Das Haus im See

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Moderator: Mirakulix

Das Haus im See

Beitragvon Arabella » 12.12.2017, 15:10

Hallo ihr Lieben,
meine Träume sind nach wie vor sehr intensiv.

Seitdem ich vor dem Schlafengehen darum bitte, eine erholsame Nacht zu bekommen mit angenehmen Träumen, ist es wesentlich besser geworden.
Die letzten Nächte habe ich aber vergessen, darum zu bitten.

Nun zur letzten Nacht:


Wenn ich dem letzten Traum Titel oder Kapitelnamen geben müsste, würden es sein:
1) Das neue Leben - das Haus im See
2) Ängste und Gefahren von außen
3) Bitte um Hilfe

Die Personen im Traum
- ein Kumpel von mir, der in einem anderen Land lebt; im Traum ist er etwas anhänglich und möchte mehr als Freundschaft; ich möchte nicht mehr, spüre aber eine freundschaftliche Geborgenheit und Verbindung
- entweder meine Cousine oder ein anderes kleines Kind; ich fühle Verantwortung für sie, wir sind miteinander verbunden, spirituell
- Touristen; spazieren um "mein" Haus, schauen rein, sind neugierig, das mag ich nicht
- Räuber, Diebe, Kidnapper; schleichen um das Haus, haben eine Pistole, dringen in das Haus ein, stellen eine große Gefahr dar, ich habe große Angst um uns alle im Haus
die Räuber sind "normal", so wie du und ich, es sind Männer jungen bzw. mittleren Alters (25-40 Jahre), haben dunkle Haare, haben an sich keine böse Erscheinung, erst auf das Gefühl meine inneren Angst und Sorge reagieren sie böswillig
- Nachbarn; ich kenne sie nicht, das sind Familienväter, ihre Kinder, ihre Frauen; als sie merken, dass ich Hilfe brauche, tun sie sich zusammen und helfen; das fühlt sich gut an, wie eine Erlösung, als müsste ich nicht alles allein schultern

nicht-personale Symbole
- das Haus: das Haus ist meine neue Wohnung und ich erkenne erst auf den 2. Blick, dass es ein Haus ist
- Wasser: erst erkenne ich, dass da ein wenig Wasser um das Haus herum ist, dann merke ich: das Haus steht richtig im See, aber gesichert, der Innenraum ist trocken; das Wasser ist ruhig, es ist nicht klar, mein Gefühl zu dem Wasser als solches: weder positiv, noch negativ, aber es ist ruhiges Gewässer
- Möblierung: die Innenausstattung ist schön, Details fallen mir nicht ein; ich fühle mich dort wohl, geborgen, sicher, es ist mein eigenes Reich, als wäre ich weiter gekommen im Leben und hätte "etwas erreicht"; das Haus scheint im Ausland zu sein
- Telefon: ein großes sperriges Telefon, mit dem ich versuche, die Polizei zu rufen; ich wähle die 110
- Schlüssel: die Verbrecher wollen ins Haus eindringen und ich versuche ihnen die Tür zu versperren, der Schlüssel verbiegt sich und ich kann damit nichts anrichten

Die Funktionen dieser Symbole sind für mich:
Haus: mein Reich, meine eigenen 4 Wände; ich bin der häusliche Typ; ich wohne jetzt in einer Wohnung, der Gedanke von einem Haus ist etwas für später, viel viel später
Telefon: Kontakt herstellen, Kommunikation; im Notfall: Hilfe rufen
Schlüssel: etwas aufschließen, vorankommen; im Notfall: sich schützen durch das Verschließen einer Tür

[Hinweis: mir fällt ein, ich habe in letzter Zeit desöfteren von Schlüsseln geträumt; oft ist es so, dass ich eine Tür abschließen möchte, weil Gefahr droht; jemand verfolgt mich und ich möchte mich in Sicherheit bringen; aber ich kann die Tür nicht abschließen; es ist richtig stressig und ich habe Angst; vorletzte Nacht träumte ich, dass ich im Treppenhaus vor meiner Wohnung stand und mich frei bewegte - normalerweise nehme ich den Schlüssel immer ab und mit, weil die Tür sonst zufallen könnte und ich mich aussperre - diesmal steckte der Schlüssel in der Tür und ich bewegte mich frei im Treppenhaus, schaute dort herum, als ich merkte, dass der Schlüssel steckt, sprang ich zurück in die Wohnung; es ist außergewöhnlich, denn ich träume fast nie von der aktuellen Wohnung]

Ablauf des Traums
Ich bin in meiner neuen Wohnung. Sie ist weiträumig, hell, ich fühle mich wohl. Ich sehe aus dem Fenster Wasser. Ich merke, dass es ein Haus ist. Es ist mein Haus. Es ist sehr hell und ich fühle mich geborgen und wohl. Ich merke, dass ich mit meinem Kumpel in dem Haus bin und um das Haus spazieren Menschen. Das mag ich nicht und ich versuche, mich zu verstecken. Es sind Menschen darunter, die mir nicht geheuer sind. (Erst ist nur etwas Wasser am Haus, ein Fluss oder so, später sehe ich: das Haus ist im Wasser, drumherum ist alles voller Wasser, aber es fühlt sich gut an.) Mein Kumpel und ich legen uns auf das schön gemachte Bett drauf und er umarmt mich, um mir Schutz zu geben. Im Liegen sieht man uns nicht durchs die Fenster. Es ist alles rein freundschaftlich, ich fühle mich sicher, ich weiß, dass er mehr als Freundschaft möchte, ich weiß, dass ich nicht mehr möchte. Trotzdem ist alles schön und gut.

Dann sitzen wir an der Wand unter den Fenstern, versteckender weise, und eine 3. Person ist dabei. Meine jüngere Cousine oder ein Kind. Ich schütze das Kind, nehme es in den Arm. Das Fenster ist offen und ich habe Angst, dass die Einbrecher eindringen. [Ich weiß, dass solche Ängste in meinen Träumen Einfluss auf den Traum nehmen und sich dann bewahrheiten, ich ziehe die schlimmen Dinge quasi an und meine Angst wird Realität im Traum.] Ich habe Angst und plötzlich langt der Einbrecher mit seiner Hand durch das Fenster in die Wohnung, in der Hand ist eine silberne Pistole. Ich hoffe, im Zeitraffer, dass er nicht schießt, weiß aber, dass er schießt und er zielt auf meine Cousine und trifft meine Hand. Es brennt, etwas Blut ist dran, aber es ist nicht schlimm.

Die Einbrecher, es sind 2, wollen ins Haus einbrechen. Ich versuche die Tür zu verschließen und es kommt die Schlüsselproblematik. Sie kommen ins Haus rein. Ich seile mich ab, lasse die beiden "Freunde" zurück, ich möchte aber Hilfe rufen. Ich habe Vertrauen, dass den beiden nichts passiert. Ich purzele über eine Art Umgrenzung des Hauses, da sind Kissen, es ist weich und sicher und dahinter liege ich und wähle das weiße klobrige Telefon und versuche 110 zu wählen. Ich merke, diese Nr. funktioniert in diesem Land nicht. Ich hoffe, ich erreiche eine Privatperson und sie kann helfen oder ich spreche ihr auf die Mobilbox. Was draus wird, weiß ich nicht mehr.

Ich laufe aus dem Haus, es ist plötzlich ein Wohngebiet mit lauter schicken Häusern, es fließt Wasser, aber auch Wege und ich laufe zu Nachbarn, die ich nicht kenne. Ich bitte um Hilfe, aber sie erkennen den Ernst der Lage nicht sofort. Ich versuche zu rufen und zu erklären, aber es kommen kaum Worte aus meinem Mund. Ich rufe "meine Kinder, meine Kinder" und sage, dass es meine Kinder sind, die entführt wurden. Es kommen immer mehr Nachbarn zusammen, erwachsene Männer, Familienväter und machen sich auf den Weg, um zu helfen. Ich habe Angst, dass ihnen was passiert und dass sie dabei sterben. Das Ambiente der Nachbarshäuser ist orientalisch, die Männer auch. Es ist eine schöne, wohlhabende Gegend.
Was dann passiert, weiß ich nicht mehr. Vielleicht bin ich aufgewacht. Ich bin gestresst aufgewacht.

