Bahnhof - gläserner Ticketautomat und Sportshop

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Bahnhof - gläserner Ticketautomat und Sportshop

Beitragvon AngeliMike » 30.01.2018, 10:58

Hallo ihr Lieben, bei mir steht gerade eine berufliche Entscheidung an und ich denke, dass der Traum damit zu tun hat. Ich bin wieder an dem Bahnhof, an dem ich den Kuss bekommen habe, aber allein. Nun gehe ich in die Unterführung und möchte in einen Zug. Aber der erste Zug, auf den ich gerannt bin, fährt zu einem anderen Ziel, weswegen ich nicht einsteige. Da fällt mir auf, dass alle Personen vor Ticketautomaten stehen, um ein Ticket zu lõsen und ich bekomme ein schlechtes Gewissen, weil ich daran nicht gedacht habe. Ich weiß auch, dass niemand im Zug mich kontrollieren würde und ich habe nur 5.- Euro Bargeld dabei und etwas Zeit. Gleichzeitig habe ich Hunger und würde mit der Rolltreppe gerne hoch, um mir essen zu kaufen. Aber mein Solidaritätsgedanke siegt und ich finde es nicht richtig, dass alle bezahlen und ich esse und schwarzfahre, also beschließr ich mir auch ein Ticket zu kaufen und stelle mich in der Schlange an. Die Personen vor mir schaffen es nicht, dass sie ein Ticket erhalten, also gehe ich vor mit meinem Schein. Der Mann, der kein Ticket bekommen hat, meint, dass man nir Münzen einwerfen kann, aber ich widerspreche ihm und der Automat nimmt meinen Schein. Aber das Ziel lässt sich nicht richtig eingeben bzw. vertippe ich mich und das System hängt kurz. Da kommen mir zwei Jungs zur Hilfe und stellen das System auf Nachtmodus, damit ich die Eingabe ändern kann. Daraufhin verwandelt sich der Automat in einen gläsernen Kasten in dem Personen sitzen, die meine Anfrage nicht bearbeiten wollten und im Nachtmodus eingeschlafen sind. Um sie herum liegen Kisten und in der Mitte ist ein Spielteppich. Ich steige durch das Glas, das kein Hindernis darstellt, als wäre es durchsichtig, nehme aus einer Kiste zwei Holzspielzeuggleise und lege diese einer Person in die Hand. Dann gehe ich wieder aus dem Glaskasten raus und stehe vor dem Automaten und weiß, dass ich das Ticket nun bekomme, weil ich das System überlistet habe und es durch die Veränderung mit den zwei Gleisen nun läuft. Also schalte ich es wieder in Tagmodus, so dass die Leute im Kasten denken, dass die zwei Gleise immer schon dagewesen wären, sie kennen den Nachtmodus nicht, und das Ticket wird gedruckt, aber sehr langsam. Mein Zug fährt ein und ich will nicht auf dieses langsame Bahnticket warten, entschließe kurzer Hand doch ohne Ticket zu fahren und sage dem Mann, der meinte, dass es mit Scheinen nicht ginge und der selber kein Ticket bekommen hat, dass er mein Ticket haben kann und fahre letztendlich doch ohne Fahrschein, was aber wie vorhergesehen kein Problem ist. Bevor ich zur Arbeit gehe, komme ich an einem Sportshop vorbei und habe nun doch noch einige Münzen in der Tasche. Ich kaufe dort im Angebot eine kleine schwarze und eine große weiße Kugel, um Boccia spielen zu können. Die Verkäuferin legt mir dann ein großes Bocciaset, das teuer ist und einen Rechen und viel Zubehör aufs Band. Ich beobachte sie amüsiert und meine am Ende, dass mir die weiße Kugel reicht um die schwarze zu treffen und ich heute eh keine Ec-Karte, sondern Münzen dabei habe und ihre Verkaufstaktik daher leider umsonst ist. Dann kaufe ich die Kugeln und noch eine Kleinigkeit evtl. Kreide? und zahle. Die Verkäuferin sieht aus wie meine Nachbarin und schimpft mit ihren Gehilfen, dass er mit einem Rechen die ganze Straße aufpflügen soll und dann wieder begradigen, damit sie schön glänzt. Ich schaue auf das durchpflügte große Felb bzw. die komische Straße und meine, dass das jetzt aber etwas übertrieben ist, da es zuvor auch schön ausgesehen hat und glänzend und verstehe die ganze Mühe nicht, weil es jetzt ja erstmal nicht passierbar ist dort und alle gestresst sind, um es wieder halbwegs gut aussehen zu lassen und das Ergebnis in keiner Relation zum Aufwand steht. Daraufhin bekomme ich noch einen Kaffee spendiert - ich hatte anfangs ja mal Hunger - der ist jetzt verschwunden und ich lasse mir einen Latte macchiato raus mit viel Sirup und Zucker (wie auf der Arbeit - den ich auch meistens in der Mensa spendiert bekomme) und verlasse damit das Geschäft, wobei ich einen normalen Weg benutze und nicht dieses Ackerfeld und gehe damit gutgelaunt zur Arbeit.
AngeliMike
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Re: Bahnhof - gläserner Ticketautomat und Sportshop

