Liebe Lesli!
Du hast die Traumsymbole ganz gut vertieft mit den Freien Assoziationen, nur die
gefühlsmäßig passende Überschrift vergessen, was aber wohl Deiner inneren Situation anzulasten wäre, zusammenhängt mit dem Thema.
Deine Stellungnahme an Almuths Beitrag verdeutlich - glaube ich -, eine Problematik, die nicht zuletzt auch dem Traumgeschehen zugrunde zu liegen scheint. Was Dich hindert, den von Dir begehrten Mann (bzw. Bedürfnis) näher kennen zu lernen, nennst Du eine
Blockade , nur: welcher Art und konkret wogegen ?
Meines Erachtens haben Gefühle oder Erwartungen daran teil, die einmal enttäuscht oder gekränkt wurden. Wenn das so ist, dann fürchtest Du also die Wiederholung eines unangenehmen Erlebnisses, unbewusst (
Auto matisch) neigend, eine Partnerschaft, die sich ein Teil Deiner Seele doch wünschst, zu einer "Sache" zu verdinglichen.
Solch Distanziertheit von der Emotionalität - von starken Begierden, die tatsächlich ein Gefühl echter
Befreiung auslösen, so Dir sie auszudrücken gelingt) führte also - nehme ich an - zu der Reduktion einer erfüllenden Freundschaft auf das symbolische
Auto.
Dass im Traum keiner weiß, wo sein 'Auto' parkt, bedeutet dann - überlege ich - so viel: Du kennst niemanden, der fähig wäre, selbst eine wirklich erfüllende Beziehung zu finden. Jedenfalls niemanden, der die Voraussetzungen mitbrächte, Dir bei der Klärung Deiner Schwierigkeit, eine solche Wirklichkeit werden zu lassen, zu helfen...
In Deiner Psyche kam es in oben erwägten Zusammenhängen zu einem Trauma (
ich blieb ich erschrocken stehen). Das scheint im weitesten Sinne dasjenige zu sein, was Dir das weitere Vorankommen erschwert, im Moment verunmöglicht...
Interessant wäre die Frage: Wolltest Du die
Stufen (Symbol der natürlich veranlagten Entwicklungsschritte) im Traum hinauf oder hinab? Im Traum hieß es:
erst 5 Meter tiefer ging es weiter. Das heisst aber nach Freuds Psychoanalyse, dass es im Alter von 5 Jahren zu dem erschreckenden Erlebnis (Trauma) kam, also
tief zurück in die Vergangenheit, eingeprägt ins Gedächtnis. Freud hat diese Instanz auch das "ÜBER-Ich" genannt, weil es über große Macht verfügt, das Ich innerlich zu warnen, schlechte Erfahrungen zu wiederholen. Diese Aufgabe oder Funktion des Gewissens ist an sich lebenswichtig. Nur übertreibt es seinen Daseinszweck oft, indem es das Ich hemmt, ganzen Bedürfnisbereichen seiner Seele nachzukommen, überhaupt, sie innerlich wahrzunehmen. Ist das der Fall, so redet man von einer "Verdrängung" ins Unbewusste...
Nun, intuitiv hattest Du im Traum einen gesunden Impuls; Du wolltest die 5 Meter hinab, d.h. in das 5. Lebensjahr zurückspringen. Das wäre notwendig. Nur indem sich das Ich emotionell in die traumatische Erfahrung zurück begibt,sie noch einmal nacherlebend, erschafft es sich die geeignete inner Umgebung, die kränkende Erfahrung auch intellektuell zu verarbeiten - die Voraussetzung der ins konkrete Verhalten umgesetzten Genesung..
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Beim neuen Traum gibt es - wenn ich mich nicht täusche - mehrere Parallelen:
>> Wie im ersten Traum, wo Du eine freundliche Bemerkung machtest, um mit dem noch kaum Bekannten Bedürfnis in Kontakt zu kommen (
„Na??“), ersinnst Du im neuen eine Art Trick. Dem Geschehen nach scheint es der begehrte Mann zu sein, der die Investition mit dem Wechselgeld ausführt (
lachend: „Das war es wert!“, aber es ist DEIN eigener Traum, Du bist sozusagen seine Autorin. Außerdem: Du greifst zu der gleichen Investition, indem Du anhand des zurückgebrachten Geldes durch die Blume signalisierst, die Begegnung mit ihm zu schätzen, ja überhaupt keinen Betrug zu planen. Betrügen aber kann einen doppelten Sinn haben, sobald es um eine intime "Partnerschaft" geht, nicht lediglich Tauschhandel oder "Arbeit", wo man sich Geld dadurch "verdient", dass man Teile seiner Kraft und weiterer Fähigkeiten jemand anderem gibt, der sie nicht oder nicht genug hat.
>> Die zweite Parallele stellt dar, dass als Symbol der Beziehung wiederum ein
Auto(mat) erscheint. Diesmal nur nicht in den Zusammenhängen des "Ausruhens" während einer Beziehung (
parken), sondern eher aktiv: hindeutend auf einen prickelnden Kuss. So verstehe ich nämlich die
Cola (Deine Mund?öffnung) inniglich an seinem Mund.
>> Noch eine Übereinstimmung fände sich in den abschließend geäußerten Bedenken
„Hoffentlich hat er nichts dagegen, wenn wir uns berühren.“.
Und fühlte mich verunsicherter als zuvor. Somit hättest Du nun demjenigen, das Dich im ersten Traum nur wie ein plötzlich autauchender Bruch in Deiner Seele erschreckte, diesmal einen Namen gegeben, zugleich einen Hinweis auf die Art des Erlebnisses, während dessen es zu dem ins Über-Ich aufbewahrten Trauma kam. Demnach bis Du dabei, diese Erfahrung zu verarbeiten. Auch dann, wenn im Traum 'vorsichtshalber' nicht ganz bewusst wurde, dass es bei der begehrten Bedürfnis ums Küssen geht (oder andere sehr lustvolle Tätigkeiten) - nicht bloß um's angeblich zufällige Berühren mit der Hand ...
So weit mein Deutungsversuch, Lesli. Siehst Du irgendwo Ungereimtheiten oder Lücken, die ggf. behoben werden sollten? Schreib mal bei Gelegenheit, ich werde mich selbstverständlich gern weiter mit Dir befassen, auch mit neuen Deiner Träume, wenn Du magst. Dann aber die Überschriften nicht vergessen..
Herzlichst, Dein Plus