Autounfall

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Moderator: Mirakulix

Autounfall

Beitragvon DocBo » 10.01.2019, 04:53

Erstmal hallo alle zusammen und ein frohes neues nachträglich!

Bevor ich anfange ein paar Hintergrundinfos die evtl. was mit den Träumen zu tun haben könnten?
Ich hatte knapp 20 Jahren einen Autounfall als Beifahrer in einem Trabbi wir hatten dann Aquaplaning, das Fahrzeug geriet ausser Kontrolle und wir sind frontal auf eine Kreuzungs-Ampel geknallt.
Ich war nicht angeschnallt, mein Knie wurde verletzt (zum Glück ohne nachfolgen) und ich bin auch noch mit dem Kopf vor die Scheibe geknallt.
Aber auch das blieb "hoffentlich" bis jetzt ohne Folgen. Mein Kollege der Fahrer blieb unverletzt.
Ich bin eben wach geworden und der Traum ließ mir keine Ruhe, ich googelte und bin hier auf das Forum gestoßen.
Ich war als Beifahrer dabei und der Fahrer (unbekannt) wurde immer leichtsinniger und schneller, er verlor die Kontrolle,
viele Autos zischten an uns vorbei und teilweise rammten wir den ein oder anderen Wagen bis wir dann frontal aufschlugen.
Ich sah ein wenig Blut von mir an meiner Hand und im nächsten Moment redete ich mit einer Ärztin, sie sagte ich solle "aaaaaahh"
sagen und meinen Kopf nach links und rechts drehen. Links war schien alles ok und als ihn nach rechts drehte knackte und versetzte
sich die Haltung meines Kopfes. Es fühlte sich wie ein Genickbruch an, anschließend bin ich total wütend zum Fahrer der auch anwesend war gegangen
und drohte ihm mit irgendwas von wegen Nachspiel oder sowas. Der trat dann mich anschreiend zurück, soweit zurück das er hinter ihm aus einem großen
Fenster gefallen ist. Dann wurde es hektisch und ich bin wach geworden.

Ich muss dazu sagen das ich in großen unregelmäßigen Abständen schon 2 3 mal von Autounfällen geträumt habe die relativ ähnlich abgelaufen sind bis auf das Ende.
Ich war in den anderen Träumen nie verletzt nach dem Aufprall aber es lief sehr ähnlich ab das der Fahrer plötzlich durchdreht und mit vollgas über die Straße brettert
bis wir einen Crash haben.

Mir machen diese Träume schon etwas Angst unmittelbar nach dem Aufwachen und mir kommt es so vor als ob ich irgendeinen Koflinkt in mir trage das ich so etwas wiederholt träume.
DocBo
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Re: Autounfall

Beitragvon Picadora » 10.01.2019, 17:53

Hey DocBo,

als zusätzliche Anregung zu Almuths Erläuterungen u. Deutung:

dass Du Beifahrer in dem Traum bist, spricht für mich dafür, dass Du das Gefühl hast, dass Du Dein Leben nicht selbst lenkst. Du scheinst jedenfalls gerade nicht 'das Steuer' in der Hand zu haben - fühlst Dich von Ereignissen oder Anderen mitgerissen. So sehr, dass es Dir scheints Angst macht, da ihr ja die Kontrolle verliert.

Wäre die Frage, ob Du Dich von etwas oder jemandem gerade derart mitreissen lässt, dass Du die Selbstbestimmtheit verlierst?
Auf gewisse Weise hast Du 'den Kopf verloren' dadurch - also vielleicht die Fähigkeit noch vernünftige, rationale Entscheidungen zu treffen (wegen der rechten Seite).
Unbewußt scheint das große Angst - vor Veränderung - auszulösen.

Je nachdem um welchen Bereich es hier geht (Job, Liebe,...), wäre die Frage, ob es nicht mal an der Zeit wäre das Tempo etwas zu verringern u. zu schauen, ob Du Dich vielleicht darauf einlassen könntest, wenn Du auch mal ans Steuer darfst u. nach Deinem (oder einem angemessenen) Tempo weiter zu machen.
Laut Traum klingt es jedenfalls so, als würdest Du am liebsten alles abbrechen wollen - vielleicht wegen vergangener Ereignisse (und diesbezüglicher Ängste).

Deine Assoziation zum vergangenen Autounfall ist, wie Almuth schon erklärt hat, als Symbol und daher im übertragenen Sinne zu verstehen.