Beitragvon AngeliMike » 30.01.2018, 11:17

Also vielleicht hat es auch nicht direkt mit der Arbeit zu tun, aber die Frage beschäftigt mich im Moment. Ich bin eigentlich verbeamtet, aber noch in Elternzeit, die jedoch nun im August ausläuft. Dieses Jahr arbeite ich an einer Privatschule, wo ich mich sauwohl fühle, weil sie selbstverwaltet ist und ich keinen Chef über mir habe, selbstbestimmt machen kann, was ich mag und nette Kollegen habe. Ich bereite da aufs Abi vor und konkret gibt es eine Klasse, vor der mich alle gewarnt hatten, weil sie schwer zu unterrichten sei und ich liebe diese Klasse und verstehe das nicht, alle arbeiten - meistens zumindest :lol: - interessiert mit und es kommt mir selbst nicht vor wie Arbeit. Und diese Klasse hat erst nächstes Jahr Abi und keiner will, dass ich gehe bis und ich hab Aussagen wie wenn sie gehen, mach ich, sobald sie weg sind, in ihrem Fach nichts mehr. Das ist nun auch übertrieben, aber im Grunde geht es mir auch so und mein Herz will nächstes Jahr zumindest die Klasse bis zum Abi bringen. Aber gleichzeitig habe ich einen langen Arbeitsweg und brauche ab nächstem Jahr eigentlich mehr Geld, was nur durch einen Wechsel möglich wäre. Gerade wäre ein höherer Lohn auch nicht schlecht, aber ich habe noch Ersparnisseaber nicht unbegrenzr :lol: umd im Gegenzug Phasen mit viel Zeit für meine Kinder, was ja auch sehr viel wert ist. Unvernünftiger Weise überlege ich tatsächlich zweigleisig zu fahren und neben der neuen Arbeit noch die eine Klasse weiterzuunterrichten, das wäre dann aber wirklich aus Idealismus. Und dann frage ich mich, ob ich nicht einfach da bleibe, wo ich bin. Immerhin bin ich sehr zufrieden, statt auf zwei Hochzeiten zu tanzen und gleichzeitig kann ich ja nicht nur von Zufriedenheit leben, sondern bin alleinerziehend und muss neben mir noch drei Kinder und teils die Oma mitversorgen plus Kinderbetreuung etc. und wenn ich da finanzielle Probleme irgendwann bekommen würde, ist die Zufriedenheit dann ja auch schnell weg. Soviel zum Background, sofern sich daraus ein Bezug zum Traum ergibt <3
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Re: Bahnhof - gläserner Ticketautomat und Sportshop

