Traum von Einbruch in Schule

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Traum von Einbruch in Schule

Beitragvon Levit » 21.02.2019, 16:21

Hallo zusammen,
Kurz zu mir:Ich bin 20 und weiblich.
Ich stecke seit jahren in Depressivität und suizidalität fest und aktuell geht es mir nicht besonders gut.
Um das vorweg zu nehmen: Ich habe noch nie eine Kriminelle Handlung ausgeführt, nur oft daran gedacht bzw. Davon geträumt.
Ein Traum war letzte Nacht:

Ich war mit Person A(Bekannte) unterwegs, als wir an einer Schule ein Offenstehendes Fenster sahen, dass durch klettern auf ein vordach zu erreichen war. Wir sind hochgeklettert und durch das Fenster eingestiegen. Der Raum sah aus wie ein Klassenraum und an der Tafelwand stand eine Kiste, die ich öffnete, ich kann mich aber an den Inhalt nicht mehr erinnern. Wir wollten wieder rausklettern, aber das Fenster war kleiner geworden. A. Schaffte es, hinter mir ertönte eine Stimme einer (in meiner Auffassung) Lehrerin, die sagte, sie hätte das Fenster mit einer Vakuumpumpe abgesaugt (Ich bin Sanitäter und wir hatten gestern Fortbildung, kann daher kommen). Trotzdem schaffte uch es durch das Fenster und rannte weg, ohne A. Ich wollte B. Anrufen (ein Bekannter/Freund, der mir angeboten hat mir jederzeit zu helfen),doch er ging nicht dran, es ertönte die Stimme meines realen Chefs, der sagte, dass B 25 Stunden nicht zu erreichen ist. Ich hatte die ganze Zeit nur im Kopf was ich B sagen wollte:,,B, ich hab scheisse gebaut, ich bin echt in Schwierigkeiten''' und ich habe überlegt, ob ich in fie nächste Polizeistation gehen soll, um mich zu stellen. Plötzlich saß ich wieder in der Schule auf einer Couch und habe mit einer mir unbekannten männlichen Person gesprochen und mich bedankt, dass er nicht die Cops gerufen hat. An den Rest des Traums kann ich mich nicht erinnern.

Was haltet ihr davon? Kann das jemand deuten?
Ganz liebe Grüße,
Levit
Levit
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Re: Traum von Einbruch in Schule

Beitragvon Picadora » 22.02.2019, 01:45

Hey Levit,

hm, recht skuriler Traum - danke zunächst für die Hintergrundsinfos dazu u. zu Dir. Ich erinnere mich noch an Deinen letzten Traum. Ist der B hier in diesem Traum derselbe B, wie aus Deinem letzten Traum?

Auch wenn der Traum nach einer Straftat klingt - geht es wohl nicht darum. Viel eher wohl um eine Situation, wo Du was lernen sollst oder willst, allerdings nicht auf dem üblichen Weg.

Die Schule ist ein Ort, in dem man lernt, Entwicklungen durchläuft, Erkenntnisse gewinnt, einen gewissen Reife-Grad erlernt, für das Leben lernt. Das dauert seine Zeit, man durchläuft gewisse Entwicklungsphasen dabei, steigt von Klasse zu Klasse auf usw., bis man am Ende die Prüfung ablegt.

Nun wählst Du im Traum spannender Weise aber nicht den üblichen Weg: tagsüber ganz 'normal' zur Schule zu gehen, durch den Haupteingang als Schüler reinzugehen, Schritt für Schritt diese Entwicklung zu machen - sondern steigst hier durch ein Fenster ein. So als sei es Dir verwehrt, wie alle anderen, auf üblichem Wege zu lernen - oder so, als würdest Du annehmen, es gäbe eine Abkürzung, einen schnelleren Weg.

War es eigentlich Tag oder Nacht, als ihr da im Traum eingestiegen seid - wär nochmal spannend zum Gesamtverständnis ?

Das klingt so, als wolltest Du da in Deiner Entwicklung (des Lernens fürs Leben) eine Abkürzung nehmen - so gut sprich: ich verschaff mir das, was ich lernen will, mal schnell so nebenbei, ohne mir Tag für Tag die Mühe zu machen, dorthin zu gehen und wie alle anderen lange Jahre die Schulbank zu drücken - ich steige lieber 'quer' ein u. besorge mir das, was ich brauche mal schnell so.
Ist ein wenig riskant und auch anstrengend (das Hochklettern, die Gefahr dabei 'abzustürzen' oder eben auch dabei 'erwischt' zu werden).