Zur Wohnthematik: vorletzte Nacht träumte ich auch davon, wie ich in einer kleineren Stadt war und mir vorstellte, dort zu leben; ich sah eine Kirche, der Himmel war blau, die Sonne schien und die Vorstellung, dort zu leben, bewirkte eine innere Ruhe in mir und Glück

Abgetrennt davon erinnere ich mich an eine Spinne in dem heutigen Traum [Bedeutung für mich: Nach einem Sprichwort ist ein Haus, in dem Spinnen sind, glücklich, weil Spinnen irgendwelche Viecher aufessen; also versuche ich sie positiv zu sehen; aber ich habe etwas Angst vor Spinnen]. Weiter im Traum: ich liege in einem Zimmer im Bett. Auf dem Weg zu mir ist eine mittelgroße Spinne, mittig über die weiße Wand krabbelt sie mittelschnell. Und dann ist sie auf meinem Schreibtisch und ich packe ein dickes Buch auf sie und erlege sie damit. Ich sehe die Restteile der Spinne, sie ist tot. Ich sah mich in Gefahr, als sie zu mir krabbelte. Sie war so pragmatisch und zielsicher auf dem Weg zu mir, lach.


aktuelle Lebensthemen
1) aktuelle Wehwehchen/Gesundheit:
- gelegentlich blockiertes Sprunggelenk
- rechter unterer Weisheitszahn tut weh, bzw. nur das Zahnfleisch darüber (einziger Weisheitszahn, 3 sind raus)
- steifer Nacken

meine Analysen dazu, weil ich angefangen habe, die jeweilige Psychosomatik herauszufinden:
- Sprunggelenk: ich habe neulich vor einer Nacht darum gebeten, mir im Traum die Antwort zu geben auf die Frage, was es mit dem blockierten Sprunggelenk auf sich hat; ich bekam eine Antwort: es geht um Lebensfreude, wenn mir diese abhanden kommt und ich nur noch im "Ich-muss-Modus" bin, blockiert mein Sprunggelenk
- Zahnfleisch/Weisheitszahn: laut meiner Recherche, steht dieser Weisheitszahn für den Willen, das Wollen, die berufliche Zukunft, es ist die männliche Seite; das Zahnfleisch fing an weh zu tun in der Vorbereitung für ein Meeting für einen neuen Job; ich hatte Stress in der Vorbereitung; nach dem Meeting tat es noch mehr weh; die Lage ist noch ungeklärt und die Schmerzen klingen mal ab, dann tut es wieder weh - weiß jemand, was ich dagegen tun kann? den Zahn rausnehmen lassen möchte ich nicht, weil das Einfluss auf mein ganzes Energiesystem haben wird
- steifer Nacken: seit 2 Tagen ist mein Nacken wieder fest, Heutemorgen schlimmer als vorher; obwohl ich mein Leben entrümpele und weniger Termine etc. habe, habe ich dennoch viel auf dem Zettel und habe mir wohl wieder zu viel "aufgehalst"

2) Mein Leben befindet sich in einem Umbruch. Ich bin durchs Jurastudium gefallen und seitdem total glücklich und voller Lebensfreude. Ich tüte gerade eine Halbtagsstelle ein, um nebenbei meine kreativen Ideen zu verwirklichen, aber zuerst mein Leben zu ordnen und ordentlich aufzuräumen. Ich räume auch Freundschaften auf. Zwei Freunde, mit denen ich ein klärendes Gespräch führen möchte, dass es so für mich nicht mehr weitergehen kann, haben grad keine Zeit. Man sieht sich Monatelang nicht und ich habe die Verbindung zu diesen Menschen verloren. Diese ungeklärten Gespräche trage ich also mit mir rum und werde sie wohl auch über Weihnachten und Neujahr noch mit mir rumtragen.

Ich weiß nicht, in welche Richtung mein Leben gehen wird. Eine Schamanin hat gesehen, dass ich sehr hellsichtig bin und heilende Hände habe. Sie sah auch, dass meine Seele vor etwas Angst hat. Außerdem kam das Thema Weiblichkeit zur Sprache. Ich solle an meiner Weiblichkeit arbeiten, weil ich stark analytisch alles beschreibe, aber nicht ins Fühlen komme.

Ich lasse die Zukunft nun auf mich zukommen und vertraue dem Leben. Aber die alten Perfektionisten- und Angst-Anteile scheinen noch in mir zu schlummern.

Meine Träume haben oft Symbole von Angst, Flucht, jemand ist mir auf den Fersen oder ich will was einpacken, aber es werden immer mehr Sachen im Traum, die Zeit läuft, ich schaffe es nicht, ich bin überfordert.

Wenn du Ideen zu diesem ganzen Zeug von mir hast, ich bin offen und dankbar.
Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Liebe Grüße und einen schönen Tag dir und euch
Arabella
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Re: Das Haus im See

Beitragvon plush » 12.12.2017, 16:48

Das hast Du sehr gut vorbereitet, Arabella!
Eine Idee habe ich schon, zur Sicherheit lass uns aber ein paar Symbole noch genauer anschauen.

Abgetrennt davon erinnere ich mich an eine Spinne in dem heutigen Traum [Bedeutung für mich: Nach einem Sprichwort ist ein Haus, in dem Spinnen sind, glücklich, weil Spinnen irgendwelche Viecher aufessen; also versuche ich sie positiv zu sehen; aber ich habe etwas Angst vor Spinnen]. Weiter im Traum: ich liege in einem Zimmer im Bett. Auf dem Weg zu mir ist eine mittelgroße Spinne, mittig über die weiße Wand krabbelt sie mittelschnell. Und dann ist sie auf meinem Schreibtisch und ich packe ein dickes Buch auf sie und erlege sie damit. Ich sehe die Restteile der Spinne, sie ist tot. Ich sah mich in Gefahr, als sie zu mir krabbelte. Sie war so pragmatisch und zielsicher auf dem Weg zu mir, lach.

Ok. Dem ersten Einfall nach hättest Du also von ihr "gefressen" werden sollen. Nun gibt es verschiedene fleischfressende Tierarten, mit je eigenen Jagd-Methoden: Wie gehen Spinnen im einzelnen vor?

Zum Schlüsselproblem: Du sagtest, er diene zum Tür absperren - kannst Du bitte eine Beschreibung anfertigen, wie sich der nähere Zusammenhang zwischen Schlüssel und Tür gestaltet? Wie sieht der reibungslose Ablauf des Abschließens mit einem Schlüssel aus, wodurch kann es zum Verbiegen kommen?
Am besten wäre eine kleine Zeichnung (ein Bild sagt mehr als 1000 Worte).

- ein Kumpel von mir, der in einem anderen Land lebt; im Traum ist er etwas anhänglich und möchte mehr als Freundschaft; ich möchte nicht mehr, spüre aber eine freundschaftliche Geborgenheit und Verbindung

Fertige über den Kumpel bitte ein Charakterportrait an, das ihn und sein besonderes Verhalten anschaulich macht. Ebenso bei Deiner Cousine.
https://www.academia.edu/42269167/MINDERHEITEN
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Re: Das Haus im See

Beitragvon Trigital » 20.12.2017, 17:33

Hallo A.,

Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht.


Da sagst du denke ich ein dirbezügliches wahres Wort!