Beitragvon AngeliMike » 30.01.2018, 12:35

Auf dem Heimweg musste ich nochmal über das Dacciaspiel nachdenken. Ziel ist es ja, dass man die schwarze, kleine Kugel trifft. Und ich dachte mir, dass ich gegebenenfalls eben die schwarze Kugel nicht zu weit werfen darf, wenn ich treffen will. Und dann die Abstände erhöhen. Und ich wollte nicht nur selbst spielen, sondern meine Schüler spielen lassen. Da war die Verkäuferin der Meinung, dass ich viele bunte Kugel brauche und Sand und markierungen und einen Rechen. Und für mich war dieses Spiel, abgesehen davon, dass ich nicht so viel Geld hatte, dann blöd. Weil sich die bunten Kugeln dann ja gegenseitig wegschubsen und es nicht mehr um das Treffen der schwarzen Kugel geht, sondern darum andere wegzukicken und sich selbst einen Vorteil zu verschaffen - dadurch erreicht man die schwarze Kugel aber trotzdem nicht und ist falsch fokussiert und abgelenkt. Und am Ende vergleicht man sich mit den anderen bunten Kugeln und misst die Abstände und das war für mich im Traum total unlogisch und umso mehr ich darüber nachdenke, ist es das auch. Entweder treffe ich, oder nicht. Und von daher reicht eine Kugel. Und weil man sie immer gleich wieder aufhebt und dann weitergeben würde, entfällt das Vergleichen, Schubsen und Ärgern, sondern man könnte mit den anderen einfach mitfiebern, wer es als Erstes schafft, die Kugel zu treffen und jeder könnte selber entscheiden, wohin er die schwarze Kugel wirft, damit er eine Chance hat diese mit der weißen Kugel zu treffen und dadurch Sicherheit gewinnen und dann den Abstand vergrößern und umso länger ich darüber nachdenke, desto mehr Sinn macht es :idea: im Spiel und im Leben ... Ist das für Außenstehende nachvollziehbar? Bei mir trifft es etwas in meinem Inneren, wo ich sagen kann, ja, so ist das für mich. Klingt das blöd?
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Re: Bahnhof - gläserner Ticketautomat und Sportshop

Beitragvon AngeliMike » 31.01.2018, 14:52

Hallo Almuth, danke für deine Antwort. Ja, es stellt sich die Frage, ob der erste Zug der Beste oder der Falsche war. Ich hätte dieses Jahr auch wieder ganz normal an eine Staatsschule gehen können, aber ich habe den "Umweg" bewusst in Kauf genommen, weil ich ein Jahr lang mal ganz frei von Lehrplänen unterrichten wollte, neue Konzepte kennenlernen und in dem Sinne hat es sich für mich gelohnt ein Jahr auszusteigen. Die Frage ist, was nun und da steh ich am Bahnhof und warte auf den Zug und löse ein Ticket, obwohl ich essen will. Ich hätte Essen jetzt als da bleiben, wo ich bin, verstanden, weil dieser Ort mir momentan geistige und seelische Nahrung gibt, aber ich es als Durchgangsort/Bahnhof sehe, von wo aus ich irgendwann weiterfahren würde, die Frage ist nur jetzt oder später. Schade, dass ich kein Essen gekauft habe und stattdessen meine Zeit am Automat vergeudet habe. Letztlich spielt die behördliche Zusage - also konkret, dass mein Versetzungsantrag durchgeht - keine so große Rolle hinsichtlich meiner Tätigkeit, die ich ja auch abseits vom staat ausüben kann, aber durch das Ticket bin ich quasi abgesichert, aber das interessiert mein Unterbewusstsein nicht, weil ich wohl spüre, dass es so oder so funktionieren würde. Hätrest du eine Idee wie man das Traumbild sonst noch deuten könnte ... abseits vom Beruf? Eher dann auf allgemeine Prinzipien bezogen? Die Geldknappheit im Traum war immer bezogen auf das Geld, das ich in der Tasche habe und, das hätte ich noch schreiben sollen, zumindest am Bahnhof hatte ich meine Ec-Karte noch dabei und orgendwie im Hinterkopf, dass ich zur Not ja Geld von der Bank holen könnte, aber ich sah da keine Veranlassung zu, weil ich mir, wie du schon schriebst, dachte, dass ich auch mit dem was ich aktuell in der Tasche habe zurecht komme, was ja dann auch so war. Könnte das Geld auch für Fähigkeiten und Talente stehen oder in die Richtung zu deuten sein? Weil es mir oft so geht, dass ich denke, ich könnte noch mehr, sollte auch mehr tun, aber was ich zeige, reicht dann doch immer aus, um gut zurechtzukommen, auch wenn ich es mir - da bin ich ganz ehrlich - manchmal leicht mache oder mich durchmogel. Dieser Minimalismus funktioniert für mich besser wie wildes Ackerumpflügen, blinder Aktionismus. Nur manchmal sollte ich, woe du schon schreibst, meine alten Gewohnheiten ablegen und wie bei der Verkäuferin einfach sagen, was Sache ist. Sie war ja nicht schockiert, sondern ich bekam Kaffee...also Entlohnung in Form von Energie. Hängt auch wieder mit dem Bocciaspiel zusammen für mich. Ob man an der richtigen Stelle mit Wenig fokussiert agiert und dann zum Ziel kommt oder viel macht und der Gewinn gleich Null ist, weil hinter dem Tun kein Sinn steht, ja. Und da sind wir schon wieder beim Münzbild. Es war hilfreich :-) LG Angelimike
Zuletzt geändert von AngeliMike am 31.01.2018, 16:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bahnhof - gläserner Ticketautomat und Sportshop

