Zerstörte Stadt durchqueren

[hansie1986]

1. Angaben zur Person
- Alter 32
- Geschlecht Mann

2. Angaben zum Vortag & der momentanen Lebenssituation
also ich denke, das es an meiner Ex-Partnerin liegt, das ich so geträumte habe. Seit ca 6 Monate habe ich eine On/Off-Beziehung und ich bin am den Punkt gekommen, wo ich Klarheit haben will und das Thema Beziehung mit Ihr beenden will.

3. Angaben zum Traum
Ich fahre mit einen Auto auf einen Berg und sehe ins Tal runter, da ist eine Stadt in Flamen und alles ist dunkel. Ich stehe und suche nach einen Weg durch die Stadt, ich will zwar nicht runterfahren, aber suche dennoch einen Weg. Nach eine Weile steige ich ins Auto und fahre los. Ich fahre langsam in die Stadt rein, überall sind Menschen die die Stadt zerstören und alles niederbrennen, ich muss Schlangenlinie um die Menschen und Trümmer fahren. Die Situation ist dunkel, beängstigend und gewalttätig. Obwohl ich eigentlich nicht will, muss ich weiterfahren, ich weiß zwar nicht wohin und sehe auch kein Ziel. (dann war es vorbei)

4. Was ich mich frage
Warum ist das alles so gewalttätig, was soll mir das Ganze sagen ? Das ich mich trennen soll ist mir auch klar, aber was will mir der Traum noch sagen?

[Dichterseele]

Die Situation auf dem Berg: Du hast Deine Lebens-Situation von einer höheren Warte aus betrachtet.
Dann fährst Du in die brennende Stadt:
Deine Beziehung ist in Schutt und Asche und es lodern an allen Ecken und Enden Aggressionen auf.
Du hast kein neues Ziel, aber Du musst da raus.

[Picadora]

hey hansie


wie Dichterseele verstehe ich die Situation auf dem Berg als ein Betrachten Deiner aktuellen Situation:

Du schaust hinunter bzw hinein, in Dich.
Die Flammen, das Feuer verstehe ich als einen hohen Grad an Leidenschaft (nicht nur, aber auch sexuelle Leidenschaften) - die kann zwar schön sein, aber ist auch gefährlich, denn sie kann uns schon mal 'verbrennen'.
Spannend ist ja, dass Du sagst, dass trotz der Flammen alles dunkel ist. Also wohl Nacht - von daher passen die sexuellen Leidenschaften sehr gut - aber vielleicht geht es auch um die 'dunkle, gefährliche Seite' der Leidenschaft, die uns anzieht, aber auch zerstörerisch wirken kann - wie eine Sucht (Abhängigkeit) z.B. sein kann. Jedenfalls eine, die zwar etwas in uns befriedigt, aber auf Dauer nicht gesund für uns ist. Das beschreibt deutlich die Lage in der Stadt im Traum.

Du suchst anscheinend nach einem Weg, damit umzugehen - obwohl Du nicht so wirklich 'Lust' (!?) dazu hast - doch Du scheinst zu erkennen, dass es nötig ist. Denn, wie Du ja schreibst, nimmst Du die Situation - vielleicht nicht bewußt, aber eindeutig unbewußt - als 'dunkel, beängstigend und gewalttätig' war.

Dass Du Schlangenlinien fahren musst, hängt zwar lt. Traumbild, mit den vielen Hindernissen, d.h. Unruhe-Herden (in Dir) zusammen - gleichzeitig hatte ich die Assoziation eines Betrunkenen, oder jemand, der nicht ganz bei Verstand (oder Sinnen) ist, und sich entsprechend vorwärtsbewegt: nicht geradeaus (klar, straight) - sondern eben wie betrunken wirkt. Das passt ganz gut zu diesen heftigen Leidenschaften, sie wirken ja häufig so benebelnd auf unseren Geist, dass wir kaum noch in der Lage sind klar zu denken.