Ich kann jetzt schlecht in jedes Detail gehen. Aber mir ist aufgefallen, daß es sich wie ein roter Faden durch deine Beschreibung zieht, daß deine Lebensstrategie sehr Leidgerichtet zu sein scheint?
Ich sage das deshalb, weil ich das Gefühl hatte, dass sich alles darum dreht. Und gut ist das, was ein Gegengewicht zu deinem Leid bildet. Es ist nicht für sich gut. Sondern nur weil etwas anderes schlecht ist. Dabei müsstest du von deiner Strategie doch langsam die Schnautze voll haben?
Aber auf der anderen Seite könnte man auch annehmen, daß dich das Leid das Gute besser erkennen läßt. Wobei ich das nicht glaube. Hier an einem Beispiel: Dein Haus, deine Wohnung, ist dein Wohlfühlraum. Aber so scheint es mir, daß er das ist, weil du vorher gelitten hast. Es ist aber nur die halbe Wahrheit. Es mag schön sein, daß einem gefällt, wenn einem die Last von den Schultern fällt oder die Angst vorbei geht, aber gleichzeitig ist es auch etwas Schlechtes, daß es dir gut in der Wohnung geht. Klar. Du denkst jetzt vielleicht, was für eine verschobene Logik. Aber ich möchte natürlich nicht, dass du auch Probleme in der Wohnung hast. Es müßte doch aber so sein, daß du eher keine Angst hast. Weil das Einzige wovor man in Deutschland Angst haben muß ist Krankheit und Straßenverkehr. Und vielleicht manch dunkle Ecke. Aber so generell muß man sich hier nicht fürchten?
Es könnte sein und wohl ist es doch auch so, daß dich die Angst bis in deine Wohnung, vielleicht muß man sogar sagen, daß es dich bis in die Nacht hinein verfolgt. Aber das müsste dich auf eben das Rätsel stoßen, daß es anders sein müsste, als es ist? Aber ich weiß es natürlich nicht so genau, wie deine Ängste aussehen.
Was andererseits wiederum stimmt ist, daß es hilfreich ist, wenn man mit Ängsten umgehen kann und du kannst es einigermaßen, weil Übung?
lg
Zu Wissen ist ein Moment.
Unwissenheit der Zustand vom restlichen Teil des Lebens.
Das Schöne daran gut geschlafen zu haben ist, daß der Tag gut war, bevor er angefangen hat.
Trigital
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Re: Das Haus im See

Beitragvon Arabella » 28.12.2017, 20:17

AllRose

Liebe AllRose, vielen Dank, das ist es. Das Analytische, Wissen als solches - ich halte mich daran fest. (Sicherheitsverlangen? Kontrolle?) Ich fühle die Dinge aber nicht. Theoretisch weiß ich, dass ich alles habe, was ich brauche. Theoretisch…

Ich wurde zum Beispiel von relativ engen Heimatfreunden (wir waren mal eine Clique, zu Weihnachten kommen wir immer wieder zusammen) nicht zu einer Party eingeladen. Ich habe hin und her überlegt, warum sie mich nicht eingeladen haben, verschiedene Erklärungsansätze gefunden, die eine Erklärung wäre als Grund weniger schlimm für mich, als die andere. Hin und herüberlegt, gegrübelt, bis mir aufgefallen ist: Es ist sch**egal, was der Grund ist. Fakt ist, dass ich mich verletzt fühle und dass es weh tut. Punkt.

Ich bin immer so sehr in meinem Kopf drin und meine Weiblichkeit verkümmert.
Ich versuche zu üben, das mit dem Fühlen.


Plush
Lieber Plush,
dir auch vielen Dank.

Spinne
Ohne zu googlen, sondern rein aus mir heraus: ich glaube, eine Spinne macht sich ihr Spinnennetz und ihre Opfer verfangen sich drin oder kleben dran fest. Dann kommt sie und… tja nun… was macht sie dann? Hat sie einen Mund? Wahrscheinlich hat sie einen Mund, sonst könnte sie ja auch nicht essen, und dann fängt sie an zu knabbern?
Möchtest du darauf hinaus, dass mich eine Spinne gar nicht aufessen kann?

Was mir dazu noch einfällt: In einigen Spinnen-Alpträumen springt mich so ein Ding an. Das ist immer voll der Schock für mich. Sie springt mich richtig rasant an, meistens rein ins Gesicht, aber ich wache dann auf.

Schlüssel
Ich stecke einen Schlüssel in ein Türschloss und der Schlüssel verändert sich dabei nicht, er bleibt ganz. Ich drehe den Schlüssel im Schloss um, je nachdem, nach links oder nach rechts und das Schloss verschließt sich. (Ich kann diesen Zwischenschritt irgendwie nicht so gut beschreiben.) Dh der Schlüssel bricht zu keinem Moment ab, er bleibt in einem stabilen Stück und ist in der Lage, seine Funktion auszuüben, wenn man ihn denn dazu einsetzt. (Oh Gott, hoffentlich liest das keiner..)

Zum Verbiegen kann es kommen: schlechtes Material, falscher Schlüssel, sich blöd anstellen?

Kumpel
Er zeigt mir sein Interesse an mir deutlich, indem er sich um mich sorgt und mich beschützen möchte. Er beschützt mich auch, indem er mich im Bett umarmt und dadurch seine Arme schützend um mich legt. Ich nehme diesen Schutz gerne an, denn schließlich habe ich Angst vor dem, das draußen lauert. Möglichweise sind wir ja auch in Lebensgefahr. Ich spüre Vertrautheit, Geborgenheit und Sicherheit, aber keine sexuelle Anziehung. Man spürt ja, ob jemand anderes mehr von einem will, durch die Dinge, die der andere tut (hier: beschützen), oder durch Worte (hier keine) oder durch dieses Gefühl in der Luft (hier spürte ich das im Traum, dass er mehr von mir will). - Interessanterweise habe ich am Abend zuvor einen Kumpel getroffen, von dem ich auch vermuten würde, dass er mehr als Freundschaft möchte. Es ist eine freundschaftliche Verbundenheit, beide Kumpels sind Single, man versteht sich prächtig, aber es könnte sein, dass auf den Seiten der Kumpels mehr Interesse ist.

Cousine
Meine Cousine ist im Traum hilflos. Sie ist noch ein Kind, möglicherweise 6 Jahre alt oder evtl. schon 12 oder so, aber sie braucht Schutz. Und ich beschütze sie. Auch vor dem Schuss auf sie gehe ich dem Schuss in die Quere.

Woran erkennt man denn, was im Traum ein wichtiges Symbol ist? Wie bist du denn jetzt auf Spinne, Schlüssel und die 2 Personen gekommen?


Trigital
Lieber Trigital, was du schreibst, hat mir grad die Luft weggeschnappt. Denn genau das ist es, dem ich so langsam auf die Schliche komme.

Ich erzählte mal vor Jahren einer Frau meine Geschichte. Vom Vater verlassen, als ich ganz klein war, mit der Mutter aus ärmlichen Verhältnissen nach Deutschland gekommen etc. Auch dass meine Mutter, sehr sehr viel Dreck gefressen hat. Die Frau sagte mir damals, dass ich und meine Mutter einer Leidensgemeinschaft seien. Und so langsam erkenne ich, wie sehr das Leid in uns beiden steckt und wie sehr es uns verbindet. Meine Mutter und ich haben eine besondere Nähe zueinander, quasi "Wir haben nur uns", aber so ehrlich richtig nah im Sinne von "Was bewegt dich tief im Innern" sind wir uns nicht. (Ich muss auch leider sagen, ich mag es nicht, wenn sie mich in den Arm nimmt oder mir einen Kuss gibt.) Ich glaube, ihr fehlt auch Empathie, Menschen so sein zu lassen, wie sie sind, aber dennoch sich selbst abzugrenzen und dies zu sagen. In ihr ist ein so großer Groll gegenüber so verdammt vielen Menschen. Und ich denke, dass ich das kopiert habe. Insbesondere das Thema "Erwartungen und Enttäuschungen". Mein Leben als solches habe ich bis vor einiger Zeit einfach nur als Last empfunden. Ich arbeite erst seit ca. 10 Monaten daran, es leicht zu nehmen.

Eine Heilerin sah neulich bei mir auf Seelenebene Angst. Sie hat mich von dieser Angst befreit. Aber das ist ein Prozess und nicht von heute auf morgen "weg".

Deswegen triffst du den Nagel auf den Kopf: Leidgerichtet. Stressgerichtet. Alles ist immer anstrengend. Ich muss mich für alles anstrengen. Ich muss hart kämpfen (auch um das Herz eines Mannes = ich muss mich beweisen?) - das sind alles alte Glaubenssätze.

