Du wolltest...
(Bist Du Politiker?)


Hallo Dichterseele

Nein, ich bin nicht Politiker und ich habe auch keine hohe Stellung im Job. Man will mich immer wieder im Beruf als Chef, aber das liegt mir nicht. Meine Frau ist Hausfrau, ja. Aber sie hatte nie die Absicht, Karriere zu machen. Sie liebt es zu Hause zu sein.

Den Bezug zur Basis, denke ich nicht, dass ich den verloren, habe. Denn ich gehöre zur Basis.

Gruss

Lake
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Re: Fahrstuhl geht nicht nach unten

Beitragvon Dichterseele » 08.03.2019, 19:25

Ja, wenn das so ist, dann ist die Bedeutung des Traumes doch klar:

Der Fahrstuhl bedeutet einen Aufstieg, man will Dich als Chef, aber Du willst nicht (warum?)
Also hängst Du zwischendrin und das dauernde rauf und runter belastet Dich.
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