Beitragvon AngeliMike » 31.01.2018, 15:13

Hallo Allrose, ich fand mich jetzt nicht sonderlich unmoralisch, denn immerhin habe ich das Ticket gekauft und verschenkt. Naja gut, schwarzgefahren bin ich trotzdem, aber gezahlt hab ich auch - das muss man erstmal hinbekommen. Also hab ich eine unmoralische Moral, ok, da kannst du Recht haben, aber ist besser wie eine moralische Unmoral, also wenn man jemand das Ticket z.b. klaut und ihn dann wegen schwarzfahren anzeigt - sowas finde ich persönlich echt schlimm. Moralisiert hab ich die Verkäuferin doch nicht, oder? Ich wollte und konnte nur nicht all das unnütze Zeig kaufen. Und ja, so geht es meinen Schülern auch und ich verstehe das. Also da versucht man mit vielen Mitteln Dinge anzupreisen, die aber nicht benötigt werden, wo kein emotional seelischer Bedarf besteht und jeder normale Mensch würde da ablehnen. Macht man es als Schüler kassiert man schnell eine Strafarbeit ... trotzdem will man den Plunder nicht kaufen, sondern sein Ziel erreichen. Ja, ich trickse, meine Schüler tricksen, nicht immer, aber manchmal sollte man diese ganzen Automatismen nicht zu Ernst nehmen, denk ich. Also Beamtengeld bekomme ich wie schon geschrieben dieses Jahr nicht. Und wegen dem Geld hätte ich dieses Jahr nicht arbeiten müssen- ich hatte auf anderes Geld in fast hleicher Höhe verzichtet, weil ich arbeiten wollte. Weil ich neue Erfahrungen sammeln wollte. :D klingt blöd, ist aber wirklich so.
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Re: Bahnhof - gläserner Ticketautomat und Sportshop

