Komplett verrückter Traum mit Nonne

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Komplett verrückter Traum mit Nonne

Beitragvon Ulrike » 11.11.2018, 07:24

Hallo,
ich träume oft die verrücktesten Sachen, aber der gerade eben war seltsam.

Dazu muss ich kurz Geschehenisse der vergangenen zwei Tage beschreibenich war vergangene Woche beruflich ca 1.5 Stunden von zu Hause unterwegs, als mich am Freitag mein Mann anrief und frage, ob ich schnell kommen könne. Er hätte schlimme Unterbauchschmerzen und bekam weder einen Notarzt noch einen Sanka, weil man wohl dachte, er würde Hypochondrie habe übertreiben.

Ich ließ alles liegen und stehen, fuhr heim und brachte ihn in die Notaufnahme.
Es war schlimm, wenn sich der Ehemann im Auto vor Schmerzen krümmt und bei jeder Bodenunebenheiten aufschreit.

Knapp eine halbe Stunde später war er schon im OP. Keine schlimme Sache, nur wenn er später ins Krankenhaus gekommen wäre, hätte das länger gedauert und eventuell eine Blutvergiftung bedeutet. Es war ein Nierenstein, der den Harnleiter blockierte und es war wohl schon viel Urin in der Niere.
So kann er nun am Montag heim.

Der Traum war seltsam. Ich war im Krankenhaus, um meinen Mann zu besuchen, fuhr den Aufzug hoch und als ich ausstieg, kam ich nicht gleich in den Gang zum Zimmer, sondern eine junge Lernschwester musste mir eine Glastür mit so einer Drucktaste öffnen. Diese Tür gibt es dort in der Realität nicht. Solche Türen gibt es an den Eingängen und sie sind ab 20:30 Uhr geschlossen. Der Gang sah auch irgendwie anders aus. Das Krankenhaus ist auch in der Realität etwas verwinkelt und ich dachte, ich wäre wohl aus versehen in den falschen Trakt gekommen, wunderte mich aber, denn der Aufzug war definitiv derselbe, den ich immer nutzte. Ich sah mir die Beschilderung an und merkte, dass ich ein Stockwerk zu tief war. Ich wollte nicht lange die Lernschwester zum Türöffnen suchen, sondern die Treppe benutzen. Ich ging in die Richtung, wo in der Realität die Treppe ist. Da kam von links eine weiße Nonne die Rolltreppe hochgefahren. Sie hatte kein Gesicht, sondern nur einen weißen Fleck, aber ich spürte, dass sie mich anlächeln. Ich wunderte mich, dass da eine Rolltreppe war. Die gibt es im ganzen Krankenhaus nicht. Ich ging den Gang weiter, um zum Treppenhaus zu kommen und war absolut baff, dass da ein ganz großer Raum war. Das Treppenhaus war eine riesige Wendeltreppe, wie wir sie bei uns auf der Arbeit haben, nur ganz in weiß, so ähnlich wie die Rotunde in der Pinakothek der Moderne. Dann wären da auch noch Rolltreppen mit eingebaut. Die Seiten der Rolltreppen waren weiß, die Stufen ganz normal Metall. Ich blieb stehen und war ganz begeistert von der Architektur. Ich liebe Design und Kunst in der Realität. Ich fuhr die Treppe nach oben und dachte, mit dem Aufzugfahren wäre mir fast diese tolle Architektur entgangen. Als ich so 1/3 bis 1/2 hochgefahren war ändert sich der Schauplatz.
Und jetzt wird es richtig verworren. Mein Mann holt mich mit dem Auto ab. Wir fahren nach Hause und da ist rechts eine tiefe Baugrube. Wir schimpfen, weil dadadurch auch die Straße enger wird. Die vielen Baustellen Regen uns auf. Wir haben zwar momentan viele Straßensanierungen, aber keine solch Baugrube im Landkreis. Es kommt uns ein blauer Golf entgegen. Wir hätten die Vorfahrt, doch der Golf fährt einfach weiter. Mein Mann sagt er dürfe fahren und fährt weiter. Etwas, was er in Realität nie machen würde. Die Autos berühren sich zwar nicht, doch der Golf kommt mit seinen Rädern wohl in den tieferen Straßenrand und wird da wohl von unten beschädigt. Er hält an, mein Mann auch. Da meint er, der wäre selbst Schuld, er fährt jetzt weiter. Ich entgegnete, das geht nicht und steige aus. Er meint, ich soll mich wieder ins Auto setzen. Nachdem CH das nicht machte, fuhr er alleine los und nach links in ein Haus. Die graue Mauer verschluckte das Auto, wie man das in solchen B-Fantasie-Filmen kennt. Ich höre das Auto durch die Wand hindurch. Es wird abgestellt und man hört die Autotür auf-und zugehen.
Dann steht aus dem blauen Golf eine Frau hinter mir und fragt, ob ich das Auto gesehen hätte. Ich rede mich heraus und lüge sie an. Was ich so in Realität auch nicht machen würde. Ich sehe die Straße herunter meinen Mann im Auto auf mich warten und gehe kurz in die Richtung, will also einsteigen.
Da wache ich mit richtigem Herzrasen auf.

Ich weiß nicht, ob das wichtig ist. Den Traum hatte ich kurz nach dem Einschlafen.

Mich verwirren drei Sachen besonders: Die weiße Nonne, dass das Krankenhaus plötzlich so weiß ohne viel Farbe war und dass sowohl ich mich, als auch mein Mann sich so komplett anders verhalten haben, als das in der Realität gewesen wäre.