Ich merke nun noch deutlicher, wie angstvoll meine Mutter ist und dass jeder erste Gedanke quasi negativ ist. Gestern bei einer öffentlichen Veranstaltung habe ich meine Tasche neben meiner Sitznachbarin gelassen. Ich setze mich zu meiner Mutter, die woanders saß und ihre erste Aussage war, dass hier gestohlen wird. Dann habe ich zu ihr gesagt: "Ja, hier wird gestohlen und gemordet. Vertrau doch einfach mal dem Leben."

Als ich mal in einem Park war und so glücklich davon erzählte, weil ich zu einem Bücherwurm geworden bin und nie raus ging, sagte sie mir am Telefon: "Neulich wurde eine Joggerin in Lübeck im Park ermordet." - Jetzt siehst du, lieber Trigital, was ich meine. Ich bin sehr Angst- und Katastrophenbehaftet. Und es ist nicht einfach, mich davon zu lösen. Es ist wie eine zweite Haut.

Ja, ich habe die Schnauze voll davon. Und ich merke Besserungen. Aber es sind kleine Schritte. Manchmal kommen die Erkenntnisse im 10er-Pack. Wahrscheinlich nehme ich mir dann nicht die Zeit, das mal zu verdauen und zu fühlen. Mein Kopf ist so voll. Ich bin immer noch überfordert, obwohl ich am Entrümpeln bin, aber das braucht Zeit.

Uffff.

Ich sende euch liebe Grüße und danke euch vielmals!
Arabella
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Re: Das Haus im See

Beitragvon plush » 29.12.2017, 15:01

EIN AUSLEGUNGSVERSUCH

Dafür nehme ich an, dass Dein Traum von einem inneren Konflikt berichtet, der sich aus einer Art Spaltung zu ergeben scheint: Einerseits bist Du körperlich erwachsen geworden, mit dem entsprechend weiblichen Verlangen nach Lustaustausch, worauf - glaube ich - am deutlichsten hingewiesen wird durch das Schloss und den Schlüssel; so handelt es sich bei ihnen um ausgesprochen "genitale" Symbole.

Anderseits deutet Dein Traum m.E. darauf hin, dass ein Teil Deiner Seele die körperliche Entwicklung nicht mitmachen konnte, in gewissen Bereichen kindlich blieb. Dieser Sachverhalt könnte sich sowohl in Deiner kleinen Cousine (6 oder 12 Jahre alt) symbolisch ausgedrückt haben, als auch darin, dass sich Dein Ich zwar bewusst Nähe, Geborgenheit und Schutz wünscht, die genitalen Bedürfnisse des "Es" (Deiner Seele) jedoch ins Unbewusste verdrängt, 'abspaltet'. So denkst Du im Traum, dass es erst die beiden Kumpels wären, die gerne Mehr mit Dir im Bett unternehmen möchten, nicht aber Du selbst...

Solcher vom eigenen ICH unbewusst bewirkter Verdrängung angeborener Bedürfnisse liegt eine von Außen auferlegte Gewaltsamkeit zugrunde. Als Ursache käme die moralische, lustfeindliche Erziehung in Frage. Wenn es so ist, dann gehen solche ins ÜBER-ICH verinnerlichten Verbote und Strafängste immer einher mit einem Stau psychischer Triebenergie: es baut sich im Unbewussten ein Druck auf, der sich plötzlich und destruktiv entläd, sei gewaltsam gegen andere, sei gegen einen selbst.

Hier kommt wahrscheinlich der symbolische Pistolenschuss ins Spiel… Dass er Deine Hand trifft, heisst also, dass Deine Handlungsfähigkeit im Sinne der Instinkte verletzt wurde.

Daher die Schwierigkeit, den Schlüssel und das Schloß richtig zusammen zu bringen, und der Anflug von Schamgefühlen (hoffentlich liest keiner). Gut! dass Du Dich damit konfrontierst; das ist zwar unangemehm, aber notwendig, um die Zusammenhänge zu verstehen, zu verarbeiten...

Die Frage „Bin ich vielleicht zu blöd dafür?“ stellt auch ein Symptom dar, Ausdruck der selben hier von mir – anhand Deines Traumes und Freien Assoziationen – erwägten Problematik. (((So liegt es auch nicht am Material, d.h.: "organische" Defekte können ausgeschlossen werden...)))

Dir fehlt überhaupt nicht an Intelligenz und analytischem Vermögen, ganz und gar nicht! Und die oben erwägte innere Spaltung wiederum ist nicht Deine Schuld, sondern eine Folge der Dich in ihr Netz eingesponnen habenden Erziehung - der Probleme Deiner Mutter. Ein kleines Kind ist dagegen wehrlos. Seine gesunde Intuition erkennt zwar ein feindliches Wesen in der es „gut meinenden“, überbehütenden Mutter (die aufdringliche, emotionell ausgehungerte Spinne aus so vielen Deiner Träume), es kann aber nicht fliehen - sich nicht naturgemäß entwickeln. Statt dessen wird es an die (illusorische) Mutterliebe fixiert: Das ICH wünscht sich Freundschaft (Schutz als Mutterersatz), aber nicht „mehr“. Das ES (Freuds Wort für "Seele") gibt trotzdem keine Ruhe, fordert nach genitalem Lustaustausch und vor allem: Entfaltung der Weiblichkeit insgesamt, Überwindung der fixierten Kindlichkeit, nach „Nachreifung“…


Woran erkennt man denn, was im Traum ein wichtiges Symbol ist? Wie bist du denn jetzt auf Spinne, Schlüssel und die 2 Personen gekommen?

Liebe Arabella!

Das ist eine gute Frage. An sich ist der ganze und jeder Traum wichtig. Jeder ist ein Versuch Deiner Seele, Dir (ihrem ICH) Eure innere Situation bewusst zu machen: auferlegte Schwierigkeiten, die der naturgemäßen Menschenwürde im Wege stehen, Deinem „Glück“...

Genauso wichtig wie der Traum als solcher, ist die Methode des Freien Assoziierens (was Du wirklich ausgezeichnet machst!), denn dadurch taucht Dein Ich nochmal unter die Oberfläche des Traumes zurück, sich in Zwiesprache mit der Seele begebend, die sich beim Entwurf des Traumes ja etwas gedacht hat. Was es sei, das erfahren wir also erst aus Deinen Freien Einfällen über die Form, Funktion und den Zweck der Symbole, auch aus den Portraits der auftauchenden Charaktäre und den Überschriften, die man den Träumen aufsetzen soll. So soll kein einziges Symbol ausgelassen werden, wenn man alles erfahren will. Eigentlich fehlen uns zum vollen Verständnis des Traumes noch einige (Funktion und Zweck einer pistole; silberne Farbe; orientalisch; Famulus;); aber ich denke, für den Anfang kann es so weit genügen. In den anderen Deiner Träume (PN) geht es - wahrscheinlich - um ähnliche Themen, freilich aus einer anderen Perspektive...

Ist Dir meine Deutungshypothese nachvollziehbar?
Überlege bitte genau, ob Du irgendwo Widersprüche, Unklarheiten oder Ergänzungsmöglichkeiten entdecken kannst, und schreibe mir davon. Ich werde dann - wo erforderlich bzw. machbar - versuchen, meinen Versuch zu korrigieren oder zu vertiefen, je nach dem.

Ich freue mich nun sehr auf Deine Stellungnahme;
erhole Dich weiter gut!