Grüße Pica
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Re: Autounfall

Beitragvon DocBo » 14.01.2019, 08:03

Hallo, ich hab mich erstmal einige Tage mit den Antworten auseinandergesetzt und versucht einiges nachzuvollziehen.
Ist gar nicht so leicht, aber beunruhigt haben mich eure Deutungen schon etwas.
Wie @Picadora sagte, das ich Angst darum habe meine Selbstbestimmtheit zu verlieren kann durchaus stimmen da es mit meiner momentanen Lebenssituation zusammenhängt.
Ich habe nämlich nicht erwähnt das ich seit 2014 unter einer Zervikalen Dystonie leide, mein ganzer Körper ist dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden,
das ich dadurch quasi im Rollstuhl sitze oder nur schwer mit nem Rollator durch die Gegend schlittern kann.
Wer sich etwas auskennt mit dieser Krankheit weiß das man sich aufgrund verkrampften Kopfhaltung aus der Gesellschaft ausgrenzt.
Mein Kopf ist stark nach vorne rechts geneigt, mein Kinn liegt sozusagen auf meiner Brust, ich bin dadurch so gut wie unfähig alltägliche Dinge zu bewältigen,
geschweige denn Einkaufen etc.
Naja jeden Falls hat das mit dem Verlust meiner Selbstbestimmtheit zu tun da ich auf andere Menschen angewiesen bin.
Ich war bis dato immer ein selbstständiger Mensch und das wurde durch diese Krankheit wie mit einem Knopfdruck abgestellt.
Ich hätte das evtl sofort mit erwähnen sollen aber ich hab da eben so meine Probleme mit, aber jetzt ist es raus. :wink:
Was ich aber nicht nachvollziehen kann wie @Almuth sagte das meine Lebensweise mit der Autofahrt in Zusammenhang stehen könnte, nun ja ich hatte ja
auch nichts von meiner Krankheit erzählt.
DocBo
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Re: Autounfall

Beitragvon Picadora » 14.01.2019, 12:42

Hallo DocBo,

danke für die Rückmeldung und das Erläutern und Deine Ehrlichkeit. Kann ich gut verstehen, dass man nicht immer alles sofort mitteilen möchte. :wink:

Aus der zusätzlichen Perspektive heraus betrachtet scheint es im Traum dann m.E. tatsächlich um Deine Auseinandersetzung mit Deinem aktuellen Zustand zu gehen. Eben dem Verlust Deiner Selbstständigkeit u. Selbstbestimmtheit.
Hat sich Dein köperlicher Zustand in letzter Zeit massiv - schnell - verschlechtert? So klingt es jedenfalls lt. Traum.
Deine Kopfhaltung im Traum entspricht durchaus auch Deiner aktuellen Beschreibung, wie es Dir körperlich geht. Und drückt symbolisch auch eine Art Seelenhaltung aus: den Kopf hängen lassen - eben die Traurigkeit über diese Situation.

Der Traum deutet auch auf Deine verständliche Wut (und die tieferliegenden Ängste) diesbezüglich hin. Eine derartige Erkrankung u. Einschränkung kann man nicht so leicht annehmen, hinnehmen, akzeptieren. Da hat man Angst, ist hilflos und wütend (auf das Schicksal, auf alles u. jeden u. fragt sich logischer Weise: warum trifft es gerade mich). Man sucht nach irgend einem Grund, einem Verantwortlichen - und würde am liebsten Gott u. die Welt anschreien u. verantwortlich machen.
Man fragt sich sicher auch, wie man so weiterleben kann - und ob man es will.
Das Anschreien des Fahrers und dessen Fall aus dem Fenster ist dann wohl einerseits als eine Art Wunsch zu verstehen, dass sich ein Verantwortlicher findet, dem man alles in die Schuhe schieben kann - und auch ein Wunsch, dass sich alles in Wohlgefallen auflöst - gleichzeitig aber auch eine Sehnsucht an frühere Zeiten (das rückwärts Fallen), in denen Du ja noch laufen konntest und selbstbestimmt warst.
Leider kann man die Zeit nicht zurück drehen - und leider ist die Krankheit auch kein Resultat eines Unfalls, bei dem Du direkt einen Verantwortlichen hättest.
Was Dir bleibt, ist das Leben - wie es ist - anzunehmen. Und das Beste daraus zu machen. So gut es geht.

Wichtig wäre wohl, dass Du Deine Wut u. Deine Ängste für Dich anerkennst und zulassen kannst. Das ist ein Prozess u. wird andauern. Vielleicht gibt es auch Selbsthilfegruppen, die Dir helfen können, Deine Erkrankung anzunehmen.

soweit,
viel Mut und Kraft wünsche ich Dir
Pica
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