Unbewußt scheint Dir schon klar zu sein, dass das nicht ganz der richtige Weg ist - entsprechend ja auch das Gefühl eine 'Straftat' begangen zu haben - oder etwas anders formuliert: Dir ist schon klar, dass es so eigentlich nicht funktioniert.

Und so richtig gelohnt hat es sich ja anscheinend auch nicht, denn so richtig viel 'mitzunehmen' findet ihr dann ja auch nicht. Das ist schon ein eindeutiger Hinweis, dass man eben nichts geschenkt kriegt oder Lernerfahrungen auch nicht so nebenbei schnell mal 'mitnehmen' kann. Da muss man halt leider täglich u. dauerhafter dafür was für tun.

Irgendwie hängst Du dann zunächst auch in dieser Situation fest - schaffst den Ausstieg zunächst nicht mehr so leicht (durch das Fenster, das kleiner geworden ist).
Im übertragenen Sinne könnte man das so verstehen, dass Du 'festgefahren' bist, in Deiner Art u. Weise, mit Dir und Deinem Leben umzugehen. Real steckst Du ja - wie Du selbst sagst - in Deiner Depression fest u. hast noch keinen Weg gefunden, damit anders umzugehen. Das scheint mir diese Lernsituation zu sein. Du stagnierst sozusagen in Deiner Entwicklung. Vielleicht weil Du noch nicht bereit bist, Dich immer wieder dieser 'Lernsituation' zu stellen, tagtäglich mühsam kleine Schritte in Richtung Veränderung zu gehen, sondern vielleicht hoffst, dass es doch noch einen 'schnelleren Weg' gibt.

Die Lehrerin klingt nach einer inneren Stimme: dem moralischen Gewissen, das Dir sagt: nee, so einfach, wie Du es gerne hättest, geht es nun mal nicht, wenn Du Lernerfahrungen sammeln willst, dann musst du schon die Mühe auf Dich nehmen u. täglich daran arbeiten. Vielleicht will dieser Anteil - der Dir den Ausstieg erschwert - aber eben auch, dass du da bleibst u. eben nicht gleich wieder aussteigst! Also nicht flüchten vor dem Umgang mit Dir u. Deiner Situation, sondern da bleiben, dran bleiben, täglich lernen. Deine Tendenz scheint bislang wohl eher gewesen zu sein, Dich davor zu drücken u. zu flüchten. So wie im Traum dann auch.

Spannend finde ich übrigens - nur so am Rande - dass da eine Vakuumpumpe auftaucht (mit der man ja wohl verstopfte Rohre wieder freikriegt) und Deiner Aussage: ich habe Scheiße gebaut. Und wenn es stagniert - ob in Rohren oder der Psyche, dann muß man halt die Arbeit auf sich nehmen und die Rohre bzw. die Psyche von diesen Alt-Lasten befreien, sonst geht es nun mal nicht weiter!

Der weitere Traumverlauf zeigt, dass Dir unbewußt klar ist, dass Du etwas verändern musst - dass Deine bisherige Handlungsweise nicht zum gewünschten Ziel (Lern-Erfolg/Veränderung Deiner Situation) führt. Du erhoffst Dir Hilfe von einem Freund, doch der ist nicht erreichbar - d.h. soviel wie letztlich kann er Dir nicht helfen.

Die Angst vor der Polizei ist die Angst vor den eigenen inneren 'Wächtern', die über Dich und Dein Verhalten wachen, es beurteilen und Dich abstrafen können. Also letztlich die Angst vor Selbstvorwürfen, negativem Denkens u. des eigenen Zermarterns ('ich habs schon wieder nicht geschafft', ' ich krieg es nicht auf die Reihe' usw. usw.)

Am Ende der Hinweis: Du musst Dir selbst helfen (lassen) - lerne (Schule) in einer therapeutischen Situation (die Couch u. die Gesprächssituation mit dem Unbekannten) mit Dir und Deinen Problemen umzugehen. Dann lassen Dich auch Deine inneren Bedränger (die Polizei) in Ruhe.

sorry, ist etwas länger geworden,
hoffe dafür nachvollziehbar,
soweit erstmal
lg Pica
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