Herzlichst, Dein W.
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Re: Das Haus im See

Beitragvon Arabella » 01.01.2018, 23:29

Lieber Plush,

zunächst hole ich die freie Assoziation zu den fehlenden Symbolen nach:

Symbole
Funktion und Zweck einer Pistole: in meiner Sicht zum Schutz vor Gefahren im Außen; zum Verteidigen, zum sich selbst (Be)Schützen; sich gegen das "Böse" schützen, gegen Menschen mit schlechten Absichten; vor einer echten (Lebens)Gefahr

silberne Farbe: ist für mich edel; spacig, eher alltagsuntauglich für Kleidung oder so, aber macht was her, als Dekoration, kann kitschig sein, muss aber nicht; als Autofarbe: etwas angeberisch; silbernen Schmuck finde ich schön, schlicht; in einem folgenden Traum taucht ein silbernes Schiff auf, damit wollte der Besitzer angeben und zeigen, was er hat

orientalisch: ist für mich bunt; ich denke an orientalische Einrichtung, mit gelb, orange, mit Steinen; mir kommen Meditationskissen in den Sinn oder generell tolle prächtige Kissen in prächtigen Farben; mutige Farben, knallige Farben, orientalisches Essen: viele verschiedene leckere Dinge, mutig in den Gewürzen und scharf, alles ist lebendig, farbenfroh, leuchtend und schimmernd, die Musik ist erheiternd, (wieder) lebendig, alle klatschen, alle tanzen

Famulus: ??? was meinst du damit? Familie?

Polizei: soll helfen in der Not; aber in äußerster Not, nicht bei irgendwelchen Lappalien; ich hab "schwierige" Nachbarn; als die Frau vor einiger Zeit um Hilfe schrie, rief ich die Polizei, ich hörte und fühlte Schlimmes; trotz des Anrufs der Polizei, fühlte ich mich schlecht, als dürfte man die Polizei nicht rufen; ich fühlte mich unsicher, weil ich die Auseinandersetzung einer konkreten Wohnung im Haus nicht zuordnen konnte; es war wie Scham - verrückt, ich weiß, dabei ist das der Job der Polizei! und die Polizisten bedankten sich bei mir, dass ich angerufen hatte - da fiel ich fast vom Glauben ab; ich weiß nicht, was da bei mir nicht stimmt in dieser Hinsicht; vielleicht das Thema "Hilfe nicht annehmen können" - andere nicht stören wollen - keine Unannehmlichkeiten verursachen wollen?

Was die Traumdeutung soweit angeht, lieber Plush, bin ich wirklich sehr beeindruckt. Genau so fühlt sich mein Leben auch an: als wäre ich in gewisser Weise nicht erwachsen geworden. Ich sehe auch noch sehr jung aus, muss hin und wieder den Ausweis vorzeigen, und bei meinen Eltern bin ich auch noch irgendwie ein Kind, keine junge Frau.

Das Thema Lust ist wirklich ein Knackpunkt bei mir. Da bin ich nicht unbefangen, fühle mich nicht frei.

In Bezug auf lustfeindliche Beziehung fällt mir Folgendes ein: Und zwar, dass eine Freundin davon erzählte, dass körperliche Nähe in ihrer Familie ganz normal sei. Man nimmt sich in den Arm, man kuschelt miteinander. Ich hab dieses Näheverhältnis mit meiner Mutter, aber es ist keine körperliche liebevolle Nähe. Wir sind vielmehr eine Leidensgemeinschaft, so wie das mal einer treffend betitelte - das Leid, das wir gemeinsam erlebt haben, hält uns zusammen. Das verbindet uns. Es ist eine sehr sehr starke Verbindung. Auch dieser Glaubenssatz "Wir haben nur uns", der ja auch zusammenschweißend wirkt. Diese Freundin lag mal auf einer Party vor mir und bat mich, ihren Rücken zu kraulen. Ich war vollkommen überfordert. Ich konnte das nicht einfach so aus dem Stehgreif, ich war das nicht gewohnt, ich war/bin Single, längere und intensive Berührungen sind schon eine Weile her, ich musste mich erstmal sammeln und dann kraulte ich ihren Rücken. Das hat sich komisch für mich angefühlt. Das scheint eine große Blockade in mir zu sein.

Bei Lust denke ich auch an Süßigkeiten. Ich hab da eine Sucht, möglicherweise fehlt mir die "Süße des Lebens". In einem Hypnosekurs vor Ewigkeiten sagte die Leiterin zu mir: "Wahrscheinlich hat ihre Mutter sie als Kind mit Süßem belohnt und nun belohnen sie sich selbst damit."

Ansonsten wurden mir Dinge über das "Frausein" nicht auf den Weg mitgegeben. Meine Weiblichkeit zu sehen, anzuerkennen etc., sowas spielte keine Rolle. Wir mussten immer nur alles irgendwie durchstehen und hatten harte Zeiten. Meine Mutter ackerte mit 3 Jobs etc. Ich wurde schon sehr früh Erwachsen und half bei allem mit und war schon sehr früh sehr selbständig. Als Kleinkind gab es hin und wieder nen Klaps auf den Hintern, aber sonst nichts. Angeblich war ich frech und unbändig und lief ständig auf der Straße vor die Autos.

Das große Problem scheint die Selbstwirksamkeit zu sein. Sowohl Oma als auch Mutter haben mir den Raum für eigene Erfahrungen abgeschnitten, die Dinge immer vorweggenommen und mir aufgezeigt, wie die Dinge zu sein haben. Meine Mutter ist so sehr in ihren Mustern verhaftet und gibt mir jetzt langsam Raum, ich zu sein, seitdem ich sie darauf aufmerksam mache. Das Gefühl und der Glaube für Selbstwirksamkeit sind also auch ein Knackpunkt bei mir. Raum haben, freie Entfaltung, seine eigenen Erfahrungen machen, auch mal hinfallen, aber dann war das eine Erfahrung. Das wurde mir irgendwie genommen. Erst im Alter von 30 merkte ich, dass hier mächtig was schief läuft.

Ja, aufdringlich! Und das war ich bis dahin auch! Ein absolut aufdringlicher Mensch. Ich habe andere überfallen und überfordert. Nun gestehe ich mir und anderen Raum ein. Wenn jemand ohne Punkt und Komma erzählt und seinen Mitmenschen keinen Raum einräumt, ertrage ich das nicht lange. So Menschen, die einen komplett einnehmen, dir die Luft zum Atmen wegnehmen, das halte ich nicht aus. Das wird mir zu viel.

Frage
Was meinst du mit: "Das ICH wünscht sich Freundschaft (Schutz als Mutterersatz)"?

Liebe Grüße und hab ganz vielen Dank!!
Arabella
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Re: Das Haus im See

Beitragvon plush » 02.01.2018, 15:13

Ok, Arabella, befassen wir uns zuerst mit der "Methode" des Freien Assoziierens.

Symbole
Funktion und Zweck einer Pistole: in meiner Sicht zum Schutz vor Gefahren im Außen; zum Verteidigen, zum sich selbst (Be)Schützen; sich gegen das "Böse" schützen, gegen Menschen mit schlechten Absichten; vor einer echten (Lebens)Gefahr

Hier könnte gesagt werden: Du, diesem Zweck käme genauso ein Messer oder Lanze zu. Nun ist es im Traum aber eine Pistole, daher die Frage: Wodrin liegt deren spezielle Funktion, oder was tut sie mit den wesentlichen ihrer (welcher?) Teile, wenn man sie für den gleichen Zweck einsetzt, für den man auch ein Messer einsetzen kann? Pistolen erfüllen ihren Zweck durch Schießen, nicht "Stechen". Insofern sollte diesbezüglich ins Detail gegangen werden: Wie entsteht ein Schuß; was bewirkt da was, derart, dass der Körper verletzt werden kann? (Aus der psychologischen Perspektive betrachtet: Verletzt wurde die Handlungsfähigkeit des Ichs, im Sinne der ES-eigenen Bedürfnisse).

silberne Farbe: ist für mich edel; spacig, eher alltagsuntauglich für Kleidung oder so, aber macht was her, als Dekoration, kann kitschig sein, muss aber nicht; als Autofarbe: etwas angeberisch; silbernen Schmuck finde ich schön, schlicht; in einem folgenden Traum taucht ein silbernes Schiff auf, damit wollte der Besitzer angeben und zeigen, was er hat

Also auch ein mehr oder minder ausgeprochen phallischer Gegenstand, ähnlich wie die Pistole, die Dein ICH - wegen einer schlechten Erfahrung im Zusammenhang mit den genitalen Lustbedürfnissen des ES - als Bedrohung empfindet. Den Schiffstraum kenne ich nicht, aber so wie Du davon schreibst, scheint der Konflikt, der im Traum mit Deinem Kumpel im Bett voll ausgebrochen war, dort weniger oder gar nicht akut zu sein, stärker verdrängt.