Beitragvon AngeliMike » 31.01.2018, 16:03

Was ich jetzt nicht verstanden habe: Bin ich jetzt die Verkäuferin aus deiner Sicht oder moralisiere ich die Verkäuferin? Denn Verkäuferin = Lehrer ist eigentlich ein schönes Bild. Das würde ja heißen ich biete meine Waren / Wissen an, aber zwinge niemanden es zu kaufen. Ich mag meine Waren, die meisten Waren zumindest. Und ich berate. Und ja, manchmal biete ich viel an, aber die Schüler können wählen, was sie bearbeiten wollen und ich frage oft nach, was sie gerne üben würden, lasse abstimmen und es macht mir Spaß was ich unterrichte - und da es gleichzeitig mein Hobby ist, zeige ich was ich so privat tue, sage auch, welche Themen ich besonders mag und wenn jemand aber dem Ganzen so nix abgewinnen kann, braucht er nix "kaufen". Momentan bin ich auch an keinen Lehrplan gebunden und meistens unterrichte ich das, was mir Spaß macht und wie ich es für gut und sinnvoll halte. Und och weiß immer welcher Schüler wo Probleme hat und es ist mir wichtig zumindest einige Themen zu finden, die er gut kann und gerne macht. Das ist an staatlichen Schulen oft anders, aber ich würde das dort in der Form gerne weiterführen und ja, dazu muss man manchmal tricksen. Und ich diskutiere mit meinen Schülern ÜBER den Stoff und sage meine Auffassung, wenn sie diese hören wollen, aber erst sollen sie selbst denken und dann kommt immer der Punkt, an dem jemand fragt ... was denken sie darüber? Ich antworte dann, aber ich lasse auch andere Meinungen gelten. Und dann sammeln wir unsere Ergebnisse. Apropos Kaffee ... den wollte ich ja nicht wirklich, aber ja, im realen Leben ist es auch so. wenn mich jemand einlädt auf Kaffee, dann sage ich nicht NEIN und bevor die Einladung kommt, denke ich nicht darüber nach, dass ich gerne einen Kaffee trinken würde. Ich bin einfach dankbar und JA, nächstes Mal nehme ich mehr Kleingeld mit und dann ist es an mir eine Kaffeerunde zu spendieren. Nun zum Zug. Der erste Zug ist für mich an einen echt blöden Ort gefahren, also ich wollte da nicht hin, erstBESTER hin- oder her.Wieso denkst du, dass er der Richtige war? Und letztlich bin ich doch eingestiegen und angekommen ... ich wollte halt auf einen anderen Zug warten und zu einem anderen Ziel, was für mich funktioniert hat im Traum - auch wenn zwischendrin Essen kaufen netter gewesen wäre, aber wer weiß, vielleicht hätte ich den Zug schon verpasst. Von daher passt es schon. Ist in meinem Leben ähnlich. Da habe ich einiges geändert, besonders meine Sichtweise auf die Dinge und ob ich da bleibe wo ich bin, das weiß ich noch nicht... Meist sollten wir nicht die äußeren Umstände ändern, sondern unsere innere Einstellung zu den Dingen. :D Ich denke, ich höre auf mein Gefühl und schaue was kommt ... LG Angelimike
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Re: Bahnhof - gläserner Ticketautomat und Sportshop

Beitragvon AngeliMike » 01.02.2018, 22:24

:D jetzt hatte ich beim Lesen ein Aha-Erlebnis und mir gedacht, mensch, warum hat mir das noch keiner gesagt? Warum bin ich da nicht alleine draufgekommen? :D Mir ist in den letzten Tagen ein Buch nicht aus dem Kopf gegangen, in welchem ein Mann alle Frauenbegegnungen nochmal geistig durchlebt, alle Frauen, die ihn auf den ersten Blick angesprochen haben, verführt und durch die wahrgenommenen Chancen seine Seele besser ergründet und zu sich selbst findet und das hat mich berührt...ich habe mich gefragt, ob ich mir das auch wünschen würde und kam zum Ergebnis ja, aber weniger auf Männer bezogen, aber auf Möglichkeiten, die ich ausgeschlagen habe, teils aus Feigheit, teils aus Bequemlichkeit und teils weil ich beigebracht bekommen habe, etwas anderes sei besser für mich/ man gibt sich nicht mit dem Erstbesten zufrieden. Nur in Distanz schmerzen die verpassten Züge viel mehr wie die, die man genommen hat und die dann erstmal mies waren - aus denen hab ich unglaublich viel gelernt und an Stärke gewonnen. Aber ich hatte da ein Brett vorm Kopf und nicht gesehen, dass es nicht nur die abgefahrenen Züge gibt und ich daraus ja lernen könnte. So wie ich es mache funktioniert es auch, ja. Aber manches dreht sich im Kreis, bis ich es annehmen kann. Manches kommt nicht wieder. Und es ist doch oft so... Wenn ich mir etwas wünsche und vorstelle, kommt es recht schnell als Zug und in der Form wie ich will und dann zaudere ich manchmal, warte, überlege, verschiebe auf später, wenn es da ist. Manchmal könnte ich mir hinterher in den A...beißen, manchmal erreiche ich meine selbstgewälten Ziele danach und frage mich, wieso ich eigentlich hier her wollte, ja und manchmal komme ich an und bekomme mehr als erwartet. Darum ging es wohl. Wie ich Entscheidungen treffe...welche Züge ich sausen lasse und warum und wie ich ans Ziel komme. Sehr spannende und wieder aktuelle Frage. Eine Kaffeespenderin hab ich heute zum Mittagessen eingeladen... schließlich bin ich schon dankbar für Züge, Kaffee und den ganzen Rest :D Belehrende braucht man nicht, Denkanstöße braucht man - zur richtigen Zeit und manchmal einfach einen anderen Blickwinkel :wink: LG
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Re: Bahnhof - gläserner Ticketautomat und Sportshop