Das Ende spricht m.E. dafür, dass Du - aktuell - noch nicht in der Lage zu sein scheinst, diese Situation zu beenden, so gefährlich sie auch ist für Dich. Ein Teil von Dir erkennt durchaus das Problem, doch der andere Teil (der die Leidenschaft/Sucht zu sehr liebt) ist wohl noch stärker, deshalb verharrst Du noch in der Situation, obwohl Du eigentlich erkennst, dass es keinen Sinn macht (Du erkennst weder Weg noch Ziel und fährst dennoch weiter)

Ich verstehe den Traum durchaus als Warnung Deiner Seele oder Deines Unbewußten an Dich, dass Du in Gefahr bist Dich hier in was zu verlieren, dass Dir schadet. Deshalb auch diese gewaltätig empfundene 'Schockbotschaft'.

Es geht letztlich wohl darum, dass Du Deinen Anteil daran erkennst - eben diese Leiden-schaften, die so schön gefährlich sind.

soweit von meiner Seite,
hoffe Du kannst was damit anfangen
Grüße Pica

[hansie1986]

erstmal danke für die antworten

@Picadora nein es ist eher das Gegenteil die Sinne sind scharf und aufmerksam, die Fahrt ist voll mit Hindernissen und die Sicht ist schlecht, das Umfeld und die Zerstörung wird klar wahrgenommen.

[Picadora]

Da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt:

ich habe die 'benebelten Sinne' nicht auf Dein Traum-Ich oder Deine Traumwahrnehmung bezogen, sondern auf das Schlangenlinien fahren - und überdies im übertragenen Sinne gemeint.
Traumereignisse (wie das Schlangenlinien fahren) sind auch symbolhaft zu verstehen - auch wenn es im Trauminhalt verständlicher Weise eine Logik ergibt, kann man sie doch auch nochmal auf symbolischer Ebene betrachten. Zudem haben Trauminhalte immer mehr als eine einzige Bedeutung.

Ich meinte damit: Dein Geist ist benebelt oder unklar, immer wenn Du stark in Deinen Leidenschaften verfangen (verfahren) bist. Und das drückt sich im Traum eben u.a. durch das Schlangenlinienfahren aus.
Die Hindernisse die du umfährst sind ja - nach meiner Deutung - letztlich die zerstörerischen Leidenschaften (oder Ergebnisse dieser) in Dir. Wie im Traumbild sichtbar wird.

[Trigital]

Hallo H.,

ich denke der Traum handelt davon, was du dir antust, obwohl du vielleicht gar nicht so bist?... wenn ich recht habe oder irgendwas dran ist, was ich denke?

Was tust du dir an?
Du bist alleine auf dem Berg und es ist alles irgendwie ruhig und es erweckt den Eindruck als hättest du tatsächlich einen guten Überblick über alles. Also glaube an das, an was du glaubst muß man an der Stelle vielleicht sagen? Aber dann stürzt du dich ins Leben und dort ist es vielleicht auf der "anderen Seite" wirklich nicht sehr schön?! Und du tust vielleicht das Beste was man tun kann und siehst dir alles aus dem Auto heraus aus an? Aber ohne diese Vorstellung vom Tisch zu wischen.
Ich denke es geht aber auch darum, dass diese Szene die Auseinandersetzung mit deiner Freundin darstellen könnte. Der Traum beschreibt denke ich, dass du auf sie eingehst und mit ihr auf Augenhöhe... ich schätze das richtige Wort lautet an diese Stelle "kämpfst"?
Du lässt dich bei der Argumentation auf ihre emotionale Betrachtungsweise ein und fängst an die Auseinandersetzung zu füttern... ihr bis ins Detail Aufmerksamkeit schenkst.
Aber ich denke du solltest ihre Beweltigungsstrategie schon gut genug kennen, wie der Traum vielleicht sagen möchte. Bewahre dir deine Ruhe und verstehe sie mehr sachlich, emotionlos, distanziert, ohne ihren Gefühlen zu folgen. Lass sie mit ihren Gefühlen "alleine". Man kann sie auch verstehen, weil man sich gut genug dran erinnert. Du willst dich nicht auf sie einlassen. Dann zeig dir wir man die Situation beweltigt mit ihr, wenn man distanziert ist. Dann solltest du ruhig und klar den Streit mit ihr beweltigen können und dir dann neu überlegen, ob du wieder zu dieser Stadt fahren möchtest oder ob du vielleicht nicht doch deine Zeit anders verbringen möchtest?
lg