Frage
Was meinst du mit: "Das ICH wünscht sich Freundschaft (Schutz als Mutterersatz)"?


Ein Aspekt der Deutungsthese war, dass Du von Deinem Kumpel Geborgenheit und Schutz begehrtest, hingegen das Bedürfnis nach genitalem Lustaustausch abgewehrt hast, ins "Unbewusste" verdrängt. Insofern wolltest Du den Kumpel nicht als "Mann"; statt dessen scheint, als wollest Du von ihm (ersatzweise) bemuttert werden.

Diese Art Kind-Ersatzmutter-Beziehung spiegelt sich dann - glaube ich - nochmal darin, dass Dein Ich die Cousine (kindlich gebliebener Teil Deiner Psyche, der sich aber zur "Frau" entwickeln will) gegen den Einbrecher mit seiner "Pistole" abzuschirmen versucht.
Demnach scheint der Einbrecher mit dem Es zu tun zu haben, Deiner natürlichen, genitalen Weiblichkeit - sie versucht sich mit Nachdruck Einlass in Dein Haus zu verschaffen, in Dein Ich-Bewusstsein.

Wenn das so ist, warum erscheint Dir dann Deine eigene Natur als Gewaltverbrecher? Das kann m.E. nur so zu erklären sein, dass es eine Gewalterfahrung war, die sich in Dein ÜBER-ICH (Gewissen) einprägte (als Du 6 Jahre alt warst?), Dir Deine eigenen Triebe (Reifungsdrang, vom Kind zur Frau) unheimlich machend.
Wer aus egal welchen Gründen gehindert wurde, sich "seelisch" naturgemäß (artgerecht) zu entwickeln, bleibt notgedrungen "infantil". Auch wenn "Leib" und "Geist" zur Entfaltung gelangten (wobei auch der im Babyalter stecken bleiben kann oder muß, sobald die gesunde Wissbegierde statt gefördert, traumatisiert wird).

Beantwortet diese Betrachtung Deine Frage so weit?
Es ist ein komplexes Thema; man kann nicht erwarten, aus einem einzigen Traum restlos erleuchtet zu werden. Ein erster Traum ist wie ein erster Lichtstrahl im Kerker, die Andeutung des Auswegs...


Bei Lust denke ich auch an Süßigkeiten. Ich hab da eine Sucht, möglicherweise fehlt mir die "Süße des Lebens". In einem Hypnosekurs vor Ewigkeiten sagte die Leiterin zu mir: "Wahrscheinlich hat ihre Mutter sie als Kind mit Süßem belohnt und nun belohnen sie sich selbst damit."

Wir wissen aus einem anderen Traum (s. PN), dass Deine Mutter Dir nervend dazwischen funkte, als Du am Honigthresen zugange warst - außerdem, dass im selben Traum ein Bedürfnis nach konkretem Lustaustausch mit einem Mann frustriert blieb. Sicher hat Deine Mutter "gut gemeint", als sich Dich überbemutterte und moralisch erzogen hat (ins Spinnennetzt verstrickt); in Wirklichkeit wurde Dir viel unsinniges Leiden auferlegt. Eine Generation, die ihre eigene Tragik nicht verarbeitet, zieht die nachfolgende in den selben Teufelskreis mit rein, unvermeidlich...


Famulus: ??? was meinst du damit? Familie?
Sorry, da ist mir ein Freudsches Fehlleistung unterlaufen.
Aber ja. Da die Familienväter Dir im Traum nicht helfen können, obwohl Du ersehnst, dass sie Dir die Verantwortung für Dein Glück (= Fähigkeit zum souveränen Problemelösen) abnehmen - wie eine Erlösung, als müsste ich nicht alles allein schultern -, scheinen es keine echten, gesunden Männer zu sein, sondern psychisch de-potenzierte Wesen: Sklaven, "Fam-ul-us" auf Latein.

orientalisch: ... farbenfroh, leuchtend und schimmernd, die Musik ist erheiternd, (wieder) lebendig, alle klatschen, alle tanzen
Man könnte fragen: Also sind sie tot (depotenziert), solang und sobald keine Feier herrscht?
Was veranlasst Orientalen zu Festen?


Polizei soll helfen in der Not; aber in äußerster Not, nicht bei irgendwelchen Lappalien
Pistole: ... (soll) gegen das "Böse" schützen, gegen Menschen mit schlechten Absichten; vor einer echten (Lebens)Gefahr
Es ist ein Dilemma. Offenbar wurde in Deiner Kindheit dafür gesorgt, dass Dein Ich zu der Auffassung gelangte, die natürlichen, gesunden Triebregungen seiner eigenen Seele seien "böse" (Einbrecher) - dem liegt eine durch Prägung und Konditionierung ins ÜBER-ICH verinnerlichte Gewaltsamkeit zugrunde, ein Verstoß gegen die angeborene Menschenwürde.

Ist der Deutungsversuch so besser nachvollziehbar?
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Re: Das Haus im See

Beitragvon Trigital » 02.01.2018, 17:34

Hallo A.,
ich mag es nicht, wenn sie mich in den Arm nimmt oder mir einen Kuss gibt

Das ist ein wichtiges Zeichen!
Ich vermute, dass es daher kommt, dass deine Mutter schlecht reflektiert und keine Weisheit aus ihren Erfahrungen ableitet und mehr passiv psychisch reagiert ohne ihrer Seele eine eigene Farbe zu verpassen? Welche Farbe würdest du deiner Seele geben?

Du machst mir Mut. Du scheinst dein Schicksal, daß dir von Geburt gegeben wurde annehmen zu können, obwohl es kein schönes Schicksal ist? Und trotzdem schreibst du über das Negative des Lebens ohne dich zu ergeben. Es klingt nicht so, als müsse man unter Leid leiden. Das find ich sehr ermutigend.
Dennoch glaube ich, fehlt es dir an echter Weisheit, um deine Mutter wortlos ausgleichen zu können. Ich denke das würde dir ne Menge Zeit bei deiner Wunderheilerin ersparen. Dann wüsstest du auch besser, wofür dein Leid gut ist. Weil Leid ist schon immer Teil des Lebens und unserer Natur ist bestimmt ein Stück weit darauf ausgelegt. Es muß wohl nicht jeder Mensch auf der Welt leiden. Aber Schatten hilft oft Licht zu erkennen.
Kleine Anregung zum Abschluss. Das Gegenteil von Leid ist Lust. Zu viel Leid keine Lust. Aber Lust aufs Leben hast du. Dann hast du auch aus deinem Leid gelernt.
lg
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Unwissenheit der Zustand vom restlichen Teil des Lebens.
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Re: Das Haus im See

Beitragvon Arabella » 06.01.2018, 15:34

Ihr Lieben,

ich scheine gerade sehr intensiv zu reflektieren (kleine Puzzlestücke fügen sich wie von allein zusammen), daher heute nur ganz kurz:
Plush: benötigst du eine tiefergehende Auseinandersetzung (von mir) mit der Pistole?
Trigital: meine Seele ist pink. Was sagst du dazu? - Welche Farbe hat deine Seele?

Bis ganz bald, Axx
Arabella
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Re: Das Haus im See

Beitragvon plush » 07.01.2018, 13:02

Nein Arabella, vielleicht war schon die Anregung, wie man Symbole wie die Pistole weiter röntgen kann, ausreichend genug fürs erste. Bei Dir ist ein guter Prozess im Gange, das ist die Hauptsache. Sag Bescheid, wenn etwas anliegt.

Bis dahin wünsche ich Dir weiter viel Spaß und Erfolg!
Dein W
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Re: Das Haus im See

Beitragvon Arabella » 07.01.2018, 13:27

Ganz lieben Dank Plush!
Ich melde mich noch vor deiner Abreise!
Ich hab zwar viel zu "erzählen", aber das Sackenlassen ist ja manchmal etwas wichtiger. Weil auch das gewaltig sein kann und einen umhauen kann.

