Es zog ein schweres Gewitter auf. Es hat sehr laut gedonnert, wie Explosionen! Immer wieder mehrmals hintereinander! Und es hat geblitzt, die ganze Zeit, wie die Blitze von Journalisten mit ihren Kameras. Ich habe versucht zu fliehen, zusammen mit meiner Mutter. Wir sprachen nicht miteinander, sahen uns nicht an, aber wir spürten die gegenseitige Anwesenheit. Wir fanden Unterschlupf unter einem Dach, aus Holz, eine Art Carport. Wir bewegten uns fast synchron. Dort stand ein massiver Holztisch. Wir knieten vor dem Tisch, legten unsere Unterarme auf den Tisch und unsere Köpfe darauf. Ich sah nur ganz kurz zu meiner Mutter rüber. Sie sah mich nicht an. Sie sah auch nicht ganz genau so aus, wie meine Mutter, war jünger, aber ich wusste, es ist sie, meine Mutter. Der Donnerknall kam immer lauter, immer schneller näher, die Blitze immer greller und schneller. Und plötzlich hatte ich keine Angst mehr, zu sterben. Ich wusste, meiner Mutter ging es genauso. Und wir legten die Stirn auf unsere Unterarme.
meine Situation ist derzeit tatsächlich etwas schwierig. Noch kann ich all dem aber Stand halten. Einzelgänger und dennoch sozial und kommunikativ, da triffst du ins Schwarze. Auch die Sache mit dem Terror. Aber dieser beschäftigt mich momentan nicht so ganz intensiv. Ich bin allerdings schon ein Stückchen über 30 und aus einem anderen Gewerbe : )
Terminkrieg trifft es aber auch sehr gut.
Meinen Opa habe ich allerdings schon vor langer Zeit verloren. Wie kommst du auf Opa?
Es ist halt so, dass man raten kann, wenn Du nur Deine Träume, aber keine Frei assoziative Beschreibungen der Symbole (also nicht aus einem Lexikon abgelesen) bringst. Etwa ein ausführlichen Charakterportrait Deiner Mutter, ihre Vorzüge wie auch Nachteile. Deinem jüngsten Traum nach scheinst Du eine Frau zu sein? Siehst an Deiner kleinen Nichte, wie sich das Konzept der "Liebes-Paare" (die dann Vater und Mutter werden) von einer zu nächsten Generation (indem die ältere zum "Täter" wird) prägungsmäßig vererbt, sie an die (Hals)Kette legend mit dem Symbol der narzißtischen 'Liebe'? Immer das selbe Konzept, jedoch plastisch (Platik) auf je "individuelle" Weise variiert?
Beim ersten Traum geht es darum, dass sich Dein Ich - aus dem die "Erziehungs"-Prägung beinhaltenden Vorbewussten heraus ferngesteuert - wie eine Marionette mit dem verinnerlichten Verhalten Deiner Erzieherin synchronisiert. Das heisst Du identifizierst Dich mit ihr, der Erziehung gemäß. Dafür ist es notwendig, dass das Ich allen Ärger, alle sich gegen die Mutter regende Aggression verdrängt.
Diese aggressive Energie staut sich dann im Tiefen Unbewussten zuerst auf, so lange, bis sie sich, über einen Umweg, des himmlischen Donnerwetters herab bedrohlich entläd, gegen Deine Trommelfelle schlagend. Blitze schleudernd. Journalisten mit Kammeras, die dann Dein 'Sensation'-nelles Leiden fotografieren und worldwide (hier ins Forum?) publizieren? Scheint auf den kindischen Aufmerksamkeitsdrang hinzudeuten, der ein Ergebnis der Aggressions(Wut-; Hass-)Verdrängung gegen die Muttererzieherin ist. Verdrängt das Ich - um artig und von der Mutter Herz-lich geliebt zu sein - alle gesunde Aggression, dann bleibt die Seele (emotionell) ihr leben lang infantil, babymäßig anhangend zur Mutter, bedürftig nach zuwendendender Aufmerksamkeit von der selben, die sie ("emotional") an die (Hals)Kette der 'Liebe' legt. Auch wenn der Körper längst ausgereift ist.
Den massiven Holztisch kann ich noch nicht einorden. Was ist Holz überhaupt - wo kommt es vor zu welchem Zweck? Ist der natürliche Urzweck und die Form des Holzes identisch mit einem Tisch? Wie sonst sie natürliches Holz aus? Wie gesagt: nicht im Lexikon lesen. Fasse den Mut, mit dem Ich selbst in den Abgrund Deiner Seele zu tauchen; sie wird Dir schonungslos von den Ursachen Deiner Situation berichten, auch wenn Du die auftauchenden Bilder (Einfälle, Gefühle, Symbole) zunächst nicht verstehst, für schockierend, sinnlos, absurd erachtest...
Was assoziierst Du mit der knienden Haltung am Tisch?
Mit einem Tisch selbst?