Beitragvon Crank » 03.02.2018, 21:28

Hallo AngeliMike,

im Zusammenhang mit der Bahn musste ich über den streikenden Automaten oder die widerwilligen Mitarbeiter im Nachtmodus prustend lachen - das erklärt vieles! :lol:

Es ist aber ein Traumbild und das ist nicht lächerlich, sondern es steckt viel drin.

Was ist der Automat, die Menschen darin und der Nachtmodus?

Ich traue mich nun doch auf Ebene 2 Deiner Träume. Wenig überraschend ist es dann ein Persönlichkeitsanteil von Dir. Dein Leben ist gut gefüllt, manchmal durchaus anstrengend und Du entschuldigst Dich indirekt für Deine Komfortzone (Deine Wortwahl). Aber, der Mensch ist keine Maschine, kein Roboter und kein Automat, es steckt mehr drin. Man muss Dich schon bewundern, wie Du das alles stemmst. Und wie machst Du das? Du erschöpfst Dich eben nicht, riskierst keinen Burnout, sondern schaffst Dir Deine Komfortzonen. Wiederaufladezonen, wenn wir zur Maschine und dem Akku kurz zurückkehren wollen. Das ist Dein gutes Recht und für Deine Kinder auch Deine Pflicht. Wer sollte Dich ersetzen, wenn Du zusammenklappst? Wahrscheinlich schläfst Du sogar supergut. Und nimmst Dir immer Zeit, wo DU sie brauchst.

Andere arbeiten am Selbstwert, an der Selbstwahrnehmung, an der Abgrenzung und an der Lebensgestaltung. Du scheinst das anders herum zu machen und auch hinzubekommen, bis auf die überflüssige Entschuldigung für Deine Komfortzone. Es ist halt noch ein nicht zeitgemäßes Gegenmodell zur "Höher-Weiter-Schneller"-Generation, die nie irgendwo ankommen können oder zufrieden sein können - definitionsgemäß nicht.

Den Wunsch, beruflich und finanziell weiter zu kommen, verstehe ich natürlich. Was da nun richtig oder falsch ist - es ist Dein Leben.

Auf Ebene 2 verstand ich nun auch den Traum mit Film und Bahnhof anders. Du gehst Deine Wege, mit Deinen KIndern und Projekten (die sich wechselseitig symbolisieren) und Du gehst sie als Mutter. Also mit dem Gefühl, mit dem Herzen. Ankommen tust Du in dem Traum beim Vater, der Vernunft, die immer da ist, wenn man sie braucht. Dazu kann ich nur lautlos applaudieren und neidich gucken.

Persönlich: Du erinnerst mich an meine Mutter, die Lehrerin in einem sozialen Brennpunkt war. Ziel für die eine Klasse war, möglichst vielen noch einen Hauptschulabschluss zu ermöglichen, sie würden ja sonst nach Ende der Schulpflicht abgehen wegen Aussichtslosigkeit. Sie bekamen alle ein Praktikum und überwiegend eine Lehrstelle. Einer gar im Hamburger Hotel Atlantik. Keine Ahnung, wie sie das machte. Ich hingegen muss damit leben, dass ich ihr riet, noch etwas mehr Stunden statt halber Stelle zu geben, damit die Pension besser würde. Sie musste dann früher in Pension und hatte einen Monat, als das durch war. Eine Komfortzone ist etwas Gutes, denke ich.

Ob die Zweigleisigkeit bei Dir eine gute Idee wäre - ich vermute nicht. Der neue Job braucht Dich dann und Deine Kinder auch. Ein Projekt aufzugeben ist natürlich schwer, ich verstehe. Aber da hst Du es gut, mir wurde da immer auf die Hände getreten und ich fiel in den Abgrund. Die Projekte auch, aber was soll´s.

LG,
Frank
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