Bis bald!
Axx
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Re: Das Haus im See

Beitragvon Trigital » 09.01.2018, 09:01

Hallo A.,

meine Seele ist grün.

Zu deiner pinken Seele: Wenn ich meine Fantasie auf deine geschriebenen Worte loslasse, dann ergibt sich ein Bild von der Beziehung zwischen dir und deiner Mutter. Und ich würde sagen, daß es gut wäre, wenn du joggen würdest. Regelmäßig. Vielleicht gar täglich.

Zu deiner Angst, wenn du nachts am Park vorbei läufst. Schau dir den Park bei Tag an. Und wenn du nachts vorbei läufst, dann versuch dir vorzustellen, wie es bei Tag aussieht. Als würdest du über dein inneres Auge eine Folie mit einem Bild vom Park bei Tag drüber legen. Ich könnte mir vorstellen, daß dir dieser Ansatz helfen könnte die Sache anders zu erleben und du kannst vielleicht besser erkennen, dass du deiner Angst nicht hoffnungslos ausgeliefert bist.
Zu dem habe ich mir gedacht, dass Angst nichts Krankhaftes sein muß. Es steckt vielleicht in unserer Natur drin, Angst zu empfinden. Weil man vor Männern Angst haben können soll. Vielleicht ist das Problem eher das, dass du es nur auf ein allgemeines Bild von Männer beziehst. Du müsstest dir eigentlich überlegen, daß man nicht vor jedem Mann Angst haben muß. Aber vor welchem muß man und vor welchem nicht?
Es ist einfach richtig, dass es böse Männer gibt. Man sollte sich denke ich vor ihnen fürchten. Aber eigentlich nur in bestimmten Situationen. Wie eben am Park. Deshalb ist deine Angst so stark und so schwer zu "besiegen". Weil sie schlüssig ist. Aber sie kann blockieren. Weil man nicht richtig über Männer nachdenken kann und analysieren kann. Weil immer wenn man dran denkt, dann fühlt man die Angst und man geht nicht weiter. Man geht nicht weiter und überlegt, in welchem Fall wie sehr die Angst berechtigt ist und wo war man schwach und ist ihr verfallen usw. Aber das sind nur theoretische Gedanken zu deinen Gefühlen.
lg
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Re: Das Haus im See

Beitragvon Arabella » 11.01.2018, 22:57

Ihr Lieben,
da der Plush verreist ist, gehe ich erstmal auf die Beiträge der anderen ein und verschiebe meine Kommentare zu Plush vorerst.

Trigital
Damit triffst du den Nagel auf den Kopf, dass meine Mutter schlecht reflektiert und passiv psychisch handelt. Sie ist eine kluge Frau, sie weiß sehr viel und sie hilft anderen Menschen, die in Krisen sind. Sie hat ja auch viel Dreck in ihrem Leben gefressen und viel Lebenserfahrung. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass sie ihr eigenes Verhalten, so wie es heute ist, hinterfragt. Aus dem Grund kommen dann von mir ein paar Kommentare und ich sage klar und deutlich, was für Probleme ich habe und warum ich sie wohl habe. Ich habe das Gefühl, dass sie das dann auch verinnerlicht und daraus lernt und auch Fortschritte macht. Sie überlädt andere Menschen nicht mehr so, wie früher. Aber wenn sie wieder ohne Punkt und Komma redet, nur um zu reden, aber nicht, um etwas zu sagen, dann muss ich auch mal "Bitte Stopp" sagen.

Jedenfalls reflektiert sie nicht selbständig und geht den Dingen nicht auf den Grund. Sie trägt das ganze Leid ihres Lebens fast wie auf einem Tablett vor sich her und über ihrem Leben ist dieser Schleier von: der und der hat mir dies und jenes angetan und dieser hier dies etc. - Und das stimmt ja auch, das war so. Sehr viel Leid, aber ich denke, man ist ja zum Teil mitverantwortlich, wen man in sein Leben zieht und darin lässt und sie war halt so eine dünne, schlacksige, schüchterne Frau, die anderen keine Grenzen aufsetzen konnte, die keinen Mumm hatte. Sie hat immer den ganzen Dreck gefressen. - Andererseits bei ganz schlimmen Sachen, wo auch andere hinter ihr stehen sollten, standen sie nicht hinter ihr und sie erhielt keine Unterstützung. Daher brach sie den Kontakt zu diesen Menschen ab, auch zur Familie.

Mir ist auch heute ein wundervolles Wort eingefallen, das alles auf den Punkt bringt: schwarzmalen. Darin ist sie Profi. Geradezu Weltmeisterin. Es ist schon wie eine Erwartung, dass das Schlechte und Böse eintritt. - So kann man doch nicht leben!

Es ist sehr nett, was du schreibst, dass ich dir Mut mache. Das hat so noch nie jemand zu mir gesagt und das hilft mir, meinen Optimismus zu erkennen. Von einigen auch als naiv bezeichnet. Aber ich sehe die Welt, seit das schlimme Studium vorbei ist, mit Augen voller Freude und Liebe. Und ja, es gab schlechte Erfahrungen und dazu eine ganz schlimme, die aber zu persönlich für das Forum ist. Aus diesem Grund scheine ich das Thema Lust aus meinem Leben entkoppelt zu haben. Aber durch eure Hilfe hier im Forum komme ich den Dingen auf die Spur. Momentan scheine ich einen riesen Schritt nach vorne zu machen und habe den Glauben, echte Lösungen zu finden bzw. eine neue Einstellung zu dem Erlebten zu gewinnen, die mir hilft, mich von der Vergangenheit zu befreien und mich wirklich frei zu fühlen.

Trigital, was meinst du mit "Dennoch glaube ich, fehlt es dir an echter Weisheit, um deine Mutter wortlos ausgleichen zu können." - Das Fehlen von echter Weisheit kann ich nachempfinden, aber was meinst du mit wortlos ausgleichen?

Zu erkennen, wofür das eigene Leid gut ist, scheint wirkliche Weisheit zu sein. Es ist ein spannender Weg dahin. Aber ich bin noch in meinen 30er-Jahren und freue mich auf alles, was noch kommt. Das Leben beginnt seit einiger Zeit richtig Spaß zu bringen. - Ja, ich habe Lust auf das Leben. Und ganz langsam kommt die Lust auf mehr.

Weiter im Text:
Trigital, meinst du Joggen, um den Kopf frei zu kriegen? Alle 2 Tage wäre schon eine Herausforderung für mich. Interessanterweise liebe ich es zu joggen, nur manchmal fehlt mir die Power dafür. Da ist Entspannung und "alles loslassen" besser für mich.

Was bedeutet das Grüne (deiner Seele) für dich?

Diese enge (Leidens)Verbindung zu meiner Mutter ist mir theoretisch auch klar. Ich hatte auch einen Traum, der dies wiedergespiegelt hat. Ich habe die enge Verbindung so sehr gespürt und meine Mutter überraschte mich in diesem Traum mit einer Reise in meine Lieblingsstadt. Da war so eine ganz enge Verbindung, als wären wir ein Mensch. - Aber ich kann noch nicht hinter die Oberfläche blicken. Das alles ist mir noch nicht klar. Wie sich diese Verbindung äußert, auf einer ganz anderen Ebene, die ich noch nicht (be)greifen kann. Ich lasse los und wenn es so weit ist, dann wird die Klarheit schon kommen.

Es ist so: ich lasse das Vertrauen immer mehr in mein Leben. Ich gehe jetzt nicht bewusst in die schlimmsten Ecken der Stadt, aber neulich war ich einige Stunden in der Großstadt auf der Suche nach Räucherstäbchen (waren nirgends zu finden..). Ich war wirklich an den berühmt berüchtigsten Ecken, was mir bewusst war, aber ich habe vertraut, dass ich sicher bin. Ich habe nicht mal an Angst gedacht, sondern einfach vertraut. Und ich habe überlebt.
Wenn das meine Mutter wüsste…. (lach).

