Hallo Maiken,
ich hatte bewusst erst auf den Traum mit der Badewanne zurückgegriffen. Hier scheint das Thema zu sein: Klettern lernen. Und zwar ohne fremde Hilfe.
Wohin klettern? Ins Unterbewusstsein? Spirituelles Wachstum? Oder in Gefühle, tiefe Gefühle, (noch) nicht fallen lassen, aber einfach mal probieren mit Halteseil?
Deine Freude über den Traum ist richtig, Du hast gelernt und wagst etwas. Was immer es ist - es ist ein guter Fortschritt.
Die Therapie ist laut Deiner Äußerung nur noch Geplauder und vielleicht ist es an der Zeit, die fremde Hilfe hinter sich zu lassen. Als Erfolgskontrolle kann das nicht schaden.
(Bei mir nennt es sich Lebensberatung alle vier Wochen und da ich es selbst bezahle, ist der Inhalt ungebunden und frei von kassenärztlichen Weichen. Ich nutze es zur Erfolgskontrolle, Mißerfolgsevaluierung, Selbstreflektion und bei unerwarteten Situationen zur Analyse von Lösungswegen - am Flipchart würde ich das Zuhause nie machen.)
Die Bergwacht, die mit Gleitern hoch fliegen will, scheint materieller Unsinn. Das ist sie nach den Gesetzen der Schwerkraft. Mir kam aber doch der Gedanke an eine höhere Macht. Große Teile der Erdbevölkerung glauben in der einen oder anderen Form daran. Bekanntlich hat man festgestellt, dass die Erde keine Scheibe ist und der Erdkern zwar eine Hölle aus flüssigem Eisen-Nickel ist, es dort aber keinen Teufel gibt und auf den Wolken keine höhere Macht herumsitzt. Mir gefällt das Bild der höheren Macht, die auch im Abgrund sitzen kann und wartet, einen aufzufangen. Spirituell können Gleitschirme selbstverständlich aufwärtssegeln. Und klettern und Seile spannen, das muss des Menschen Hand tun, das liegt nicht in der Hand einer etwaigen höheren Macht. Man kann nur bitte, dass es gut wird und um Unterstützung bitten. Und genau das ist dieser Traum. Ob Du ihn nun als Geschenk der höheren Macht oder Deiner Seele an Dich auffasst - er ist ein Geschenk und Du hast es freudig angenommen.
Im Leben muss man oft mal herunterklettern und auch heraufklettern, wobei das Eine tatsächlich das Andere nach sich zieht. Auch bei den Gefühlen ist das so - ohne das Eine könnte man das andere gar nicht als solches erkennen. Das Leben ist voll von Hochs und Tiefs. Oder auch Prüfungen. Wer mal eine nicht bestanden hat, weiß das Bestehen einer Prüfung oder gar eine sehr gute Note ganz anders zu schätzen. Hier beim Klettern gab es im Traum eine glatte 1. Beim Baden in Gefühlen ... nun, es ist noch ein Lernprozess, das muss ja nicht gleich alles perfekt klappen!
Mir fällt noch impressiv ein: Mal die Seele baumeln lassen, frei schwingen. Ich weiß nicht, ob Du damit etwas anfangen kannst?
Ich teile Ghosts kritische (das meint: offene!) Betrachtung von Therapien und Therapeuten. Ich ergänze noch, dass nicht unbedingt Hinweise und Impulse falsch aufgefasst werden können - sie könnten auch "falsch" sein. Wobei genau das ein Anstoß und Impuls sein kann. Die Begriffe "richtig und falsch" sind hier im Grunde genommen nicht anzuwenden, es ist ein Lernprozess. Und Ziel einer Therapie ist, dass sie irgendwann zuende ist.
LG,
Frank