Zum blauen Golf gibt es noch einen Bezug zur Realität, was wir mehr als running Gag sehen: Wenn wir beim Autofahren in eine gefährliche oder ärgerliche Situation ist momentan, sind es auffällig häufig dunkelblaue Golfs. Ganz egal ob unser Auto lange zugeparkt war, uns die Vorfahrt genommen wurde, auf der Autobahn gefährlich nah aufgefahren auf der Autobahn oder beim Parken die Tür ins Auto gehauen wird. Es ist schon ein Running Gag zwischen uns. A laVorsicht, da vorne ist ein blauer Golf






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Ulrike
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Re: Komplett verrückter Traum mit Nonne

Beitragvon Picadora » 14.12.2018, 15:18

Hallo Ulrike,

Dein Traum ist zwar schon ein Weilchen her, dennoch wollte ich noch etwas zu Almuths Deutung hinzufügen, das ich auffallend fand, beim lesen - und mir wichtig erscheint.

Wie Almuth bereits herausgearbeitet hat, hast Du im Traum wohl nochmal die dramatischen Ereignisse verarbeitet, rund um das Krankwerden Deines Mannes. Dennoch glaube ich, das der Traum noch ein klein wenig mehr beinhaltet - ich glaube, dass er Dich auf etwas hinweisen will.

Auffallend ist, dass Du im Traum wiederholt auf Hindernisse stösst: bereits am Anfang, als Du die Tür nicht selbst öffnen kannst, dann stellst Du fest, dass Du im falschen Stockwerk bist, und weiter unten, als Du mit Deinem Mann im Auto unterwegs bist, beschreibst Du die Hindernisse (Baustelle, Verengungen etc) auf der Straße (eurem Lebensweg), inklusive dem 'blauen Golf'.

Diese Hindernisse lassen Dich (oder euch beide später) nicht so schnell vorwärts kommen, wie Du (ihr) es gerne hättet. Sie zwingen euch sozusagen abzubremsen, einen anderen Weg zu suchen oder auch runterzuschalten. Darum geht es.

Spannend - und bezeichnend - sind auch deine Wege: von Aufzug - Treppe - zu Rolltreppe.
Du willst schnell sein, also wählst Du den Aufzug. Doch die Schnelligkeit hilft nicht viel, anscheinend bist Du unkonzentriert, da Du ja im falschen Stockwerk landest. Du bist immer noch im Schnelligkeitsmodus (willst nicht warten, bis Dir die Schwester die Tür öffnet), Du wählst notgedrungen einen anderen, langsameren (auch anstrengenderen) Weg: die Treppe.

Dann jedoch geschieht etwas Tolles: dadurch, dass Du gezungenermaßen einen anderen Weg einschlägst, nimmst Du plötzlich auch wieder mehr wahr: siehst Dinge, die Dich erstaunen, einmal die weiße Nonne auf der Rolltreppe und dann die Dich faszinierende Architektur, die Dir sonst - wie Du selbst sagst - nicht aufgefallen wären.
Die Nonne - die auch noch von links kommt (emotionale + kreative Seite in uns) - ist ja neben der spirituellen Seite, auch ein Symbol für Ruhe, Zurückgezogenheit und Gelassenheit. Für mich drückt sie in Deinem Traumzusammenhang genau diesen Hinweis aus: komm zur Ruhe, geh das Leben mal wieder etwas ruhiger an. Verlangsame mal alles etwas u. nimm Dir Zeit auch mal nicht den schnellsten Weg zu gehen, dann werden Dir auch die 'schönen Seiten' vielleicht wieder bewußter. Wie diese faszinierende Architektur. Nimm Dir mal wieder Zeit dafür, Dich den schönen Dingen zu widmen. Deine emotional-kreative Seite scheint sich danach zu sehnen.

Wenn man mal runterschaltet u. sich Auszeiten gönnt, dann werden die Wege auch wieder leichter u. man kann sich durch die Regeneration erhohlen u. vom neuen Schwung 'tragen lassen' - so wie es Dir im Traum dann auch geschieht: da brauchst Du nicht mal mehr die Treppe zu steigen, sondern plötzlich ist da die Rolltreppe, die Dich weiterträgt.

Das Ende des Traumes klingt auf mich ein wenig so, als hättet ihr beide, Du und Dein Mann, soviel um die Ohren, dass ihr euch gar nicht mehr richtig wahrnehmen könnt (Du hörst nur noch die Autotüren auf- und zuschlagen, aber siehst ihn nicht mehr durch die Mauer).
Die Frau am Ende, die Dich anspricht, das ist ein Teil von Dir selbst. Sie fragt die entscheidende Frage: Ob Du Deinen Lebensgefährt-en (Deinen Mann) noch sehen kannst. Du lügst sie - in dem Fall Dich selber - an.

Diese Krise Deines Mannes, mit Notfall-Op etc. hat Dich verständlicher Weise ziemlich erschüttert u. zumindest unbewußt scheint Dir klar geworden zu sein, wie schnell das Leben zuende gehen kann.
So stellt sich in diesen Situationen ja dann oft die Sinn-Frage:

ich lebe noch - aber wie?
was ist mir wirklich wichtig im Leben?
nehme ich überhaupt noch das Schöne wahr - und meine Lebensgefährten?

Darauf will Dich Dein Traum-Bewußtsein wohl hinweisen.

Schöner Traum,
viele Grüße
Pica
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