Den Parkansatz finde ich echt gut.
Ja, der böse Mann. Vielleicht ist es das. Hat auch was mit meiner negativen Erfahrung zu tun.
Da hat sich evtl. ein Glaubenssatz verankert. Vielleicht kommt daher mein "den Männern gefallen wollen"? Das ist was ganz Subtiles, glaube ich. Da laufen Programme in mir ab, ich hab das Gefühl, ich kann da nichts für. Vielleicht weil mein Vater uns verlassen als ich 2 war: wenn ich dem Mann gefalle (daher überzeugen wollen), dann geht er nicht weg ODER dann tut er mir nichts an. Das ist vielleicht weit hergeholt, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht haben wir hier eine neue Spur.

Ich merke, dass männliche Energie etwas mit mir macht. (Weil ich als Kind zu wenige davon hatte?) Ich verbringe zum Beispiel Zeit mit einem Mann, einem Kollegen, einem Lehrer, wem auch immer und irgendwie kommt diese Energie mit mir, auch wenn wir getrennt sind. Und sie nistet sich in mir ein, der Mann ist noch da, auch wenn nicht physisch, ich habe vielleicht in der Nacht darauf einen romantischen Traum mit einem Mann, irgendwas ist da los. - Hat jemand eine Idee, was das ist? (Das kommt mir grad alles beim Schreiben in den Sinn. Vielleicht sollte ich mehr Drauflosschreiben machen als Selbsttherapieansatz.)

"Es ist einfach richtig, dass es böse Männer gibt. Man sollte sich denke ich vor ihnen fürchten. Aber eigentlich nur in bestimmten Situationen. Wie eben am Park. Deshalb ist deine Angst so stark und so schwer zu "besiegen". Weil sie schlüssig ist. Aber sie kann blockieren. Weil man nicht richtig über Männer nachdenken kann und analysieren kann. Weil immer wenn man dran denkt, dann fühlt man die Angst und man geht nicht weiter. Man geht nicht weiter und überlegt, in welchem Fall wie sehr die Angst berechtigt ist und wo war man schwach und ist ihr verfallen usw. Aber das sind nur theoretische Gedanken zu deinen Gefühlen." - Das ist wirklich gut! Nicht weiterzukommen aufgrund der Angst. Da denke ich mal drüber nach. Danke Trgital!

AllRose
Danke AllRose, ich verstehe, was du meinst und dass ich innerlich erstarrt bin, das glaube ich auch. So langsam bröckelt die Fassade. Und das ist auch gut so.

Momentan überkommen mich die Gefühle manchmal einfach so.
Ich hab jetzt angefangen, Musik zu machen, eine lang gehegte Sehnsucht, die ich nun geschehen lasse. Vielleicht löst sich dadurch auch einiges in mir. Ich möchte die Dinge einfach zulassen (aber nicht "zu" "lassen").

"als erstes begreifen "Ich fuehle NICHTs"
wenn das irgendwann mit dir geschieht ~ dann ,,,"

- wie meinst du das AllRose? Ein theoretisches Vorher-darüber-Nachdenken, was ich in so oder so einer Situation tun würde? Anstatt sie auf mich zukommen zu lassen und in dem jeweiligen Moment darauf reagieren?
Vielleicht meinst du was anderes, aber ich durchdenke immer alles. Ich führe Dialoge in meinem Kopf von möglichen zukünftigen Situationen mit anderen. Ich rechtfertige mich (fertige Recht) und verliere so viel Energie, anstatt im Hier zu sein, im Moment, jetzt da zu sein, bin ich in meinem Kopf, verliere so viel Lebenszeit dadurch.

Mir fällt kein schönes Schlusswort ein, außer:
Bis bald, mit großem Dank
Arabella
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Re: Das Haus im See

Beitragvon Trigital » 16.01.2018, 14:19

Hallo A.,

das mit deiner Mutter ist so eine Sache. Der Punkt ist der, dass wir uns über Menschen eine Meinung bilden. Allerdings können wir nie wirklich nachvollziehen, dass unsere Kritik wirklich gerechtfertigt ist. Bei manchen Dingen kann man das natürlich schon. Aber deine Mutter ist so, wie sie ist, weil sie ein Mensch ist und bestimmte Erfahrungen gemacht hat. Und wir Menschen neigen leider dazu, mehr das Negative zu bemerken und vergessen oft, dass wir uns auch an die positiven Dinge erinnern müssen. Das funktioniert bei deiner Mutter wohl nicht. Kannst du ihr vorwerfen. Aber letzten Endes kannst du es nur akzeptieren. Denn deine Mutter wird sich nicht mehr wirklich ändern. Das was du tun kannst ist, zu erkennen, wie sie tickt und kannst versuchen zu verstehen, welche Lebenserfahrung sich wie auswirkt. So ungefähr würde ich versuchen eine weise Einstellung zu bekommen. Du mußt deine Mutter nicht aufgeben! oder so was. Aber du mußt versuchen aus ihren Fehlern zu lernen. Also Dinge sehen, wie sie nicht sehen. Es spricht also für deine Weisheit, daß du merkst, daß du anders bist, wie deine Mutter. So entwickeln wir Menschen uns weiter. Dein Kind muß dann vielleicht nicht mehr so sehr lernen, wie du es dann vielleicht wirklich bist. Dafür gibt es bestimmt andere aufgaben. Deine Mutter kann halt gut schwarz sehen. Kann man auch könnnen. Wenn deine Mutter dann mal wieder "falsch" reagiert, dann kannst du in dich rein schmunzeln ohne eine Antwort geben zu müssen. Und wenn sie dich mit ihrer Art wieder nervt, dann kannst du ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen die Augen rollen und kannst dir sicher sein, dass diese emotionale Reaktion aus einer gewissen Klugheit her rührt. So denke ich kannst du deine Gefühle besser genießen?

Joggen ist denke ich wichtig für dich. Ich finds täglich sehr gut, wenn es auch nur 15 Minuten sind oder zwei Runden um den Block. Man stellt nicht nur Kontakt zu seinem inneren her und macht den Kopf frei. Es geht mehr darum, daß sich dieser Sport bei dir gut anbietet, um in dir Ruhen zu können. Wenn du mit deiner Geschwindigkeit läufst und merkst, wie die Kraft aufrecht bleibt ohne dass man wirklich schnell erschöpft wird. Dann kommt man in einen Rhythmus rein, man spürt den Puls, den Sauerstoffbedarf deines Körpers. Und dem kannst dann Schritt für Schritt folgen und entscheiden, werd ich etwas schneller oder nicht. Das könnte helfen, daß du bei Angst deinen Puls hörst und du dann ans Joggen erinnert wirst, wo du ganz in dir Ruhst. Aber du joggst ja schon. Wenigstens scheine ich mit der Idee dein Empfinden getroffen zu haben.

Grün bedeutet, dass ich ein Öko bin. Aber kein Extremist.

Ich habe nicht mal an Angst gedacht, sondern einfach vertraut. Und ich habe überlebt.


Das interessiert mich jetzt. Du mußt ums Überleben kämpfen, wenn du Räucherstäbchen kaufen gehst? Wie muß ich mir das vorstellen?
(Ich bin mal mehr mals öfters in einer Nacht gestorben. Ich fands interessant.)

Vielleicht kommt daher mein "den Männern gefallen wollen"?


Nein. Dass du "deinem" Mann gefallen möchtest ist logisch. Ich meine, wenn man seinem Partner nicht gefallen möchte... nein. Es ist wohl eher der Weg dahin, der vielleicht falsch bei dir sein könnte. Ja. Vielleicht sollte man auch wirklich den Geschmack des Partners zu treffen. Es nutzt nichts, wenn ich mir das Gesicht mir Make-UP zu kleister, wenn mein Partner den Geruch nicht abhaben kann oder den Lippenstift zu rot findet oder so. Ich denke es ist sehr schwierig das zu können. Ich denke, daß du vielleicht nicht so gut darin bist? oder nicht den richtigen Typen gefunden hast?

Ich findes jedenfalls echt gut dir zu schreiben. Du hast denke ich ein gutes Interesse.

lg
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